Horstmar-Leer
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Alles "Super" bei den Ostendörfern
Die Mitglieder des Schützenvereines Leer-Ostendorf trafen sich zum Abrechnen des diesjährigen Schützenfestes im Saal der Gaststätte Vissing/Wegmann. Vorsitzender und amtierender Schützenkönig Helmut Jöne begrüßte die zahlreich vertretenen Schützen, unter ihnen auch die ehemaligen Vorsitzenden Engelbert Meis und Dieter Stehr. "Super" war das Wort, dass er am häufigsten verwandte, als er auf das vergangene Jahr zurück blickte. Er meinte damit die zunehmenden Mitgliederzahlen, die gut besuchten Veranstaltungen und das Engagement der Mitglieder bei allen Aktionen. So sahen alle den Ostendörfer Verein mit knapp dreihundert Mitgliedern in einem guten Fahrwasser. Dabei wurden sie bestätigt vom Geschäftsführer Manuel Rottmann, der einen mehr als guten Kassenbestand vortrug. Gut verkraftet hat man den Kauf der neuen Fahne, es konnten sogar Spenden an örtliche Vereinigungen gemacht werden. Man müsse sich unter diesen Vorgaben keine Sorgen machen um den Bestand des 409 Jahre alten Schützenvereines, hieß es aus der Runde der zahlreich vertretenen Schützen.
Das komme nicht von ungefähr, so der Geschäftsführer. Verschiedene Aktivitäten wie das Verleihen des Toilettenwagens und des vereinseigenen Kinderkarussells sowie die Aktivitäten an Jannings Quelle und die Beteiligung am Kneipenbummel "4x4" sowie die Mitgestaltung des Dorffestes brachten Geld für die Vereinskasse. "Das ist nur möglich, weil alle im Verein an einem Strang ziehen. Ich kann mich immer auf Euch verlassen", lobte der Vorsitzende Helmut Jöne seine Mitglieder. Als einen der Höhepunkte nannte er das Mofa-Rennen am 1. Mai an Jannings Quelle. Für die nahe Zukunft kündigte Jöne die Beteiligung an der Nikolausfeier am 9. Dezember und die Mitgestaltung des Weihnachtsmarktes am 15. und 16. Dezember mit eigenen Ständen an. Die Jahreshauptversammlung findet am 14. Januar statt. Der Seniorennachmittag ist für März 2019 vorgesehen. Als Hauptmann Andreas Kerkhoff das Vereinslied "Es blies ein Jäger wohl in sein Horn" anstimmte, lagen zwei harmonisch verlaufene Stunden hinter den Schützen. Doch zuvor dankten die Schützen dem Vorstand für die hervorragend geleistete Arbeit.
Säuberungsaktion rund um den Kalvarienberg
Der Schützenverein Leer-Ostendorf hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kalvarienberg selber und das Gelände um den Kalvarienberg sauber zu halten. Schlieißlich prägt dieser Ort das Erscheinungsbild der Gemeinde. Zweimal im Jahr rücken die Mitglieder des Vereines zur Säuberungsaktion an. Diesmal musste das Laub beseitigt werden. Theo Kajüter, Eigentümer des Kalvarienberges, bedankte sich mit Flüssigem für den Einsatz. Mit Harken, Schüppen, Besen und sogar einem Radlader waren sie angetreten. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Schützenvereinen wurde deutlich, als Frank Hölscher, Vorsitzender der Dörfer, mit Getränken und Würstchen zur Stärkung der Ostendörfer beitrug.
Ortskulturring lädt zum Schnadgang
Der Ortskulturring Leer bereitet für den 02. und 16. Februar 2019 einen Gang entlang der Grenzen des Ortsteiles Leer an, einen sogenannten Schnadgang. Schnadgänge haben eine lange Tradition und sind zurückzuführen auf Rundgänge anlässlich von Streitigkeiten der Orte wegen angeblicher oder tatsächlicher Grenzüberschreitungen. Um die Korrektheit der Gemeindegrenze zu kontrollieren, die Grenzmarkierungen freizuschneiden und den neuen Bürgern die Kenntnis über den Verlauf der Grenzen zu vermitteln, fand anfangs eine amtliche Grenzbegehung statt, die dann alle ein oder zwei Jahre wiederholt wurde und mit der Zeit zu einem Volksfest wurde. "Grenzstreitigkeiten zwischen den Ortsteilen Horstmar und Leer gibt es zwar nicht, dennoch ist es ganz interessant, die Grenzen zu erkunden" lächelt verschmitzt Franz Ahmann, der Vorsitzende des Leerer Ortskulturringes.
Schlagergottesdienst am kommenden Freitag in der St. Gertrudis-Kirche
"Gott muss ein Seemann sein" steht auf den Plakaten, die von den Mitgliedern der Landjugend Horstmar und Leer jetzt überall in den beiden Ortsteilen aufgehängt wurden. Und darauf steht auch gleich, dass es sich um einen Schlagergottesdienst handelt. Er findet am 23. November um 19 Uhr in der St. Gertrudiskirche in Horstmar statt. "Wir wollen mit dieser anderen Art eines Wortgottesdienstes die Kirche auch für Jugendliche attraktiver machen" begründet Anne Telgmann das besondere Engagement der Landjugend von Horstmar und Leer. Man erhofft sich, dass auch diejenigen den Weg zur Kirche finden, die ihr ansonsten eher nicht zugeneigt sind. Passend zum Thema werden Schlager aus der Seemannskiste in der Kirche zu hören sein "Schlager verbinden und daher hoffen wir, dass auch Erwachsene den Weg zum Wortgottesdienst finden", appelliert Rene Schürmann an die gesamte Bevölkerung und wünscht sich eine volle Kirche. Doch da ist man frohen Mutes, denn in den zwei vorherigen Schlagergottesdiensten in Horstmar und Leer waren die Kirchen jeweils rappelvoll. Besondere Lichteffekte werden die Kirche in ein ungewohntes Licht tauchen. Dafür wird Patrick Stippel aus Darfeld sorgen, der bereits Erfahrungen mit der besonderen Ausleuchtung von Kirchen hat. "Ich finde die Idee der Jugendlichen ganz toll" äußert sich Diakon Franz Josef Reuver, der die Jugendlichen bei den Vorbereitungen, die seit Anfang Oktober laufen, begleitet hat. Für jeden Gottesdienstbesucher wartet ein Überraschungsgeschenk. Nach dem Wortgottesdienst ist gemütliches Beisammensein im Borchorster Hof angesagt, die Landfrauen halten Snacks und Getränke bereit.
