Horstmar-Leer
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"Schafe waren von Kind auf an mein Hobby"
Wenn ein weißer VW-Transporter durchs Dorf fährt und dieser hat auf den Seitenwänden auch noch Abbilder von Schafen aufgemalt, dann weiß jeder im Dorf: Theo Kajüter ist unterwegs zu seinen Schafen, die auf einem Feld irgendwo in Leer weiden. "Die Schafe waren von Kind auf an mein Hobby", erzählt der heute 54 Jahre alte Landwirt, der insgesamt 160 ha land- und forstliche genutzte Flächen sein eigen nennt.
In der Grundschule kaufte er sich vom Ersparten das erste Schaf. Damit war die Leidenschaft für die gutmütigen Tiere geweckt, die im übrigen sein Vater nicht teilte. Einmal musste er sogar den Unterricht verlassen, weil sich bei einem seiner Tiere Nachwuchs angemeldet hatte. Während der Ausbildung in Senden und Ochtrup musste er die Schafe abgeben. Kaum war er wieder auf dem heimischen Hof, kamen wieder Schafe auf den Hof, um eben diesen vom Gras sauber zu halten. Das hatten auch Nachbarn und Freunde spitz gekriegt, Theo Kajüter verlieh die Schafe, damit diese kleine Grünflächen abfressen konnten. Heute finden die Schafe auf den Restgrünflächen genügend Futter. Die Landwirte stellen sie ihm zur Verfügung. So kommt es, dass Theo Kajüter mit seinen Tieren von Fläche zu Fläche wandern muss, egal ob im Osten, Süden, Western oder Norden von Leer. Zweimal täglich fährt er dann mit seinem Transporter zur Kontrolle.
Die Tiere befinden sich, bis auf extreme Temperaturen, in freier Natur. Nur zum Lammen werden sie in den heimischen Stall geholt, wo ein Schaf von Theo Kajüter mal Vierlinge hatte. Seine Herde besteht aus 150 Lämmern. Um diese zu bändigen, hilft ihm sein Hund Ben mit. Ganz stolz ist Theo Kajüter auf dieses Tier. Es handele sich um einen zwei Jahre alten altdeutschen Hirtehund. Er habe ihn von einem Schäfer aus der Pfalz erhalten, der für seine Schafherde keinen Nachwuchs fand, erinnert sich Kajüter.
"Wer glaubt, dass ich mit der Schafwolle ein Geschäft machen kann, irrt sich gewaltig", belehrt Kajüter. Er habe für seine Tiere Profischerer eingesetzt, die vier bis fünf Euro pro Tier verlangen. Für die Wolle, drei bis vier Kilogramm je Schaf, erhalte er 0,20 € je Kilogramm. Lukrativ sei hingegen der Verkauf von Lämmern überwiegend im Juni und Juli mit einem Lebendgewicht von 45 Kilogramm. Abnehmer seien vornehmlich ausländische Mitbürger.
Theo Kajüter schwärmt von seinen Schafen: "Sie sind treu, erkennen mich schon an der Stimme oder am Gang. Das schafft man nicht mit Kühen oder Schweinen." Er sucht nach hektischen Tagen, und die gibt es immer wieder in seiner Landwirtschaft mit Bullenzucht, mit seinem Hund die Nähe der Schafe. "Das ist für mich Erholung pur" bekennt der Junggeselle. Aus Verantwortung zu den Schafen verzichtet er sogar auf Urlaub. Und dann fährt er wieder durchs Dorf mit seinem weißen VW-Transporter.
