Horstmar-Leer
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Kunst ist manchmal auch harte Arbeit
Von Hitze und Staub ließen sich die kreativen Kids aus Horstmar und Leer nicht abhalten. Mit Fantasie und körperlichem Einsatz gestalteten sie Skulpturen aus Ytong-Steinen. "Das ist wirklich anstrengend, denn die Steine sind sehr fest", zeigte sich auch Ida Fiebig, Leiterin des Jugendtreffs Vipz in Horstmar, überrascht. So war es für die zehn Jungen und ein Mädchen ein wahrhaft "steiniger" Weg vom Entwurf bis zur fertigen Skulptur.
Angeleitet und tatkräftig unterstützt wurden die Kinder von Andreas Laugesen. Der für seine Skulpturen bekannte Künstler hat sein Atelier in der Bauerschaft Ostendorf. "Ich arbeite sonst nicht mit Kindern, aber dieses Projekt gefällt mir und für mein Dorf mache ich das gerne", so Laugesen.
Selbst versiert im Umgang mit Werkzeug, zeigte er den Kindern, wie man den Stein mit Hammer, Säge und Feile richtig bearbeitet. Streng genommen handelt es sich bei Ytong nicht um Stein, sondern um dampfgehärteten Leichtkalkbeton. Wird er bearbeitet, entsteht feiner weißer Staub, der sich sofort ringsum verteilt. "Deshalb ist es wichtig, dass die Kinder Schutzmasken tragen", erklärte Doris Zintl vom Leerer Jugendtreff. Außerdem arbeiteten die Kinder im Freien, auf dem Platz vor der Astrid Lindgren-Grundschule in Leer.
"Der Wunsch, etwas mit Ytong zu fertigen, kam von den Kindern selbst und deshalb sind alle hoch motiviert", freuten sich die beiden Jugendtreff-Leiterinnen. Die Kids setzten sich dabei sehr unterschiedliche Ziele, die Motive ihrer Skulpturen hatten eine große Bandbreite. "Ich mache eine Katze für meine Mama", erklärte der zwölfjährige Lukas. Janus (11) meißelte lieber das Emblem seines favorisierten Fußballvereins in den Stein. Andere entschieden sich für coole Trecker oder ihre Initialen. Die Motorrad-Fans Hennes (11) und Lutz (10) wagten sich an den Schriftzug ihrer Lieblingsmarke KTM. Einige schafften sogar zwei Figuren. "Ich habe eine Eule und einen Fisch", verkündete die zehnjährige Marie stolz.
Die Aktion Skulpturen aus Ytong war in diesem Jahr bereits das zweite Projekt im Rahmen des "Kulturrucksack NRW". Organisiert werden die Angebote dieses landesweiten Förderprogramms vor Ort seit Jahren vom Stadtmarketingverein HorstmarErleben in Kooperation mit den Jugendtreffs Vipz und JuLe.
Die Volksbank Ochtrup-Laer ist als Sponsor aktiv. Noch im Juli steht die nächste Aktion für zehn bis 14-jährige an: Es wird ein Film in Stopp-Motion-Technik hergestellt. Im Oktober lädt das Kinder Ferien- und Freizeitwerk Horstmar zur "Stadtmalerei" ein.
Schützenverein Leer-Dorf hat einen neuen neuen König
Der Schützenverein Leer-Dorf hat einen neuen König. Mit dem 247. Schuss holte Lucas Frahling nach einem spannenden Ringen um die Königswürde den Rest des arg zerfledderten Holzvogels von der Stange. Der neue König Lucas Frahling erwählte sich Nele Rodine zur Königin. Die beiden lösten das Vorjahreskönigspaar Heinz und Petra Wegmann ab. Damit regiert jetzt wieder ein Junggesellenpaar über die Dörfer. Den Reigen beim Schießen eröffneten traditionsgemäß Bürgermeister Robert Wenking und Pfarrer Dhaman Karanam. Schießmeister Thomas Selker hatte alle Mühe, die Flinten wieder nachzuladen. Der Andrang der Schützen war sehr groß. Es herrschte eine prächtige Stimmung. Die hohen Bäume spendeten bei den hochsommerlichen Temperaturen den notwendigen Schatten. Zur musikalischen Unterhaltung trugen der Spielmannszug Horstmar und Nienborg bei. Die Zuschauer an den Straßenrändern waren erstaunt über die sehr gute Beteiligung der Vereinsmitglieder bei den Polonaisen am Sonntag- und Montagabend. Traditionsgemäß nahmen am Montagabend auch Abordnungen der heimischen Schützenvereine am Königsball teil. In Erinnerung bleibt auch der sehr gute besuchte Jugendball am Samstag im Festzelt am Kalvarienberg.
"Das kannst du auch"
Die Bürger in Leer wissen, was sie an "fn" haben. Hinter dem Kürzel verbirgt sich Franz Neugebauer, der seit 55 Jahren als freier Mitarbeiter der Westfälischen Nachrichten primär über den kleineren Ortsteil von Horstmar berichtet. Dass er das mit "Leib und Seele" tut, bescheinigt dem 75-Jährigen Ludger Hummert, der zu den zahlreichen Besuchern der Veranstaltungsreihe „Hinter den Kulissen“ zählt.
In deren Rahmen haben das Kulturforum Steinfurt, der Caritasverband Steinfurt, der Heimatverein Horstmar und das St.-Gertrudis-Haus am Dienstagnachmittag als Kooperationspartner zum zweiten Interview in die Cafeteria des Altenwohnheims eingeladen. Dort begrüßt Heimleiter Bernd Wessel die Gäste, die mit Anni Lütke Brinkhaus eine gut aufgelegte sowie bestens vorbereitete Moderatorin und mit Franz Neugebauer einen erzählfreudigen Gast erlebten, dem es sichtlich Spaß macht, aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Die Chemie zwischen der ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten und dem früheren Mitarbeiter des Finanzamtes stimmt, was sicherlich auch daran liegt hat, dass sie langjährige Arbeitskollegen waren, die beim Kreis Steinfurt ihr Brot verdient haben. Inzwischen Pensionäre, können die Beiden heute das tun, was ihnen am meisten Spaß macht. Und das ist bei "fn" zweifelsohne die Pressearbeit, zu der der gebürtige Schlesier schon als Jugendlicher gefunden hat.
