Horstmar-Leer
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Fantastische Swing-Night
Welch eine Nacht - bei Meis-Gratz stieg am Samstag die erste internationale Swing-Night. Zwei hochkarätige Formationen, die "Sazerac Swingers" aus Gütersloh und die befreundete Band "Jazz Connection" aus Breda, Niederlande, traten auf und gestalteten eine fulminante Swing-New-Orleans-Jump-a-Jive-Party.
"Wir spielen 'happy music'", so Peter van Steen von der "Jazz Connection", die als erste Gruppe die Bühne betrat. Darunter waren bekannte Nummern wie "Jump Jive an‘ Wail" von Louis Prima oder auch "Buona Sera. Der Posaunist versprach nicht zu viel. Von der ersten Sekunde an sprang der Funke von der charismatischen Formation in orangeroten Anzügen mit weißem Kragen auf das Publikum über. Es war mitreißende Musik, die ohne Umweg direkt in die Beine schoss. Gleich tanzten auch mehrere Paare offenbar nicht ganz ungeübt direkt vor der Bühne.
Max, Sänger der zurzeit angesagtesten modernen New-Orleans-Band "Sazerac Swingers", begrüßte. "Die Jazz Connection und wir wollten einfach mal eine Party feiern an einem Ort, an dem wir sehr, sehr gerne sind", sagte er und switchte gleich auf die humorvolle Linie: "Wir haben alle Gasthöfe in Deutschland angeschaut und bewertet, jetzt sind wir bei Meis-Gratz gelandet."
Wirt Stefan Arning erklärte das so: "Max und ich kennen uns aus der Bundeswehrzeit und planen schon seit Jahren hier etwas zu veranstalten." Das gelang gleich bei der Premiere vortrefflich. "Ihr dürft heute Abend machen, was ihr wollt", so Max zum Publikum. "Ihr dürft tanzen, zuhören, mit Freunden an der Theke stehen - es ist alles möglich." Jeder feierte so auf seine Art, doch viele Besucher standen fasziniert vor der Bühne und ließen sich vom musikalischen Geschehen in den Bann ziehen.
Die "Sazerac-Swingers" waren Headliner bei der letztjährigen New-Orleans-Nacht auf dem Jazzfest Gronau. Schon dort bewiesen sie, dass sie genau wissen, wie Jazz geht. Besonderen Applaus bekam der afrikanische Star-Trompeter Terrence Ngassa, der zu Recht ein Meister des Louis-Armstrong-Sounds genannt werden darf.
Hatte die "Jazz Connection" schon beste Stimmung im Gepäck, setzten die "Sazerac-Swingers" noch einen drauf. Zu den Höhepunkten zählte der gemeinsame Auftritt beider Bands zur Jam Session. Bereits um 20 Uhr bevölkerten 100 Gäste den Saal. "Wir haben so 150 angepeilt", sagte Arning. Diese Marke zu knacken, dürfte im Laufe der fantastischen Swing-Night nicht schwer gefallen sein.
DJ Heidi legte zur Afterparty "Musik von Swing bis Rock‘n Roll" auf.
Michael Telgmann folgt auf Stefan Arning
Der Schützenverein Alst hat einen neuen Vorsitzenden. Stefan Arning legte nach vier Jahren sein Amt nieder. Die Belastung als Vorsitzender und Vereinswirt sei einfach zu groß gewesen, begründete er seinen Rücktritt. Von vornherein habe er gesagt, nach spätestens vier Jahren aufzuhören, als sich damals kein Vorsitzender fand. Die Alster Schützen wählten einstimmig Michael Telgmann als neuen Vorsitzenden. Er darf nunmehr die Vorsitzendenkette des Vereins, im Jahre 1981 auf Vorschlag von Anton Dingmann eingeführt, tragen.
Wahlen zum Vorstand gehörten zu den Höhepunkten der Versammlung. Als Hauptmann Tono Dingbam das Alster Lied anstimmen ließ, in dem es dort heißt: Wehe dir Napoleon! Wie wird's dir ergehen? Siehst du nicht in Schorlemers Buschdie Älschke Rotte stehen? Rums vidibums vidifallerallera, siehst du nicht in Schorlemers Busch die Älschke Rotte stehen? lagen 150 harmonisch verlaufene Minuten hinter den Schützen des Schützenvereines Alst, zu denen auch der amtierende König Georg Tauber und der Jubelkönig (25 Jahre) Karl-Winfried Hille gehörten.
Im Jahresbericht des Schriftführers Jürgen Schürmann wurden noch einmal die Höhepunkte des Vereinslebens in Erinnerung gerufen. Der Bericht zeugte von einem regen Vereinsleben. Dem Kassierer Andre Heinze, der auf einen zufriedenstellenden Kassenbestand hinwies, erteilte die Versammlung auf Vorschlag der beiden Kassenprüfer Rudolf Lode und Pascal Klagges einstimmig Entlastung. Die Wahlen führten bei zu folgenden Ergebnissen: Schriftführer Philipp Zintl für Jürgen Schürmann, zweiter Kassierer Martin Lenfers für Georg Töns, Alte Fahne Bernd Mieling und Matthias Telgmann, Leutnant Maurice Telgmann für Michael Telgmann, Alter Vorstand Burchard Graf von Westerholt, Hauptmann Tono Dingbaum, Junge Fahne Thomas Wermelt, Pascal Klagges und David Mieling und Junger Vorstand Tobias Rochol.
Als nächsten Termin haben sich die Schützen den 8. Dezember vorgemerkt, dann findet in der Friedenskapelle die Nikolausfeier statt. Groß im Kalender stehen auch das Karnveralsfest am 21. Februar mit dem Kiärl maken, am 22. Februar mit dem Kostümball und am Rosenmontag (23. Februar) der Büttnachmittag.
Anneliese Wegmann feiert 90. Geburtstag
Das 90. Lebensjahr vollendete jetzt Anneliese Wegmann, geb. Vissing, wohnhaft bei Sohn, Schwiegertochter und Enkelkindern an der Straße Zum Esch 6. Mehr als 70 Personen waren gekommen, um der Rentnerin zu gratulieren. Zu ihnen gehörten auch Pfarrdechant Johannes Büll und der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert. Gefeiert wurde im Saal des Gasthofes Vissing. Es ist das Elternhaus des Geburtstagskindes. Ihre Tochter Anne führt heute die Gaststätte.