Ostendörfer haben ein neues Kinderschützenpaar
Die Kinder des Schützenvereines Leer-Ostendorf haben ein neues Königspaar. Matti König und Gesa Löbbering lösten unter dem Beifall von 20 Kindern sowie zahlreichen Erwachsenen, die das Familienfest feierten, das Vorjahreskönigspaar Hauke Kreimer und Johanna Klemm ab. Knapp eine Stunde und 95 Würfe brauchten die Jungen und Mädchen mit ihren Wurfgeschossen, um den Vogel von der Stange zu holen. Beim Schützenverein Leer-Ostendorf wird die Gleichberechtigung der Geschlechter praktiziert, denn Gesa Löbbering war es, die den Vogel von der Stande holte und sich dann Matti König zum König erwählte. Beim Ehrentanz waren auch Jan Josef Rottmann und Carla Eweler dabei, die vor 25 Jahren das Kinderschützenpaar der Ostendörfer waren. Den Kindern wurde es nicht langweilig. Eine Rutsche sorgte für die notwendige Abwechslung. Außerdem konnte der Nachwuchs der Ostendörfer am Glücksrad drehen; Karussell fahren oder sich schminken lassen. Beleibt war auch das Stockbrotbacken und das Schminken. Eine große Tombola rundete das umfangreiche Angebot ab. Die Eltern und Großeltern hatten ihren Spaß am munteren Treiben des Nachwuchses. Die Festscheune der Ostendörfer am Hofe Wolbert erwies sich als ideal für den Königstanz, die Disco und das gemütliche Beisammensein und diente auch als Schutz bei einem Regenschauer. Am Sonntag waren zwei Planwagen im Dorf und in der Bauerschaft Ostendorf mit zahlreichen Kindern unterwegs. Sie sammelten Eier für das abendliche gemeinsame Essen. Zum Festausschuss gehörten Britta und Reinhard Kreimer, Maike und Elmar König, Christina und Michael Raue, Kerstin Meis und Tobias Schild sowie Lena und Carlos Hüweler.
Julijana und Jörg Anthe erstes Kaiserpaar des Dörfer Schützenvereins
Erstmals in der langjährigen Geschichte des Dörfer Schützenvereines gibt es mit Julijana und Jörg Anthe ein Kaiserpaar. Die "Erdbratentruppe", eine Vereinigung innerhalb des Vereines, hatte diese Veranstaltung vorbereitet. Von 38 lebenden Königinnen Königen nahmen 32 teil, der Rest war durch Krankheit und Urlaub verhindert. Die weiteste Anreise aus Mainz hatte Christian Thiemann. Zwei Vögel hatte Tischlermeister Heinz Niehues gefertigt und zwar für die Herren und die Damen. Ältester noch lebender König ist mit 89 Jahren Josef Wiefhoff, der es genau wie seine 87 Jahre alte Frau Veronika auf den Holzvogel an der Anlage in den Herwiesen hielt. Die Männer brauchten 119 Schüsse und die Damen 88, bevor das Kaiserpaar feststand. "Es ist reiner Zufall und nicht getürkt, dass das Ehepaar Anthe aus diesem Wettbewerb als Sieger hervorging" bestätigt Frank Hölscher, Vorsitzender der Dörfer, ausdrücklich. Ein wenig enttäuscht waren schon Jutta und Heiner Selker, die jeweils den zweitletzten Schuss machten. Unter den Klängen der Nienborger Combo genoss man den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen an der Vogelstange. Viele Erinnerungen wurden beim gemütlichen Beisammensein im Vereinslokal Vissing/Wegmann ausgetauscht.
Bundesgesundheitsminister unterwegs in Leer - Teil 2
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stattete anlässlich seines Aufenthaltes in Leer mit der Besichtigung zweier Firmen auch dem Dorfladen einen Besuch ab. Currywürstchen im Glas seien seine beliebte Spezialität, gab er zum besten. Die bekomme er im Dorfladen, erläuterte er den Grund für seinen Besuch. Außerdem wolle er sich aber auch über den Zustand des Dorfladens informieren, denn schließlich sei er ja Mitglied der genossenschaftlichen Einrichtung, fügte er lächelnd hinzu. Für die Verlosung im Monat August im Dorfladen stellte er zweimal je 25 € zur Verfügung.
