Horstmar-Leer
Herzlich willkommen auf der Homepage von und für Horstmar-Leer!!!
Christdemokraten mit zwei interessanten Zielen
Insgesamt 30 Personen waren der Einladung der CDU Leer zu einer Radtour gefolgt, übrigens die siebte insgesamt. Ziel waren das Haus Alst und die Gaststätte Meis-Gratz. Die jeweiligen Hausherren berichteten aus der Geschichte ihrer Häuser, die teilweise bis in das 13. Jahrhundert reichte. Unter alten Bäumen versteckt liegt die von einer Gräfte umgebene Wasserburg Haus Alst. Hier wohnt Dr. Burchard Graf von Westerholt mit seiner Familie. Ein Zimmer des großen Hauses wird als Trauzimmer genutzt. Der Hausherr verstand den Besuchern aus Leer die Geschichte des Hauses näher zu bringen.
Das Haus wurde erstmals in einer Urkunde von 1217 erwähnt. Es gehörte ursprünglich zum Stift Werden und war später ein Lehen des Damenstiftes Vreden. Das Haus erlebte Höhen und Tiefen. So war es in schlechtem Bauzustand, als 1549 die Herren von Münster zu Alst und seit 1569 die Freiherren von Westerholt Eigentümer waren. Der Chronist weiß zu berichten, dass sich das grundlegend änderte, als 1620 Bernhard Freiherr von Westerholt zu Hackfort, ein junger Offizier aus dem niederländischen Zweig der Familie, die Erbtochter, seine Cousine, heiratete. Er baute 1624/25 Haus Alst von Grund auf im Stil der niederländischen Renaissance auf den alten Grundmauern neu. Im Jahre 1802 verkaufte die Familie von Westerholt Haus Alst. Nach dem Bankrott des neuen Eigentümers wechselte es häufig den Besitzer und befand sich kurzzeitig im Besitz zahlreicher westfälischer Adelsfamilien. Schließlich wurde 1852 Burghard Freiherr von Schorlemer Alst Besitzer. Er ging als Westfälischer Bauernkönig in die Geschichte ein und fand seine Ruhestätte auf dem Leerer Friedhof. Der Enkel des westfälischen Bauernkönigs verkaufte das Haus 1935 wieder an die mit ihm verwandten Grafen von Westerholt, die seitdem inzwischen wieder in der vierten Generation hier wohnen.
Dr. Burghard Graf von Westerholt wies beim Rundgang auf den gut erhaltenen Ringwall und das in Specklagentechnik errichtete Haus hin. Es wurden alle Mauerbereiche abwechselnd auf fast gleich breiten Bändern von rotem Ziegelsteinen und hellgelbem Sandstein erstellt. Besonders machte Burchard Graf von Westerholt auf eine Wappensammlung am Westgiebel des Hauses aufmerksam. Hoch oben sieht man zwei Reliefs mit gleichen Wappen, die auf die Vermählung des Erbauers Bernhard Hackfort von Westerholt zu Hackfort mit einer Cousine Westerholt zur Alst bezug nehmen. Zwei weitere Doppelwappen über und 14 unter dem Fenster bilden eine sogenannte "Ahnenprobe" mit der die volle adelige Herkunft des Erbauerehepaares bis zu den Urgroßeltern belegt wird.
Weitere Station der von der Leerer CDU organisierten Radtour war die Gaststätte Meis-Gratz, die im kommenden Jahr ihr 150jähriges Gaststättenjubiläum feiert. Gastwirt Stefan Arning wusste zu berichten, dass der von 1835 bis 1902 lebende Gerhard Meis aus seinem Elternhaus in Ostendorf auszog und in der Alst damals die Gaststätte aufbaute. Sie trägt noch heute den Namen Meis-Gratz, Gratz ist eine Kurzform von Gerhard. Weitere Besitzer waren Bernhard Lindenbaum, der im Jahre 1900 die Gaststätte seinem Sohn Karl übertrug. Im Jahre 1974 wechselte der Besitzer, Franz Arning kaufte das gesamte Anwesen. Im Jahre 2001 übertrug er die Verantwortung auf den derzeitigen Inhaber Stefan Arning. Zu den Kostbarkeiten des Hauses gehören Schnapsgläschen aus dem Dom zu Münster. "Sie müssen wohl von Franz Meis, dem Sohn von Gerhard Meis stammen", vermutet Stefan Arning, denn Franz Meis (*1870, +1946) gehörte zum Domkapitular in Münster.
Die Radtour fand bei Gegrilltem und kühlen Getränken auf dem Platz vor dem Pfarrheim einen harmonischen Abschluss. So wie Heinrich Horstmann empfanden alle: "Es waren zwei lohnende Ziele, die uns die Heimatgeschichte ein wenig näher gebracht haben."
Austausch der Spitze des Fernmeldeturmes
Ein Hubschrauber kreiste über dem Schöppinger Berg und landete auf einer Wiese zwischen den Besitzungen Rottmann/Blömer. Seine Ankunft war erwartet worden, denn Projektleiter Joachim Wach von Fuchs Europoles und seine Mitarbeiter hatten schwere Matten für die Landung ausgelegt. Nach kurzem Zwischenstopp auf der Wiese startete der Hubschrauber in Richtung des in unmittelbarer Nähe stehenden Fernmeldeturmes und verharrte dort in der Luft einige Zeit, bis er wieder mit schwerer Last am langen Seil zum Aufstiegsort zurückkam. Es war ein Antennenmast. Beim zweiten Aufstieg zum Fernmeldeturm hatte der Hubschrauber einen modernen Stahlrohrmast am langen Seil. Zweck der Aktion war der Austausch der Spitze des Fernmeldeturmes. "Die Technik am Fernmeldeturm entspricht nicht mehr den modernen Anforderungen" teilt Pressesprecher Benedikt Albers von der Deutschen Funkturm GmbH mit. Der Turm gehört dieser Gesellschaft, sie ist eine Tochtergesellschaft der Telekom mit Sitz in Münster und betreibt ein Portfolio von rd. 32.000 Funkmasten.