Wechsel an der Spitze des Ortskulturringes
Der Ortskulturring Leer steht unter neuer Führung. Nach zwölfjähriger Tätigkeit kandidierte Andreas Loos nicht mehr als Vorsitzender, er wurde durch Franz Ahmann (jun.) abgelöst. Die Aufgabe des bisherigen zweiten Vorsitzenden von Franz Ahmann übernahm Martin Zintl. Andreas Loos hat das Gesicht des Ortskulturringes in den letzten 12 Jahren als Vorsitzender und zuvor als langjähriges Mitglied im Vorstand maßgeblich geprägt. "Unter Deinem Vorsitz wurde in Leer viel geschaffen, Du warst an vielen Projekten beteiligt", lobte Franz Ahmann den scheidenden Vorsitzenden. Ihm sei letztlich zu verdanken, dass der Ort und mittlerweile auch ein Teil der Bauerschaften über schnelles Internet verfüge. Ebenso sei unter seiner Regie ein Kulturgut in Leer erhalten worden, nämlich die Fahne des ehemaligen Kriegervereines, die im Jahre 2011 restauriert wurde. Ein weiteres Beispiel sei die Restaurierung des Kreuzes an der Kirche gewesen. Andreas Loos habe die Idee für die Kulturroute gehabt, die rund um den Ortsteil Leer führe. Maßgeblich beteiligt war er auch am Schnatgang entlang der Grenzen des Ortsteiles Leer. Ein besonderes Highlight in der Ära von Andreas Loos war die Erstellung der Stele im Dorfpark aber auch die Mitgestaltung der Feierlichkeiten anläßlich der 1125Jahrfeier des Ortsteiles Leer. Bei verschiedensten Veranstaltungen habe er den Ortskulturring vertreten. Unter dem Beifall aller Anwesenden überreichte Franz Ahmann dem scheidenden Vorsitzenden einen Frühstückskorb aus dem Dorfladen. Insgesamt sehr zufrieden waren die Vereinsvertreter mit der Arbeit des Vorstandes, die Entlastung war reine Formsache. Von der lückenlosen und einwandfreien Kassenführung durch Anne Telgmann überzeugten sich die Kassenprüfer Norbert Möllerfeld und Frank Lölver.
"Wir können im Ortsteil Leer auf zahlreiche Vereine und ehrenamtliche Helfer bauen, die den Ortsteil lebendig machen. Das Gemeinschaftsgefühl steht an oberster Stelle. Ohne die ehrenamtliche Arbeit zahlreicher Vereine wäre der Ortsteil Leer um ein vielfaches ärmer, daher gilt mein Dank allen, die sich unentgeltlich regelmäßig um das Gemeinwohl und die Attraktivität unserer Ortsteiles Leer kümmern." Mit diesen Worten lobte der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert die zahlreichen Vereinsvertreter, die zum Versammlung des Ortkulturringes im Saal der Gastwirtschaft Selker zusammen gekommen waren. Als diese ihren Jahresbericht erstatteten, legten sie gleichzeitig Rechenschaft darüber, wie sie die Zuwendung aus Mitteln der Sparkasse verwandt haben. Auch in diesem Jahr hatte die Sparkasse Mittel bereitgestellt. Der Vorstand des Ortskulturringes hatte ganze Arbeit geleistet und bereits einen Verteilungsvorschlag erarbeitet, dem alle einstimmig zustimmten. "Wir freuen uns, dass die Verteilung jeweils ohne Feilschen über die Bühne geht", freute sich die Anwesenden. Deutlich wurde dabei, dass die finanzielle Zuwendung sicher keinem Verein das Überleben sichere, sehr wohl aber für Investitionen und laufende Aufwendungen einer große Hilfe sei. Der Ortskulturring wird auch in diesem Jahr die Feierstunde anlässlich des Volkstrauertages organisieren. Festredner ist der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert. Die Nikolausveranstaltung aller vier Schützenvereine ist am 8. Dezember. Die Gesamtorganisation liegt bei Hendrik Viefhues vom Schützenverein Leer-Haltern.
Aufstieg und Fall des Strumpfkönigs Fritz-Karl Schulte
Mehr als 150 Gäste nahmen an dem Seniorennachmittag in der Gaststätte Vissing/Wegmann teil, zu der die Bezirksfrauen der KFD Leer persönlich alle über 65 Jahre alten Senioren eingeladen hatten. Mit Dr. Martin Schmidt vom LWL-Museum in Bocholt hatte man einen Referenten gewinnen können, der recht tiefgründig und wissenschaftlich belegt über "nur die - Aufstieg und Fall des Strumpfkönigs Fritz-Karl Schulte" berichtete. Viele im Saal hatten in der Strumpffabrik Schulte & Dieckhoff gearbeitet, Erinnerungen wurden wach. Von diesen berichtete auch Heinz Herdt, der jahrelang in der Firma in unterschiedlichen Bereichen in leitender Position tätig war. Zum vergnüglichen Teil des Nachmittag gehörten das gemeinsame Kaffeetrinken mit genügend Zeit um Plaudern und die Sketsche der Theatergruppe der KFD Leer.
Dr. Martin Schmidt erinnerte daran, dass die Firma Schulte & Dieckhoff in den 1960er Jahren den Markt der Feinstrümpfe durcheinander wirbelte. Aus der Entstehung nannte er die Jahreszahl 1919, als ein Fritz Schulte sich in Horstmar mit der Herstellung von Strümpfen selbstständig machte und zusammen mit Bernhard Dieckhoff ein Versandgeschäft gründete. Daher kommt auch der Name Schulte & Dieckhoff. Kurze Zeit nach der Gesellschaftsgründung starb Dieckhoff, der Name der Firma blieb bestehen, das Geschäft konzentrierte sich auf die Produktion. Die Nachkriegszeit ermöglichte der Fa. Schulte & Dieckhoff den Aufstieg an die Spitze der weltweiten Strumpfindustrie.
Es war das Jahr 1949, als Fritz-Karl Schulte von seinem Vater, der krank war, aus einem Praktikum bei einem süddeutschen Feinstrumpfstricker zurückgerufen wurde. Fritz-Karl Schulte (allen noch bekannt als „Fitti“) sah jetzt die Chance, mit Feinstrümpfen, also weg vom Strickstrumpf, in die Königsklasse aufzusteigen. Nach dem Tode des Vaters legte er los, bereits im Jahre 1956 zählte die Firma 1.000 Mitarbeiter. Anfang der 60er Jahre wurden täglich 900.000 Paar Feinstrümpfe, 130.000 Strickstrümpfe und dazu noch einmal 30.000 Strumpfhosen hergestellt. "Frau kommt nicht zu Strumpf, sondern Strumpf kommt zur Frau" war die Idee von Fritz-Karl Schulte, als er Verkaufsstände in Lebensmittelgeschäften und Drogerien aufstellen ließ, später waren es sogar Automaten. Die Zahl der Beschäftigten stieg auf fast 6.000.