"Das kannst du auch", dachte sich der inzwischen zweifache Familienvater seinerzeit, als er noch die Berichte des Leerer Friseurs per Fahrrad zur Redaktion nach Burgsteinfurt brachte. Gesagt, getan. Der "Zugezogene" begann über seine neue Heimat in Wort und Bild zu berichten. Zunächst schrieb der Vertriebene mit der Hand, bis er sich eine Schreibmaschine leisten konnte. Das Geld dafür erarbeitete sich der heute zweifache Opa bei der Kartoffelsuche bei den Bauern in der Umgebung.
Die Filme entwickelte "fn" selbst. "Weil ich keine Dunkelkammer hatte, habe ich es unter der Bettdecke gemacht", schildert der Pensionär, der als Anschauungsobjekt eine Dose mitgebracht hat. In die kamen erst der Entwickler und einige Minuten später der Fixierer. "Alles musste immer gut geschüttelt werden", erinnert sich der langjährige Berichterstatter, der froh ist, dass es inzwischen digitale Kameras gibt und die Texte am Computer entstehen und per Mail verschickt werden können. Das erspart ihm die häufigen Fahrten zum Fotostudie Oskamp nach Borghorst, wo er die Negative einreichte und Bildabzüge davon bekam.
Ob Sport, Vereine, Kirche oder Kommunalpolitik, der Finanzexperte berichtet über alles, was in Leer geschieht. Als "Patriot" wollte er "sein Dorf" anfangs stets nach vorne bringen. Dabei lieferte er sich so manche "Schreibschlacht" mit Professor Dr. Anton Janßen, der als freier Mitarbeiter meistens über Horstmar geschrieben hat. Inzwischen haben sich die Grenzen verwischt und jeder "wildert" ab und an auch im Gebiet des anderen, was auch dem zunehmenden Alter der beiden Kollegen geschuldet ist.
"Man muss es schon aus Liebe tun", erklärt Neugebauer, was ihn antreibt, sich immer wieder aufs Neue auch abends und an den Wochenenden zu Terminen aufzumachen. Alle, die ihn kennen – und das sind die meisten – wissen, dass er für seinen Ort "brennt". Umso mehr freut "fn" sich über die anerkennenden Worte von Ludger Hummert. Der mag gar nicht daran denken, dass der Pensionär, den Stift und die Kamera einmal niederlegen könnte. Doch vielleicht hofft manchmal seine Frau Irmgard darauf. Schließlich muss sie oft auf ihren Mann verzichten, da dieser neben seiner Zeitungsarbeit auch noch als Dozent für das Kommunale Bildungswerk Berlin tätig ist. So gibt er Seminare in der Bundeshauptstadt und in Erfurt.
Nach dem munteren Austausch gibt es keine Fragen der Besucher. "Wir sind alle zufrieden", meint eine Seniorin. Dieses Lob dürfte den 75-Jährigen beflügeln, noch lange zu berichten. "Wenn es Leer gut geht, geht es auch Horstmar gut", meint Hausherr Bernd Wessel. Eine Erkenntnis, die er während des Interviews gewonnen hat.
Schnäppchensuche im ganzen Dorf
In Leer begegnete man am Sonntag auffallend vielen Menschen bepackt mit Taschen, Tüten und Kartons. Andere beluden Bollerwagen, Fahrräder oder ihre Autos. Des Rätsels Lösung: Es war Garagenflohmarkt. Hunderte Schnäppchenjäger machten sich im gesamten Ortsgebiet auf die Pirsch. An über 30 Standorten erwartete die Besucher ein riesiges Angebot. Die Auswahl reichte von Spielzeug, Porzellan, Glas, Schmuck, Blumentöpfen, Deko-Artikeln aller Art, Kleidung, Werkzeug, Gartengeräten, Autozubehör, Fahrrädern bis hin zu elektrischen Geräten. Darunter auch so manch originelles Stück. "Es ist schon seit heute morgen unheimlich viel los und wir verkaufen gut", zogen die Verkäufer bereits in der Mittagszeit zufrieden Bilanz.
Organisiert wurde der Garagenflohmarkt zum zweiten Mal vom Stadtmarketingverein "HorstmarErleben". "Wir freuen uns sehr, dass sich wieder so viele Bürgerinnen und Bürger beteiligt haben", so Geschäftsführer Hubertus Brunstering. Beim Garagenflohmarkt sind nur private Anbieter zugelassen. Der Reiz für die Besucher liegt in Vielfalt und Individualität. Kaum jemand, der nicht zufrieden mit mindestens einem "Fundstück" nach Hause ging. "Man kann hier tolle Sachen finden und die Preise sind echt moderat", war von den Schnäppchenjägern vielfach zu hören.
Der Garagenflohmarkt zog nicht nur einheimische, sondern auch zahlreiche auswärtige Besucher an. "Es kamen Leute aus Münster, Warendorf, Coesfeld, sogar dem Ruhrgebiet und den Niederlanden", berichteten die Verkäufer. Das herrliche Wetter trug dabei sicherlich zum Erfolg bei. Damit niemand die Übersicht verlor, hatte der Stadtmarketingverein einen Flyer mit Verkaufsadressen und Lageplan erstellt, der am Dorfladen und am Dorfpark öffentlich auslag.
Als echter Anziehungspunkt erwies sich der Hof May in Haltern. Neben fünf Verkaufsständen lockte die Cafeteria mit selbst gebackenem Kuchen die Gäste an. Idyllisch unter alten Bäumen konnten die Schnäppchenjäger auch Grillwurst und Getränke genießen. Im Dorf konnten die Flohmarktgäste bei Familie Ahmann ein Päuschen einlegen. Die hatte ihren Garten kurzerhand zur "Straußwirtschaft" umfunktioniert. Künftig will der Stadtmarketingverein im jährlichen Wechsel einen Garagenflohmarkt in Horstmar und Leer organisieren.