Gebaut wurde der Turm Ende der 80er Jahre. Bauherr war damals die Oberpostdirektion Münster. In der Turmspitze befinden sich die Antennen für mehrere private Radiosender sowie den WDR-Hörfunk. Der etwa 10 Meter hohe, rot-weiß-gestreifte GFK-Zylinder (glasfaserverstärkter Kunststoff) umgibt die Antennen für DAB+ (digitales AudioBroadcasting), dem aktuellen digitalen Radiostandard. Außerdem befindet sich ganz oben der Blitzfangkorb, der bei Gewitter die Blitzenergie einsammelt und sicher in den Boden ableitet. Der Fernmeldeturm ist mit 140 Metern der höchste Blitzableiter der Region. Neben Radio ist der Turm wichtig für Mobil- und Richtfunk, also den kabellosen Transport großer Datenmengen über eine große Strecke. Außerdem sendet der Fernmeldeturm für den Behördenfunk sowie Funkamateure. Nach drei Stunden war der Einsatz des aus Heilbronn kommenden Hubschraubers beendet. "Man hätte auch einen Hochkran einsetzen können" erklärt Manfred Hermann von der MEDIA BROADCAST GmbH in Köln die für den Einsatz verantwortlich war, doch das wäre wesentlich zeitintensiver und aufwendiger gewesen.
Mit dem Hegering unterwegs
Einen spannenden und informativen Nachmittag bereitete der Hegering Horstmar-Leer jetzt 21 Mädchen und Jungen im Rahmen des städtischen Ferienprogramms. Der führte die Teilnehmer in die freie Natur. Dort gab es fünf Stationen für den Nachwuchs, den Hegeringsleiter Karl Isfort an der Ostendorfer Festscheune begrüßte. Die Jagdhornbläser eröffneten den Ausflug mit dem Signalen "Sammeln der Jäger" und "Aufbruch zur Jagd".
Heinrich Wenning fuhr die Kinder mit dem Planwagen dankenswerterweise von Station zu Station. Beim ersten Halt an einer Waldhütte galt es für die Sechs- bis Achtjährigen anhand von gegerbten Fellen zuzuordnen, zu welchem Tier dieses gehört. Ob Wildschwein, Kaninchen oder Fuchs, die Teilnehmer bewiesen sich als erfahren. Begeistern waren sie vom Bisam mit dem weichsten Fell von allen. Herbert Deiters erzählte zu jedem Tier die Lebensweise und Henk Vette hatte zum Fell Iltis seine Frettchen vorgeführt. "Erstaunlicherweise hatten alle Kinder den Mut, dass quirlige Tier zu streicheln", heißt es in einem Pressebericht des Hegerings.
An der zweiten Station mussten die Kinder die Fegestellen der Rehböcke und Trittsiegel (Fußspuren) der verschiedenen Tiere suchen. Christian Schulze Ising erläuterte den Besuchern an der dritten Station, wie man sich in der Natur verhält. "Umweltverschmutzung geht gar nicht", so die klare Ansage vor Ort. Ob Zigarettenstummel, Wellpappe-Papier oder Coladosen, nichts davon gehört in den Wald. Schließlich dauert es Jahre- oder sogar Jahrzehntelang, bis diese Produkte sich abbauen.
An der vierten Station zeigte Werner Deitermann dem Nachwuchs die Tricks der Jäger. Anhand von Lockinstrumenten erklärte er welcher Ton, welches Tier anreizt, wie beispielsweise die Mauspfeife den Fuchs. Obmann Mathias Telgmann brachte zur fünften Station einen Jagdrucksack mit und erklärte anhand dessen, welche Hilfsmittel der Jäger immer dabei haben sollte, wie beispielsweise eine Taschenlampe und ein Messer.
"Am Ende klang der wunderschöne Tag mit einer Bratwurst als Stärkung für alle Teilnehmer aus", so der Hegering, der seinen Helfern und den Kindern für den erfolgreichen Tag dankt.
Baugebiet "Im Lau III" wird in Kürze erschlossen
Im neuen Baugebiet "Im Lau III" sind die ersten Baumaschinen eingetroffen, um die Erschließung vorzunehmen. Das Baugebiet schließt sich an die bereits bestehende Bebauung der Straße "Im Biewing" an. Diese Straße wird für die Dauer der Erschließungsmaßnahme ab der Baustelle komplett gesperrt. Die Hauptzufahrt für die Baustelle erfolgt über den Wirtschaftsweg und nicht vorbei an der Praxis Heidler/Schregel. Es werden insgesamt 15 Baugrundstücke entstehen. "Für alle Grundstücke sind bereits Interessenten vorhanden, so dass die Kaufverträge vorbereitet werden können" berichtet Ferdinand Keuchel, Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Wohnen bei der Stadt Horstmar. Gleichzeitig betont er, dass zeitversetzt im August im nördlichen Bereich des an der Kreisstraße gelegenen Ackers an der Kreuzung zum Wirtschaftsweg etwa in Höhe der Besitzung Höing mit dem Bau eines Regenrückhaltebecken begonnen wird.
Spendenübergabe in Höhe von 32.575 €
"Es waren anstrengende, traurige, interessante, aber auch schöne Tage", erinnern sich die Katastrophenhelfer aus Leer an ihren Arbeitseinsatz in Ahrweiler. Am Sonntagabend wurde der Hilfseinsatz der befreundeten Leerer Unternehmen (Stefan Kappelhoff GmbH, Drerup & Kremer GmbH & Co. KG und die Rose GmbH) beendet. Das besondere: Stefan Kappelhoff konnte eine Barspende in Höhe von 32.575 € übergeben. Doch der Reihe nach. Bereits am Samstag, 17. Juli machte sich der erste Trupp von Kappelhoff auf den Weg, vollbeladen mit Pumpen, Generatoren und alles was man braucht, um Keller trocken zu legen. Vor Ort angekommen bot sich ein Bild des Schreckens, schnell wurde klar, es muss schwereres Gerät nachgeholt werden, um die Straßen zu räumen, da ansonsten kein Durchkommen für z. B. Rettungskräfte bestand. So holte Stefan Kappelhoff Bagger und Radlader, Peter Kremer kam mit LKW und Bagger hinzu. Glück im Unglück hatte Kremer, als er durch eine im Unrat gefundene Phosphorbombe eine Giftgasverletzung erlitten hatte. Dadurch ließ er sich aber nicht von den Räumarbeiten aufhalten, ließ sich mitten in der Nacht aus dem Krankenhaus abholen und setzte sofort die Arbeiten fort.