Bundesgesundheitsminister unterwegs in Leer - Teil 1
Genau zehn Jahre sind vergangen, seitdem der damalige CDU-Abgeordnete im Bundestag Jens Spahn ein Praktikum beim Garten- und Landschaftsbauer Stefan Kappelhoff absolvierte. Er erinnerte sich daran, dass er auf eine Baustelle in Münster mit der Rüttellplatte gearbeitet habe und seine Mühe mit dem schweren Boschhammer hatte. Sein damals erhaltenede T-Shirt habe er immer mal wieder getragen, jetzt sei es zu klein geworden. Stefan Kappelhoff sorgte für Abhilfe und übergab ein neues. Der Gast aus Berlin erlebte eine gut florierende Firma mit 43 Beschäftigten bei guter Auftragslage.
CDU unterwegs in Leerer Einrichtungen
Die Besichtigung von Leerer Einrichtungen stand auf dem Programm der diesjährigen Radtour der CDU Leer. Vorstandsmitglied Christopher Kerkau hatte sie vorbereitet. Der erste Besuch galt dem Kindergarten in der Grollenburg. Die Einrichtungsleiterin Melanie Möllers führte durch den Kindergarten, der in Trägerschaft der gemeinnützigen Kinderland GmbH in Ibbenbüren im Unternehmensverbund Lernen fördern e.V. ist. In dieser Einrichtung werden zur Zeit 40 Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren betreut. Um die Erziehung kümmern sich elf Betreuerinnen. "Wir sind eine heilpädagogische Einrichtung mit acht Plätzen für Kinder mit Behinderungen" macht Einrichtungsleiterin Melanie Möllers deutlich. Die Einrichtung sei ein Bewegungskindergarten, man lege sehr viel Wert auf tiergestützte Pädagogik. So betreuen die Kinder eigene Hühner und Kaninchen und haben immer wieder Spaß an den großen Schnecken, die in Schaukästen gehalten werden. Die Besucher erlebten lichtdurchflutete kindgerechte eingerichtete Räume. Die Einrichtung besteht seit dem Jahre 2003. Sie wurde gegen den Willen einiger Ratsparteien aufgrund der damaligen absoluten CDU-Mehrheit im ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Teil der Grollenburg eingerichtet und ist heute ein Segen für die Gemeinde. Jetzt steht sogar eine Vergrößerung der Einrichtung durch einen Anbau an.
Der Besuch der Radlergruppe galt weiterhin dem in kirchlicher Trägerschaft stehenden Kindergarten von Ss. Cosmas und Damian an der Burgsteinfurter Straße. "Wir betreuen 50 Kinder im Alter zwischen null und sechs Jahren" führte Einrichtungsleiterin Heike Westermann zum großen Erstaunen der Besucher aus. Die Kinder werden in zweieinhalb Gruppen von elf Personen betreut. "Wir sind eine katholische Einrichtung und legen Wert auf eine christliche Erziehung", hob Heike Westermann besonders hervor. Die Begegnung mit der Natur liege dem Team am Herzen. Auch aus diesem Grunde habe man an Jannings Quelle ein Holzschiff errichtet, das regelmäßig besucht werde. Der Platz im massiv errichteten Kindergartengebäude reichte entgegen allen Erwartungen nicht aus, man habe Container auf dem Gelände aufgestellt. Diese könnten natürlich keine Dauerlösung sein, waren sich alle einig, das habe man jetzt auch bei den hohen Temperaturen festgestellt. Auch habe es bereits einen Wasserschaden bei der Verbindung zwischen massivem Gebäude und dem Container gegeben. Die Kinder hatten aus Karton ein Schwein gebastelt das Ludger Hummert von Heike Westermann überreicht wurde. Es wird einen Platz im Horstmarer Schweinemuseum erhalten.
Im Haus Loreto stellte Schwester Lucina die Geschichte des Ordenshauses der Schwestern von der Göttlichen Vorsehung vor, in dem zur Zeit 66 Ordensfrauen leben. Voller Stolz führte sie durch das von ihr aufgebaute Museum mit Gerätschaften aus Küche und Garten und schriftlichen sowie fotografischen Andenken. Beim Grillen auf dem Grillplatz vor dem Pfarrheim fand die Radtour ein gemütliches Ende.