Dörfer feiern am Wochenende ihr Schützenfest
Der Schützenverein Leer-Dorf feiert am kommenden Wochenende von Samstag (29. Juni) bis zum Dienstag (2. Juni) sein Schützenfest. Den Auftakt bildet traditionell der Gottesdienst am Samstag um 18.30 Uhr in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian. Nach dem Schmücken der Vogelstange ist die Jugend eingeladen zur Neon-Party im Zelt am Kalvarienberg mit DJ Apix. Am Sonntag (10. Juni) treten die Schützen bereits um 14 Uhr am Vereinslokal Vissing/Wegmann an. Nach dem Ausholen der Hauptleute, der Fahnen sowie des Königs findet die Kranzniederlegung am Ehrenmal statt. Es folgt der Abmarsch zur Vogelstange in den Herswiesen unter Mitwirkung des Musikvereines Nienborg und des Spielmannszuges Horstmar 1979 e.V. Alle sind gespannt, wer das amtierende Königspaar Heinz und Petra Wegmann ablösen wird. Die Proklamation des neuen Königs erfolgt um 18 Uhr an der Vogelstange. Gemeinsam marschiert man anschließend durch das Dorf und macht an den örtlichen Gaststätten eine Trinkpause. Dabei wird der neue König auch seine Königin in Empfang nehmen können. Am Sonntag- und Montagabend findet jeweils um 20 Uhr die Polonaise durch das mit Wimpeln geschmückte Dorf statt. Für Stimmung im Festzelt am Kalvarienberg wird die Band "Nanu" am Sonntag und Montag sorgen. Am Montagabend nehmen auch Abordnungen aller örtlichen Schützenvereine am Königsball teil. Ganz Unentwegte treffen sich noch am Dienstag um 15 Uhr zum Rübenkönigschießen. Vor 50 Jahren residierten Werner Ahlers und Brigitte Hebbe über die Dörfer. Das Königspaar aus dem Jahre 1979, also vor 40 Jahren, stellten Hermann und Margret May. Vor 25 Jahren schoss Walter Ahlers den Vogel ab, der sich seine Ehefrau Marlies zur Königin nahm.
Vogelstand der Dörfer besteht seit 50 Jahren
Das diesjährige "Fahnensünnen" des Schützenvereines Leer-Dorf fand nicht wie gewöhnlich im Vereinslokal Vissing/Wegmann statt, sondern an der Vogelstange in den Herswiesen. Und das hatte seinen Grund: Seit 50 Jahren existiert der Vogelstand in der jetzigen Form. Frank Lölver, der stellvertretende Vorsitzende der Dörfer, erinnerte an die Geschichte der Vogelstange. Es wurde ein Bauausschuss gegründet, dem Walter Dapper, Hermann May, Theodor Gerdes, Martin Bömer, Alfred Ahlers und Josef Große Kleimann angehörten. Die Statik erstellte Alfons Raus. "Sie war durch die Bauaufsicht problemlos genehmigt worden" erinnert er sich. Die Folge waren zwei weitere Aufträge für die Schützenvereine Alst und Niedern Altenburg. An der Vogelstange wurden in den letzten Jahren Änderungen und Modernisierungen vorgenommen. Das mühselige und kraftraubende händische Aufziehen des Vogels wurde durch einen elektrischen Motor ersetzt. Mit einem Kugelfang konnte die Stange den heutigen sicherheitsrelevanten Anforderungen angepasst werden. Besonders schätzt man das gute nachbarschaftliche Verhältnis zur Familie Ewald Hölscher und Alf Bömer. Nachbar Karl Heinz Telgmann hat sogar sein Grundstück für den Schießstand zur Verfügung gestellt. Werner Thiemann und Walter Ahlers kümmern sich um den technisch einwandfreien Zustand der Anlage und die elektrische Versorgung. Felix Ahmann hat bereits 50 Nester der Eichenprozessionsspinner am Schießplatz beseitigt. Henning Wickenbrock, Tobias Kockmann und Fabian Lüring ist zu verdanken, dass es eine neue Garderobe am Vogelstand gibt. Hier können die Ausrüstungen während des Königschießens aufbewahrt werden. Eine neue Flinte, die Henning Wickenbrock und Thomas Selker beschafften, wird erstmals zum Einsatz kommen. Und das "Fahnensünnen" fand nach den vielen Dankesworten auch noch statt. Nach alter Tradition werden die Vereinsfahnen an die Sonne gehalten, damit sie vom Staub des Jahres befreit werden.
Wennings-Mühlenlädchen ab sofort geöffnet
Henne Bertha wollte ihren Augen nicht trauen, als sie noch recht staksig und unsicher aus dem Hühnermobil kroch. Sie reckte den Hals und schaute auf Jannings Quelle, sah den Schöppinger Berg und entdeckte beim Blick in die Runde die Konturen des Dörfchens Leer. Doch sie war nicht allein. Sie gehört zu den 300 Hühnern, die ihr neues Domizil direkt am Hofe Wenning in einem mit Hightech ausgestatteten mobilen Hühnerstall in der Bauerschaft Ostendorf haben. Zweiundzwanzig Wochen sind die Hühner alt, die im Hühnerhof Friedrichsruh in Ostbevern schlüpften. Sie haben sich zunächst zwei Wochen in einem mit Hightech ausgestatteten Mobile an die Umgebung gewöhnen können und genießen jetzt tagsüber nach ihrer Legearbeit die Freiheit auf einer großen Wiese. "Für jedes Tier steht eine Auslauffläche von vier Quadratmeter zur Verfügung" erklärt Heinrich Wenning den Besuchern. Damit haben sie viel Auslauf und immer frisches Grün zum picken. Wenn das Gras nicht mehr reiche, könne das Hühnermobile einfach weitergefahren werden. Genügend Fläche stehe zur Verfügung.