Am letzten Wochenende meldeten sich weitere Mitarbeiter zum Hilfseinsatz, sodass die Hilfskolonne auf insgesamt 12 Mann anstieg. Es wurden weitere Baumaschinen, LKWs, Aggregatoren, Kühlschränke, Hochdruckreiniger, und was man sonst noch alles braucht, wenn man alles verloren hat, mitgenommen. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Ahrweiler weder, Strom, noch Wasser. Ein Mitarbeiter beschäftigte sich die ganze Woche damit, Wasserfässer zu füllen und vor den Häusern zu verteilen, Zwei Trupps fuhren mit LKWs den Müll aus dem Ort. Außerdem wurden Autos aus Tiefgaragen geborgen, Entwässerungsrinnen und Schächte gereinigt, Eimerketten gebildet und die Straßen und Häuser mit Hochdruckreinigern wieder ansehnlich gemacht. Die befreundete Familie Gabi und Thomas mit Ihrem Sohn Vito hat wie fast alle Bewohner, das gesamte Erdgeschoss verloren, das Wasser stand ca. 1,80 m hoch im Gebäude. So fehlen schon die lebenswichtigsten Dinge wie z. B.: Küche, Toiletten, Stromanschluss für die Aufbewahrung von Lebensmitteln. Aber damit nicht genug, auch ihre berufliche Existenz, nämlich das wunderschöne Hotel "Am weißen Turm" wurde überflutet. Da sich die Zimmer in den oberen Etagen befinden, konnten die ehrenamtlichen Helfer hier unterkommen.
Am Samstagabend organisierte Stefan Kappelhoff für die gesamte Nachbarschaft eine kleine Grillfeier, versorgte die Anwohner mit kalten Getränken und leckerem Fleisch, gesponsort von Markus Wigger und Getränke Arning, und übergab die gesammelten Geldspenden. "Nach der Versteigerung beim Frühschoppen hatten wir 6.250 € eingenommen, die Belegschaft der Gaststätte Selker spendete die Trinkgeldkasse in Höhe von 1000 €, aber damit nicht genug: Ich habe diese Woche viele Freunde im privaten und beruflichen Umfeld angesprochen, sodass ich euch hier und heute 32.575,00 € in bar übergeben darf" verkündetet Stefan Kappelhoff. Nun konnte sich keiner der Flutopfer mehr die Tränen verkneifen. "Wir sind überwältigt von dem Miteinander und der Menschlichkeit unter allen zivilen Helfern und den Opfern. Vor Ort befinden sich Tag und Nacht mehrere hundert Garten- und Landschaftsbaubetriebe, Lohnunternehmer, Landwirte, Straßenbauer und viele weiter Handwerker und Helfer, die zusammen mit den Hilfskräften der Bundeswehr unentgeltlich aufräumen, Eimerketten bilden, Ihre Maschinen zur Verfügung stellen. So kommen auch viele Ehrenamtliche, um den Helfern das Essen zu machen, fast an jeder Ecke bekommt man Wasser, Obst, oder andere leckere Dinge gereicht. Dieser Zusammenhalt macht uns stolz" berichtet Thomas Brandt (Mitinhaber der Stefan Kappelhoff GmbH).
Weitere Hilfseinsätze werden aktuell geplant. Es sollen gute funktionstüchtige Elektrogeräte wie z. B. Waschmaschinen, Kühlschränke, Kaffeemaschinen organisiert werden. Auch werden weiterhin Spenden akquiriert die eins-zu-eins im Portemonnaie der Betroffenen Familien landen. Außerdem werden weitere Einsätze mit Baumaschinen organisiert, da nun die umliegenden Straßen geräumt werden müssen, bevor sich ein Seuchenproblem entwickelt.
Ohne das Ehrenamt geht es nicht
Ganz unter dem Eindruck der Hochwasserkatastrophe stand der Besuch von Ina Scharrenbach, der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gestern Mittag in der Burgmannstadt. Dabei wurde immer wieder der Einsatz der Bevölkerung hervorgehoben.
Die Besucherin, die sich in Begleitung ihrer Parteikollegin, der CDU-Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking befand, traf sich mit Bürgermeister Robert Wenking, Stadtbrandmeister Frank Burrichter sowie den Fraktionsvorsitzenden Winfried Mollenhauer (CDU), Michael Kaiser (SPD) und Dr. Dirk Klein-Bölting (Bündnis 90/Die Grünen) im Besprechungsraum des Feuerwehrgerätehauses in Horstmar. Symbolisch überreichte sie einen Zuwendungsbescheid aus Mitteln des Förderprogrammes für Investitionen in die beiden Löschzüge Horstmar und Leer.
"Die kleinen Städte und Gemeinden können die finanziellen Mittel für die Feuerwehr nicht allein stemmen, daher ist die Unterstützung des Landes erforderlich", betonte die Christdemokratin bei der Übergabe. So seien im vergangenen Haushalt der Ansatz für Feuerwehrinvestitionen im Landeshaushalt von ursprünglich drei Millionen auf 28,5 Millionen Euro erhöht worden.
Auch Bürgermeister Wenking lobte die derzeit gute Unterstützung der Kommunen durch das Land. Gerade im ländlichen Raum könne man das Ehrenamt vielfach antreffen, berichtete die Ministerin. Wie wichtig und wertvoll die ehrenamtliche Arbeit sei, habe sich jetzt gerade bei der Flutkatastrophe gezeigt. "Eine Forderung daraus ist, die Arbeit mehr zu schätzen", betonte die Ministerin. "Ich lasse mir den Katastrophenschutz nicht kaputtreden", machte sie unmissverständlich deutlich. Man habe Fehler gemacht und daraus müsse man lernen, aber nun alles schlecht zu machen, treffe die Helfer ganz empfindlich. Verbessern müsse man sicherlich den Bevölkerungsschutz auf privater Ebene, räumte die Politikerin ein.