Der Mann versuchte es mit Hemden aus Synthetik-Fasern (Tagesproduktion 70.000 Stück), produzierte Unterwäsche und als zusätzlicher Hühnerzüchter jährlich 100 Millionen Eier. Dabei hatte er sich insgesamt übernommen, das Land musste mit einer Kreditbürgschaft in Höhen von 20 Millionen DM rettend einspringen. Er entließ 400 Mitarbeiter und reduzierte das Angebot. Die Ölkrise stürzte die Welt in eine Rezession. Der Dollarverfall war in den Kalkulationen des Westfalen nicht genügend berücksichtigt. Das Geschäft sorgte für Verluste in Höhe von 40 Millionen DM im Jahre 1973. Der Chef der West-LB Ludwig Poullain zog im Jahre 1973 die Notbremse, übernahm 58,2 Prozent der Anteile an S&D, Schulte musste gehen und war nicht mehr Geschäftsführer.
Ende 1990 nutzten kleinere Strumpfstricker wie die Fa. Manen oder die "brigitte" Strumpfmoden einen Teil des Betriebsgeländes. Das Verwaltungsgebäude kaufte Schmitz-Anhänger, das Zentrallager in Horstmar wurde zum Zentrum des Coppenrath-Verlages. Heinz Herdt hat Jahrzehnte in der Firma S&D gearbeitet und Höhen und Tiefen miterlebt. In Nachhinein bezeichnete er während seines Rückblickes beim Seniorennachmittag Fritz Karl Schulte, liebevoll "Fitti" genannt, als einen dynamischen, spontanen und schnelllebigen Typ. Er habe immer viel Überzeugungskraft gehabt. Sein Motto lautete immer: "Nicht kleckern sondern klotzen." Die Belegschaft von S&D sei wie eine große Familie gewesen und habe rund um die Uhr einfach mitgezogen.
Visionen sollen lebendig werden
Zu einer ungewöhnlichen Zeit, nämlich Sonntag um 12 Uhr, und zu einem ungewöhnlichen Ort, nämlich dem Vereinshaus der Bruderschaft St. Katharina, hatten die katholische und die evangelische Kirchengemeinde eingeladen. "Wir sind überwältigt von der überaus guten Resonanz", begrüßten Pfarrdechant Johannes Büll und Prädikant Alexander Becker die mehr als 150 Gäste. Diese konnten sich zunächst mit einer Gulaschsuppe stärken. Die Teilnehmer, die aus den Vereinen, Verbänden und kirchlichen Einrichtungen stammten, bekamen Anregungen für eine "Kirche mit Zukunft - einer ökumenischen Vision für Horstmar und Leer". Damit diese nicht lediglich eine schöne Idee bliebe, die an einzelnen Personen hänge, sondern lebendige Sache von und für alle Menschen in Horstmar und Leer, forderten die Gastgeber die Besucher auf, die Vision mit Leben zu füllen.
Vor gut einem halben Jahr wurde der Startschuss für diese Idee geboren. An drei Abenden waren seinerzeit Vertreter aller kirchlichen Verbände, die nicht direkt kirchlich gebundenen Gruppen, Vereine und Verbände, die Vertreter der Kommunalgemeinde, der Institutionen und der Politik eingeladen worden. Insgesamt 70 Vereinigungen nahmen daran teil. In intensiver Arbeit wurden die Ergebnisse und Anregungen dieser Gruppenabende von den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates und des Presbyteriums ausgewertet und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Gerade dieser Prozess der vergangenen Monate, der durch die inzwischen jahrelange ökumenische Zusammenarbeit so gut vorbereitet wurde, sei eine Perspektive für eine "Kirche mit Zukunft", hieß es.
"Wir wollen nicht mehr im kircheneigenen Saft schmoren", formulierte es Prädikant Becker drastisch. Die Kirche müsse sich verändern. Sie bestehe aus lebendigen Menschen, die heute anders denken als vor 30 Jahren. Auch Kirche sei Teil einer Gesellschaft, die sich ändere und anders ticke als noch vor fünf Jahren. "Wenn Kirche nicht in diesen Prozess der Veränderung hineingenommen wird, ist sie tot und für niemanden von Nutzen", bestätigte Pfarrdechant Büll.
Mit Seelsorge, Tradition und Service hatten die Arbeitskreise insgesamt drei Schwerpunkte herausgearbeitet, die von Jutta Göcking, Pia Ahmann und Anne Telgmann erläutert wurden. "Auf dem Wege nicht allein" lautete das Schlagwort zum Bereich Seelsorge. Die Kirche strebe nach Offenheit gegenüber allen Gruppen und Ideen und wolle ein verlässlicher Ansprechpartner sein. Kernkompetenz von Kirche sei Vertrauen. Da, wo Vertrauen verloren gegangen sei, bemühe man sich, es wieder aufzubauen. Man stehe für Werte wie Nächstenliebe, Ökumene, Integration und Gerechtigkeit. Mit diesem Profil, einer klaren Haltung und den vielfältigen Angeboten wolle man öffentlich präsent und für alle Gruppen, Vereine und Institutionen ein zuverlässiger Partner sein.
Man wolle die Vernetzung mit Partnern vor Ort unter dem Motto "Tradition, willkommen zuhause" Verlässlichkeit schaffen und erhalten, das Raumangebot des Pfarrzentrums Borchorster Hofes und des Pfarrheimes in Leer nutzen, Öffentlichkeitsarbeit betreiben und ein Netzwerk mit erkennbaren Partnern schaffen waren nur einige der vielen Aspekte unter dem Thema "Service, darf es ein bisschen mehr sein?" Und das Versprechen dazu: Als Kirche wolle man relevant sein und bleiben, mitten in der Welt, mitten in der Stadt und im Dorf. Kurze Wege sollen das Miteinander prägen und das Leben in Horstmar und Leer gestalten.
Bürgermeister Robert Wenking bedankte sich am Ende für das große Engagement aller Beteiligten. Nach einem Jahr will man Bilanz ziehen über das Erreichen der gesetzten Ziele, hieß es zum Abschluss.
Ein Abend voller Erinnerungen
Da soll einer sagen, die 13 wäre eine Unglückszahl. Für die Leerer Kneipennacht war sie es jedenfalls nicht. Auch die 13. Auflage am Samstagabend machte aus der Dorfstraße wieder eine Partymeile. Je später die Stunde, desto mehr Musikfans besuchten die Gaststätten Selker, Raus, Vissing und "Tante Toni". Dort waren Musikbands zu Gast, die es in sich hatten. Die vier örtlichen Schützenvereine als Veranstalter hatten wieder einmal den "richtigen Riecher" bewiesen.
Mit "Guitar Crasha" erschien eine Fünferformation aus Schöppingen, die Bluesrock von den sechziger Jahren bis heute im Gepäck hat, in der Gaststätte Selker. Ihr musikalisches Credo ist ein Ausspruch des genialen, bei einem Hubschrauberabsturz 1990 ums Leben gekommene Gitarristen Stevie Ray Vaughan: "Musik ist Musik, wenn sie Seele hat, wenn nicht, sind es bloß Noten." Die fünf Guitar-Crasha Musiker spielten heißen Sound mit einer großartigen Lead-Gitarre. Dabei klingen sie wie die legendäre Südstaaten-Band "Lynyrd Skynyrd".