Aufgewachsen ist die Seniorin bei den kinderlosen Eheleuten Heinrich und Christina Berning an der Straße Zum Esch, die sie auch später adoptierten. Ältere Zeitgenossen erinnern sich noch daran, dass sie damals ein Lebensmittelgeschäft führten und Tante Anna, die besonders gut Kopfrechnen konnte, hinter der Verkaufstheke stand. Zu deren Namenstag stand regelmäßig die Schnapsflasche auf der Verkaufstheke. Das Geburtstagskind versorgte die Bewohner der Bauerschaften per PKW mit Lebensmitteln und Eiern. Ihr Mann Alois Wegmann, den sie im Jahre 1963 heiratete, setzte die Tradition fort und war lange Zeit im Dorf mit dem Einkaufswagen unterwegs. "Alles ist leider vorbei", bedauert Anneliese Wegmann, ihr Mann starb bereits im Jahre 2012. Sie schwelgt in der Vergangenheit.
Zu ihrer großen Familie gehören fünf Kinder, zwölf Enkelkinder und ein Urenkel. Regelmäßig nimmt sie am Stammtisch der Kolpingfrauen im Dorfladen teil und freut sich auf die Treffen in der WiLmaS. Auch im Club der Witwen und alleinstehenden Frauen fühlt sie sich wohl. Ihr Kegelclub ist eingeschlafen. Pfarrdechant Johannes Büll kennt sie, die auch Mitglied in der KFD ist, als regelmäßige Kirchenbesucherin. Zusammen mit ihrem Mann hat sie große Reisen gemacht, so nach Frankreich, in die Schweiz und nach Mallorca. Einmal im Jahr war der Besuch ihrer Töchter, die in Stuttgart und Frankfurt wohnen, angesagt. Regelmäßig sieht man sie bei den Spaziergängen zum Friedhof. Besonders hebt sie im Gespräch mit den vielen Gratulanten das gute Verhältnis mit den Nachbarn hervor.
Leerer Original feiert seinen 90. Geburtstag
Die Vollendung des 90. Lebensjahres feierte jetzt der in der Kardinal-von-Galen-Straße 4 wohnhafte Alex Römann. Zu den mehr als 30 Gästen im Saal der Gaststätte Selker gehörten neben der Familie und den Nachbarn auch Pfarrdechant Johannes Büll, der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert sowie Abordnungen des Dörfer Schützenvereines, der Fachschaft Tennis und des Altenclubs. Sie alle erlebten ein äußerst zufriedenes Geburtstagskind bei guter Gesundheit. "Wer ehrlich bleibt, lebt am längsten" ist sein Wahlspruch.
Einig waren sich alle darin, dass Alex Römann wohl eines der letzten Leerer Originale sei. Geboren wurde er in Hilter bei Lathen, wo er zusammen mit sieben Geschwistern aufwuchs. Seine Frau Elfriede, die er vor 55 Jahren heiratete, lernte er bei einem Spaziergang im Bagno kennen. Aus der Ehe ging Tochter Ingrid hervor, die zusammen mit ihrem Mann Thomas Niering im Hause des Geburtstagskindes wohnen. Die Enkelkinder Sarah und Jens sind der ganze Stolz des Altersjubilares.
Insgesamt 28 Jahre war Alex Römann als Klempner und Installateur bei der Fa. Böcker in Burgsteinfurt beschäftigt. Sein Spezialgebiet war das Anbringen von Dachrinnen. Alex nennen sie ihn alle vertraut im Dorf. Er hat sich weit über das normale Maß hinaus ehrenamtlich engagiert. So war er 25 Jahre lang Platzwart auf der Leerer Tennisanlage. Nicht nur die Leerer Tennisspieler kannten ihn, sondern auch die Nachbarvereine. Von ihnen holte er sich immer wieder Rat für das Herrichten der Tennisplätze. "Wir wissen erst jetzt, was wir an ihm hatten" schildert Tennis-Fachschaftsvorsitzende Dörthe Füchter im Rückblick auf eine immer saubere Tennisanlage.
Er hielt Zeltwache bei den Events am Kalvarienberg, räumte das Zelt auf und reinigte den Kirchplatz beim Pfarrfest, wenn alle anderen noch schliefen. Beim Baumarkt Zwiener in Laer genoss er fast Hausrecht, wenn er mit dem Fahrrad immer wieder Ersatzteile für handwerkliche Arbeiten holte. Alex Römann hat sich tatkräftig beim Bau der Betriebsgebäude für die Fachschaft Tennis und die Fußballer eingesetzt. Er ist dem Leerer Vereinsleben verbunden, gehört dem Dörfer Schützenverein, dem Sportverein, der Kolpingfamilie und dem Altenclub an. Jahrelang war Alex Römann Mitglied des Burgsteinfurter Angelvereines. Mit großer Freude kommt er regelmäßig zu dem vom Mühlen- und Heimatverein organisierten Doppelkopfspielen in den Keller der Grollenburg. Man wird ihn allerdings zukünftig als Radfahrer auf den Wirtschaftswegen rund um Leer vermissen, da er sein Fahrrad vor drei Wochen endgültig beiseite gestellt hat.
Gedenken an die Verstorbenen
Aus Anlass des Allerheiligenfestes fand in den Kirche von Ss. Cosmas und Damian ein Festgottesdienst statt. Dabei las Pfarrdechant Johannes Büll die Namen aller vor, die in diesem Jahr verstorben sind. Für jeden Verstorbenen wurde auf dem Altar eine Kerze angezündet. Es folgte der gemeinsame Gang zum Friedhof am Nahen Weg. Hier gedachte man aller Toten, aller vergessenen und versunkenen Namen, der Toten, die niemand beweine, der Vermissten, deren Geschick man nicht wisse, der Verzweifelten, die sich das Leben nahmen und der von Menschen Entehrten und Gemordeten. Pfarrer Dhaman Karanam und Diakon Ralf Laumann segneten die Gräber auf dem Friedhof. Der Kirchenchor von Ss. Cosmas und Damian trug unter der Leitung von Karin Thiele zum Gelingen der Feierstunde bei.