Bernd und Rabea Wenning haben sich mit den Hühnern einen lange gehegten Wunsch erfüllt. "Ei love you" lautet ihr Motto. Sie wollen sich aber auch damit ein weiteres Standbein aufbauen. Bisher habe die Schweinezucht zum Lebensunterhalt beigetragen, für eine Erweiterung des Schweinestalles fehle es allerdings an Fläche. So verkaufen sie die Eier in dem angrenzenden Mühlenlädchen, alles auf Vertrauensbasis. Demnächst wollen sie auch den Leerer Dorfladen beliefern. Rabea Wenning schwebt sogar ein Lieferservice zwischen Leer, Horstmar und Metelen (sie stammt aus Metelen) vor. Man denke aber auch an die Herstellung von Eierlikör und Bandnudeln. Sie sind voller Zuversicht, denn die Braunleger Lohmann Brown-Classic-Henne zeichne sich durch eine gute Legeleistung und ein ruhiges, ausgeglichenes Verhalten aus. Ein Elektrozaun soll die Tiere vor den Hunden und dem Fuchs schützen. Für Angriffe aus der Luft vom Habicht haben sich die Farmer etwas Besonderes einfallen lassen. Aisso Müller hat ihnen Ziegen zur Verfügung gestellt. "Chicken Police" steht auf den Brettern der Unterkunft für die Vierbeiner. Nähere Auskünfte erteilt Bernd Wenning unter der Handy-Nummer 0160 94823257 oder unter www.wennings-mühlenhof.de.
Waldfrieden begeht Gedenktag
Bei schönem Wetter folgten jetzt mehr als 120 Besucher der Einladung, am Gedenktag im Trauerwald in der Bauerschaft Alst teilzunehmen. Das Team vom "Waldfrieden", Anne Trindeitmar-Behr und Ehemann Holger Behr sowie Ann Kristin Behr hatten diese Veranstaltung zum vierten Mal organisiert. "Trauer brauche eine Gestalt", aus diesem Anlass werde jedes Jahr an einem Sonntag im Juni dieser Tag stattfinden, erklärte das Ehepaar. Der Trauerwald sei in den über dreieinhalb Jahren seines Bestehens sehr gut angenommen worden, betonte das Paar. So habe es dort mittlerweile gut 600 Bestattungen gegeben. Man erinnerte sich an die erste Zeit, wo der Wald noch in den "Kinderschuhen" steckte, die Wege noch nicht angelegt waren. "Der Wald ist sehr schön. Sobald man ihn betritt hat man das Gefühl der inneren Ruhe und Zufriedenheit", beschrieben Besucher ihre Eindrücke. Der Wald sei eine zweite Heimat. Man fühle sich gut aufgehoben, es erinnere sehr stark an ein Familientreffen.
Eindrucksvoll und einfühlsam war die Gedenkstunde, die auch in diesem Jahr vom Duett Susanne Teutenberg aus Wettringen (Gesang) und Udo Dinkelbach aus Burgsteinfurt (Gitarre) sowie Anne Trindeitmar-Behr gestaltet wurden. Die Teilnehmer waren beeindruckt von den rund 2,5 Kilometer langen Rundwegen entlang der Grabstätten. Immer wieder finde man neue Wege und Brücken. Der Wald wachse stetig und freue sich immer mehr Beliebtheit. Bei einer kleinen Stärkung gab es Gelegenheit, sich auszutauschen und der Verstorbenen zu gedenken. Anne Trindeitmar-Behr erwähnte wie beeindruckt sie seien, dass ihnen so viele Menschen ihr Vertrauen schenken. Und bedankte sich dafür.
"Wir wünschen uns für alle Hinterbliebenen und Menschen, die sich für den Wald entschiedenhaben, das er immer ein Ort der Geborgenheit und der Zuflucht sein wird" formulierte Anne Trindeitmar-Behr. In diesem Jahr wurde wie im vergangenen Jahr für die Ersthelfer vom DRK Horstmar gesammelt. Bereits seit 2017 treffen sich einmal im Monat die Hinterbliebenen zum zwanglosen Kaffeetrinken. Das treffen findet im Café Ello in Borghorst statt. Für viele ist dieser Termin zu einem festen Ritual geworden. Es haben sich Freundschaften ergeben und es finden wunderbare Gespräche statt.
Gute Beteiligung an Fronleichnamsprozession
Überaus zufrieden waren Pfarrdechant Johannes Büll und Diakon Franz Josef Reuver mit der Teilnahme an der Fronleichnamsprozession. Über 200 Personen nahmen daran teil. Zu ihnen gehörten die diesjährigen Kommunionkinder, die Abordnungen der kirchlichen Vereinigungen und Schützenvereine des Ortsteiles Leer, aber auch Mitglieder der Antoniusbruderschaft, der Katharinenbruderschaft sowie der Kolpingfamilie aus dem größeren Ortsteil Horstmar. "Wir machen die Prozession, damit der Segen der Eucharistie auf das Dorf ausstrahle", betonte Diakon Franz Josef Reuver. Man dürfe durchaus stolz sein auf die örtliche Gemeinschaft in Leer und mit erhobenem Haupt durch die Gemeinde gehen mit einem funktionierendem Vereinsleben, einer bewundernswerten Kreativität, es gebe ein gutes Miteinander. Der Kirchenchor sang unter der Leitung von Rafael D. Marihart an den einzelnen Segensaltären. Diese waren sehr schlicht gehalten und befanden sich im engen Orstekern. Wohl einmalig war der Segensaltar direkt am Bierpavillon, die Monstranz stand auf der Theke. "Lasst Jesus beim Biertrinken in unsere Mitte, auch er war gesellig" forderte Diakon Franz Josef Reuver. Pfarrdechant Johannes Büll versprach beim Schlußsegen, dass die erste Runde am Pavillon auf Kosten der Pfarrgemeinde gehe.