Wollo Seidel und Hansi Waterkamp braucht man nicht vorzustellen. Sie gehören zur Volker-Leiß-Band und traten in der Gaststätte "Tante Toni" als Duo auf. "Wir spielen besonders gerne einen guten Mix aus der Rock- und Popgeschichte der letzten 50 Jahre", so Waterkamp in einem Gespräch. "Das ist die Musik mit der wir aufgewachsen sind", fügte er hinzu. Es erinnert die beiden an alte Zeiten, als sie in Laerer und Steinfurter Jugendtreffs zur "Tea-Time" oder in Disco-Nächten auftraten. Während der Kneipennacht sorgten sie mit Klassikern wie "Locomotive Breath" von Jethro Tull oder "Johnny B. Goode" von Chuck Berry für gute Stimmung. Seidel ging natürlich mit der "Palettengitarre", seinem Markenzeichen, an den Start.
Die "Barhockerrockers" kamen diesmal als Fünferformation mit Saxofon, Bass, wechselweise Akkordeon oder Orgel, Akustikgitarre und Cajon zur Kneipennacht. Die "Musikerfamilie" mit variabler Besetzung präsentierte Blues- und Rockcoverversionen der Rock'n Roll "Hall of Fame". "Wir spielen genau die Musik, die uns Spaß macht", sagen die Musiker. Das Saxofon bringt eine wundervoll jazzige Note mit ein. "King of he Road", "Route 66" und "Blowing in the wind" waren nur drei der zahleichen Songs, die das Publikum begeisterten.
Wieder mit von der Partie waren auch "Bag of Culture", die den Abend mit Irish Folk begannen. Da kam Dubliner Pub-Feeling auf. Später wechselten sie das Genre und schwenkten auf Indie- Rock und Popmusik um. Ihre Spezialität ist Selbstkomponiertes, doch die Musiker covern auch bekannte Stücke. Die Band sprach ein überwiegend junges Publikum an.
Die 13. Kneipennacht war über weite Strecken eine Reise durch die Rock- und Blueswelt eines halben Jahrhunderts.
Leer lebt von seiner Vielfalt
Im Dorfpark steht jetzt eine Stele mit einem Bronzerelief, die vom heimischen Künstler Erich Büscher-Eilert erstellt wurde. "Was ist das Besondere an Leer?", hatte sich Erich Büscher Eilert als Aufgabe für das Modell gesetzt. "Es sind nicht die Anhäufung von Gebäuden, sondern vielmehr die Menschen, die lebendigen Gemeinschaften und die typischen Berufe", meinte er und war sich mit den Vorstandsmitgliedern des Ortskulturringes einig. Beim Betrachten des Reliefs entdeckt man die Blaskapelle Blickband, aber auch das Schützenwesen oder Hinweise auf den Sportverein und die Feuerwehr. Thomas Hölscher freut sich, dass er seinen Seilereibetrieb demnächst wiederfindet, auch die Maurerzunft ist dargestellt. Erinnert wird auch an die frühere Zigarrenfabrik. Für den Ort dürfen natürlich nicht die Mühlen fehlen, der Gegensatz zwischen den Wassermühlen und den Windrädern auf dem Schöppinger Berg. Gegensätze werden auch in der Landwirtschaft dargestellt. Sie zeigen einmal den Landwirt, der mit der Sense arbeitet, aber auch den modernen Mähdrescher. Prägend für den Ort ist auch die Kirche, sogar eine Prozession, bei der ein Priester die Monstranz trägt, findet der Betrachter wieder. Was wäre das Dörfchen ohne das Pläuschchen vor dem Dorfladen, dargestellt mit zwei Frauen und einem am Arm der Mutter ziehenden Kind. Das von Erich Büscher Eilert in Modellierwachs erstellte Modell wurde in der Kunstgießerei Schwab in Münster in Bronze gegossen.
Stele mit Bronzerelief enthüllt
Im Beisein zahlreicher Bürger fand jetzt die Enthüllung der Stele mit der Sandsteinplatte und dem Bronzerelief am Bürgerpark statt. Diese stehe für das gelebte Gemeinschaftsgefühl im Ortsteil Leer, waren sich alle einig. Daher bat Andreas Loos, der Vorsitzende des Leerer Ortskulturringes, bei der Enthüllung alle mit anzufassen und sozusagen an einem Strick zu ziehen, denn jeder helfe mit und das stehe für das "WIR" in Leer. Damit wurde der Dorfpark, direkt gegenüber vom Kalvarienberg gelegen, um ein Stück attraktiver sowohl für die Bürger vor Ort aber auch für die vielen Radwanderer, die im kleinen aber feinen Dorfpark immer öfter eine Pause einlegen.
Die Idee zum Bau einer Stele geht auf das Jahr 2015 zurück, als in Leer das 1125 jährige Ortsjubiläum gefeiert wurde. Bürgermeister Robert Wenking überreichte damals dem Festausschuss eine Sandsteinplatte mit entsprechender Gravur. Schnell war man sich in großer Runde einig, die Steintafel nicht einfach irgendwo in Leer an eine Wand zu schrauben, schnell entstand die Idee, eine aufgemauerte Stele zu erstellen, für die sich Heiner Selker umgehend verantwortlich erklärte. Mit der aufgemauerten Stele und der Sandsteintafel war man noch nicht am Ende der Phantasiereise angelangt.
Es entstand die Idee für eine zusätzliche Bronzearbeit. "Eine Idee, eine Fragestellung, ein Problem wird in den Blick genommen, mit mehreren Personen besprochen und durchdrungen und sehr schnell ergeben sich Ansätze, Strategien, Wege und schließlich Lösungen" schilderte Andreas Loos das für den Ortsteil Leer typische weitere Vorgehen. Man fand mit Erich Büscher Eilert einen Künstler vor Ort, der viel Erfahrung mit dem Schaffen von Kunstwerken besitzt. Schnell war man sich einig, ein Relief aus Bronze zu erstellen. Erich Büscher Eilert hatte dazu die Vorstellung, darzustellen, was für Leer so typisch ist. Es sei nicht die Ansammlung von Gebäuden, die Leer ausmache, sondern die Bürger, die vielen Gemeinschaften und Vereine und die typischen Handwerksbetriebe. Dieses lebendige Leer hat er dargestellt.
Der aufmerksame Betrachter wird sie im Relief wiederfinden, die Vereine, die Handwerker, die Gemeinschaften, das soziale Engagement und sogar im Horizont die Windräder des Schöppinger Berges. Andreas Loos bedankte sich bei den Sponsoren, insbesondere bei den heimischen Banken aber auch bei zahlreichen Privatpersonen für die finanzielle Unterstützung des Projektes. Offensichtlich habe das Projekt etwas Gewinnendes, denn es sei wirklich kein Problem gewesen, die anvisierte Summe einzuwerben. Bürgermeister Robert Wenking lobte das Engagement der Leerer Bürger: "Es wird nicht geredet, sondern gemacht."