Schützenverein als lebendige Gemeinschaft
Beim Schützenverein Leer-Haltern stimmt die Chemie. Das wurde deutlich bei der jüngsten Jahreshauptversammlung, zu der sich die Vereinsmitglieder bei der Familie Bernhard Wickenbrock versammelt hatten. Die Schützen schenkten Frank Berning als Vorsitzendem des rührigen Vereins bei der Wiederwahl einstimmig das Vertrauen. Auch einstimmig wiedergewählt wurden Jens Budde als Schriftführer sowie Oberst Markus May, Hauptmann Henning Höseler und Adjudant Stefan Kölker. Auch die Schießmeister Olaf Große-Kleimann und Sven Budde nehmen ihre Aufgabe beim nächsten Schützenfest wieder wahr. Alle Abstimmungen erfolgten in geheimer Wahl.
Beim Bericht über die Veranstaltungen des Schützenvereins seit der letzten Mitgliederversammlung durch Schriftführer Jens Budde wurde deutlich, wie lebendig die Gemeinschaft ist. In Erinnerung gerufen wurden der Seniorennachmittag, der Sternmarsch zum 500jährigen Jubiläum von Sellen-Veltrup, das Osterfeuer, der Getränke- und Imbissstand am 1. Mai, die Vereinsfahrt, das Kinderschützenfest mit mehr als 50 Kindern, Beteiligung am Pfarrfest, die Mitgestaltung der Leerer Kneipenacht und der Besuch der Schützenfeste der Leerer Schützenvereine.
Dem Bericht zur Finanzlage des Vereins durch Kassierer Christoph Große-Kleimann war ein positiver Kassenbestand zu entnehmen. Höhepunkt der harmonisch verlaufenen Versammlung war die Mitgliederehrung für langjährige Mitgliedschaft im Verein. 40 Jahre gehören dem Halterner Verein Bernhard Wickenbrock, Reinhold Schild und Thomas Jüditz an. Die Geehrten erhielten die entsprechenden Orden. Die Halterner Schützen feiern nur alle zwei Jahre. Im nächsten Jahr ist es wieder soweit, gefeiert wird über Christi Himmelfahrt. Die Vorbereitungen dazu sind weitestgehend abgeschlossen. Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein und einigen gespendeten Litern Freibier harmonisch aus.
Übersicht erleichtert Planung
Auch im Jahr 2020 wird es in Horstmar und Leer sicher nicht langweilig. Viele Veranstaltungen sind in Vorbereitung. Damit angesichts der zahlreiche Termine niemand den Überblick verliert, möchte der Stadtmarketingverein "HorstmarErleben" wieder einen Jahres-Terminkalender für beide Ortsteile erstellen, welcher auf der Homepage erscheinen soll.
"Eine solche Jahresübersicht erleichtert Vereinen, kirchlichen Gruppierungen und allen anderen Veranstaltern ihre Planung und hilft, die Doppelung von Terminen zu vermeiden", heißt es in einer Pressemitteilung des Stadtmarketingvereins. Außerdem ist der Terminkalender ein Service für die Bürgerinnen und Bürger. So weiß jeder rechtzeitig, wann eine für ihn interessante Veranstaltung ansteht.
Die Jahresübersicht 2020 soll möglichst frühzeitig erstellt und veröffentlicht werden. Deshalb bittet "HorstmarErleben" alle Anbieter von Veranstaltungen in Horstmar und Leer, ihre Terminpläne bis Mitte November mitzuteilen. Falls Daten für Veranstaltungen erst später feststehen, können diese jederzeit nachgereicht werden. "Die Übersicht auf der Vereinshomepage wird permanent aktualisiert", verspricht der Stadtmarketingverein. Die Terminhinweise können im Büro des Stadtmarketings jeweils dienstags von 8.30 bis 14 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr abgegeben, mit der Post geschickt oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zugesandt werden.
Keine Tüftelei ist ihm zu schwer
Ludger Lindenbaum wohnt abwechselnd in Burgsteinfurt und Münster. Seiner wahren Leidenschaft geht er jedoch auf einem Hof in Leer-Haltern nach. Dort stehen vier Oldtimer-Traktoren, in die er viel Arbeit investierte. Eine ganz besondere Freude ist es, wenn ein restaurierter Schlepper schließlich "getaucht" wird. Mit lecker Essen und Trinken feiert Lindenbaum im Kreis von rund 25 Freunden die Fertigstellung nach teilweise jahrelanger Tüftelei. "Ich bin kein Maschinenschlosser", sagt der Liebhaber historischer Fahrzeuge, "doch es reizt mich, auch scheinbar hoffnungslos defekte Maschinen wieder herzustellen."
Vor rund zwei Wochen stand die Taufe von "Gustav IV" auf dem Programm. Lindenbaums Lebenspartnerin Brigitte durfte die feierliche Zeremonie vornehmen, die einer zünftigen Schiffstaufe glich. Zwar zerschellte die Sektflasche erst beim zweiten Mal, doch das passiert eben hin und wieder. Muss ja kein schlechtes Zeichen sein. Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den "Schweiß" gesetzt.
Bis "Gustav" ein "Lanz-Aulendorf"-Trecker aus dem Jahr 1954, wieder gemütlich über den Acker tuckern konnte, war es ein weiter Weg. "Das besondere Problem bestand darin, dass der Motor einen Kurbelwellenschaden hatte", erläutert der passionierte Hobby-Reparateur. Er baute einen ehemaligen Standmotor ein, der ursprünglich einen Generator auf einem Schiff antrieb. Dazu war eine weitreichende Umrüstung notwendig. Manche, die von dem Projekt wussten, waren zunächst pessimistisch, doch schließlich kam Lindenbaum mit einem älteren, erfahrenen Mitarbeiter der ehemaligen "MWM-Motorenwerke" in Kontakt. Der machte ihm Mut, betonte aber auch, dass viel Arbeit auf ihn zukomme.