Stadtbrandinspektor Frank Burrichter berichtete der Ministerin von einem gedeihlichen Miteinander zwischen Politik, Verwaltung und Feuerwehr. Das komme durch eine gute Ausstattung aus städtischen Mitteln zum Ausdruck, dennoch sei man für jede Zuwendung vom Land dankbar. Die jetzt vom Land zur Verfügung gestellte Fördersumme von 37 000 Euro soll in die Infrastruktur der beiden Gerätehäuser investiert werden. Dazu gehören der Ausbau der EDV-Technik, die Digitalisierung neben den Meldeempfängern auch die Meldung von Schadensfällen über das Handy und die Bereitstellung digitaler Schließanlagen. Ein Großteil wird in den Um- und Erweiterungsbau des Leerer Feuerwehrgerätehauses fließen.
Zwei Bitten notierte sich die Besucherin. Bürgermeister Wenking bat darum, die Ehrenamtlichen nicht durch immer wieder neue Vorschriften zu überfordern, denn Ehrenamt müsse Ehrenamt bleiben, sonst schwinde das Interesse mit entsprechendem Rückgang der Mitglieder. Stadtbrandmeister Frank Burrichter bat um mehr psychosoziale Unterstützung der Einsatzkräfte in Krisenfällen.
Radtour der Landfrauen und dem LOV
Die Landfrauen Horstmar und Leer sowie die Mitglieder des landwirtschaftlichen Ortsvereines Horstmar/Leer trafen sich jetzt zu einer Radtour durch die Gemeinde. Insgesamt 40 Personen nahmen daran teil. "Es ist eine jährliche traditionelle Veranstaltung im Juli" erläutert Berthold Tenkmann, der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsvereines. Im vergangenen Jahr sei diese wegen Corona allerdings ausgefallen. Umso größer war die Freude über die gemeinsame Veranstaltung.
Man traf sich an der Gaststätte Meis-Gratz. Auf ging es in Richtung Borghorst vorbei an der Nähe des ehemaligen Freibades bei Nünnings Mühle. "Angenehm war das Fahren auf der neuen Fahrradstraße, die von Nünnings Mühle bis zum Blocktor in Burgsteinfurt führt", stellte nicht nur Elli Denkler, die Vorsitzende der Landfrauen Leer fest. Der Radfahrer habe auf dieser Strecke absoluten Vorrang.
An einem Wetterpilz in den Herswiesen wurde die erste Station gemacht. Man streifte das Haus Loreto, fuhr über die Goldstraße im Dorf (sie wird mittlerweile wegen des goldgelben Anstriches der Fahrbahn anlässlich der Dorfsanierung so genannt) und machte in Ostendorf bei der Firma MTK Holzbau & Lohnabbund Endstation. Jungunternehmer Frank Müller erläuterte den interessierten Gästen die Geschäftsidee der Firma, die sich in den ehemaligen Scheunen des Landwirtes Alfons Wilming etabliert hat. Bei kühlen Getränken und Stärkung vom Grill nutzte man das Beisammensein zum ausgiebigen Plaudern. Die Volksbank Ochtrup/Laer übernahm die finanziellen Verpflichtungen.
Wortgottesdienst der KiTa Ss. Cosmas und Damian
"Endlich mal wieder viele Menschen in der Kirche" freute sich Diakon Franz Josef Reuver anlässlich des Wortgottesdienstes in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian. Eingeladen dazu waren die Kinder des Kindergartens von Ss. Cosmas und Damian, die Erzieherinnen, Eltern und Großeltern der Kinder. Diakon Reuver zündete während der Feier eine Kerze am Altar an. So wie sie könne jeder ein Licht sein für andere und zwar durch ein einfaches Lächeln. Er wünschte den Anwesenden wunderschöne Ferien mit viel Zeit miteinander für die großen und kleinen Dinge.
Rückblickend auf das vergangene Kindergartenjahr erinnerte er zahlreiche Erschwernisse wegen der Corona-Pandemie. Es sei eine große Belastung für alle gewesen. "Sie haben viele Herausforderungen gemeistert, manchmal auch mit persönlichen Ängsten", richtete er sich an die Erzieherinnen. Er sprach dem Team den Dank für die geleistete Arbeit im Namen der Eltern aber auch der Kirchengemeinde aus. Um in Urlaubsstimmung zu kommen, hefteten die Kinder Fotos mit Urlaubserinnerungen an ein in der Kirche aufgestelltes Kreuz.
KFD mit der Fiets unterwegs
Die KFD Leer hatte zu einer Radtour eingeladen. Beinahe 30 Frauen nahmen daran teil. "Es war die erste gemeinsame Veranstaltung nach der Jahreshauptversammlung im März 2020", erinnerten sich Agnes Telgmann und Martina Lueg vom Team. Man habe zwar zwischendurch immer wieder Angebote unterbreitet, aber alles ohne direkte Kontakte.
Der Weg führte die Damen vom Kirchplatz aus über Lochhausen vorbei an der Kläranlage zum Radweg in der Nähe der Besitzung Wiggelinghoff. Erste Station war das Cafe am ehemaligen Horstmarer Bahnhof. Hausherr Norbert Wiechers berichtete eindrucksvoll über die Geschichte des Bahnhofcafes. Die Damen spürten die Euphorie und den Enthusiasmus, als er über seine Schweinesammlung mit mehr als 30.000 Exponaten berichtete.
Bei Kaffee und Kuchen stärkte man sich für die nächste Etappe, die nach Darfeld führte. Bevor es jedoch auf "Poaters Pättken" ging, einem sehr schmalen Radweg, der mitten durch den Wald führt, wurden "die Ketten der Fahrräder geschmiert". Teamsprecherin Agnes Telgmann hatte für "Schmiermittel" in Form von Hochprozentigem gesorgt.
