Horstmar-Leer
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Jäger blasen zum Appell
Ein Highlight ganz besonderer Art war das Grillen am Dorfladen. Die Jäger aus Leer hatten diese Veranstaltung organisiert. Das Grillen findet einmal im Monat statt. Besonders erfreulich ist daran, dass der Zuspruch nicht nur jedes Mal besonders hoch ist sondern auch die Organisation durch heimische Gruppierungen. Wo sonst die Kirchenglocken zum Gebet läuten, bliesen jetzt die Jäger zum gemütlichen Beisammensein mit Glühwein, Bratwürstchen und Wildbret. Da ließen sich viele, die die Jagdhörer vernahmen, nicht lange bitten und machten sich auf in Richtung Dorfmitte. Manch einer blieb bei angenehmen Temperaturen länger in fröhlicher Runde zusammen als zunächst geplant. Immer wieder ließen die Jäger ihre Jagdhörner erklingen. Sie spendeten sogar das Wildbret für den guten Zweck. Der Reinerlös kommt dem Leerer Dorfladen zugute.
Hauptstraße wird zur Partymeile
Am Imbissbüdchen vor Selkers Kneipe ist noch nichts los. Bratwurstduft liegt in der Luft, die Körbe der Friteusen sind randvoll gefüllt mit goldgelben Pommesbergen, die heiße Currysoße dampft in einem Topf auf dem Tresen. Elisabeth Hölscher und Elli Blodkamp bereiten sich mit routinierten Handgriffen auf den Ansturm der hungrigen Partygänger vor. "Nachher haben wir alle Hände voll zu tun", wissen sie.
In der Kneipe herrscht ausgelassene Stimmung: Mit fetten Beats startet "Rockwasser" in die Nacht. "Wir hoffen, wir sind nicht zu leise", ruft Gitarrist Matze, und die Zuhörer in der ersten Reihe johlen und klatschen. Die Musiker aus Legden-Asbeck geben handgemachte deutschsprachige Songs aus ihren vier Alben zum Besten.
Aus dem Lärm in die Stille der Nacht liegt wenige Meter weiter die kleine Kneipe Raus. Ruhige Gitarrenklänge wechseln sich mit A-Capella-Gesang des Publikums ab. Auf wenig Platz spielen Hans-Peter "Hansi" Waterkamp und Wolfgang "Wollo" Seidel Hits vergangener Jahre. Die beiden Vollblutmusiker treten seit zehn Jahren immer mal wieder gemeinsam auf und begeistern mit ihrer Virtuosität jeden in der Kneipe. Mit geschlossenen Augen und wie entrückt in eine andere Welt singt Waterkamp Songs, die unter die Haut und ins Ohr gehen. Vor der winzigen Bühne drängen sich die Gäste, strecken die Arme in die Luft und begleiten unisono den Gitarrensound.
Auf viel Rock, Jazz und Reggae laden "Bag to Culture" bei Vissing ein: Die junge Band existiert erst seit einem Jahr und hat sich aus der Big Band des Ochtruper Gymnasiums gegründet. Saxophon, Trompete und Keyboard harmonieren zu harten Schlagzeugrhythmen. Ray Charles’ "Hit the road Jack" sorgt für gute Laune und wippende Füße. In einer kurzen Pause jammen die Musiker an Gitarre, Keyboard und Drums leichte Tonfolgen.
Komplett mit eigenen Songs füllt "Palm Street 11" in Tante Tonis Saal das Abendprogramm. Der popige Musikstil – keyboard-lastig mit Indie-Einflüssen – und die erstaunlich reinen Klangfarben in den Stimmen der beiden jungen Sänger Marie Teigeler und Robin Puschmann begeistern schnell das Publikum. Die Steinfurter Band, die sich im Frühjahr 2013 gegründet hat, arbeitet im Studio an der ersten eigenen CD.
Dass die Bands so großen Anklang beim Publikum finden, freut Martin Zintl vom Orga-Team der Schützenvereine besonders. "Wir bekommen immer viele Empfehlungen und geben so auch jungen Musikern eine Chance", sagt er.
Die Helfer des Abends haben alle Hände voll zu tun: An den Kassen drängen sich die Partygänger, kaufen Eintrittskarten oder wollen einen Stempel auf ihr Ticket. Vier Stempel aus vier Kneipen ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Verlosung. Die Gewinner der vier Hauptpreise werden zum Leerer Weihnachtsmarkt bekannt gegeben.
Nach vier Stunden Partyzeit herrscht in den Kneipen dickes Gedränge und eine ausgelassene Stimmung. Wer mag, schlürft einen Cocktail an Tante Tonis Bar oder bummelt gemächlich zwischen Rock und Pop hin und her. Auch mit dem großen Hunger sind die Damen vom Grill noch lange beschäftigt: An der Imbissbude bei Selker steht nun einen Menschentraube.
Leer steht Kopf
Die Dorfstraße in Leer wird sich am Samstag (7. November) in eine Partymeile verwandeln. Sie ist ab zwanzig Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. So können die Partygäste ungehindert durch die vier Leerer Kneipen ziehen. Die vier Leerer Schützenvereine laden zur zehnten Leerer Kneipennacht ab 20 Uhr ein. Sie steht wie in den Jahren zuvor unter dem Motto "4x4" (vier Leerer Kneipen, vier Bands, vier Schützenvereine und vier Hauptpreise).
Die vergangenen Leerer Kneipennächte sind noch allen in guter Erinnerung, denn es wurden jeweils mehr als 700 Besucher gezählt, die kamen auch aus Burgsteinfurt, Metelen, Borghorst und insbesondere aus Horstmar. Mit ebenso vielen rechnen auch diesmal die Organisatoren, denn sie haben sich mit den Vorbereitungen viel Mühe gegeben. Dazu gehörte neben der Verteilung von Flyern in den Leerer Haushalten insbesondere die Entscheidung über die vier Bands, die an dem Abend spielen.