"Ich habe diesen Motor wohl dreimal auseinandergenommen", erinnert sich der Treckerfan, "manchmal war ich der Verzweiflung nahe." Das Aggregat war zu lang und dreifach gelagert, während der ursprüngliche Motor nur zweifach gelagert war. Eine echte Herausforderung, doch der Bastler gab nicht auf. "Ich wurde immer wieder in meiner Arbeit zurückgeworfen, weil ein Bauteil nicht passte." Er werkelte bis die "Jungfernfahrt" des frisch wiederhergestellten "Lanz-Aulendorf" seinen Optimismus bestätigte. Auch der Landmaschine wurde nichts geschenkt. Sie musste die anderen drei Oldtimer plus einen großen Reifen an Stangen über den Acker ziehen und bestand die Probe mit Bravour.
"Ich restauriere wirklich gerne", sagt Lindenbaum. Sein erster Traktor war ein Deutz Baujahr 1951, dann folgte ein "Schlüter DS 25 von 1950. Der war vollständig defekt, so dass seine Wiederherstellung zweieinhalb Jahre dauerte. Der Schwiegersohn des Restaurators vermittelte einen "Schlüter AS 180", ein sehr seltenes Modell, das nur rund 215 Mal gebaut wurde. "Wenn ich Lust daran verspüre, nehme ich mir einen meiner Trecker und fahre los", sagt der Fan alter Landmaschinen.
1999 besuchte er das erste Mal den "Historischen Feldtag" in Nordhorn, initiiert vom Nordhorner Treckerclub. Das ist einer der größten Events seiner Art in der Region. Nahezu 20 Mal war er schon dort. Im Schuppen harren noch ein altes DKW-Moped und ein betagter VW Käfer ihrer Erneuerung. So schnell gehen dem leidenschaftlichen Tüftler die Objekte wohl nicht aus.
Kästchen zählt Radfahrer und Fußgänger
Radfahrer und Fußgänger haben sich über ein kleines Kästchen mit Schläuchen in der Nähe des Postens 48 in Leer gewundert. Auskunft über Sinn und Zweck dieser Anlage erteilte jetzt Diplom Ingenieur Reinhard Pries vom Straßenbauamt des Kreises Steinfurt. Es handelt sich um ein Zählgerät, das in der Lage ist, Fußgänger und Radfahrer getrennt voneinander und richtungsbezogen zu erfassen.
Die Radfahrer werden durch einen pneumatischen Schlauchsensor erfasst. Zwei Schlauchsensoren werden mit einer Schnellbefestigung parallel zueinander auf der Breitseite der Straße oder dem Fahrradweg verlegt. Das System misst automatisch den Abstand und das Tempo der beiden Räder der darüberfahrenden Fahrräder. Anhand dieser Daten kann zwischen Fahrrädern und motorisierten Fahrzeugen unterschieden, die genaue Anzahl der Radfahrer in einer Gruppe erkannt und die Durchfahrtsrichtung erkannt werden. Die Fußgänger werden durch einen PYRO-Sensor im Gerät erfasst. Dieser Sensor ist eine Kombination aus der Technologie der pyroelektrischen Infrarot-Sensoren und einer extrem präzisen Linse zur Erkennung von Personen aufgrund ihrer Wärmeabstrahlung.
Ab dem 08.10. wurde das Zählgerät auf der Radbahn zwischen Steinfurt und Horstmar installiert, um dort einen ersten Eindruck von der gegenwertigen Nutzung der Radanlage zu erhalten. Zuvor sind Messstellen in Metelen, St. Arnold, Hauenhorst, Neuenkirchen und Welbergen angelegt werden. Es sind Maßnahmen im Rahmen des Projektes "Triangel". Es wird vom Bund gefördert und umfasst die Radwege Steinfurt-Rheine, Rheine-Wettringen-Ochtrup und Ochtrup-Metelen-Steinfurt. Die schnellen Radwegestrecken sollen auch dem Berufsverkehr dienen.
Florierendes Leben vor 60 Jahren
Früher war der heutige Horstmarer Ortsteil Leer noch eine eigenständige Gemeinde und der Handel florierte dort prächtig. Das beweist ein Blick in das Deutsche Bundes-Adressbuch für Industrie, Handel, Gewerbe und Verkehr aus dem Jahr 1962. So standen den Bewohnern des Dorfes gleich vier Lebensmittelgeschäfte und zahlreiche Gaststätten zur Verfügung. Davon kann die heutige Bevölkerung nur noch träumen.
Gäbe es den Dorfladen nicht, hätten die Leerer Bürger keine Einkaufsmöglichkeit vor Ort. Das sah vor rund 60 Jahren ganz anders aus. Seinerzeit war die Gemeinde Leer noch eigenständig und der Handel im Dorf florierte. Das beweist ein Blick in das Deutsche Bundes-Adressbuch für Industrie, Handel, Gewerbe und Verkehr aus dem Jahr 1962. Dort sind die damals vorhandenen Geschäfte aufgelistet. Sehr viele von ihnen existieren längst nicht mehr. Das gilt beispielsweise für die Läden, die einst Haus an Haus in der Dorfstraße angesiedelt waren.
Unvorstellbar erscheint es heute, dass es früher gleich vier Lebensmittelgeschäfte vor Ort gab. Aufgeführt sind die Namen Bömer, Hülsey, Lindenbaum und Pendzich. Für die 2300 Einwohner zählende Gemeinde gab es die Bäckereien Füchter und Bödding. Beide haben ihre Verkaufspforten geschlossen.
Alle vier Bauunternehmer haben sich hingegen über die Runden gerettet. Es gibt drei mal die Firma Hinkers und darüber hinaus den Betrieb Gerdes. Die Bleicherei Sickert hat schon vor Jahren ihre Tore geschlossen. Hohe Umweltauflagen und Wirtschaftskrisen in der Textilbranche führten zur Betriebsaufgabe. An ihrem ehemaligen Standort ist heute der landwirtschaftliche Betrieb Hölscher untergebracht.
An der Dorfstraße/Ecke Burgsteinfurter Straße gab es die Eiergroßhandlung Berning. Dort, wo heute die Pizzeria untergebracht ist, verkaufte das Geschäft May noch bis vor einigen Jahren Eisen- sowie Haushaltswaren und Geschenkartikel. Angegliedert war auch eine Schmiede. Sie alle sind heute nicht mehr da.