Wichtige Infos für den Ortsteil Leer
Informationen von kompetenter Stelle über die Haushaltssituation der Stadt Horstmar unter besonderer Berücksichtigung des Ortsteiles Leer erhielten die Besucher einer Veranstaltung, zu der die CDU Leer in die Gaststätte Selker eingeladen hatte. "Wir laden bereits zum fünfundzwanzigsten Male zu einer derartigen Informationsveranstaltung ein", blickte CDU-Vorsitzender Ludger Hummert zurück. Neben zahlreichen Zuhörern war auch Wilfried Grunendahl, Fraktionsvorsitzender der CDU im Steinfurter Kreistag und der Kreistagsabgeordnete Andreas Schulte gekommen. Grunendahl, schon häufiger Gast bei der Leerer CDU, lobte diese Veranstaltungen als hervorragende Möglichkeit der Information für die Bürger aus erster Hand.
Bürgermeister Robert Wenking nutzte die Gelegenheit, den Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 2019 zu erläutern. Der Haushalt soll in diesem Jahr bereits im Dezember verabschiedet werden und gibt der Verwaltung dadurch die Möglichkeit, gleich im Januar die darin enthaltenen Ermächtigungen insbesondere bei Investitionen in Anspruch zu nehmen. Als nicht besonders dramatisch sah Robert Wenking den ausgewiesenen Fehlbetrag von rd. 1,1 Mio € an. Dieser sei die Folge eines relativ guten Jahresabschlusses im Jahre 2017 mit einem Überschuss von 1,5 Mio € gewesen, der zeitversetzt im Jahre 2019 zu einem Weniger an Schlüsselzuweisungen und damit zum Fehlbetrag führe.
Die wichtigste Investition im Ortsteil Leer wird die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt mit Gesamtkosten von 371.000 € und die Sanierung der Gehwege mit 211.000 € sein. Der Eigenanteil der Stadt für die Ortsdurchfahrt beträgt 291.000 €, für die Gehwege 74.000 €. Die Maßnahme wird den Bereich von der Burgsteinfurter Straße bis zum Kalvarienberg umfassen. Es gibt noch Überlegungen, inwieweit der Bereich um den Dorfladen und weitere Plätze aufgewertet werden können. Mit der Feuerwehr habe man Gespräche wegen des Umbaus des Gerätehauses gegeben, so der Bürgermeister. Der Haushaltsplan 2019 enthält einen Ansatz für Planungskosten in Höhe von 70.000 €. Investiert werden muss auch in die Unterhaltung des in die Jahre gekommenen Betriebsgebäudes der Fußballabteilung.
Gespannt sein darf man auf die Ausweisung der Kult(o)ur-Route, die auf eine Initiative von kultur- und tourismusinteressierten Bürgern zurückgeht. Die Route führt von der Radbahn durch Horstmar und Leer und wird einheitlich beschildert und mit Informationen auf besondere Highlights versehen werden. Die Realisierung ist mit 109.000 € veranschlagt. Man erwartet LEADER-Mittel in Höhe von 70.000 €. Im Baugebiet Grollenburg stehen nur noch drei Bauplätze zur Verfügung. In der Diskussion wurde die Ausweisung neuer Baugebiete im Ortsteil Leer als vordringlich angesehen.
"Insgesamt sind wir gut aufgestellt und können durchaus zufrieden sein" stellte der CDU-Vorsitzende Ludger Hummert fest. Die Meinung aller Anwesenden fasste Manfred Niehues zusammen. "Diese Veranstaltung war, wie die vorhergehenden, wichtig für die Aufklärung von Punkten, die sonst in der Bevölkerung nicht richtig erkannt oder falsch wiedergegeben werden."
Segnung der Gräber an Allerheiligen
Aus Anlass des Allerheiligenfestes fand in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian ein Festgottesdienst statt. Dabei las Pfarrdechant Johannes Büll die Namen aller vor, die in diesem Jahr verstorben sind. Es folgte der gemeinsame Gang zum Friedhof am Nahen Weg. Hier gedachte man aller Toten, aller vergessenen und versunkenen Namen, der Toten, die niemand beweine, der Vermissten, deren Geschick man nicht wisse, der Verzweifelten, die sich das Leben nahmen und der von Menschen Entehrten und Gemordeten. Diakon Franz Josef Reuver segnete die Gräber auf dem Friedhof. Der Kirchenchor von Ss. Cosmas und Damian trug unter der Leitung von Karin Thiele zum Gelingen der Feierstunde bei.
"4x4" steht in den Startlöchern
Die Dorfstraße in Leer wird sich am Samstag (3. November) in eine Partymeile verwandeln. Sie ist ab zwanzig Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. So können die Partygäste ungehindert durch die vier Leerer Kneipen ziehen. Die vier Leerer Schützenvereine laden zur dreizehnten Leerer Kneipennacht ab 20 Uhr ein. Sie steht wie in den Jahren zuvor unter dem Motto "4x4" (vier Leerer Kneipen, vier Bands, vier Schützenvereine und vier Hauptpreise). Die vergangenen Leerer Kneipennächte sind noch allen in guter Erinnerung, denn es wurden jeweils mehr als 700 Besucher gezählt, die kamen auch aus Burgsteinfurt, Metelen, Borghorst und insbesondere aus Horstmar. Mit ebenso vielen rechnen auch diesmal die Organisatoren, denn sie haben sich mit den Vorbereitungen viel Mühe gegeben. Dazu gehörte insbesondere die Entscheidung über die vier Bands, die an dem Abend spielen. Musik wird wie in den Jahren zuvor in vier völlig verschiedenen Stilrichtungen zu hören sein.
In der Gaststätte Selker spielen in diesem Jahr "Guitar Crasha" mit Oldies der 70er, 60er und auch der 50er Jahre. "Bag of Culture" mit der Musikrichtung Indie Rock/Pop spielt bei Vissing. Die Gaststätte "Tante Toni" öffnet wieder ihre Pforten, hier erwarten die Gäste die "the barhockerrockers" bei Rock- und Bluescover der "Hall of Fame". Wie in den Jahren zuvor werden Wollo Seidel und Hansi Waterkamp in der Gaststätte Raus für gute Unterhaltung sorgen. Auch in diesem Jahr werden wieder eine Reise nach Berlin, bereitgestellt von der Bundestagsabgeordneten Ingrid Arndt Brauer, sowie 30L und 20L Bier und ein Essensgutschein der Pizzeria Rialto verlost.