Kaiserschießen der Dörfer am kommenden Samstag
Es gibt zahlreiche Könige beim Schützenverein Leer-Dorf, aber noch keinen Kaiser. Das soll sich jetzt ändern. Alle amtierenden Schützenkönige sind eingeladen für den kommenden Samstag (25. August) um an der Vogelstange in den Herswiesen um diese Würde zu kämpfen. Gemeinsames Antreten ist um 14 Uhr bei der Vereinswirtin Anne Wegmann. Um 14.30 Uhr ist gemeinsamer Abmarsch. Das Schießen unter der sachkundigen Leitung von Christopher Kerkau beginnt um 15 Uhr. Für Aktive und Zuschauer stehen Kaffee, Kuchen und sonstige erfrischende Getränke bereit. Die Combo-Band des Musikvereines Nienborg wird für die musikalische Unterhaltung sorgen.
Die Organisatoren haben übrigens zwei Holzvögel bauen lassen, denn sowohl die Männer als auch die Frauen werden schießen. Gegen 18 Uhr ist der Rückmarsch zur Gaststätte Vissing/Wegmann vorgesehen, es erfolgt ein gemeinsames Essen. Der Vorstand der Dörfer Schützen war übrigens von der Organisation und der Idee dieses internen Kaiserschießens so begeistert, dass diese demnächst in Absprache mit den anderen ortsansässigen Schützenvereinen ein Ortskaiserschießen in ihre Planung aufnehmen wollen. Gelegenheit zur Absprache besteht in der "Elefantenrunde", dem jährlichen Treffen der Vorsitzenden aller Leerer Schützenvereine - und das sind insgesamt vier.
Eva Laumann geht für ein Jahr nach Ghana
Für ein Jahr verabschiedet sich die achtzehnjährige Eva Laumann, wohnhaft Zum Esch 42 von ihrer Familie, den Nachbarn, den Freundinnen und Bekannten für einen Aufenthalt in Ghana. Sie wird dort im Freiwilligendienst des Bistums mit Menschen leben und besonders Kindern und Jugendlichen bei der schulischen Bildung helfen. Eva Laumann stammt aus einer christlich geprägten Familie, die sich stark in der katholischen Kirche engagiert. So wird ihr Vater Ralf am 25. November durch Bischof Dr. Felix Genn zum Diakon geweiht. Mutter Susanne Laumann ist im Kirchenvorstand von St. Gertrudis, Bruder Tim Messdiener. Ihre Großmutter Margret Raus war jahrelang Vorsitzende des Kirchenchores von Ss. Cosmas und Damian. Eva Laumann selbst ist Messdienerin, hat jahrelang im Projektchor am hl. Abend gesungen und spielte einige Zeit in der Mädchenmannschaft der Fußballabteilung von Westfalia Leer.
Die Reise nach Ghana beginnt morgen zunächst mit einem Flug von Düsseldorf nach Amsterdam. Dann erwartet Eva ein neunstündiger Flug nach Accra, der Hauptstadt von Ghana. Nach einer Übernachtung geht es mit dem Auto acht Stunden weiter bis zu ihrem Einsatzort. Sie wird von vier weiteren Gleichgesinnten begleitet. "Mein Traum war immer schon ein Auslandsaufenthalt, wo ich Menschen helfen kann", begründet Eva Laumann ihr Engagement unmittelbar nach bestandenem Abitur am Gymnasium in St. Arnold. In verschiedenen Seminaren wurde sie auf den Aufenthalt vorbereitet, dazu gehörte das Kennenlernen der Kultur aber auch das Umgehen mit Gewalt und Terror. Die englische Sprache beherrscht sie, wird aber vor Ort noch Ewe, die Sprache der Einheimischen Kennenlernen. "Ich bin froh, dass es nun endlich losgeht" freut sich Eva Laumann auf den Start in eine ungewisse Zeit.