Auf dem Parkplatz davor stand früher die Tabakwarenfabrik Rottmann. Wilhelm Rottmann verkaufte in der Halterner Straße elektrische Licht- und Kraftanlagen. Bei Heinz Tillner (heute Geschäftslokal von Manfred Niehues) konnten die Leerer Fahrräder kaufen. Als Fuhrunternehmen warben Hericks, Möllers und Wehry um Kundschaft. Nur die Firma Möllers in der Bauerschaft Haltern ist geblieben.
Das Gaststätten-Sterben hat auch vor Leer nicht halt gemacht. Die Kneipen Seggewiß (am Dreieck bei Loreto) und Blome wurden abgerissen. Auf dem ehemaligen Grundstück Blome steht heute das Wohnhaus der Familie Anthe. Die Kneipe "Tante Toni" ist schon seit einigen Jahren geschlossen. Der Getreidehandel von Bernhard Horstmann und Rudolf Schmedding (Schmeddings Mühle) wurde aufgegeben. An der Halterner Straße gab es einst die Kartoffelgroßhandlung Schafstall und Wehry sowie das Uhrengeschäft Hans Hülsey.
An der Laustiege konnten die Bürger früher bei Schönebecks Landmaschinen reparieren und Pferdehufe beschlagen lassen. Das Aufkommen der Mähdrescher hat zur Einstellung der Lohndreschereien Kleimann und Rotmann geführt. Beim Dreschen halfen sich die Nachbarn stets aus.
Ludwig Janning und Wilhelm Raue sorgten in ihren Malergeschäften für Farbe im Dorf in Leer. Sie sind heute im Branchenverzeichnis nicht mehr aufgeführt, nachdem Ludwig Janning verstorben ist und Ludger Raue aus Altersgründen den Betrieb aufgab. Manufakturwaren konnte man einst bei Bernhard Ahlers (heute Dorfstraße), Erich Russ (heute Schorlemer Straße) und den "Wenning-Tanten" (Kirchplatz) kaufen. Alle drei Läden existieren nicht mehr.
Nur noch die wenigsten Zeitgenossen wissen, dass Paul Lindenbaum früher gegenüber der Kirche Fleischwaren verkauft hat. Nicht jeder hatte Anfang der 60er Jahre ein eigenes Auto. Man war nicht mobil. Nur so ist zu verstehen, dass es in Leer acht Schneidereien gab. Aufgeführt sind die Namen Ahlers, Berning, Heßling, Hinkers, Jüditz, Kammering, Raus und Roosmann. Alle Geschäfte existieren heute nicht mehr.
Alois Feldkamp verkaufte früher im Haus an der Kirche Schreibwaren. Das Gebäude der Kirchengemeinde wurde zwischenzeitlich verkauft. Die Schreinereien Ahlers (Bernhard und Heinz), Bunnefeld, Kerkhoff, Laumann und Wiefhoff haben ebenfalls ihre Tore geschlossen. Im Schuhhandel von Wilhelm Lindenbaum an der Dorfstraße werden heute keine Schuhe mehr verkauft. Auch das Schaufenster von Möllerfeld ist verwaist, der Schumacher Bernhard Ahlers ist verstorben.
Wo heute das Autohaus Raus in der Bauerschaft Ostendorf beheimatet ist, gab es früher eine Sägerei. "Wir hatten sogar eine eigene Stromturbine, die mit dem Wasser von Schwarthoffs Quellbach gespeist wurde", weiß Ludger Raus aus Erzählungen.
Nur noch wenige der Leerer Bürger können sich unter einer Stellmacherei etwas vorstellen, die vor vielen Jahren bei Liesenkötters (heutige Schorlemer Straße) betrieben wurde. Dort wurden Räder, Wagen und andere landwirtschaftliche Geräte aus Holz herstellt. Vergessen sind auch das Lederwarengeschäft Franz Möllerfeld, die Klempnerei Ahlers und die Putzlappenwäscherei Merker.
4 Bands werden die Leerer einheizen
Die Dorfstraße in Leer wird sich am Samstag (2. November) in eine Partymeile verwandeln. Sie ist ab zwanzig Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. So können die Partygäste ungehindert durch die vier Leerer Kneipen ziehen. Die vier Leerer Schützenvereine laden zur vierzehnten Leerer Kneipennacht ab 20 Uhr ein. Sie steht wie in den Jahren zuvor unter dem Motto "4x4" (vier Leerer Kneipen, vier Bands, vier Schützenvereine und vier Hauptpreise). Die vergangenen Leerer Kneipennächte sind noch allen in guter Erinnerung, denn es wurden jeweils mehr als 700 Besucher gezählt, die kamen auch aus Burgsteinfurt, Metelen, Borghorst und insbesondere aus Horstmar. Mit ebenso vielen rechnen auch diesmal die Organisatoren, denn sie haben sich mit den Vorbereitungen viel Mühe gegeben. Dazu gehörte insbesondere die Entscheidung über die vier Bands, die an dem Abend spielen. Musik wird wie in den Jahren zuvor in vier völlig verschiedenen Stilrichtungen zu hören sein. In der Gaststätte Selker spielen "barhockerrocker", mit Rock- und Bluescover der Rock’n‘Roll Hall of Fame. In der Gaststätte Raus wollen die bekannten Interpreten Wollo Seidel und Hansi Waterkamp das Publikum in Stimmung bringen. Die Gaststätte "Tante Toni" öffnet wieder ihre Pforten für "god hates green" mit Melodic Indie-Rock. Handgemachte Rockmusik mit deutschen Texten gibt es im Gasthof Vissing/Wegman. Es spielt die Wilhelm Dröhn Band. Auch in diesem Jahr werden wieder eine Reise nach Berlin, organisiert von der CDU Leer, sowie 30 l und 20 l Bier und ein Essensgutschein der Pizzeria Rialto verlost.