Nächstes Ziel war der Wallfahrtsort Eggerode. Man warf einen Blick in die Gnadenkapelle. Insbesondere bei den älteren Damen wurden Erinnerungen wach. Bis vor wenigen Jahren fand jeweils Anfang Juli die Wallfahrt von Leer nach Eggerode zum Gnadenbild der Gottesmutter statt. Auf dem neuen Radweg am Fuße des Schöppinger Berges, der bis zur Besitzung des Fuhrunternehmers Möllers geht, gelangten die Damen wieder in heimische Gefilde. Ein Blick auf den Tacho zeigte, dass mehr als 30 km geradelt wurden.
"Es war bei herrlichem Radfahrwetter eine tolle Tour in der großen Gemeinschaft" resümierte Renate Höing und traf damit wohl die Meinung aller Teilnehmerinnen.
Spahn muss kurzfristig absagen
Der für den heutigen Donnerstag angekündigte Besuch des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn muss leider ausfallen. Grund dafür ist ein Treffen der Gesundheitsminister der Länder in Berlin wegen der steigenden Coronazahlen. Die CDU wird aber trotzdem für Fragen, Anregungen etc. in der Zeit von 18 bis 19 Uhr vor Ort sein.
Team "Dunkelblau" siegt beim Chaosspiel
Weil das schon traditionelle Ferienlager des Sportvereins Westfalia Leer in diesem Sommer coronabedingt abgesagt werden musste, boten die Veranstalter für die daheimgebliebenen Kinder eine willkommene Alternativ-Veranstaltung an. "Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und ein sogenanntes Chaosspiel organisiert", erklärte Dietmar Sundorf. Gemeinsam mit Sarah Rodine, Michelle Telgmann, Hannah Herd und Linda Schwarze Blanke hatte der jahrzehntelange Leiter des Feriencamps die Vorbereitungen dazu getroffen. Insgesamt 26 Mädchen und Jungen beteiligten sich daran.
Auf einer großen Leinwand flimmerte von einem Beamer am Pfarrheim St. Cosmas und Damian die Landkarte des Ortsteiles Leer, auf dem dieser in mehreren Sektoren eingeteilt war. Dort fanden dann die einzelnen Spiele statt. Zum Start konnten sich die Teilnehmer in vier- oder fünfköpfige Teams aufteilen. Jede Gruppe bekam eine Karte (mit Zonenaufteilung) und einen Laufzettel für das Betreuersuchspiel.
Voller Vorfreude machten sich die Kinder auf den Weg, um die einzelnen Aufgaben zu lösen. Besonders spannend war das Spiel bei dem die sechs Betreuergruppen, die in den einzelnen Sektoren verteilt waren, gesucht und gefunden werden mussten. Die erwachsenen Begleiter hatten sich entsprechend ihrer Aufgabe verkleidet. So saßen mit Linda Schwarze Blanke und Jonas Schulte beispielsweise zwei Angler am Bach. Dort mussten die Teilnehmer mit vorgegebenen Buchstaben Wörter bilden.
Schwieriger gestaltete sich die Aufgabe am Sportplatz, galt es doch aus Klopapierrollen und Tennisbällen einen Turm zu bauen. Imke Ahmann und Dietmar Sundorf stellten an der Kirche den Kindern Fragen, die sie nicht mit Ja oder Nein beantworten durften. Geschick gehörte am Dorfladen dazu, mit Mikrofon, Trommeln und Gitarre eine kurze Performance zu einem Lied zu gestalten.
Christian Tenkmann und Pascal Iger gehörten zum Team der Handwerker. Sie erzählten dem Nachwuchs eine Minute lang Witze, dabei durften die Zuhörer nicht lachen. Als Touristen im ganzen Dorf waren Michael Denkler und Henning Wickenbrock unterwegs, die die Mädchen und Jungen befragten. Nur wer bei den Spielen eine bestimmte Punktzahl erreichte, konnte am Ende auf das Siegertreppchen kommen. Das gelang dem Team "Dunkelblau" mit Ben, Tom, Paul, Merle und Frieda. Bei der Siegerehrung und dem abschließenden gemeinsamen Grillen am Sportplatz herrschte bei allen Beteiligten beste Stimmung. Dazu trug auch bei, dass alle Kinder einen von der Volksbank gestifteten Preis erhielten.
Hinfallen und wieder aufstehen
Coole Tricks auf dem Skateboard üben, entspannt mit dem Longboard cruisen und anschließend sogar ein eigenes Board mit nach Hause nehmen. Das alles bot der Skateboard-Workshop, der jetzt im Rahmen des städtischen Ferienprogramms auf dem Gelände der Astrid-Lindgren-Schule angeboten wurde. In Kooperation mit der Stadt Horstmar, dem Energieunternehmen Westenergie und der Organisation skate-aid aus Münster fand die zweitägige Veranstaltung unter Federführung von echten Profis statt.
Rollende Räder, heiße Tricks, hinfallen, aufstehen und wieder neu versuchen, hieß es für die 24 angemeldeten Kinder, die sehr viel Spaß hatten. Bürgermeister Robert Wenking, Verwaltungsmitarbeiterin Carolin Ahmann, die mit einem Team das Sommerferienprogramm organisiert hat, und Norbert Lüssem, Kommunalmanager bei Westenergie, eröffneten den Workshop. Bevor es auf die Bretter ging, baute jeder Teilnehmer unter fachmännischer Anleitung das eigene Skateboard zusammen, designte es nach eigenen Wünschen und wagte dann unter Anleitung erste Fahrversuche auf den rollenden Brettern.
"Der Workshop ist für die Kinder und Jugendlichen, die in den vergangenen Monaten viel Zeit zu Hause verbringen mussten, eine willkommene Abwechslung und bringt ein Stückchen Normalität zurück", freute sich Robert Wenking darüber, dass die Veranstaltung trotz Corona stattfinden konnte. "Das gesamte Team von skate-aid hat keine Mühen gescheut und ein super Konzept erarbeitet, mit dem wir trotz aller derzeitigen Einschränkungen viele Jugendliche aufs Skateboard bringen können", erklärte Kommunalmanager Norbert Lüssem.