Brand in den Drosten Tannen
Zu einem nicht alltäglichen Einsatz wurde die Freiwillige Feuerwehr Horstmar mit den beiden Löschzügen Horstmar und Leer gerufen. Auf ca. 20.000 qm in den Drosten Tannen seien mehrere Feuer ausgebrochen, hieß es in der Meldung. Auf Grund des Windes breite sich das Feuer rasch aus. Die Zugänglichkeit des Waldgebietes sei durch dichtes Unterholz nur schwer gegeben. Das Feuer drohe sich auf weitere Baumbestände auszubreiten. Dichter Rauch wabere im Unterholz der Drosten Tannen. Vor diesem Schreckensszenario hatten sich die Feuerwehrmänner während der Trockenperiode gefürchtet, jetzt traf es ein, allerdings und Gott sei Dank nur im Rahmen der gut inszenierten Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr Horstmar. Der Rauch entpuppte sich als Nebel mehrerer Nebelmaschinen.
Die Brandoberinspektoren Tobias Berkenharn und Frank Wenking hatten die Übung ausgearbeitet. Dabei ging es insbesondere darum, die Löschwasserversorgung sicherzustellen. Bis zum nächsten Hydranten an der Kreisstraße nach Metelen wären es 800 Meter gewesen. Daher entschied man sich für eine Löschwasserversorgung aus dem Hydranten in der Nähe der Besitzung Nienau an Bavings Kapelle. Mit eigenem Personal und Gerät war dies nicht zu verwirklichen, kurzerhand wurde die Hilfe aus Burgsteinfurt, Metelen, Wettringen und Schöppingen angefordert. Mit ihren Tanklöschfahrzeugen brachten sie im Pendelverkehr das Löschwasser in die an den Drosten Tannen bereitgestellten Faltbehälter und in eine Mulde (Container), die als Puffer dienten. Es waren insgesamt 80 Feuerwehrleute im Einsatz. "Wir sind sehr sparsam mit dem Wasser umgegangen, da die Größe der jeweiligen Brandherde nicht bekannt war", betonte Tobias Berkenharn. Lange Wege mussten mit den Schläuchen zurückgelegt werden.
Wegen der Größe des Waldgebietes wurden drei Abschnitte für die Brandbekämpfung gebildet, in denen jeweils ein Gruppenleiter für die Koordination verantwortlich war. Es gab sogar drei eigene Funkkreise. Dabei spielte insbesondere der Einsatzleitwagen als Führungs- und Steuerungsmittel eine wesentlich Rolle. Es wurde nicht nur gelöscht, sondern mit Kettensägen der Wald vom Unterholz befreit, und das alles im Beisein des Försters Josef Diekamp. Die Gesamtleitung der Übung hatte Wehrführer Frank Burrichter. In der Manöverkritik lobte er das gute Zusammenwirken aller Einsatzkräfte: "Es sind alle Aufträge zufriedenstellend abgearbeitet worden." Neben den Mitgliedern der Ehrenabteilung beobachteten auch Bürgermeister Robert Wenking, sein Stellvertreter Ludger Hummert und Ordnungsamtsleiter Heinz Lölfing die Übung. Ihr Kommentar: "Wir hatten den Eindruck, dass ruhig und strukturiert gearbeitet wurde." Vor Ort war auch der DRK-Ortsverein Horstmar. Auch die Jugendfeuerwehr fasste mit an.
Kirchenchor überzeugt mit Vorführung "Theater-Theater"
Stehende Ovationen waren wohl der schönste Lohn für die Mitglieder des Kirchenchores von Ss. Cosmas und Damian mit seinem Dirigenten Rafael D. Marihart und der Pianistin Cornelia Becken nach einem fast dreistündigen Konzert im festlich geschmückten Saal der Gaststätte Vissing/Wegmann. Ohne eine Zugabe entließ man die Aktiven nicht von der Bühne.
Weit gespannt war der Bogen des Repertoires an diesem Abend, angefangen von Liedern aus verschiedenen Musicals bis hin zum "Pups-Lied". Erfrischend und auflockernd empfanden die Zuhörer im Saal immer wieder eingestreute Sketsche. Sie erlebten aber auch einen äußerst engagierten Dirigenten, der seine Ankündigung bei seiner Vorstellung anlässlich der Übernahme der Chorleitung als Nachfolger von Karin Thiele wahrmachte: "Ich kann auch weltlich". Seine Lebenspartnerin Cornelia Becken begleitete den Chor am Piano und steigerte sich insbesondere beim "Skandal im Sperrbezirk" zur Höchstform.
Das Konzert stand unter dem Motto "Theater-Theater". Da wunderte es nicht, dass der Chor mit dem gleichnamigen Song von Katja Ebstein, mit dem diese im Jahre 1980 den zweiten Platz beim European Song Contest belegte, in den Abend einführte. In die Welt der Oper führte eine Persiflage auf Pavarotti, eine nachahmende, kritische Verspottung seiner Oper, hervorragend in Szene gesetzt durch Gabi und Johannes Feldkamp. Das Streben des jüdischen Volkes nach Freiheit aus der Gefangenschaft Babylons sei der Kern der Botschaft gewesen, erläuterte Chorvorsitzender Antonius Wolbert bei der Ankündigung des Gefangenenchores aus der Oper Nabucco von Giuseppe Verdi.
Mit viel Einfühlungsvermögen interpretierte der Chor diesen Programmpunkt. Der Männerchor präsentierte in englischer Sprache den mit viel Mühe und Fleiß einstudierten Song "One" aus dem bekannten Broadway-Musical "A Chorus Line“. Bekannt waren die Melodien aus der Operette "Im weißen Rössl am Wolfgangssee". "Schließen Sie die Augen, versetzen sie sich in das Naturparadies im Salzkammergut umrahmt von der Postalm, Zwölferhorn und dem Schafberg" brachte Bernhard Eden die Gäste in entsprechende Stimmung.
Der Chor hatte bei seinem Auftritt ein entsprechendes Outfit gewählt. Dass es bei einem Ausflug auch schon mal etwas hochprozentiges gibt, machten die "Alten Damen“, eine Gruppe von Frauen aus dem Chor deutlich. Nach der Melodie "Ich lade gerne Gäste ein" aus der Fledermaus von Johann Strauß machte der Chor die "Vorteile" eines Halskatarrhs deutlich, man könne z. B. die Schule schwänzen, anders dagegen sei der Frosch im Hals als Schreck aller Sänger nachteilig. Warum in jeder Frau eine Hefe steckt, erfuhren die Gäste, denn die Kleidung werde immer enger, die Hose ginge in die Breite.
Ein Pups mache die Menschen froh und frei und ein kleiner sei auch keine Schande, vermittelten Chormitglieder bei einem Sketsch. Dabei bewunderten die Gäste Josef Wickenbrock, der seiner Tuba die unterschiedlichsten Pups-Töne entlockte. Schuld war nur der Bossa-Nova und Skandal im Sperrbezirk waren weiter Highlights an dem Abend. Mit "Gute Nacht" aus My Fair Lady entließ der Chor die Gäste in einen weiteren, gemütlichen Abend. "Es war eine Spitzenleistung des Chores" urteilten die aus Horstmar angereisten Wilhelm und Ursula Kempkes und trafen damit wohl die Meinung aller im Saal.