Spahn besucht "WiLmaS"
Auf dem Wege von seiner Dienstreise nach Mexiko in seine Heimat in Ottenstein machte Gesundheitsminister Jens Spahn einen Abstecher nach Leer. Er besuchte "WiLmaS" eine Einrichtung der Caritas in Leer direkt neben dem Dorfladen. "Vor Ort erfährt man am meisten zur Gesundheitspolitik", nannte der Bundesgesundheitsminister den Grund für seinen Besuch. In der Tat erlebte er eine Einrichtung mit fünf Wohnungen für Menschen mit Behinderungen. Eingerichtet sind aber auch ein Büro für die Caritas und ein Büro für Claudia Berning, die Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingshilfe Horstmar. Der Bundesgesundheitsminister erfuhr aber auch von ehrenamtlichem Einsatz, wenn sich wöchentlich dienstags von 15 bis 18 Uhr die Senioren treffen. Diese waren auch jetzt anwesend und waren erstaunt, wie unkompliziert die Gesprächsrunde verlief.
Dazu trugen auch die Geschäftsführer der Tectum Caritas Gregor Wortmann und der Domus Caritas Burkhard Baumann bei. Sie berichteten von ihrer Arbeit im gesamten Spektrum der Pflege bei der Caritas. Ebenfalls informierten Christiane Nitz (Leitung der ambulanten und teilstationären Dienste Domus Caritas), Inge Wedmann-Pelka (Einrichtungsleitung Tectum Caritas) und Ulrike Fleige (Leitung Sozialstation Horstmar). Es war für den Gesundheitsminister eher ein eher gemütlicher, beschaulicher Nachmittag. Er plauderte mit der Runde, lauschte der Märchenerzählerin Edith Schwager bei seinem Lieblingsmärchen und bewies sein Talent beim gemeinsamen Singen. Bevor er sich verabschiedete, durfte er sich ein Lied wünschen. "Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen, bleib nicht so lange fort" sangen alle gemeinsam. Und der Bundesgesundheitsminister, der auch Mitglied im Dorfladen ist, wird bestimmt wiederkommen. Wie hatte er doch in seiner Videobotschaft beim Festakt zum Zusammenschluss von Leer und Horstmar vor 50 Jahren gesagt: "Leer ist wohl der Ort, den ich am meisten besucht habe und ich komme wieder."
KFD besichtigt Strumpffabrik
Recht beeindruckt waren die Mitglieder der KFD Leer von einem Besuch der Strumpffabrik Dirks in Billerbeck. Sie konnten live erleben, dass 98 Prozent der Socken noch von Hand gekettelt wurden. In der ersten Etage des großen Firmengebäudes lief dann alles computergesteuert vollautomatisch. Den KFD-Frauen wurde die Historie der Fa. Dirks bekanntgegeben. Die Firmengründung erfolgte im Jahre 1964 durch Josef und Elisabeth Dirks. Bereits im Jahre 1996 waren 30 Strumpfstrickmaschinen im Einsatz. Die Firma hat heute sieben Mitarbeiter im Außendienst. "Sind wir denn schon wieder in der Karnevalszeit" wunderte sich nicht nur Martina Lueg beim Anblick der lustigen Karnevalssocken für die bevorstehende Session. Angetan war man auch von den in Handarbeit gefertigten und bestickten Trachtensocken, die zwischen 80 und 90 Euro kosten können. Einige Damen erinnerten sich an die eigene Sockenherstellung in der damaligen Strumpfstrickfabrik Schulte & Dieckhoff. Im Anschluss an die Besichtigung gab es noch für jede Teilnehmerin ein Sockengeschenk. Der Nachmittag klang bei Kaffee und Kuchen in der Weißenburg aus.
Durchdachtes Konzept vorgelegt
Nach zahlreichen Beratungen in seinem speziell gebildeten Arbeitskreis liegt jetzt der Plan für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses am Nahen Weg in Leer vor. Der Rat nahm sie in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis. Anwesend waren auch Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und Nachbarn des Feuerwehrgerätehauses. Alle konnten sich von einem durchdachten Konzept überzeugen, dass Dipl. Ingenieur Werner Doeker vom Ingenieurbüro itg doeker ingenieur team aus Recke vorstellte.
Die Umbaumaßnahme, die im kommenden Jahr realisiert werden soll, war notwendig, weil das im Jahre 1983 errichtete Gebäude nicht mehr den feuertechnischen und ökologischen Gesichtspunkten entspricht. Insbesondere wird bemängelt, dass sich die Feuerwehrleute unmittelbar hinter den Fahrzeugen umkleiden müssen und für vier Fahrzeuge nur drei Tore zur Verfügung stehen.
Das Gebäude wird in zwei Richtungen erweitert, nämlich in Richtung Schulhof und in Richtung der Gärten an der Gartenstraße. In den neuen Räumen in Richtung Schulhof werden die neuen Umkleideräume entstehen. Außerdem sieht der Plan Räume für die technische Ausrüstung vor. Im Erweiterungsbau in Richtung Gartenstraße entsteht ein größerer Schulungsraum. Zur weiteren Ausstattung gehören Büros, ein Funkraum, sanitäre Anlagen und eine Küche. Der Entwurf sieht Stellflächen und Tore für vier Fahrzeuge vor. Insgesamt wird die bebaute Fläche um 380 qm vergrößert. Für die Beheizung des Gebäudes ist eine Wärmepumpe vorgesehen.
"Die Unterhaltungskosten des erweiterten Gebäudes werden durch verschiedene Maßnahmen nicht steigen" prophezeite Dip.Ing. Werner Doeker. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro. Dazu werden Zuschüsse erwartet. Die Verwaltung wird jetzt den Antrag auf Baugenehmigung beim Kreis Steinfurt stellen. Bürgermeister Robert Wenking hofft, dass bereits im Dezember erste Aufträge erteilt werden können.