"Es gibt genügend Anfragen, doch vielfach sind die geforderten Gagen zu hoch, dass können wir uns einfach nicht leisten" weiß Martin Zintl, einer der Hauptorganisatoren, zu berichten, denn schließlich müsse man ohne jedwede finanzielle Unterstützung über die Runden kommen. Es mache einfach Spaß, wenn alle in so einem kleinen Ort an einem Strick ziehen. Es sei schon verwunderlich, dass es in Leer vier Schützenvereine gebe. Wenn diese dann auch noch etwas Gemeinsames planen und nicht gegeneinander arbeiten, müsse das hoch angerechnet werden und könne als Vorbild für manch ein größeres Gemeinwesen gelten, so die Meinung der Verantwortlichen der vier Leerer Schützenvereine aber auch der Bevölkerung.
Musik wird wie in den Jahren zuvor in vier völlig verschiedenen Stilrichtungen zu hören sein, angefangen von Partymusik über Blues, Folk bis hin zum Rock. Es spielen bei Tante Toni Palm Street 11, bei Vissing Bag of Culture, bei Selker Rockwasser und bei Raus die Musiker Seidel und Waterkamp aus Laer. Alle Musiker sind aus dem näheren Umkreis von Leer.
Bei einer Verlosung gibt es als Hauptpreis eine kostenlose Reise nach Berlin zu gewinnen, gestiftet von der Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt-Brauer, Bier und Essensgutscheine sind weitere Preise.
Dringender Aufruf der Rotkreuzler
Die Herbstferienzeit hat sich in diesem Jahr außerordentlich deutlich bemerkbar gemacht" beklagt das Rote Kreuz, dass die Blutspenderzahlen in dieser Zeit um rund 15 Prozent hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Noch herrsche keine Notlage, aber dazu solle es auch gar nicht erst kommen, so die Rotkreuzler, die alle Bürger die gesund sind und sich die Zeit nehmen können, zur Blutspende zu gehen.
Im kleinen Horstmarer Ortsteil Leer besteht morgen (3. November) von 16.30 bis 20.30 Uhr in der Astrid-Lindgren-Schule an der Geschwister-Buller-Straße 1 die Gelegenheit dazu. Neben denen, die regelmäßig Blut spenden, sind Ersttäter und alle, die schon länger nicht mehr da waren, willkommen.
Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und sich gesund fühlen. Zum Blutspendetermin sollten die Besucher den Personalausweis und – falls vorhanden – den Blutspendeausweis mitbringen. Die eigentliche Blutspende dauert etwa fünf bis zehn Minuten. Danach bleibt man noch zehn Minuten lang ganz entspannt liegen. Zum angenehmen Abschluss der guten Tat lädt das Rote Kreuz zu einem Imbiss ein.
Im Labor des Blutspendedienstes folgen Untersuchungen auf Infektionskrankheiten. Jeder Besucher erhält einen Blutspendeausweis mit seiner Blutgruppe. Jede Blutspende hilft und vermittelt einem schwerkranken Patienten die Hoffnung auf ein gesundes Leben. "Mit Blut spenden Mut spenden" heißt deshalb die aktuelle Kampagne des DRK-Blutspendedienstes. Im vierten Quartal bekommt jeder, der eine Blutspendeaktion besucht, einen handlichen Taschenkalender für die Terminplanung 2016. Mehr Informationen finden sich unter www.mutspende.de.
Prozession zu Allerheiligen
In langer Prozession zogen gestern am Feste Allerheiligen die Gläubigen bei herrlichem Wettern von der Kirche Ss. Cosmas und Damian zum neuen Friedhof am Nahen Weg. Hier gedachten sie der Verstorbenen. Pfarrer Christopher Mamah und Diakon Reuver segneten die Gräber. Reuver machte deutlich, dass der Friedhof nicht nur ein Ort der Tränen sondern auch ein Ort der Besinnung und der Zuversicht sei. Der Kirchenchor von Ss. Cosmas und Damian trug unter der Leitung von Johannes Feldkamp zum Gelingen der Gedenkstunde bei.
Stefan Arning folgt auf Dieter Laumann
Der Schützenverein Alst hat einen neuen Vorsitzenden. Er heißt Stefan Arning und löst den bisherigen Vorsitzenden Dieter Laumann nach acht Jahren ab. So das Ergebnis der Wahl in der jüngsten Jahreshauptversammlung im Saal der Gaststätte Meis-Gratz. Bereits im Vorfeld hatte Dieter Laumann kundgetan, dass er nach zwei Wahlperioden aus zeitlichen Gründen nicht mehr kandidieren wollte. Das war wohl auch der Grund für die gute Beteiligung an der wichtigsten Versammlung des Vereines im Jahresablauf. Erschienen waren auch der amtierende König Andreas Wermelt, der Vorjahreskönig Martin Vieth und der Kaiser Rainer Lindenbaum sowie der Ehrenvorsitzende Heinz Greive, der Ehrenoberst Hubert Hünteler und der Ehrenkassierer Tönne Eissing.
Im Jahresbericht des Schriftführers Tim Hansmann wurden noch einmal die Höhepunkte des Vereinslebens in Erinnerung gerufen. Der Bericht zeugte von einem regen Vereinsleben. Daran erinnerte sich auch der Vorsitzende Dieter Laumann bei seinen Abschiedsworten als erster Vorsitzender. Man habe in gemeinsamer Arbeit viel erreicht. Es habe stets Spaß gemacht. "Ich bedanke mich bei allen Schützenbrüdern und deren Familien für die Unterstützung bei den Vereinsaktivitäten", waren seine Abschiedsworte. Mit stehendem Beifall bedankten sich die Schützenbrüder, dazu hatten sie allen Grund, denn Laumann hinterlässt mit dem 250 Mitglieder zählenden Verein ein gut bestelltes Haus. Er habe den Verein engagiert und zielstrebig geführt.