Plastikmüll hing über dem Segensaltar am Dorfladen und machte so auf die Umweltverschmutzung aufmerksam. "Verzichten Sie ab sofort auf Plastiktüten und tragen damit zum Umweltschutz bei" forderte Franz Josef Reuver. Einen Schatz suchten die Kommunionkinder im Sand der Schaufel eines Radladers. Ein goldenes Döschen kam hervor, darin ein Christusrelief ohne Hände und Beine. "Jesus braucht alle" erklärte Diakon Reuver dazu. Er forderte zum Nachdenken über den größten Schatz im Leben auf. Ein großer Pflug stand hinter dem Segensaltar vor dem Kalvarienberg. Reuver nahm seine Gegenwart zum Anlass, symbolisch Hand an den Pflug zu legen um verhärtete Krusten aufzubrechen. "Höre niemals auf zu erkunden, höre auf, immer nur schwarz zu sehen" war sein Credo. Die Fronleichnamsprozession fand einen harmonischen Ausklang auf dem Gelände vor dem Pfarrheim. Hier waren Bänke aufgestellt, mit Würstchen, Steaks und Getränken stärkten sich die Teilnehmer nach der Prozession durch die Gemeinde.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Auf den Tag genau vor zwanzig Jahren wurde in der Bauerschaft Ostendorf ein Teil des Radweges eingeweiht. Er war in Eigenleistung der Bewohner der Bauerschaft Ostendorf zwischen den Besitzungen Fier und Kirst auf 650 Metern entstanden. Manuela Toepper und Ralf Arning, damalige Vorsitzende der Interessengemeinschaft Radwegebau Ostendorf, hatten jetzt spontan zu einer Zusammenkunft an der Josefsstatue bei der Besitzung Drerup eingeladen. Dabei wurden Erinnerungen an den Einsatz vieler Ehrenamtlicher wach.
"Es ist einmalig im Lande, was hier durch die Eigeninitiative und Eigenleistung geschaffen wurde" brachte es damals Hubert Ebbeskotte, Bereichsleiter Betrieb und Verkehr des Westfälischen Straßenbauamtes bei der Einweihung auf den Punkt. Manuela Toepper und Ralf Arning erinnern sich, dass damals manch hartes Brett gebohrt werden musste, bevor es überhaupt losgehen konnte. Man handelte nach der Devise: steter Tropfen höhlt den Stein. Ein Hauptproblem war die Finanzierung der Materialkosten. Dankbar erinnert man sich an die damalige Landtagsabgeordnete Hannelore Brüning, mit deren Fürsprache Landesmittel freigemacht wurden. Die Stadt Horstmar musste in Vorlage treten. Doch allgemein stieß man auf großes Wohlwollen und Unterstützung. Aber es wurde immer wieder improvisiert.
v.l..n.r. Robin Stehr, Leonie Arning, Sebastian Raus, Marvin Arning, Lennard Raus und Jannik Arning
So erinnert sich Ralf Arning: "Plötzlich musste eine Ausführungszeichnung für den Verlauf des Radweges her. Ich habe mich hingesetzt und einfach gezeichnet. Das wäre heute nicht mehr möglich, weil die Anforderungen gestiegen sind." Heftigen Ärger gab es mit der VEW, weil er in der Nähe einer 10 KV-Leitung baggerte. Ein halbes Jahr haben die Bauarbeiten gedauert, die jeweils am Wochenende stattfanden. Durchschnittlich waren 30 Helfer im Einsatz. Und noch eines wurde bei der Zusammenkunft erwähnt: Es entstanden keine Grundstückskosten. Die Anlieger haben die benötigten Flächen kostenlos zur Verfügung gestellt. Man ließ sich bei der Zusammenkunft die gekühlten Getränke gut schmecken. Als dann der Regen kam, rückte man unter einem Pavillon näher zusammen, so wie man es bei den Ostendörfern bei allen möglichen Aktionen immer wieder erfährt.
Landwirte erhalten Tipps vom Fachmann
Zur dritten Feldbegehung in diesem Jahr hatte Berthold Tenkmann, der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsvereines Horstmar/Leer seine Berufskollegen eingeladen. Matthias Voß, Pflanzenschutzberater der Bayer-AG, gab den anwesenden Landwirten Tipps für eine weitere notwendige Behandlung des Getreides und der Maispflanzen. Neben dem Getreidehähnchen, einem Käfer aus der Familie der Blattkäfer, haben sich in jüngster Zeit auch Läuse auf den Halmen des Getreides ausgebreitet, konnte während des Rundganges festgestellt werden. Es gebe reichlich Schadinsekten, aber auch nützliche Insekten machten sich breit. Matthias Voß klärte auf, welche Maßnahmen bei den ohnehin durch wenig Regen geschwächten Pflanzen notwendig seien. "Wir wollen nur das unbedingt notwendige tun für eine gute Ernte, denn schließlich geht jede Behandlung auch ans Portemonnaie" machte Berthold Tenkmann den Sinn und Zweck der Beratung durch den Fachmann deutlich. Der Mais, so die Feststellung beim Rundgang, hat sich durch den letzten Regen ein wenig erholt. Um eine gesunde Entwicklung der Maispflanze sicherzustellen, sei in Einzelfällen eine Nachbehandlung zur Unkrautvernichtung erforderlich. Ansonsten gingen der Pflanze die notwendigen Nährstoffe verloren. Matthias Voß zeigte sich mit dem Ergebnis der vorherigen Feldbegehungen insgesamt zufrieden, man habe eine angepasste Düngung vorgenommen, nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel.
Nachwuchsturnier geht in die 24. Runde
Der Sportverein Westfalia Leer führt auch in diesem Jahr wiederum ein Kleinfeldrasenturnier mit Zeltlager durch. Vorgesehen ist das kommende Wochenende vom 14. bis 16. Juni. Die F-Jugendlichen nehmen mit acht Mannschaften, die E-Jugend mit neun Mannschaften und die D-Jugendlichen mit elf Mannschaften teil. Turnierbeginn ist am Samstag (15. Juni) für die D-Junioren um 9.30 Uhr und für die E- u. F-Junioren ab 13.15 Uhr bzw. 13.30 Uhr. Gespielt wird auf einem Kleinfeld mit sechs Feldspielern und Torwart; die Spieldauer beträgt jeweils zwölf Minuten.