65 Personen folgen Einladung
Groß ist die Sippe der Familie Gerdes. Ihr Stammhaus steht in Leer, Zum Esch 21. Hier wohnte einst das Ehepaar Heinrich und Johanna Gerdes, geb. Rölver. Zu den Nachfahren gehören fünf Jungen und vier Mädchen. Die Sippe erweiterte sich um 25 Enkelkinder und 29 Urenkel. Bernhard und Martina Gerdes, die im Stammhaus wohnen, sowie Silvia Gerdes hatten jetzt die Idee zu einem Sippentreffen. Insgesamt 65 Personen waren in den Gasthof Vissing/Wegmann gekommen, die Bernhard Gerdes herzlich begrüßte. Sie kamen aus allen Teilen der Bundesrepublik, ein Teilnehmer war sogar aus Südamerika angereist. Man hatte sich viel zu erzählen. Da war schon mal eine Vorstellungsrunde notwendig, denn teilweise kannte man sich nicht einmal. Erinnerungen an die Vorfahren wurden wach bei den per Power-Point präsentierten Fotos. Es werde sicherlich nicht das letzte mal gewesen sein, dass man sich treffe, waren sich alle nach dem ersten Wiedersehen einig.
Interessante Reise nach Indien
Pfarrer Dahman Karanam organisiert eine 18tägige Reise vom 03. bis 20. Februar 2020 in sein Heimatland Indien. Die Reise geht von Nord nach Süd durch fünf Bundesländer. Es werden die Städte Dheli - Agra - Jaipur - Kolkata - Vishakhapatnam - Hyderabad - Trivandrum - Kovalam - Allepey - Cochin besucht. Übernachtet wird in 5 Sterne Hotels. Die Gruppe wird von einer deutschsprachigen Reiseleitung begleitet. Weitere Infos können bei Pater Dhaman Kumar Tel.: 02558 - 90 249 90 erfragt werden. Bereits im Jahre 2012 hat Pfarrer Dhaman Karanam ein siebzehntägige Reise durch sein Heimatland mit 25 Teilnehmern durchgeführt. "Es war eine wunderbare Reise, die wir nie vergessen werden" schwärmen noch heute Hubert und Anne Kaufmann. Das Land der Gegensätze, einmal die prächtigen Bauten aber auch das Elend an den Straßenrändern, habe einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Sie können, wie auch die übrigen Teilnehmer an der damaligen Reise, die von Pfarrer Dhaman Karanam angebotene Reise wirklich empfehlen.
Von der Revolution zur Einheit
"Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit" lautet das Thema einer Ausstellung, die noch bis zum 18. Oktober in der Volksbank Leer während der Öffnungszeiten zu sehen ist. Organisiert hat sie Ludger Hummert von der Dorfpartei CDU. Im Beisein zahlreicher Gäste eröffnete Bürgermeister Robert Wenking die Ausstellung. Die Schau umfasst zwanzig Tafeln und wirft Schlaglichter auf die Jahre 1989/90. Sie erinnert an den Protest gegen die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen, an die Fluchtbewegung im Sommer und die Massenproteste im Herbst, die die SED-Diktatur in die Knie zwangen. Sie berichtet von deren Selbstdemokratisierung der DDR, der deutsch-deutschen Solidarität und den außenpolitischen Weichenstellungen bis zur Wiedererlangung der Deutschen Einheit.
Neben dem Historiker Dr. Ulrich Mählert, dem man als Autor und Kurator die Ausstellung verdanke, dankte Ralf Hölscheidt, Vorstandmitglied der Bank, auch Ludger Hummert. "Ohne dessen Engagement würde es die Ausstellung in unserer Bank im kleinen beschaulichen Leer nicht geben" lobte er den CDU-Vorsitzenden von Leer. Die Ausstellung sei ein Angebot an alle Bürger, sich über die aufregende Entwicklung vom Vorabend der Volkserhebung in der DDR über den Fall der Berliner Mauer 1989 bis hin zur Wiedererlangung der deutschen Einheit 1990 zu informieren.
"Ein Land, das es versäumt, die eigene Geschichte zu vermitteln, läuft Gefahr, Fehler der Vergangenheit in der Zukunft zu wiederholen" nannte Ludger Hummert den Grund für die Ausstellung. Geschichte sei keine Holschuld, sondern eine Bringschuld der Älteren. Man habe seinerzeit die Gunst der Stunde genutzt, stellte Bürgermeister Robert Wenking bei der Eröffnung der Ausstellung fest. Heute sei das unter Putin wohl kaum noch möglich. Es wachse, was zusammengehört, insbesondere bei der jüngeren Generation könne man das festmachen. Er betonte aber auch, dass es wirtschaftliche Verwerfungen nicht nur im Osten, sondern auch im Westen Deutschlands gebe.
Eine weitsichtige Entscheidung
"Leer ist das geilste Dorf der Welt" sangen alle lauthals mit, als die Leerer Blickband zum Abschluss der Feierlichkeiten anlässlich des Zusammenschlusses der bis dahin selbständigen Gemeinde Leer und Horstmar vor 50 Jahren zum Mitmachen aufforderte. Das Mittun machte deutlich, dass der kleine Ortsteil am Fuße der Schöppinger Berge seine Identität nicht aufgegeben hat. Der Sonntag war geprägt vom Gottesdienst, dem Festakt und den Aufführungen mehrerer Gruppen, und das alles im Festzelt am Kalvarienberg.
"Miteinander leben, nebeneinander wohnen" lautete der Titel des Wortgottesdienstes zusammen mit Pfarrdechant Johannes Büll, Prädikant Alexander Becker und Diakon Ralf Laumann und unterstützt von den Chören "Swinging Connection" und "Only Sometimes" sowie Rafael D. Marihart am Piano. Die Fahnenabordnungen der Vereine aus der Stadt nahmen im weiten Rund des Festzeltes Aufstellung. "Versteckt Euch nicht, sonst leuchtet die Stadt nicht" forderte Büll die Teilnehmer am Gottesdienst auf. Es gebe 6.700 Liebenswürdigkeiten in der Stadt und meinte damit die Einwohner der Stadt.
Bürgermeister Robert Wenking, seit 20 Jahren im Amt, blickte zurück in die 50 Jahre. Es sei ihm bewusst geworden, dass alle guten und gemeinsam getroffenen Entscheidungen auf der Tatsache beruhten, dass das anfänglich große gegenseitige Mißtrauen vieler Entscheidungsträger aus Horstmar und Leer dem Vertrauen gewichen sei. Den Ratsmitgliedern der vergangenen Jahrzehnte dankte er für ihre integrativen und guten Entscheidungen zugunsten der Stadt und des Dorfes. "Die Entscheidungen waren klug und weitsichtig", formulierte Wenking im Rückblick auf die vergangenen fünf Jahrzehnte. Im Hinblick auf die großen Herausforderungen im ländlichen Raum forderte er die Gäste im Festzelt auf: "Lassen Sie uns heute die Weichen stellen, um das Morgen zu gestalten, damit Stadt und Dorf Zukunft haben."