Auch die Kassenlage ist zufriedenstellend, wie Kassierer Andre Heinze und die Kassenprüfer Friedrich Wewers und Markus Kohleppel bescheinigten. Nur nach längerer Pause fand man in Stefan Arning einen neuen Vorsitzenden. Ehrenvorsitzender Heinz Greive, der die Wahl leitete, war sichtlich erleichtert, dass ein neuer Vorsitzender gefunden wurde. Probleme, die sich aus der Doppelfunktion von Stefan Arning als Vereinswirt und erstem Vorsitzenden ergeben könnten, wurden schnell zerstreut. Dazu Stefan Arning: "Ich werde stets das Wohl des Vereines im Auge haben." Mit Stolz trägt er jetzt die Kette des Vorsitzenden.
Bei den weiteren Vorstandswahlen gab es folgende Ergebnisse: Hauptmann Tono Dingbaum, Leutnant Michael Telgmann, Alte Fahne Engelbert Wewers, Alte Fahne Matthias Telgmann, Junge Fahne Jan Wiesinger, Junge Fahne Philipp Zintl, Alter Vorstand Burchard Graf von Westerholt, Junger Vorstand Georg Tauber. Der Schützenverein Alst wird sich am Kneipenbummel 4x4 am 7. November und an der Nikolausfeier beteiligen. Für den 10. Januar ist ein internes Doppelkopfturnier geplant, die Ausrichter sind Jörg Höseler und Sven Wewers. Am Rosenmontag (8. Februar 2016) ist der traditionelle Büttnachmittag. Das Schützenfest wird im kommenden Jahr vom 22. bis 24. April gefeiert.
Es lag eine harmonische Jahreshauptversammlung hinter den Schützen, als der amtierende Hauptmann Tono Dingbaum das Alster Lied anstimmen ließ in dem es dort heißt: Wehe dir Napoleon! Wie wird's dir ergehen? Siehst du nicht in Schorlemers Busch die Älschke Rotte stehen? Rums vidibums vidifallerallera, siehst du nicht in Schorlemers Busch die Älschke Rotte stehen?
Bücherei gut aufgestellt
Zu einer Buchausstellung hatte die katholische Bücherei in das Leerer Pfarrheim eingeladen. Die Büchereileiterin Maria Kerkau und ihr Team, bestehend aus fünf Erwachsenen und zwölf Jugendlichen, hatten Bücher und Spiele verschiedenster Medienbereiche ausgestellt. Sie wiesen auf das umfangreiche Angebot für jedes Alter hin. "Wir sind besonders im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur gut aufgestellt" erläuterte Maria Kerkau. "Wenn wir für diese etwas anbieten, kommen auch die Erwachsenen", führte sie weiter aus. Öffnungszeiten sind mittwochs von 17 bis 18.30 Uhr und sonntags von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Sie erinnerte an die beiden Lesenächte in jüngster Zeit, die beinahe von allen Grundschulkindern angenommen worden seien. Die Besucher der Ausstellung nahmen die Gelegenheit wahr, bereits Buchgeschenke für Weihnachten zu ordern. Am 8. und 15. November findet eine Buchausstellung in der katholischen Bücherei in Horstmar im Borchorster Hof jeweils von 10 bis 17 Uhr statt.
Infoveranstaltung zum "Waldfrieden" sehr gut besucht
Unerwartet hoch war das Interesse an der Informationsveranstaltung in der Gaststätte Meis-Gratz über den geplanten ersten Naturfriedhof im Kreis Steinfurt, dem "Waldfrieden Horstmar-Alst". Bereitwillig erteilten Anne Trindeitmar und Holger Behr von der gegründeten Waldfrieden Horstmar-Alst GmbH Auskunft. Man finde den "Waldfrieden Horstmar-Alst" in der Leerer Bauerschaft Alst, etwa 3 km nordöstlich von Horstmar. Die Parkplätze befinden sich am Eingang zum Alster Kreuz. Der naturbelassene Wald am Alster Kreuz zeichne sich durch seinen gesunden Bestand heimischer Baumarten wie Eiche, Buche, Hainbuche, Bergahorn und Esche aus.
"Heutzutage sehnen sich viele Menschen nach einer Ruhestätte außerhalb von Friedhofsmauern. Sie wissen ganz genau, dass eine herkömmliche und pflegeintensive Bestattungsform für Sie nicht in Frage kommt", gaben Trindeitmar und Behr als Begründung für ihre Initiative an. Mit der Entscheidung für eine Beisetzung im "Waldfrieden" befreie man Angehörigen von der Bürde der Grabpflege. Denn in die natürliche Umgebung eines Waldes passten keine Gestecke, Grabsteine und Kerzen. So sei der Trauerwald "Waldfrieden" natürlich nicht nur für alle Naturliebhaber der richtige letzte Ruheort, sondern auch für diejenigen, die anstelle von Gestecken und Grabsteinen lieber die natürliche Umgebung des Waldes mit Moosen, Farnen und Wildblumen haben möchten.
"Bei der Form der Beisetzung wird die biologisch abbaubare Urne mit der Asche des Verstorbenen am Fuße eines ausgewählten Baumes im "Waldfrieden" beigesetzt", erläuterte Anne Trindeitmar. In welcher Form die Beisetzung im "Waldfrieden" stattfinde, bleibe den Wünschen des Verstorbenen und dessen Angehörigen weitgehend überlassen. Es können Verstorbene jeglicher Herkunft oder Religionszugehörigkeit beigesetzt werden. Christliche Beisetzungen mit einem Geistlichen eigener Wahl oder einem freien Redner seien ebenso möglich wie Beisetzungen ohne Beistand. Eine Namenstafel am Baum mache auf die Grabstätte aufmerksam. Eine anonyme Beisetzung sei im "Waldfrieden" jedoch nicht möglich, da alle Bäume und Grabplätze registriert seien und eine Namenstafel bekommen.