Kinder aus Ostendorf feiern am kommenden Wochenende Schützenfest
Der Nachwuchs des Schützenvereines Leer-Ostendorf feiert am kommenden Wochenende sein Schützenfest, verbunden mit einem Familiennachmittag. Das amtierende Königspaar Hauke Kreimer und Johanna Klemm möchte den Nachfolgern die Insignien übergeben. Eingeläutet wird das Kinderschützenfest am Freitag, 24. August, um 17 Uhr mit dem Aufräumen und Schmücken der Festscheune an der Quelle. Am Samstag (25. August) heißt es dann um 14.00 Uhr Antreten und Abmarsch zum Vogelwerfen. Für den Nachmittag hat das Orgateam ein abwechslungsreiches Programm unter anderem mit Kistenstapeln, Hüpfburg, Schminkstand, Karussell fahren sowie einen Stationslauf mit Verlosung vorbereitet. Gegen 18 Uhr treten die Schützen zur Polonaise an. Zu den anschließenden Ehrentänzen wird auch das Jubel-Kinderkönigspaar von vor 25 Jahren – Jan Josef Rottmann und Carla Eweler erwartet. Am Sonntag (26. August) treffen sich die Kinder um 14 Uhr, um bei den Ostendörfer Schützenfamilien die Eier aufzuholen und diese am Abend – ganz nach dem Vorbild der Erwachsenen – als leckere Rühreier zu verspeisen. Zum Festausschuss gehören Britta und Reinhard Kreimer, Maike und Elmar König, Christina und Michael Raue, Kerstin Meis und Tobias Schild sowie Lena und Carlos Hüweler.
Verkehr ist laut und oft zu schnell
Zu einer öffentlichen Vorstandsversammlung hatte die Dorfpartei CDU-Leer eingeladen. Wie immer bei diesen regelmäßig stattfindenden Zusammenkünften nahmen zahlreiche Bürger die Gelegenheit wahr, sich über die Entwicklung des Ortsteiles zu informieren sowie Wünsche und Anregungen vorzutragen. Doch etwas war bei der jüngsten Zusammenkunft anders: bei angenehmen Temperaturen tagte man im Biergarten der Gaststätte Selker, der ja unmittelbar an der Ortsdurchfahrtsstraße liegt.
Erstaunt waren alle, wie stark frequentiert die Straße durch Fahrzeuge aller Art mit entsprechendem Lärmpegel ist. Vielfach wurde aber auch festgestellt, dass viel zu schnell gefahren wird. Hier seien unbedingt verkehrsdämpfende Maßnahmen erforderlich, hieß es aus der Runde der Teilnehmer. Im Zusammenhang mit der Renovierung der Ortsdurchfahrt seien diese vorgesehen, informierte der Leerer CDU-Vorsitzende Ludger Hummert. In naher Zukunft sei ein Anlieger- bzw. Bürgerversammlung vorgesehen, um über die geplanten Maßnahmen zu informieren.
Unabweislich sind Renovierungsmaßnahmen am Betriebsgebäude der Fußballer am Leerbachstadion. Es ist nicht nur in die Jahre gekommen sondern weist auch Setzrisse auf, erläuterte Andreas Schulte. Es werde ein Bodengutachten in Auftrag gegeben.
"Viele Jahre lang haben wir Prügel bezogen wegen der angekauften Grundstücke im Baugebiet Grollenburg, wir wurden sie nicht los" erinnerte Ratsfrau Petra Raus. Plötzlich habe unerwartet ein Run auf die Grundstücke eingesetzt. Auch im Baugebiet Grollenburg 3 gebe es kaum noch unverkaufte Baugrundstücke. Es seien durchaus noch junge Familien bereit, in Leer zu bauen wurde in der Diskussion deutlich. Daher müsste unbedingt ein neues Baugebiet ausgewiesen werden. Überlegungen seien bereits angestellt worden, konnte Ludger Hummert versichern. Als "Problem" stellten sich dabei die nicht bebauten aber bebaubaren Grundstücke in den vorhandenen Baugebieten dar. Auf diese Baulücken würde immer wieder von den Aufsichtsbehörden hingewiesen, bevor etwas Neues geplant werde. Aber man könne niemanden zur Bebauung zwingen, so Ludger Hummert. Bauwillige sollten sich bei der Verwaltung melden, um somit den Bedarf besser dokumentieren zu können.