Das Kleinfeldrasenturnier mit Zeltlager findet seit 1995 statt und geht somit, nach einem Ausfall vor zwei Jahren wegen widriger Witterungsverhältnisse, in die 24. Auflage. Die Idee zu diesem Turnier stammt von Dietmar Sundorf anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen des Sportvereines. In der Nacht von Freitag auf Samstag werden 350 Personen erwartet, in der darauffolgenden Nacht sogar 480. Wie immer werden sie von dem Frühstücksteam um Werner Wissing und dem Pommesbudenteam um Norbert Hüsing beköstigt. Ein reichhaltiges Kuchenbuffet steht in der Cafeteria für alle bereit.
Neben einem Betreuerabend mit Freibier und allen Infos rund um das Turnier sind für Samstag im Anschluss an die Turnierspiele der Jugendmannschaften ein Betreuerturnier sowie ein Stationsspieleparcour, den die B-Junioren von Christian Kreimer vorbereitet haben, geplant. Die Volksbank stellt für alle drei Tage eine Hüpfburg zur Verfügung. Die Schiedsrichter werden wie immer von den Alten Herren, den aktiven Schiedsrichtern und den Seniorenmannschaften gestellt.
Alle Mannschaften werden einen Pokal erhalten. "Wichtig ist bei dem Turnier die überschaubare und beinahe familiäre Stimmung", betont Hauptorganisator Dietmar Sundorf. Er erinnert sich, dass die Mannschaften von Dortmund-Dorstfeld seit Beginn dabei sind. Ottmarsbocholt kommt seit zehn Jahren.
Ambiente kommt gut an
Eine gute Resonanz fanden die Aktivitäten des Mühlen- und Heimatvereins Leer, der am Pfingstmontag anlässlich des 26. Deutschen Mühlentags an die Mühlen nach Leer eingeladen hatte. Dort erlebten die Besucher unterhaltsame und informative Stunden.
Auch der neue Standort der Aktivitäten des Mühlen- und Heimatvereins Leer beim 26. Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag hat sich in jeder Hinsicht bewährt. Die Helfer hatten im Obstgarten am zu Wennings Wassermühle gehörenden Müllerkotten ein schönes von vielen Besuchern gelobtes Ambiente geschaffen. Mit Kaffee und Kuchen, Grillwürstchen und Kaltgetränken sorgten die Gastgeber auch für das leibliche Wohl der Gäste.
In und an beiden Mühlen gab es den ganzen Tag über zahlreiche interessierte Besucher, darunter vor allem fachlich Interessierte aus der näheren und weiteren Umgebung. Für den Nachwuchs lief den ganzen Tag kostenlos das Ostendorfer Kinderkarussell. Auf der Wiese gegenüber der Hofeinfahrt, auf der in Kürze Legehennen frei laufen, hatten sich auch ohne spezielle Einladung von Ludger im Laufe des Tages rund 50 Treckerveteranen eingefunden.
Ehrenamtliche Helfer retten "Zeugen der Geschichte"
Seit einiger Zeit glänzt der Müllerkotten an Wennings Wassermühle mit neuer Dacheindeckung. Inzwischen wurden auch der Bodenraum und alle Räume im Erdgeschoss gründlich geputzt. Dies nahm der Vorstand des Mühlen- und Heimatvereins Leer zum Anlass, als Dank alle ehrenamtlichen Helfer zu einem Dämmerschoppen einzuladen.
Unter den über 30 Mühlenfreunden begrüßte Vorsitzender Josef Denkler den ehrenamtlichen Regionalbotschafter der NRW-Stiftung für den Kreis Steinfurt, Wilfried Rehfeld, Bürgermeister Robert Wenking, seinen Stellvertreter Ludger Hummert, Winfried Mollenhauer (CDU), Annette Sonneborn (Grüne) und Martin Zintl (SPD).
Der Zweite Vorsitzende, Prof. Dr. Anton Janßen, erläuterte die Geschichte des Kottens und dessen Restaurierung. Dabei betonte er die vielfältige Hilfe durch ehrenamtliche Kräfte und die verschiedensten Institutionen. Speziell bedankte er sich bei Wilfried Rehfeld für die finanzielle Unterstützung durch die NRW-Stiftung, nicht nur bei der Neueindeckung des Daches, sondern auch schon für neue Wasserräder an den beiden Mühlen. Als besonderen Dank habe man eine Tafel angebracht mit den Namen aller Förderer.
Bürgermeister Wenking betonte die Bedeutung der Mühlen für Leer als „Zeugen der Geschichte“ und dankte den Besitzern, dass sie ihr Eigentum für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt haben. Anton Janßen und Franz Ahmann seien die Akteure, die die Menschen bereits seit 25 Jahren zum Mittun begeisterten.
Wilfried Rehfeld stellte sich dann als neuer Regionalbotschafter der NRW-Stiftung vor und betonte, wie wichtig es sei, dass man die Vergangenheit kenne, um die Zukunft zu gestalten. Gerade durch solche Objekte, wie die Mühlen am Leerbach und den Müllerkotten, sei dies sehr anschaulich möglich. Daher bedanke er sich bei allen, die sich hier um den Erhalt vor allem auch ehrenamtlich engagieren.
Leerer Poahlbürger feiert seinen 90. Geburtstag
Das 90. Lebensjahr vollendete gestern Josef Wiefhoff, wohnhaft Schorlemer Straße 4. "Sudoku spielen hält mich geistig fit, zehn Sudokus gelöst zu haben ist genauso wie ein Altersjahr" verriet er Pfarrer Dhaman Karanam und Bürgermeister Robert Wenking. Beide gratulierten im Namen der Pfarrgemeinde von St. Gertrudis und der Stadt Horstmar.