Interessant waren die Ausführungen über die Kosten. Hierbei müsse man zwischen verschiedenen Bäumen unterscheiden, so Anne Trindeitmar.
Der Familienbaum je nach Baumstärke und Alter von 3.000 € bis 7.000 € könne einer ganzen Familie mit zu 10 Personen als Ruhestätte dienen. "Für immer vereint". Mit dem Kauf eines Familienbaumes erwerben man eine Ruhestätte mit insgesamt 10 Plätzen für die Dauer von 75 Jahren (ab Walderöffnung 2015).
Der Freundschaftsbaum je nach Baumstärke und Alter von 3.000 € bis 7.000 € könne einem Freundschaftskreis mit zu 10 Personen als Ruhestätte dienen. "Für immer vereint". Mit dem Kauf eines Freundschaftsbaumes erwerbe man eine Ruhestätte mit insgesamt 10 Plätzen für die Dauer von 75 Jahren (ab Walderöffnung 2015).
Der Einzel oder Partnerschaftsbaum je nach Baumstärke und Alter von 3.000 € bis 7.000 € könne einer einzelnen Person oder zwei Personen, die sich nahstehen, als Ruhestätte dienen. "Für immer vereint". Mit dem Kauf eines Einzel- oder Partnerschaftsbaumes erwerbe man eine Ruhestätte mit insgesamt bis zu 2 Plätzen für die Dauer von 75 Jahren (ab Walderöffnung 2015). Je nach Baumgröße bestehe die Möglichkeit, einzelne Grabplätze nachträglich zu einem Preis von 500 Euro pro Grabplatz zu kaufen.
Der Gemeinschaftsbaum je nach Baumstärke und Alter von 650 € bis 1.400 € diene bis zu 10 Personen als Ruhestätte. Anders als bei Familien- oder Freundschaftsbäumen erwerbe man hier lediglich einen oder mehrere Einzelplätze. Diese seien unabhängig von familiären oder freundschaftlichen Beziehungen. Mit dem Kauf eines Grabplatzes am Gemeinschaftsbaum erwerbe man einen Grabplatz für die Dauer von 75 Jahren (ab Walderöffnung 2015).
Der Sternenkinderbaum solle Eltern, deren Kind verstorben sei, einen besonderen Platz an einem Baum bieten. Dieser Grabplatz sei kostenlos bis zu einem Alter des verstorbenen Kindes von 5 Jahren. Der Grabplatz werde für die Dauer von 25 Jahren überlassen.
Die Naturbeisetzung 450 € für eine Einzelperson (halbanonyme Beisetzung) befindet sich auf einer Fläche im Waldfrieden. Der Grabplatz könne nicht im Voraus erworben werben. Im Umkreis befinde sich ein Naturmerkmal, welches beispielsweise ein Baum, ein Strauch (Ilex, Taxus) oder auch ein Baumstumpf sein könne. Der Grabplatz wird für die Dauer von 25 Jahren überlassen.
Im Trauerfall kommen die Kosten für die Beisetzung in Höhe von zur Zeit 285,00 Euro dazu. Dieses beinhaltet das Herrichten des Grabes und die biologisch abbaubare Urne sowie die Namenstafel.
Neue Linienführung
Der Bürgersteig an der Ecke Geschwister-Buller-Straße/An der Schule bekommt eine neue Linienführung. Er wird weiter in Richtung Turnhalle verlegt. Grund dafür sind die Bäume, die am Bürgersteig stehen. Ihre Wurzeln haben die Gehwegplatten hochgeschoben, es sind Stolperkanten entstanden. Experten haben festgestellt, dass die Wurzeln der Bäume vornehmlich in Richtung der Geschwister-Buller-Straße, also in Richtung Gehweg gewachsen sind. So bieten sie Halt für die hauptsächlich aus dem Westen kommenden Winde. Diese Gewehrführung wird aufgegeben, das freigewordene Gelände wird mit Rasen eingesät. Städtische Arbeiter haben diese Arbeiten durchgeführt.
Feuer im Physikraum
Vor vierzig Jahren wurden sie aus der Hauptschule in Horstmar entlassen, jetzt trafen sich die Ehemaligen in der Gaststätte Vissing/Wegmann. Waren sie damals auch getrennt, jetzt feierten sie gemeinsam das Wiedersehen. Und die damalige Trennung hatte ihren Grund: es gab zwei Klassen. In der einen Klasse wurden die Horstmarer Schüler unterrichtet, in der anderen die Schüler aus Leer und die evangelischen Schüler. Das habe mit dem Fahrplan der Schüler aus Leer zu tun gehabt, erinnerte man sich. Das Klassentreffen nach vierzig Jahren hatten Norbert Schild, Rita Bußmann, Mechthild Niehoff, Elke Wissing und Ulla Uphaus vorbereitet. Ihre weiteste Einladung ging nach Homburg an der Saar, dort wohnt Thomas Sehnwitz. Er hatte die weite Anreise zum Klassentreffen nicht gescheut.
Die Ehemaligen sind in die Geschichte der Horstmarer Hauptschule eingegangen, denn sie hatten eigene Pausenzeichen. Einfallsreich, wie sie nun einmal waren, bauten sie einen eigenen Pausengong. Den ließen sie bereits nach kurzer Unterrichtszeit ertönen. Ihr damaligen Lehrer, die Respektsperson Franz Isfort, fiel darauf rein und entließ die Schüler in die Pause. Unvergessen geblieben ist auch das Feuer im Physikraum. Nobert Schild hatte versucht, brennendes Öl mit Wasser zu löschen. "Die Flammen schlugen bis an die Decke" erinnert sich der ehemalige Schüler. Mit Günter und Ulla Uphaus, geb. Wissing, haben auch zwei Schüler den gemeinsamen Lebensweg gefunden. Bis weit nach Mitternacht wurde gefeiert und dabei viele Erinnerungen wachgerufen.