Als unbedingt notwendig schilderte Josef Denkler, Vorsitzender des Leerer Mühlen- und Heimatvereines, Renovierungsarbeiten im Versammlungsraum der Grollenburg. Sie sollen noch in diesem Jahr erfolgen, so die Aussage von Ludger Hummert.
Auch in Sachen Lückenschluss am Radweg in der Bauerschaft Haltern konnte Ludger Hummert Fortschritte zu verzeichnen. Landesverkehrsminister Hendrik Wüst habe ihm auf entsprechende Anfrage geantwortet, dass zusammen mit dem Lückenschluss des Geh- und Radweges auch verkehrsverbessernde Erhaltungsmaßnahmen an der Landesstraße erforderlich seien. Damit der Radweg möglichst schnell realisiert werden könne, beabsichtige der Landesbetrieb entweder für Planung und Ausführung selbst ein Ingenieurbüro zu beauftragen oder diese über eine Vereinbarung an die Stadt Horstmar zu übertragen. Man warte jetzt auf die Entscheidung der Stadt. Die Kosten für die Gesamtmaßnahme belaufen sich nach derzeitiger Kostenschätzung auf 451.000 €. Dabei wurde noch einmal an die Eigenleistung der Bürger aus der Bauerschaft Haltern hingewiesen. Diese hatten in Eigenleistung den Radweg von der Ortsgrenze in Schöppingen bis zu den jetzt zu entschärfenden Kurven in Höhe der Besitzung Möller erstellt.
Die Einfahrt zum Gewerbegebiet Ostendorfer Esch soll geändert werden, damit diese auch durch größere Fahrzeuge besser genutzt werden könne. Aus eigenen Beobachtungen schilderten Versammlungsteilnehmer, dass das neu geschaffene Regenrückhaltebecken an Wennings Stiege beim jüngsten Hochwasser nicht wie angedacht alle Wassermassen aufgenommen habe. Weitere Informationen und Beratungen dazu werden in der nächsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses erfolgen. Ludger Hummert kündigte für den 21. August den Besuch des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn in Leer an. Am 23. August steht die CDU-Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking für Gespräche in der Grollenburg zur Verfügung.
Dorfladen erlebt Aufwärtstrend
Es gibt einen Silberstreifen am Horizont, ein Zeichen beginnender Besserung und vielleicht auch ein Grund zur Zuversicht - so lässt sich am besten die derzeitige Situation im Leerer Dorfladen charakterisieren. Grund dafür ist das Jahresergebnis 2017 aber auch die Halbjahresbilanz aus 2018. "Wir sollten aber nicht in Euphorie verfallen" mahnt Vorstandsmitglied Hendrik Quandt, insbesondere wenn man bedenke, dass gerade 50 v.H. der Anteilseigner im Dorfladen einkaufen und noch wirklich sehr viel Luft nach oben erforderlich, aber bestimmt auch möglich ist. "Es müssen einfach noch viel mehr Bürger in Leer begreifen, dass dieser Laden auch eine Sicherung ihres Lebensstandards bedeutet", so der ehrenamtlich im Dorfladen sehr engagierte Hendrik Quandt. Weiterhin müsse es heißen: Wer weit denkt, kauft nah ein.