In kleineren Gruppen und mit den erforderlichen Abständen gingen die Teilnehmer an den Start. Die Coaches brachten ihnen die Basics, wie beispielsweise die richtige Balance, das Lenken, das Beschleunigen und das Bremsen bei. Die Mädchen und Jungen lernten zudem, welche Boardgröße für wen geeignet ist, wann weiche Rollen besser passen als harte sowie was die Rollengröße mit der Geschwindigkeit zu tun hat. Zur Freude und Überraschung der Mädchen und Jungen durften sie das ihnen zur Verfügung gestellte Skateboard zum Ende der Veranstaltung mit nach Hause nehmen.
Tennis-Schnupperkurse wurden gut angenommen
Entgegen dem allgemeinen Trend hat das Interesse am Tennissport bei Westfalia Leer zugenommen. Es werden Neuzugänge im zweistelligen Bereich vermeldet. Mit dazu beigetragen haben Schnupperkurse in den Ferien. Tennistrainer Manfred Neuenfeldt konnte dazu auf der Anlage am Leerbach Interessierte aus allen Altersklassen begrüßen. Dörthe Füchter, die Vorsitzende der Fachschaft Tennis im Sportverein, berichtete von einer außerordentlich guten Belegung der drei Plätze, man sei bereits an die Grenzen gestoßen.
Musikalische Frühförderung
Das Familienzentrum Triangel Horstmar und Leer bietet in Kooperation mit der Familienbildungsstätte Steinfurt wieder Musikzwerge-Kurse für Kinder im Alter von 2,5 bis 4 Jahren an. Eingeladen dazu sind Kinder, die Spaß daran haben, mit ihren Eltern Musik zu machen. Lieder, Fingerspiele, Bewegungslieder und Geschichten, sowie der Einsatz Orffscher Instrumente soll die Freunde an der Musik vertiefen und die kindliche Entwicklung (Sprache, Feinmotorik und Koordination) fördern. Die Kurse unter der Leitung von Gabi Nellessen starten am 02.09.2021 in der Kita St. Cosmas und Damian und beinhalten jeweils 12 Nachmittage. Kurs 1 findet von 16 Uhr bis 16.45 Uhr statt. Es folgt Kurs 2 von 16.45 Uhr bis 17.30 Uhr. Die Gebühr beträgt 36,50 €. Anmeldungen, per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, mit dem Namen/Alter des Kindes und einer Kontaktadresse werden ab sofort entgegen genommen. Ansprechpartnerin in der Kita von Ss. Cosmas und Damian ist Heike Westermann.
Ein Schild, das leben retten kann
Ein kleines Schildchen mit roter Umrandung könnte Leben retten. Es enthält die Notrufnummer 112 und einen Hinweis auf den Standort, einen sogenannten Notfallpunkt oder auch Rettungspunkt genannt. Die Notfallpunkte dienen der eindeutigen Standortangabe in einem Notfall. Sie sind mit einer Identifikationsnummer versehen, ähnlich einer Notrufsäule an der Autobahn. Sie sind definierte Anfahrtsstellen für Fahrzeuge des Rettungsdienstes außerhalb von Ortschaften.
Insgesamt 42 Schildchen wurden jetzt im gesamten Stadtgebiet insbesondere in den Bauerschaften angebracht. Dabei handelt es sich um eine Aktion der Arbeitsgemeinschaft der Kommunen Steinfurter Land als Ideengeber in Verbindung mit einem aufgelegten Leaderprojekt. Angesprochen zur Mithilfe wurden die örtlichen Heimatvereine.
"Vor einem Jahr wurden wir in das Steinfurter Rathaus eingeladen und über die Maßnahme unterrichtet", weiß Berni Kölking zu berichten. Zusammen mit den Heimatvereinsmitgliedern Paul Jungfermann und Heinz Schütte machten sie sich an die Arbeit. Anhand einer großen Übersichtkarte wurden die Stellen markiert, wo an Radwegen oder Wirtschaftswegen Kreuzungen vorhanden waren.
"Wir ernteten viel Lob bei der Kreisleitstelle für unsere Vorarbeit", erinnert sich Berni Kölking. Die Daten der Notfallpunkte wurden in das System der Kreisleitstelle eingepflegt und stehen bei einem Notruf zur Verfügung. Der Einsatzleitrechner kann den Rettungsdiensten den Standort des Hilfesuchenden auf dem Bildschirm anzeigen und eine genaue Anfahrtsbeschreibung zum Einsatzort liefern.
Bürgermeister Robert Wenking als Vorsitzender der Leader Region hob die Wichtigkeit der Maßnahme hervor. Man sei zwar im Zeitalter der Verwendung digitaler Daten auf dem Handy, doch nicht jedem stünde wegen mangelnder Ausstattung die Orientierung über Handys zur Verfügung. Sein Dank galt den Organisatoren des Horstmarer Heimatvereines. In diesen schloss er auch Norbert Möllerfeld vom Leerer Mühlen- und Heimatverein mit ein. Dieser organisiert die Aktion im kleineren Ortsteil.
Bernd Schmitz als Hausmeister verabschiedet
Zwölf Jahre war der aus Breckerfeld stammende und in der Schorlemer Straße wohnende Bernd Schmitz als Hausmeister in der Kita von Ss. Cosmas und Damian tätig. Aus Altersgründen schied der 69jährige gelernte Schreiner jetzt aus.
"Wir bedauern das sehr", äußerten Pfarrdechant Johannes Büll, Verbundleiterin Maria Eckrodt-Bülters und die stellvertretende Kindergartenleiterin Anke Gerding, "denn Bernd Schmitz war immer da, wenn wir ihn gebrauchten. Er kam sogar am Sonntag, wenn es etwas zu reparieren galt." Dabei stellten sie sein handwerkliches Geschick und seine vielen guten Ideen besonders heraus, die eine große Unterstützung gewesen seien. Es waren häufig kleine Schäden, die er schnell beseitigte. Viele Ausbesserungsarbeiten führte er aus, die nicht jeder gerne macht, da sie aufwendig sind und Zeit in Anspruch nehmen. Einiges machte er zu Hause fertig und brachte es anschließend wieder mit zur Kita, dazu gehörten z.B. Stühle kleben und Holzspielzeug ausbessern.