Erntedankfeier an einem besonderen Ort
Mit einem Gottesdienst in der Festscheune der Ostendörfer Schützen an Jannings Quelle und einem gemütlichen Beisammensein feierte die ländliche Bevölkerung von Horstmar und Leer gemeinsam das Erntedankfest. "Es hat eine ganz besondere Atmosphäre, wenn mitten in der Landwirtschaft gefeiert wird; anders als sonst, wenn man in der Kirche verstreut sitzt", stellte eingangs des Gottesdienstes Pfarrdechant Johannes Büll fest. Sowohl er als auch Prädikant Alexander Becker freuten sich über den guten Besuch. Es waren fast einhundert Personen gekommen. Freude kam auch auf bei den Landfrauen, der Landjugend und dem landwirtschaftlichen Ortsverein auf, diese hatten zum Erntedankfest eingeladen.
In der Scheune an Jannings Quelle, die einst von der Besitzung Wolbert landwirtschaftlich genutzt wurde, haben die Ostendörfer Schützen investiert und einen Raum für Veranstaltungen geschaffen. Hier hatten die Verantwortlichen der landwirtschaftlichen Verbände einen Altar aufgebaut und mit Früchten des Feldes geschmückt. Wenn man die Wissenschaft und Technik anschaue, müsse man sich die Frage stellen, warum überhaupt noch Erntedank gefeiert werde, gaben die Landfrauen zu bedenken. Und sie gaben gleich die Antwort: "Als Christen wissen wir, dass wir die Erde nicht selbst machen können, dass wir ihrem Schöpfer gegenüber verantwortlich sind." Darum danke man dem Herrgott, der alles in seinen guten Händen halte und zum Guten führe. Mit dem Lied "Großer Gott wir loben dich" klang der Gottesdienst aus, begleitet von Prädikant Alexander Becker an der Gitarre.
"Niemand braucht die geheizte Scheune zu verlassen" vermeldete Berthold Tenkmann, denn bevor es zum gemütlichen Teil des Abends überging, wurde eine leckere Suppe gereicht. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war das Dreschen des Erntekranzes, der während des Gottesdienstes über dem Altar hing. Norbert Wiechers erinnerte daran, dass dieser Brauch bereits zum einundvierzigsten Male stattfinde. Im großen Rund mit Schunkeln und Singen wurde die Gäste Zeugen des alten Brauches, mit Holzschlegeln das Korn aus den Ähren zu schlagen. Pfarrdechant Johannes Büll und Prädikant Alexander Becker, diesmal nicht in Messgewändern sondern in Arbeitskittel gekleidet, griffen auch zum Schlegel und machten beim Dreschen eine gute Figur. "Es ist doch ganz schön anstrengend", stellten beide schwitzend fest. Gerne überließen sie die Schlegel weiteren Interessenten, darunter waren auch die Vorsitzenden der Landfrauen Rita Schulze Pröbsting (Horstmar) und Elsbeth Denkler (Leer). "Die Scharniere müssen geschmiert werden und außerdem ist es hier sehr trocken" bemerkte Bernhard Fliß. Ein kühler Tropfen ließ nicht lange auf sich warten, kredenzt von den Landfrauen und der Landjugend. Bis spät in die Nacht hinein wurde in gemütlicher Runde wirklich Erntedank gefeiert.
Apfelfest war ein voller Erfolg
Ein voller Erfolg war das Apfelfest auf dem Anwesen von Norbert Wiechers in Niedern 68. Er hatte zusammen mit dem Aktionskreis "Trinkwasser für Nigeria" die Bevölkerung eingeladen zum Apfelsaftpressen. Insgesamt rund eine Tonne wurde angeliefert. Die Äpfel kamen nicht nur aus Horstmar und Leer, sondern auch aus den benachbarten Orten wie Laer, Schöppingen und Osterwick. Das gute an der Sache war: mit dieser Aktion wurde das Projekt von Pfarrer Christopher Mamah unterstützt. Mit Hilfe von Spenden will er in seiner nigerianischen Heimat einen Brunnen mit einem Wasserbehälter bauen. Er freute sich riesig, dass durch das Engagement von Norbert Wiechers, Manfred Hardt und Matthias Reker sowie dem Aktionskreis ein Betrag in Höhe von 300 € erwirtschaftet werden konnte. Für den Verkaufspreis von je fünf Liter Apfelsaft wurden drei Euro gespendet. Nach der Arbeit sagte Norbert Wiechers den angenehmen Teil der Aktion an. Der Apfelsaft musste verköstigt werden. Es gab frischen Apfelpunsch, wer wollte sogar mit Amaretto, Sahne und Schokolade drauf. Anne Töns, Edith Storp und Erika Bielefeld hatten dazu leckeren Kuchen gebacken.
CDU verabschiedet Landrat
Anlässlich der Verabschiedung des Landrates Thomas Kubendorff bedankte sich die Dorfpartei CDU Leer herzlich beim scheidenden Landrat für seinen Einsatz wenn es um Leer ging. Sein Ausspruch "kleines gallisches Dorf" sei während seiner Amtszeit zum Markenschlagwort im positiven Sinne für Leer geworden. Das gallische Dorf, auch "Dorf der Verrückten/Spinner" genannt, sei 52 vor Christus von den befestigten Römerlagern umgeben. Es sei der einzige Ort in ganz Gallien (heute Frankreich) gewesen, der noch nicht von den Römern erobert wurde, erklärte der Landrat immer wieder als Begründung für seine Bezeichnung des Ortsteiles Leer.
Der Landrat hinterlasse merkliche Spuren in der Bevölkerung von Leer, er sei immer Ansprechpartner nicht nur für die CDU sondern vor allem für die Bevölkerung gewesen, betonte Ludger Hummert als Begründung für seinen Dank an Thomas Kubendorff. Mit bei der Verabschiedung war auch Markus Ahlers, der Vorsitzende des Schützenvereines Leer-Dorf. In seinem Gepäck befand sich auch die Fahne der Dörfer Schützen. Er wünschte dem Landrat einen nicht zu stressigen Ruhestand und dass er vor allem Zeit habe, das Schützenfest mitzufeiern. Kubendorff ist nämlich Mitglieder der Dörfer Schützen. Sichtlich erfreut nahm der zukünftige "Ruheständler" den Dank entgegen.