Klaus Rüße, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, führt den Aufwärtstrend auch auf eine Versammlung im letzten Jahr zurück. Dazu waren nicht nur die Mitglieder des genossenschaftlich geführten Ladens eingeladen, sondern die gesamte Bevölkerung. "Wollen Sie morgen noch einkaufen im Ort" hieß die provokante Frage in der Einladung. In der Versammlung waren sich alle einig: Der Dorfladen muss erhalten bleiben. Und schon bald zeichnete sich ab, dass es nicht bloße Lippenbekenntnisse waren. Es wurde tatsächlich mehr gekauft, so dass am Ende des Jahres 2017 geringe schwarze Zahlen verbucht werden konnten. Auch im ersten Halbjahr 2018 gab es positive Zahlen zu vermelden. Es scheine mehr und mehr selbstverständlich zu werden, erst einmal im Dorfladen einzukaufen, ein Zeichen dafür, dass der Dorfladen im fünften Jahre seines Bestehens in der Bevölkerung angekommen sei.
Positiv dazu beigetragen habe auch ein Stammtisch, der sich in der jüngsten Jahreshauptversammlung gebildet habe und mit immer neuen Ideen aufwarte. So solle jetzt ein Faltblatt erarbeitet werden, das das Leistungsspektrum der genossenschaftlichen Einrichtung darstelle. Der Wille, den Dorfladen zu unterstützen, zeige sich zum Beispiel in den Grillaktionen während der Sommermonate, so Rüße. Diese werden von den unterschiedlichsten Gruppen organisiert. Mittlerweile sei aber auch festzustellen, dass Cliquen, Stammtische, Mannschaftsfahrten ihre gesamte Verpflegung für die Ausflüge fast vollständig im Dorfladen einkaufen. Was nicht zum täglichen Sortiment gehöre, werde bestellt. In der Planung sind weitere Aktivitäten, die Denkanstöße geben sollen, damit bestehende Kunden weiterhin im Dorfladen einkaufen und noch unentschlossene als neue Kunden gewonnen werden. Das sei auch unbedingt notwendig, so Hendrik Quandt, denn immerhin sei der Verlustvortrag von 30.000 € aus den vergangenen fünf Jahren zu erwirtschaften, außerdem sei eine erwartete Erhöhung des Mindestlohnes abzufedern. Hendrik Quandt weist auf eine Änderung des Lieferanten für Brot- und Backwaren ab der kommenden Woche hin.
Arbeiten waren früher schwerer
Einen abwechslungsreichen Ausflug "in die gute alte Zeit" haben zahlreiche Kinder im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt Horstmar erlebt. Zum Thema "Geschichte der Arbeitswelt aktiv erleben" hatte der Mühlen- und Heimatverein Leer zu Wennings Mühle und zum Müllerkotten eingeladen. Sie sind von Franz Ahmann, Ida Böwingloh, Monika Braun, Josef und Renate Denkler, Josef Höseler, Maria und Norbert Möllerfeld, Anton Janßen, Josef Raus, Bernd Schmitz, Wolfgang Scholz, Frank Stix, Agnes Thiemann und Gisela Weist betreut worden. In zwei Gruppen ging es los.
Nachdem Vorsitzender Josef Denkler die jungen Gäste begrüßt hatte, ging die eine Hälfte mit Franz Ahmann in die Mühle. Dort wurde die alte Technik ausführlich erklärt. Der Nachwuchs konnte mit einer Handdrehmühle, die bis in die 1990er Jahre noch in Weißrussland genutzt worden war, Maismehl herstellen. Die anderen erkundeten zusammen mit Anton Janßen die früheren Wohnverhältnisse der Müllerfamilie im Müllerkotten mit seiner reichen Sammlung alter Gegenstände, die früher in der Küche, im Vorratskeller und in den Schlafzimmern gebraucht wurden.
Nach einer Trinkpause wurde Wäsche gewaschen. Dafür war auf der Tenne im Waschkessel schon das Wasser erhitzt worden. Dann wurde die Kleidung sortiert, in die Lauge gegeben, mit dem Wäschestampfer bewegt und mit einer Zange in die Wanne transportiert, wo sie mit Kernseife und Bürste auf dem Waschbrett gereinigt wurde. Dann musste die Wäsche noch gespült, ausgewrungen und auf die Leine gehängt werden.