Tochter folgt Mutter als Königin
Die Vorstandsdamen der vier Leerer Schützenvereine feierten zusammen ein Schützenfest. Zwei Jahre ist es schon her, dass das erste Schützenfest der Leerer Vorstandsdamen gefeiert wurde. Aus einer Schnapsidee heraus luden Petra Jöne und Ulrike Raus damals alle Vorstandsdamen der vier Schützenvereine zur Vogelstange an der Ostendörfer Festscheune ein. Es war vor zwei Jahren ein rauschendes Fest. Damals fiel der Vogel erst nach dem 335. Schuss von Jutta Selker vom Schützenverein Leer-Dorf. Weil den Dörfer Frauen der Tag so gut gefallen hatte und die Königin aus den eigenen Reihen kam, war für die Dörfer Frauen schnell klar, dass sie das nächste Schützenfest organisieren möchten. Jetzt machten sie ihr Versprechen wahr. Der Schützenverein Leer Ostendorf stellte wieder seine Festscheune an der Quelle sowie die Vogelstange zur Verfügung. Als Schießmeister unterstützte Jannik Arning die Frauen am Gewehr. Alle 35 Frauen waren hoch motiviert, jede wollte den Vogel herunterholen. Bevor aber jemand sagen konnte, dass Frauen nicht schießen können, war der Vogel schon nach knapp einer Stunde unten. Jana Selker vom Schützenverein Leer-Haltern holte mit dem 54 Schuss den Vogel von der Stange. Eine bessere Nachfolgerin konnte es für die "alte Königin" Jutta Selker nicht geben. Mit großem Stolz übergab Jutta die Krone an ihre Tochter Jana. Als am Abend auch die Männer hinzukamen, gab es ein wunderschönes Fest in der Festscheune bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt und gefeiert. Die ersten Überlegungen für eine Wiederholung in zwei Jahren gibt es schon, denn es hatte allen sehr gut gefallen.
Firma mih GmbH veranstaltet Fußballturnier
Die Firma mih GmbH und insbesondere sein Geschäftsführer Hajriz Brcvak suchen ganz bewusst den Kontakt zur heimischen Bevölkerung. Und das ist gut so, denn die Firma hat das Gebäude des ehemaligen Besitzers Ernst-Günter Hellweg gekauft und unterhält hier mitten im Dorf direkt gegenüber dem Kalvarienberg seine Büroräume. Hier sind 15 Personen beschäftigt, 120 Bedienstete, überwiegend aus Montenegro, befinden sich bundesweit im Einsatz, überwiegend mit dem Verlegen von Glasfaserkabeln und im Straßenbau.
"Wie kann man besser den Kontakt herstellen als bei Sport und Spiel" überlegte sich Hajriz Brcvak und organisierte kurzerhand ein Fußballturnier. Neben seinen Mitarbeitern ist aber auch die gesamte Bevölkerung eingeladen. Benötigt werden nur 7 Spieler. Anmeldungen nimmt die Projektkoordinatorin Julia Mende unter der E-Mail Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! entgegen. Aber auch die spontane Teilnahme ist möglich. Das Turnier wird am kommenden Samstag um 11 Uhr gestartet. Ende ist gegen 18 Uhr. Dann erfolgt die Siegerehrung mit Übergabe der Pokale.
Etwas Symbolik haftet auch dem Tauziehen an. "Irgendwie ziehen wir alle an einem Strick" begründet Brcvak diese seine Idee und will damit auch deutlich machen, dass er sich und seine Firma in die Dorfgemeinschaft integrieren will. "Wir wollen nicht auf einer Insel in Leer leben", so sein Credo. Für Speisen (Lammbraten und anderes) sowie Getränke wird gesorgt. Die nichtalkoholischen Getränke sind frei.
Das Dorf Leer hält zusammen
"Wie macht Ihr das eigentlich immer, dass Ihr beim Dorffest so viele Leute hinter dem Ofen hervorlockt, bei uns wäre das überhaupt nicht möglich", fragte ein erstaunter Besucher von auswärts. Die Antwort gaben Frank Hölscher und Helmut Jöne, Vorsitzende der Schützenvereine Dorf und Ostendorf: "Das Dorf hält halt zusammen. Da packt jeder mit an, wenn er angesprochen wird." Und dieses Anpacken war insbesondere auch am Sonntagmorgen wirklich angesagt. Kaum hatten die letzten Gäste die Jugendparty am Abend zuvor verlassen, musste das Festzelt am Kalvarienberg für den Erntedankgottesdienst hergerichtet und bestuhlt werden.
Pfarrdechant Johannes Büll schaute bei seinen Begrüßungsworten zum Erntedankgottesdienst vom erhöhten Altar auf ein bis auf den letzten Platz gefülltes Festzelt und auf die Banner und Fahnen der örtlichen Vereine und Verbände. Im Altarraum hatte sich auch das Jagdhorn-Bläserkorps der Kreisjägerschaft postiert, die unter der Leitung von Gustav Thüner zum Gelingen des Gottesdienstes beitrugen. Die Landfrauen hatten den Altar mit Früchten des Feldes geschmückt.
Recht kritisch setzte sich Pfarrdechant Johannes Büll mit der industriellen Vernichtung von Lebensmitteln bei seiner Predigt auseinander. Nur ein kleiner Teil der hiesigen Ernten diene der Ernährung. Ein Großteil des Getreides, Weizen und Roggen werde neben Zuckerrüben zu Alkohol vergoren und sei für den Kraftstoff E 10 bestimmt oder komme, wie der Mais, gleich vom Feld in die Biogasanlagen. Mit dem Essen spiele man nicht, hätten einst die Eltern ihre Kinder ermahnt. Heute könne man Nahrungsmittel problemlos im Motor eines Autos verbrennen. Es sei Biosprit, der das herkömmliche Benzin oder Diesel teilweise ersetzen solle, um die Öl-Ressourcen zu schonen und zu entlasten. "Aber rechtfertigt das unser Verhalten angesichts des Hungers an anderen Orten der Welt" bemerkte Pfarrdechant Johannes Büll.
Er dankte aber auch gleichzeitig den Landwirten, die verantwortungsvoll und mit ganz viel Herzblut eine gute Landwirtschaft betreiben. "Werdet nicht müde" forderte er die Landwirte auf. Man brauche Ideen und Pläne um zu verhüten, dass man sich nicht vor den Strahlen der Sonne fürchten müsse und der Planet nicht ausgeplündert werde durch die Unersättlichkeit der Menschen, wurde in den Fürbitten, von den Landfrauen und dem Landvolk vorgetragen, deutlich. Die Kinder hatten während des Gottesdienstes ein Plakat mit den Bildern von Früchten der Natur beklebt und ernteten bei ihrer Präsentation im Festzelt viel Beifall.