Goldhochzeit im Hause Berkenharn
Vor genau fünfzig Jahren gaben sich August Berkenharn und Anneliese, geb. Voss, vor dem Standesbeamten der Stadt Horstmar das Ja-Wort. Trauzeugen waren damals der Gemeindearbeiter Clemens Overkamp und der Landwirt Josef Hüsing. So ging es aus dem Auszug des Heiratsbuches der Stadt hervor, den der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert mitgebracht hatte. Er gratulierte im Namen der Bürger der Stadt. Das Jubelpaar wohnt seit 1981 im eigenen Haus an der Straße "Zum Esch", jetzt zusammen mit seinem Sohn Tobias und dessen Familie unter einem Dach, und das bei bester Gesundheit.
August Berkenharn ist in Ostbevern geboren. Der gelernte Werkzeugmacher arbeitete zunächst bei der RCG in Münster und später in der Niederlassung in Burgsteinfurt. Er wohnte damals in Metelen. August Berkenharn ist seit über 50 Jahren Mitglied des Schützenvereines Leer-Dorf und war mit seiner Anneliese im Jahre 1973 amtierendes Königspaar der Dörfer. Stolz ist er auf eine von Franz Josef Strauß unterschriebene Urkunde für den Einsatz bei der Sturmflut an der Elbe im Jahre 1962. Er ist Mitglied des Mühlen- und Heimatvereines und gehörte der Freiwilligen Feuerwehr an.
Die Jubelbraut, in Leer aufgewachsen und immer der Heimat treu geblieben, ist gelernte Zahnarzthelferin und war u.a. in der Praxis Rintelen in Burgsteinfurt bis zur Geburt ihres ersten Kindes beschäftigt. Insgesamt schenkte sie vier Kindern das Leben, heute gehören acht Enkelkinder zur Familie. Kochen und backen zählt die Jubelbraut zu ihren Hobbys. "Ich freue mich immer auf den Gurkensalat von Oma" gibt Enkelkind Antonia in der Geburtstagsrunde bekannt. Gefunkt hat es zwischen den beiden bei einem Schützenfest des Halterner Vereines. "August hat mir den Platz an der Theke geklaut, da habe ich ihn angesprochen" erinnert sich Jubelbraut Anneliese. Diese Situation sei der Auslöser für das Näherkommen gewesen. Die kirchliche Feier wird am 31. Oktober in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian sein, danach wird in der Gaststätte Vissing zusammen mit der Familie, der Verwandtschaft und den Freunden gefeiert. Mit dabei sein werden auch die fünf Nachbarn, die es sich nicht nehmen lassen werden, einen Kranz für das Goldene Hochzeitspaar zu binden.
Bimmelbahn im neuen Outfit
Müsste die Pfarrgemeinde von St. Gertrudis ihr Vermögen offen legen, würde im Anlagevermögen auch eine eigene Bimmelbahn stehen. Viele kennen sie, wenn der St. Gertrudisexpress durch die Gegend zuckelte. Sie ist tatsächlich schon sehr alt und stammt aus der Mitte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Pfarrdechant Johannes Büll macht das am Nummernschild der Zugmaschine fest, denn auf diesem sei zu lesen: DK. Das deute auf den damaligen Dechant Krumkamp hin. Gefahren haben die Bimmelbahn in den vergangenen Jahren Heinrich Schwering, Thorsten Kölking, Christoph Bröker, Christian Ruck und Markus Deiters. Jetzt erscheint dieses Fahrzeug im neuen Outfit.
Schon von weitem sind die bunten Planen der fünf Wagen zu erkennen. Sie sind so konstruiert, dass die Insassen auch vor Regen geschützt sind. Sie werden außerdem die neuen gepolsterten Sitzbänke genießen. Insgesamt dreißig Erwachsene können auf ihnen Platz nehmen. Auch die Musikanlage ist neu, gesponsert hat sie Joachim Feemers. Mit eigenem Stick kann jeder Musik nach eigenem Geschmack machen. Den St. Gertrudisexpress gibt es zu mieten, ganz egal ob für Kegelausflüge, Geburtstagsfeiern, Kinderpartys oder sonstige Veranstaltungen. Interessiert können sich bei Heinrich Schwering, Handy-Nr. 0170/3082973 melden. Die heimische Volksbank und die Sparkasse haben sich mit je 500 Euro an den Kosten der Renovierungsmaßnahme beteiligt.
Apfelsaft meets Wasserbrunnen
Eine Aktion besonderer Art findet am Wochenende auf der Besitzung Norbert Wiechers, Niedern 68 statt. Das an der Straße von Drescher Blanke in Richtung Horstmar auf der rechten Seite gelegene Anwesen ist die Location für das Apfelfest, an dem sich alle Bürger beteiligen können. "Sie geben uns Ihre Äpfel und bekommen dafür sehr günstig schönen Apfelsaft, je fünf Liter zu fünf Euro", heißt es in einem Flyer, den Norbert Wiechers verfasst hat. Das ist sicher nichts besonders wenn auf diesem Flyer nicht auch noch stände: davon werden drei Euro gespendet. Der Erlös der Veranstaltung soll die Aktion von Pfarrer Christopher Mamah unterstützen, der in seiner nigerianischen Heimat einen Wasserbrunnen anlegen möchte.