Josef Wiefhoff ist ein echter Leerer Poalbürger. Zeit seines Lebens hat er hier gelebt und bis auf einen kurzen Zwischenaufenthalt in Burgsteinfurt bei der Fa. Tebbe/Palstring auch gearbeitet. Zusammen mit seinen drei Geschwistern wuchs er im Dörfchen auf. Der Altersjubilar schwärmt von seinem Beruf als Tischler. Er wurde ihm praktisch bereits in die Wiege gelegt, denn auch sein Vater übte diesen Beruf aus. Bei diesem machte er auch die Lehre. Vor 66 Jahren bestand er die Meisterprüfung, der diamantene Meisterbrief schmückt die Wand seines Wohnzimmers.
Die Augen glänzen, wenn er die Fotos seiner Werke anschaut. Dazu gehört auch der Flügelaltar in der Kirche von Ss. Petronilla in Wettringen. "Es gehörte eine ganze Menge handwerkliches Geschick dazu, denn immerhin wog ein Flügel insgesamt 80 kg, für 6.000 DM wurden Scharniere eingebaut." Das handwerkliche Können bescheinigte ihm auch immer wieder die heimische Bildhauerin Büscher-Eilert, für die er sehr viel arbeitete, so auch für den Flügelaltar in Wettringen. Seine maßstabsgetreuen Nachbildungen der Alster Friedenskapelle findet man in seiner Wohnung, aber auch im Müllerkotten des Mühlen- und Heimatvereines an Wennings Mühle.
Im Jahre 1960 heiratete er seine Frau Veronika, beide hatten sich auf der Hochzeit des Gastwirtes Engelbert und Ida Vissing kennengelernt. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, drei Enkelkinder sind hinzugekommen. Veronika Wiefhoff erinnert sich, für die Gesellen und Lehrlinge ihres Mannes immer das Frühstück zubereitet zu haben. Der Altersjubilar ist Mitglied im Schützenverein Leer-Dorf und war vor 40 Jahren Schützenkönig. Der Kolpingverein Leer ist ihm dankbar, denn er gehörte mit zu den Gründern.
Dicker Ast von Linde abgebrochen
Wennings Kapelle und die daneben stehende ca. 200 Jahre alte Linde prägen das Landschaftsbild im Esch am Nahen Weg. Diese Linde hat jetzt gelitten. Bei ganz normalen Witterungsverhältnissen, also weder Wind noch Regen, ist ein dicker Ast abgebrochen und auf die Fahrbahn gestürzt. Der Ast war morsch geworden, was an der Bruchstelle deutlich zu sehen ist. "Wir können von Glück reden, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist" zeigen sich Heinrich und Bernd Wenning beruhigt. Als Eigentümer des Baumes sind sie in der Verkehrssicherungspflicht. Unmittelbar nach Eintritt des Schadensfalles machten sie sich mit einem Hubsteiger an die Arbeit und schlichteten weitere Äste aus oder kürzten sie ein. Dennoch ist das Erscheinungsbild einigermaßen erhalten geblieben. Mit diesen Maßnahmen soll der Baum erhalten werden. "Es wäre jammerschade, wenn der Baum gefällt werden müsste" sind sich alle im Dorf einig.
1400 Tierchen im Vorverkauf
Ganz Leer liegt im Rennfieber, denn jeder möchte mit seinem Renntier am Donnerstag auf das Siegertreppchen. Die Renntiere werden zur Zeit daheim gepflegt, besonders kraftvoll gefüttert und trainiert. Es werden insgesamt 1400 Tiere sein, die an den Start gehen. Aber Spaß beiseite: Es handelt sich bei den Enten, die am Feste Christi Himmelfahrt an Schmeddings Mühle an den Start gehen, nicht um solche, die man mästet oder gar dopt, sondern um solche, die beim Drücken quietschen und aus Plastik sind.
Bereits zum achten Male lädt der Schützenverein Leer-Dorf zu diesem Spektakel am Leerbach ein. Im Dorf waren zehn Trupps unterwegs, die die bunten Plastiktierchen für zwei Euro zum Erwerb anboten. Insgesamt 1.400 gingen in den Vorverkauf. Am Feste Christi Himmelfahrt (30. Mai) können ab 13.15 Uhr an Schmeddings Mühle die im Vorverkauf erworbenen Enten abgegeben werden. Sie müssen noch registriert werden. Wer noch nicht glücklicher Besitzer eines farbigen Renntieres ist, hat noch bis um 15 Uhr Zeit für einen Erwerb. Bei Kaffee und Kuchen kann man sich an der Mühle die Zeit vertreiben, erfahrungsgemäß wird dabei über die richtige Renntaktik geplaudert und gefachsimpelt.
Bernhard Gerdes wird pünktlich um 15.30 Uhr aus der Schaufel seines Radladers die Enten ins Wasser lassen, die sich dann auf die ca. 1000 Meter lange Strecke bis zur Seilerei Hölscher auf den Weg machen. Mitglieder des Dörfer Vereines haben bereits den Lauf des Leerbaches von Unrat gesäubert haben, so dass die Enten richtig Fahrt aufnehmen können. Am Wasser wird es nicht mangeln, denn für diesen Zweck werden die oberhalb des Auflassortes gelegenen Teiche gestaut und man lässt nun das Wasser beim Start ab. Sollte dennoch eine Ente stranden, werden die jüngsten Mitglieder des Vereines diese wieder in die richtigen Bahnen lenken.
Der Enteneinlauf kann am Leerbach an der Beisitzung Hölscher beobachtet werden. Dem Sieger des Rennens winkt eine Reise nach Berlin auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer. Weitere wertvolle Sachpreise der heimischen Geschäftswelt sind ein Fernseher, Fahrräder und zahlreiche Gutscheine. Die Sieger werden unmittelbar nach dem Rennen bekanntgegeben. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, wird Rechtsanwalt Klaus Rüße die juristische Aufsicht übernehmen. Nach dem spannenden Rennen wird es an der Seilerei Hölscher eine After-Race-.Party geben.