Bei dem herrlichen Herbstwetter blieb man bis in die Abendstunden am Kalvarienberg beieinander. Zunächst unterhielt die Spielmannszug aus Horstmar die muntere Gesellschaft, Mit Guitar Crasha Bluesrock und Maladjustmen sorgten zwei Bands für prächtige Stimmung. Dabei wurde gesungen, geschunkelt und getanzt. Im Flohmarkt der JuLe konnte man ungehindert stöbern. Die Landfrauen luden ein zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen. Eine große Tombola rundete das Fest ab. Dabei konnte Gesa Löbbering ein Fahrrad gewinnen. Der Gewinner einer dreitägigen Reise für zwei Personen nach Berlin, bereitgestellt durch die heimische Bundestagsabgeordnete Ingrid Arndt-Brauer, konnte bisher nicht ermittelt werden.
"In Leer da steht ein Hofbräuzelt oans, zwoa, gsuffa"
Rappelvoll war das Zelt am Kalvarienberg, als das Blasorchester aus Metelen mit 30 Musikern unter der Leitung von Dirk Brünenburg auf der Bühne, das Lied intonierte: "Ein Prosit der Gemütlichkeit". Alle stimmten mit ein, denn es war Freibier, das sie genossen, gesponsert von zahlreichen Spendern. Schon zwei Stunden vor dem eigentlichen Beginn des Oktoberfestes standen die Gäste an, um einen guten Platz zu erhaschen. Denn das war bei vierhundert Besuchern nicht ganz einfach. Der Duft von Schweinshaxen, Rouladen, Püree und Sauerkraut animierte zur Stärkung.
"Hast Du schon geübt" wollte Frank Hölscher von Bürgermeister Robert Wenking wissen, als dieser zum Fassbieranstich antrat. Vorsichtshalber stellte Ralf Arning eine Schürze zur Verfügung. Beobachtet von seinem Stellvertreter Ludger Hummert benötigt Wenking nur drei Schläge, bis das Gerstenbräu aus dem Fass sprudelte. Er hatte dabei so kräftig das Handwerkszeug geschwungen, dass sich sogar der Stil vom Hammer trennte. "O'zapft is!" rief er in die Runde und intonierte gleich das Lied, das zum Ohrwurm wurde an diesem Abend: "In Leer da steht ein Hofbräuzelt oans, zwoa, gsuffa."
Auf dem Oktoberfest in München könne es nicht schöner sein, befanden Patrick Brinkhaus und Frank Hölscher. Als Vertreter der Ostendörfer und der Dörfer Schützen hatten sie das Oktoberfest zusammen mit ihren Mitgliedern organisiert. "Wir feiern es bereits seit dem Jahre 1992" erinnerte sich Rudi Wenking. Damals sei nur ein Ehepaar mit Dirndl und Lederhosen gekommen. Jetzt war es schon die Ausnahme, wenn jemand nicht in bayrischer Tracht gekommen war. Selbst Bürgermeister Robert Wenking hatte die Krachledernen angezogen. Auch aus dem größeren Ortsteil Horstmar waren Besucher gekommen. Zu ihnen gehörte auch Lea Röschenkemper mit ihrer Clique. "Wir sind seit Jahren dabei, es gefällt uns immer wieder gut. In Horstmar gibt es eine derartige Veranstaltung, vereinsübergreifend, nicht", begründete sie mit ihren Freundinnen die Fahrt in den Ortsteil Leer. Zu den Gästen gehörten aber auch Besucher aus Metelen und Burgsteinfurt.
Zur Gaudi an dem Abend gehörte das Kräftemessen zwischen den Himmelsstürmern, vertreten durch Pfarrer Dhaman Karanam und Prädikant Alexander Becker sowie Vertreter der Weltpolitik mit Petra Raus und Ludger Hummert. Beim Nageln lag das Leerer Duo knapp vorne. Die Besucher wunderten sich über die Treffsicherheit von Petra Raus. Das Sägen mit einer langen Blattsäge erforderte schon eine Portion Harmonie und diese bewiesen der Pfarrer und der Prädikant als beste, wie man das ja schon bei "Kreuzweise" kennt. "Ihr müsst die Sägen mal schärfen" warf Ludger Hummert zur Entschuldigung ein.
Das Oktoberfest könnte am Kalvarienberg nicht stattfinden, wenn Theo Kajüter das Feld für das Aufstellen des Festzeltes nicht bereitstellen würde. Ihm und seiner Mutter Maria galt dafür ein besonderer Dank. Recht umfangreich war das Repertoire der Abteilung Egerländer Blasmusik der Metelener Blaskapelle. Nach bayrischer Musi, wobei natürlich der Schuhplatter nicht fehlen durfte, tauchten sie ab an die moderne Schlagerwelt, und das bis in die frühen Morgenstunden.
Jahresabschlussübung des Löschzuges Leer
Dichter Qualm quoll aus den Fenstern des Kirchturms von Ss. Cosmas und Damian. Dieser ruf den Löschzug Leer auf den Plan. Die Feuerwehrmänner erkannten sehr schnell den Grund: Es handelte sich um einen Dachstuhlbrand, der rasch den gesamten Dachstuhl erfasste. Mit schwerem Atemschutz auf der sehr engen Wendeltreppe zum Turm arbeiteten sich die aktiven Feuerwehrmänner zum Brandherd im zweiten Obergeschoss vor. Es galt zunächst einmal, die noch im Turm befindlichen Männer einer Dachdeckerfirma zu retten. Als nachteilig erwies sich dabei das Fehlen einer Drehleiter. Denn mit der vierteiligen Steckleiter aus acht Metern den Transport zu übernehmen wäre einfach zu gefährlich gewesen. "Man muss ohnehin schon sehr kopffest sein, wenn man da oben ich acht Metern auf der Leiter steht", gab der stellvertretende Wehrführer Tobias Berkenharn bekannt. Also blieb wieder nur die enge Wendeltreppe für die Rettung. Durch den starken Wind drohte das Feuer auf die angrenzenden Wohnhäuser überzuschlagen. Neben der Menschenrettung war jetzt weiteres Ziel die Brandbekämpfung. Wasser aus den naheliegenden Hydranten bei Vissing, Lindenbaum und an der Leichenhalle stand in ausreichendem Maße zur Verfügung. Doch alles war eine gut inszenierte Löschzugübung, die von Reiner May ausgearbeitet worden war. Leiter der Übung war der stellvertretende Löschzugführer Sebastian Robers. Es handelte sich um die Jahresschlussübung des Leerer Löschzuges, die wegen der Enge im Turm und auf dem Kirchplatzgelände sowie dem Verkehr durch die Ortslage eine besondere Herausforderung für alle Aktiven darstellte.