Pfarrer Christopher war jetzt schon einmal bei der Familie Wiechers vor Ort und hat das Pressen von Apfelsaft kennengelernt. Er sah, wie die Äpfel zunächst gereinigt und vermust wurden. Er war begeistert von der großen Presse und dem Auffangen des naturreinen Produktes. Er wusste bis dahin auch nicht, dass der Apfelsaft auf achtzig Grad erhitzt und dann in Fünf-Liter-Behälter abgefüllt wird. Die Abgabe der Äpfel ist am kommenden Samstag (17. Oktober) ab neun Uhr bei Wiechers. Die Ausgabe des Apfelsaftes ist ab 14 Uhr vorgesehen. "In gemütlicher Runde bei Apfelsaft, Kaffee und Kuchen und auch Amaretto können Sie Ihren köstlichen Apfelsaft abholen", schreibt Norbert Wiechers in seinem Flyer. Den Nachbarn ist natürlich diese Aktion zu Ohren gekommen. "Wir brauchen keinen Euro, bei uns gilt das alte Prinzip Ware gegen Ware tauschen" scherzte Monika Wermelt, als sie Holz zum Aufwärmen brachte und gleichzeitig Apfelsaft dafür mitnahm.
Geburtstag im Doppelpack
Eine Geburtstagsfeier im Doppelpack gab es gestern in Loreto im Hause Loreto: die Ordensschwestern Canisia, geb. Weischer aus Emsdetten und Hildemundis, geb. Schulze Temberge aus Gronau-Epe, feierten gemeinsam im Kreise der Mitschwestern und des Pfarrers Christopher Mamah sowie des Bürgermeister-Stellvertreters Ludger Hummert die Vollendung des 90. Lebensjahres. Doch sie haben noch mehr Gemeinsamkeiten. Beide stammen aus kinderreichen, christlich geprägten Familien, Schwester Hildemundis hatte 14 Geschwister, Schwester Canisia sechs Geschwister. Beide sind am gleichen Tag in den Orden der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung eingetreten und haben in verschiedenen Ordenshäusern gearbeitet. Sie haben sich der Erziehung der Kinder bzw. der Altenpflege gewidmet. Beide sind geistig und körperlich fit und fühlen sich im Hause Loreto außerordentlich wohl. Sie genießen ihren Lebensabend in der Idylle des Hauses und der Umgebung.
Die Küche, in der Schwester Hildemundis zunächst arbeitete, habe ihr nicht so gelegen, berichtet sie im Kreise ihrer Mitschwestern. Altenpflege sei ihr Ding gewesen. Im Alter hat sie jetzt ihre künstlerische Ader entdeckt und sich dem Malen verschrieben. Das Kartenspielen gehört mit zu ihren Hobbys. "Bleibt denn da noch Zeit zum Beten" fragte nicht ganz ernst gemeint eine Mitschwester. Der Tag habe einfach zu wenig Stunden, antwortete Schwester Hildemundis.
Schwester Canisia berichtet von ihrem Elternhaus, das von Nächstenliebe und Gastfreundschaft geprägt gewesen sei. Im Rückblick auf ihre Jugendzeit erinnert sie sich daran, dass sie nie richtig wusste, was zu Hitlers Zeit passierte. Was die Kinder nicht wissen, können sie auch nicht verraten, habe es immer geheißen. Die Zeit als Erzieherin in Warendorf haben sie geprägt. Im Orden der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung habe sie die besten Voraussetzungen für eine christlich geprägte Erziehung Kinder und Jugendlicher gefunden. Daher sei sie dem Orden auch dankbar. In diesem Zusammenhang denkt sie auch gerne an die Altenseelsorge zurück. Noch heute ist sie oft mit dem Fahrrad unterwegs. "Einfach mal loslassen, und nicht die ganze Energie an Gedanken rund um die Krankheit verwenden" hat sie als ihren Vorsatz festgelegt.
"Oh wie wunderbar, werdet hundert Jahr, dann singen wir vom Himmel Halleluja" sang der Schwesternchor. Schwester Lucina erfreute die Jubilarinnen mit kleinen Geschenken und einem humorvollen Gedicht.
Monatliche Plauderrunde im Dorfladen
Einmal im Monat lädt Agnes Ahlers im Auftrage der Leerer Kolpingfamilie die Damen aus der Gemeinde zu einem gemütlichen Kaffeetrinken in die Cafeteria des Dorfladens ein. Jeder ist willkommen, auch ohne Zugehörigkeit zur Kolpingfamilie. "Ich kann es kaum abwarten, bis es endlich wieder so weit ist", bekannte Margret May, die extra aus Borghorst anreist und Maria Jüditz fügt hinzu: "Ich freue mich richtig drauf." Die Zusammenkunft wird bei den Verkäuferinnen des Dorfladens angemeldet, damit auch die Auswahl an Kuchen groß genug ist. In froher Runde sitzen die Damen zwei Stunden beisammen und erzählen sich die Neuigkeiten aus Leer und um Leer. Diesmal war die gelungene Feier zum 1125jährigen Bestehen des Ortes Leer das Hauptthema. Über Krankheiten zu erzählen, ist dabei absolut tabu. "Da wird man mal wieder etwas gewahr", freut sich Agnes Ahlers. So wie sie freuen sich alle über die Möglichkeit, im Dorfladen einzukehren. "Wir müssen alles tun, dass dieser auf genossenschaftlicher Basis errichtete Dorfladen erhalten bleibt", sind sich alle Anwesenden einig. Sie gehen daher auch für die Zusammenkunft in den Dorfladen. Beim Auseinandergehen waren sich alle einig, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein.