Kindergartenkinder machen das Kibaz
Es war Leben in der Leerer Turnhalle. Grund dafür war die Abnahme des Kindersportabzeichens "Kibaz". Die fünf Kindergärten aus Horstmar und Leer sowie die Sportvereine TuS Germania Horstmar und Westfalia Leer hatten gemeinsam diese Aktion geplant. "Das Deutsche Sportabzeichen kann erst für Kinder ab dem sechsten Lebensjahr erworben werden. So lange wollen wir nicht warten", begründete Melanie Möllers, Leiterin des Kindergartens Kinderland, die Initiativen. Eingeladen waren die Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Die Veranstaltung fand an einem Samstag statt, so dass auch die Eltern mit dabei sein konnten, wenn ihre Sprösslinge auf zehn verschiedenen Stationen zu unterschiedlichen Entwicklungsbereichen ihr Können und ihr Talent zeigten. Bei achtzig teilnehmenden Kindern war es schon erforderlich, dass jedes Kind eine Laufkarte erhielt um auch ja nicht eine Station zu verfehlen. Ganz stolz waren die Jungen und Mädchen, als sie für ihre Leistungen eine Urkunde erhielten. Es war die zweite Veranstaltung dieser Art, in zwei Jahren wird es eine Neuauflage geben, so Melanie Möllers.
Kinderwunsch wurde erfüllt
Eine lange Kuchentheke war jetzt vor dem Dorfladen aufgebaut. Hier verkauften Mütter und Väter des Elternbeirates des Kindergartens von Ss. Cosmas und Damian selbst gebackenen Kuchen. Vom Erlös der Kuchenaktion wurde für die Kinder neues Spielzeug gekauft. Die Jungen und Mädchen hatten sich die Scooter (Bild unten Mitte) bereits lange gewünscht und nun konnte ihnen dieser Wunsch dank der Elterninitiative erfüllt werden. Bild von links nach rechts: Anke Gerding (stellvertretende Leitung), Lena Hüweler und Anna Lindenbaum (Teil des Elternbeirates), Miriam Wickenbrock (Erzieherin).
Ein Freudentag für die Grollenburg
Privat wollte sie nicht bauen, um sich den Stress zu ersparen. Dass Melanie Möllers diesen nun beruflich erlebt hat, liegt daran, dass sie die Leiterin der Kita Kinderland in der Grollenburg ist. Da das Gebäude wegen zunehmender Anmeldezahlen aus allen Nähten platzte, mussten neue Räume geschaffen werden.
Das geschah durch einen Neubau, der durch einen Glastunnel mit dem alten Trakt verbunden ist und am Freitag durch Bürgermeister Robert Wenking seiner Bestimmung übergeben worden ist. Für die 41 Kinder und ihre Betreuerinnen war das ein Freudentag, denn immerhin stehen ihnen nun 23 Räume zur Verfügung. So haben sie 185 Quadratmeter mehr Platz und sogar eine neue Mensa bekommen.
Dass die Bauphase bei laufendem Betrieb hart war, aber erfolgreich gemeistert wurde, machte die Einrichtungsleiterin deutlich, die ihrem Team und den Eltern für ihre Unterstützung dankte. "Wir haben hier Charme, wir haben Atmosphäre und sind eine ganz besondere Einrichtung", sah Melanie Möllers alle Strapazen und Mühen durch das gelungene Bauwerk belohnt. Sie dankte dem Architekten, dem Aufsichtsrat, den beteiligten Firmen, den Kooperationspartnern, den Eltern sowie den Vertretern aus Politik und Verwaltung, die zur Realisierung der Erweiterung beigetragen haben.
Weil sie die Baubesprechungen am Dienstagnachmittag mit dem Architekten Bernhard Krause sicher vermissen würde, überreichte sie ihm einen Gutschein mit einer Einladung zum diensttäglichen Kaffeetrinken.
"Wir haben viele Höhen und Tiefen erlebt, aber jetzt befinden wir uns in einem Hoch", freute sich Verbundleiterin Heike Peter-Polster, die für den erkrankten Geschäftsführer des Vereins Lernen fördern, Bernhard Jäschke, eingesprungen war. Die gute Zusammenarbeit mit ihm lobte der Bürgermeister. Diese habe für eine Trägervielfalt vor Ort gesorgt und böte den Eltern die Möglichkeit zu wählen.
Mit den Kindern habe man die Zukunft ins Haus geholt, freute sich der Bürgermeister und erinnerte an die Entscheidung des Rates, das geschichtsträchtige Gebäude, das ursprünglich ein Rittergut gewesen sei, im Jahr 1999 zu kaufen. Nach einer langen Umbau- und Restaurierungsphase wurde das schöne alte Gebäude im Jahr 2003 dann zum Kindergarten.
Da es sich um ein denkmalgeschütztes Haus handelt, sei kein Anbau möglich gewesen. Vielmehr hätten sich die Entscheidungsträger für ein eigenständiges Gebäude entschieden, dass durch einen Glasgang verbunden wird. Zum Glück sei sei der Garten groß genug gewesen, diese Erweiterung zuzulassen. Dass diese so gelungen sei, sei dem Architekten Bernhard Krause zu verdanken, der ein wundervolles Ensemble geschaffen habe.
Elternratsvorsitzende Ilke Füchter dankte Melanie Möllers und ihrem Team, dass sie die anstrengende Bauphase mit Lärm, Schmutz und anderen Beeinträchtigungen so gut gemeistert hätten. "Die Kinder haben von der Mehrbelastung kaum etwas mitbekommen", lobte sie. Ein Kompliment, das Melanie Möllers und ihre zwölf Mitarbeiterinnen besonders gefreut haben dürfte. Die nutzten ebenso wie die zahlreichen Besucher die Gunst der Stunde, sich vom Elternrat mit Sekt, Schnittchen und anderen Leckereien verwöhnen zu lassen und dabei das stressige Baujahr zu vergessen.