Geschätzt wurde er für seine vielen guten Ideen, dazu gehört auch die Gläserablage in Frühstücksbereich. Diese hat er selbst gebaut, so dass die Gläser beim Abstellen nicht mehr umfallen konnten. Ein anderes Beispiel ist der Utensilien-Wagen für draußen. "Bernd Schmitz reparierte Dinge, wofür sich eine teure Reparatur durch eine Firma nicht mehr lohnte. Durch diese Arbeiten wurden manchmal Neuanschaffungen eingespart", ist auch die Kindergartenleiterin Heike Westermann dankbar für die Unterstützung in den letzten zwölf Jahren. Ein Nachfolger für Bernd Schmitz ist noch nicht in Aussicht.
Karin Thiele in den Ruhestand verabschiedet
Nach 38 Jahren aktivem Schuldienst ging die in der Gartenstraße 13 wohnende Pädagogin Karin Thiele in den Ruhestand. Sie lehrte während dieser Zeit an der städtischen Realschule in Gescher und in den letzten Jahren an der Gesamtschule in Gescher. An ihrem letzten Arbeitstag in der Gesamtschule Gescher bereiteten ihr das Kollegium, ihre letzte Klasse und ehemalige Weggefährten eine bewegende Feierstunde. Die Klasse 7 b führte zwei Tänze auf. Schulleiter Bernhard Manemann-Kallabis lobte in seiner Rede ihr pädagogisches Geschick.
Heinz Wolbeck, ehemaliger Lehrer an der Realschule, erinnerte in seiner Laudatio an ihre Leistungen im Fach Chemie. Besonders hervor hob er die grandiosen und mitreißenden Musical-Aufführungen. Mit insgesamt 200 Kindern habe die Pädagogin im Fach Musik diese aufgeführt. Sie entdeckte und förderte nicht nur Gesangstalente, sondern brachte sie mit ihrer Erfahrung als Klassenleitung und ins Kollegium ein. Sie habe Generationen mit Liebe zur Musik angesteckt, war in der großen Abschiedsrunde immer wieder zu hören.
Das dürfte der Bevölkerung von Leer nicht unbekannt sein. Jahrelang hat Karin Thiele mit großer Begeisterung den Leerer Kirchenchor geleitet. Man erinnert sich an die großen Konzerte in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian und im Saal des Gasthofes Vissing. Zahlreiche Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen prägten das Bild des Chores unter ihrer Leitung. Erwähnt werden muss auch die Projektchorarbeit mit Mädchen und Jungen aus Leer zu den Weihnachtsgottesdiensten an Heiligabend.
Er habe Frau Thiele immer als einen Menschen erlebt und wertgeschätzt, der mit ganzem Herzen dabei sei, äußerte einst Pfarrdechant Johannes Büll. Er fasste es mit einem Satz zusammen: "Die ganze Frau ist Musik." Gesundheitliche Gründe führten dazu, dass Karin Thiele die Leitung des Chores aufgab, doch so ganz ohne Musik ging es dann wohl doch nicht. Heute dirigiert Karin Thiele den von ihr ins Leben gerufenen Chor "Only Sometimes". Das emotionale altersbedingte Ausscheiden aus dem Schuldienst hatten natürlich auch die Mitglieder ihres Kegelclubs "Die Kegelschlümpfe" erfahren. Sie charterten eine Stretch-Limousine, in der das Ehepaar Hartwig und Karin Thiele und die Familie Platz fanden. Der Weg mit dem Riesengefährt führte von Gescher nach Leer. Hier wurde dann ausgiebig der Eintritt in den Ruhestand gefeiert. Ganz aktuell war das von den Kegelschlümpfen kreierte Banner mit der Aufschrift: Merkel geht, Löw geht, Karin geht in Rente.
6000 Euro gehen nach Ahrweiler
"Gemeinsam feiern, gemeinsam helfen", lautete das Motto beim Frühschoppen des Schützenvereins Leer-Ostendorf im Rahmen seiner Festivitäten am Wochenende. Die Idee zu der einzigartigen Spendenaktion – dabei kamen insgesamt 6000 Euro – zugunsten der Hochwasserhilfe zusammen, hatte Stefan Kappelhoff, Inhaber des gleichnamigen Garten- und Landschaftsbaubetriebes in Leer. Weil einer seiner Mitarbeiter aus Ahrweiler stammt und dieser die Katastrophe unmittelbar vor Ort miterlebte, wollte der Unternehmer aus Leer helfen. Mit mit einem Bulli und einer Schmutzwasserpumpe fuhr er direkt ins Krisengebiet. Dort wurde ihm klar, dass weitere Unterstützung dringend benötigt wird. Deswegen orderte Kappelhoff Notstromaggregate und schweres Gerät aus der Heimat. Vor Ort lernte der Besucher einen Winzer kennen, der den Verlust seiner 8000 Weinflaschen beklagte. Der Leerer Helfer suchte im Schlamm und fand tatsächlich sechs total verschmutze Flaschen, die er mit nach Hause nahm.
"Da ein guter Tropfen bei einem Frühschoppen nicht fehlen darf, möchten wir diese Flaschen versteigern", erklärte der Initiator der Hilfsaktion, der selbst Schütze ist, seine Idee, die der Vorsitzende der Ostendörfer Schützen, Christian Löbbering, gerne aufgriff. Er verstand es während der Versteigerung auch, immer wieder an die Hilfsbereitschaft der Mitglieder zu appellieren, die sich sehr großzügig zeigten. So brachte eine Flasche den Erlös von 680 Euro ein. Insgesamt kam eine stolze Summe von 5000 Euro zusammen, was die Schützen besonders überraschte. 1000 Euro steuerten die Mitarbeiterinnen der Gaststätte Selker bei, die ihre Trinkgelder spendeten.
Stefan Kappelhoff wird das Geld am Sonntag (25. Juli) dem Winzer in der Hostertsgasse in Ahrweiler persönlich überbringen und dabei auch zwei seiner Mitarbeiter treffen, die eine ganze Woche auf Kosten der Firma am Krisenort im Einsatz waren.