Regierungspräsidentin Dorothee Feller bezeichnete den Zusammenschluss als eine unglaubliche Weitsicht der damaligen Entscheidungsträger. Man habe die intensivste Form der interkommunalen Zusammenarbeit genutzt. Die kommunalen Vertreter von damals seien ihrer Zeit weit voraus gewesen. Horstmar präsentiere sich heute als eine Kleinstadt, die es verstanden habe, den Strukturwandel in der Textilindustrie zu überstehen und ihre Attraktivität im ländlichen Münsterland als Lebens- und Arbeitsstandort stetig zu erhöhen.
Landrat Dr. Klaus Effing brachte die Festteilnehmer zum Schmunzeln. Als junger Mann, gerade im Besitz eines Führerscheines, sei er gebeten worden, einen Gast nach Leer zu fahren. Erst nach geraumer Zeit habe eben dieser Gast dann festgestellt, dass es wohl der falsche Weg sei den er eingeschlagen hatte. Er war auf dem Wege nach Leer in Ostfriesland. Er lobte die sehr gute und kooperative Zusammenarbeit mit der Stadt Horstmar. Ein Grußwort ließ die erkrankte Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking ausrichten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ließ in der Videobotschaft alle wissen, dass Leer wohl der Ort sei, den er am häufigsten besucht habe.
Gekonnt führte Martin Vieth durch das Programm. Er hatte zuvor die Vita der Festredner recherchiert und gab sie zum besten. Rafael D. Marihart am Piano und seine Freundin Cornelia Becken an der Querflöte begeisterten mit Liedern der letzten fünfzig Jahre das Publikum. Umfangreich waren die Gruppen, die den Festtag abrundeten: die Jagdhornbläser des örtlichen Hegeringes, die JuLe und Vip`s, die Blickband, die Kinder der Kitas Triangel und der Spielmannszug Horstmar.
Challenge sorgt für Spaß
Rund um den Kalvarienberg wurde der Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden Leer und Horstmar zur Stadt Horstmar vor nunmehr 50 Jahren gefeiert. Mit der Fun-Challenge, einem fröhlichen Wettstreit an verschiedenen Stationen, hatte sich das Orga-Team unter der Leitung von Tobias Meis, Mitarbeiter der Stadt Horstmar, etwas Besonderes einfallen lassen.
Der Abend im Festzelt am Kalvarienberg wurde abgerundet mit einem Rock-Pop-Konzert der Rock-Gruppe "Glam Jam" und dem DJ-Team Highlight. Ob Jung oder Alt – alle kamen auf ihre Kosten. Die heimische Gastronomie sorgte für die Verpflegung.
Bürgermeister Robert Wenking freute sich bei der Eröffnung über die gute Teilnahme an dem Fest. Es habe sich einmal wieder gezeigt, dass man in Leer gut feiern könne. Moderator Martin Vieth hob insbesondere die Hilfsbereitschaft aller Leerer Vereine hervor, die mit Hand anlegten, wo immer es auch notwendig war. "Ich bin allen sehr dankbar dafür", betonte Tobias Meis immer wieder.
Insgesamt 27 Mannschaften hatten sich für den friedlichen Wettstreit bei der Fun-Challenge angemeldet. Erstaunt war man über die Namensfindung der Clubs, so etwa die Bierbomberpiloten, Leertrinker, Jamaica One, Bierkapitäne oder Shakesbeer. Sogar die Alster Damen und die Volksbank hatten ein Team gestellt. In der interaktiven Arena galt es, in Windeseile aufblitzende Lämpchen zu treffen. "Eine ganz schön schweißtreibende Angelegenheit", meinte nicht nur Brigitte Schulte. Sieger bei der Fun-Challenge wurde das Team des Schützenvereines Leer-Haltern.
Ein gutes Auge war erforderlich bei der Ziel-Schuss-Arena. Eine ruhige Hand war beim heißen Draht vonnöten. Eine der anstrengendsten Aufgaben hatte Ralf Arning. Er musste immer wieder die Dosen beim Dosenwerfen aufstellen. Talente taten sich auf beim Riesen-Dart. Der Horstmarer Dart-Club könnte aus diesen neue Mitglieder rekrutieren.
Eine besondere Attraktion war der Surfsimulator. Wer bleibt am längsten auf dem sich drehenden und schaukelnden Surfbrett stehen, war hier die entscheidende Frage. Der Stand war stets dicht umlagert, selbst Ernst Telgmann wagte sich in die Arena.
Kinder konnten beim Fadenziehen kleine Gewinne ergattern. Als in den frühen Morgenstunden die Lichter, die den Kalvarienberg beim Jubiläumsfest in ein bezauberndes Lichtermeer verwandelten, erloschen, blickten alle auf einen gelungenen Abend zurück.
Einschulung vor 50 Jahren
Mit einer Bimmelbahnfahrt durch den Ort begann ein Klassentreffen der Ehemaligen, die vor 50 Jahren in die Leerer Marienschule eingeschult wurden. Petra Raus, Ruth Hüsing, Johannes Feldkamp und Thomas Selker hatten dazu eingeladen. Sie freuten sich insbesondere, dass ihre ehemalige Klassenlehrerin Doris Merkel, geb. Frehe daran teilnahm. Es war damals eine Riesenklasse mit 54 Schülern. "Ich habe sie trotzdem immer gut im Griff gehabt", erinnert sich die Klassenlehrerin. Sie versprach ihren Schülern sogar einen schulfreien Tag, wenn sie im Diktat keine Fehler machen. Die weiteste Anreise hatte Ute Rosenberger aus Erlangen. Beim gemütlichen Beisammensein in der Gaststätte Selker wurden manche Erinnerungen wach. Man gedachte dabei auch der drei verstorbenen Klassenmitglieder. Man will nicht wieder 15 Jahre bis zum nächsten Klassentreffen warten waren sich alle einig.