Grollenburg wird wieder zum Doppelkopfmekka
Jetzt, wo die Abende länger werden, lädt der Heimat- und Mühlenverein alle vierzehn Tage in den Keller der Grollenburg zum Doppelkopf-Spielen ein. Einst lagerten hier Kartoffeln und Vorräte für den Haushalt, jetzt heißt es hier Re und Contra und das am vergangenen Freitag zum ersten Mal in der Wintersaison. "Den ganzen Sommer habe ich mich darauf gefreut, dass es jetzt wieder losgeht", gesteht der 86jährige Alex Römann. Er vermisst das Kartenspielen im Sommer sehr. Bis vor einiger Zeit hat er regelmäßig sonntags nach dem Gottesdienst in der Gaststätte Vissing/Wegmann Karten gespielt. Doch diese Runde komme nicht mehr zustande, die meisten Mitspieler seien inzwischen gestorben, bedauert Alex Römann sehr. Gestorben ist auch Bernhard Austrup, der zu den regelmäßigen Gästen in der Grollenburg gehörte und die Mitspieler stets mit einem guten Kräuterlikör verwöhnte. Dann gingen die Karten besser aus der Hand, begründete er sein Mitbringsel. Doch zu verdursten braucht auch jetzt niemand. Für flüssige Nahrung sorgt Norbert Möllerfeld. Er hat in diesem Jahr die Bewirtung von Theo Bockholt übernommen. Die Flasche Bier kostet einen Euro, die Schnäpse sind frei und stammen aus Spenden der Geburtstagskinder, was nicht unbedingt sein müsse aber sehr gern gesehen werde, so Norbert Möllerfeld.
Erwartet werden wie in den vergangenen Jahren etwa 12 bis 16 Spieler. Meistens sind es Männer, die sich zwei Stunden beim Kartenspielen vergnügen. Man hofft auch wieder auf die erkrankte Martha Wickenbrock. "Dullen-Martha" wird sie scherzhafterweise genannt, denn häufig besitzt sie den höchsten Trumpf beim Doppelkopf, die Dulle Zu den ältesten Spielern mit der meisten Erfahrung gehört der neunzigjährige Johannes Wickenbrock, der Vorsitzende des Leerer Altenclubs. Das Kartenspielen macht allen bei gewisser Ernsthaftigkeit viel Spaß. "Schwaches Re" lässt Kurt Hielscher vermelden, als er den ersten Stich bei einer Runde bekommt und etwas melden muss. "Dann sage ich Kontra" ist Josef Denkler, der Vorsitzende des Mühlen- und Heimatvereines gleich bei der Sache. Theo Krawczyk schlägt bei einer weiteren Runde kräftig mit der Karte auf den Tisch, denn er hat sehr zur Verwunderung von Norbert Möllerfeld und Theo Bockholt mit der letzten Karte den Fuchs seines Gegners gefangen. "Reich oder arm kann man hier nicht werden", stellt Johannes Wickenbrock fest, denn gespielt wird um fünf Cent je Stich. Noch hätten er und seine Mitspieler ein wenig länger gespielt, doch nach genau zwei Stunden werden die letzten Karten gemischt und dann geht es heimwärts. Den Abend verbringt man dann daheim. In vierzehn Tagen wird man sich wieder im Keller der Grollenburg treffen.
Flüchtlinge ziehen bei "Tante Toni" ein
In der seit zwei Jahren leerstehenden Traditionsgaststätte "Tante Toni" wird es wieder Leben geben. Zwar nicht so, wie sich das der Eigentümer Ralf Arning vorstellt, mit einem sprudelnden Bierzapfhahn und dem lodernden Herdfeuer im Thekenraum und rauschenden Festen im großen Festsaal, sondern mit Asylanten, die in Kürze hier einziehen werden. Zwölf bis vierzehn Personen können hier untergebracht werden. "Ich wurde von der Stadt Horstmar vor einiger Zeit angesprochen, ob ich die Immobilie für die Unterbringung von Asylanten zur Verfügung stellen könnte", erklärt Ralf Arning. Seine Entscheidung sei ihm nicht schwergefallen, bevor die heimische Turnhalle oder ein Teil der Grundschule in Anspruch genommen werden, fügt er hinzu.
In der ersten Etage des ehemaligen Landgasthauses stehen den Ankommenden sieben komplett eingerichtete Schlafräume mit Dusche und Toiletten zur Verfügung. Sie können einen ebenerdig genutzten Gemeinschaftsraum benutzen, der zuletzt als Büro diente. Dieses Zimmer ist manchem Alt-Herren-Fußballer noch in guter Erinnerung. Hier wurden sie von Maria Horstmann, der damaligen Wirtin gepflegt, wenn sie sich beim Fußballspielen Blessuren zugezogen hatten. Diese Zuwendung mit etwas Schnaps über den angeschwollenen Knöchel und tröstenden Worten sparte manch einem Spieler die Fahrt zu einem Chiropraktiker.
Zu ebener Erde können die Asylanten eine Küche benutzen, für die extra eine Trennwand zum bisherigen Kochbereich geschaffen wurde. Die Trennung zwischen dem Bereich für den Wohn- und Schlafraum für die Asylanten und dem gastronomischen Bereich mit Theke und Saal ist sichergestellt. Darauf hat Ralf Arning großen Wert gelegt. Er will auf jeden Fall sicherstellen, dass das bevorstehende Event "4x4" und auch der Weihnachtsmarkt in gewohnter Weise durchgeführt werden können.
Der Fachbereichsleiter für Ordnende und Soziale Dienste bei der Stadt Horstmar, Heinz Lölfing, ist dem Immobilienbesitzer Ralf Arning, der für die Bereitstellung der Räume die ortsübliche Mieter erhält, dankbar. 97 Personen musste er bereits unterbringen, zehn weitere sind ihm angekündigt worden. Er ist an die Kapazitätsgrenzen gelangt. Im Dorf wird diskutiert, warum nicht die ehemalige Küsterwohnung am Kirchplatz von Seiten der Kirchengemeinde für Asylanten zur Verfügung gestellt wird. Dazu Pfarrdechant Johannes Büll: "Die Immobilie ist verkauft, hier wird in Kürze eine Familie mit vier Kindern einziehen." Er sei froh, dass der angedachte Abriss des Gebäudes nicht zum Tragen gekommen sei, denn in heutiger Zeit sie die Beseitigung von Wohnraum nicht akzeptabel.