Ostendörfer ehren Jubelkönige
"Ich wünsche den Mitgliedern des Schützenvereines Leer-Ostendorf, dass sie Gemeinschaft erleben nach den zahlreichen Einschränkungen der letzten Monate und eine zweckfreie Zeit", äußerte Pfarrdechant Johannes Büll anlässlich des Gottesdienstes für die Lebenden und Verstorbenen des Vereines in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian. Süffisant fügte er hinzu: "Für gutes Wetter habe ich gesorgt." Traditionell fand nach dem Gottesdienst die Kranzniederlegung am Ehrenmal statt. Dabei gedachte Vorsitzender Christian Löbbering auch der vielen verstorbenen Menschen anlässlich der Flutkatastrophe und der Menschen die durch die Naturkatastrophe vieles oder gar alles verloren haben.
Der große Marsch zur Vogelstange mit dem traditionellen Königsschießen fiel in diesem Jahr zum zweiten Male aus. Gefeiert wurde aber dennoch in kleinen Gemeinschaften. In der vereinseigenen Kutsche durften Bernhard und Irmgard Denkler Platz nehmen und eine Runde über den Schöppinger Berg fahren. Die Familie hatten die Anlagen der Besitzung Denkler mit goldenen Rosen geschmückt.
Bernhard und Irmgard Denkler stellten vor genau 50 Jahren das Königspaar der Ostendörfer. Noch sehr genau erinnern sie sich daran, dass das Wetter gut war. Geschossen wurde an Jannings Quelle. Bernhard Denkler wurde mit dem Königsschuss das höchste Ehrenamt im Verein verliehen. Er war zuvor Meldereiter, Kutschwagenfahrer, Rechenmeister und Fahnenträger gewesen. Königin Irmgard kann sich erinnern, dass damals die erste Nachbarin Elisabeth Budde für die richtige Frisur sorgte. Unvergessen geblieben ist auch die nächtliche Heimfahrt von der Gaststätte "Tante Toni" bis zur Besitzung der Familie Denkler auf den Höhen des Schöppinger Berges weit nach Mitternacht. "Wenn das die Polizei erfahren hätte, wäre der Fahrer des PKW wohl zeitlebens seinen Führerschein losgeworden", erinnern sich alle, die dabei waren.
Geehrt wurden auch Bernd und Ulrike Raus, die vor einem Vierteljahrhundert die Ostendörfer regierten. Bernd Raus erhielt aus den Hand des Vorsitzenden Christian Löbbering die silberne Vereinsspange. Die Nachbarschaft von "Ostendorf City" hatte dafür gesorgt, dass das silberne Königspaar in offener Kutsche, gezogen von zwei Pferden, den Weg vom Dorf bis zum Eventplatz an der Gaststätte Meis-Gratz zurücklegen konnte. "Es sind zwar bereits 25 Jahre her, dass wir das glückliche Königspaar waren, aber es ist uns als wäre es gestern gewesen" betonten Bernd und Ulrike Raus. Man kann sich sogar an den Königsschuss erinnern, es sei der 176. gewesen. Damit überraschte er seine Frau, die vorher nicht eingeweiht worden war. Vorsitzender war Engelbert Meis. Es war übrigens das zweitletzte Schützenfest im Saal der Gaststätte "Tante Toni". Wegen zunehmender Mitgliederzahlen wechselt man in das auf dem Parkplatz vor dem Kalvarienberg aufgestellte Zelt. "Es steht ein Pferd auf'm Flur" war vor 25 Jahren der Hit in der Hitparade. Berthold Tenkmann genügte aber nicht das Lied, mit einem lebendigen Pferd stand er tatsächlich im Flur des Königspaares.
Jedes Teil ein Unikat
Unter dem Motto "Aus alt mach neu" oder englisch "upcycling" standen zwei besondere Projekte im Rahmen des Kulturrucksacks NRW. Die zehn jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer verwandelten dabei alte Kabeltrommeln in schicke Tische und ausgediente Schaufensterpuppen in attraktive Deko-Objekte. Beide Aktionen fanden an einem Tag, aber hintereinander, im Leerer Jugendtreff "JuLe" statt. Die Leitung der Projekte übernahm Lukas Zintl, der Gestalter für visuelles Marketing ist. Ihm zur Seite standen die Jugendtreff-Leiterinnen Doris Zintl vom "JuLe" und Janina Korporal vom "Vipz" Horstmar.
"Wir hatten Kabeltrommeln in verschiedenen Größen besorgt, was ziemlich schwierig war", berichteten die Organisatorinnen. So konnte jedes Kind für sich die passende Größe auswählen. An der Form der Kabeltrommeln musste nichts verändert werden, aber bei der Gestaltung und Farbgebung war Fantasie gefragt. So mancher Teilnehmer konnte sich anfangs nur schwer entscheiden. Rot, blau oder gelb, mit Punkten, Blümchen oder Streifen – die Trommeln wurden von den Teilnehmern kreativ und je nach individuellem Geschmack bemalt. Das Ergebnis waren Tische, die absolute Unikate sind.
Künstlerisches Gespür brauchten die Mädchen und Jungen auch für das Umstyling der Schaufensterpuppen. Eigentlich handelte es sich um Torsi, denn Köpfe und Beine fehlten. Auch dabei half Lukas Zintl mit einigen Tipps und Tricks weiter. Doch vor der Gestaltung mussten die Puppen-Torsi erst vorsichtig auseinander gebaut, Arme und Rumpf getrennt werden. Für die Färbung wurde Graffiti-Spray in eine Wanne mit Wasser gegeben. Die Farben hatten die sieben jungen Kreativen sorgsam ausgesucht.
"Die Einzelteile der Puppen müssen nacheinander ins gefärbte Wasser getaucht werden, so dass ein schöner Marmorier-Effekt entsteht", erläuterte Referent Lukas Zintl die Vorgehensweise. Wer ein weißes Muster auf seiner Puppe wollte, klebte die Stellen vorher ab. Am Ende ähnelte keine Puppe der anderen und die Nachwuchs-Künstler konnten originelle Deko-Objekte für ihre Zimmer mit nach Hause nehmen.
Der Kulturrucksack ist ein Programm des Landes NRW zur Förderung von Kunst und Kultur für Kinder von zehn bis 14 Jahren. In Horstmar und Leer werden die Projekte seit Jahren vom Stadtmarketingverein "HorstmarErleben" koordiniert.