Auch mit Holz wurde gewerkelt. Mit verschiedenen Sägen zerteilten die Kinder einen dünnen Stamm in Stücke. Nägel wurden in einen Balken geschlagen. Das erforderte ebenso wie das alte Kinderspiel "Pinneken kloppen" eine gewisse Geschicklichkeit. Da mussten die Erwachsenen schon mal Hilfestellung leisten.
Zur Stärkung gab es zwischendurch Piepkuchen. Sie wurden von Norbert Möllerfeld und Josef Raus mit entsprechenden Eisen über einer Feuerschale gebacken. Gisela Weist hatte den vorbereitete Teig zunächst zu Kugeln gerollt. Ein Teil der fertigen Backwerke wurde von Bernd Schmitz zu Hörnchen gerollt und mit Eis gefüllt - bei der Hitze besonders lecker. Bei der abschließenden gemütlichen Runde der Helferinnen und Helfer bedankte sich Josef Denkler ganz für die Unterstützung.
Kinder bauen Hotels für Insekten
Die Aktion der Leerer Landfrauen im Rahmen des Ferienprogrammes der Stadt Horstmar war ein voller Erfolg. Und den Erfolg gab es gleich in doppelter Hinsicht: die Kinder hatten viel Spaß und taten auch noch was für die Natur, denn alle bauten aus Holz Insektenhotels. Insgesamt 37 Kinder beteiligten sich daran. Die Leerer Landfrauen und die Kinder trafen sich an der Grollenburg. Gemeinsam wanderten sie zur Festscheune der Ostendörfer an Jannings Quelle. Aus mit den von Heinz Blömer und Olaf Große Kleimann bereitgestellten Baumscheiben hieß es nun, ein Insektenhotel zu bauen. Es waren genügend Akkubohrer vor Ort, der von Elsbeth Denkler bereitgestellte Handbohrer aus der Werkstatt ihres Vaters kam nicht zum Einsatz. "Es war wie in einer großen Schreinerwerkstatt, als die Löcher gebohrt wurden", berichtet Tanja Blömer. Sie hatte auch ihren "Brennpeter" mitgebracht, mit dem sie in das Holz den Namen des jeweiligen Kindes einbrannte. Und für die Insekten hieß es ebenfalls in eingebrannten Lettern: Zimmer frei. Natürlich musste das Insektenhotel auch noch ein Dach haben. Markus Hölscher half mit Brettern aus Paletten aus. Die Kinder waren voller Eifer dabei, sie konnten sich zwischendurch mit Eis, Fruchtquark und Joghurt stärken.
"Westfalia survival, ausgesetzt in Werlte"
Mit einem Bus und Privat-Pkw starteten 66 Kinder des Sportvereins Westfalia Leer im Alter zwischen acht und 16 Jahren eine Woche lang zum 26. Mal ins Ferienlager. Wie in den 25 Jahren zuvor hat Dietmar Sundorf wieder die Organisation und Lagerleitung übernommen. "Der Spaß mit den Kindern animiert mich immer wieder, das Lager zur organisieren", gibt er als Begründung für sein Engagement, wenn er auf die vergangenen Ferienlager zurückschaut. Trotz der Erfahrungen aus 25 Jahren sei er tags zuvor doch immer ein wenig nervös, räumt er ein. Doch er habe sich immer wieder auf seine Betreuer verlassen können.
In diesem Jahr wird er von 18 Betreuern unterstützt. Es sei ein eingespieltes Team mit neuen Helfern, erklärt er den anwesenden Eltern. Sie alle kümmern sich um das Wohl der Mädchen und Jungen. Zu ihnen gehört auch das Küchenteam mit Elke Wissing, Anne Telgmann und Richard Große Coosmann. Das Ziel ist in diesem Jahr der 150 km entfernte liegende Zeltplatz Lorup der Gemeinde Werlte. Eine Abordnung des Sportvereines hat in bereits in Augenschein genommen und ihn als gepflegte Anlage beschrieben.
"Westfalia survival, ausgesetzt in Werlte", lautet das Motto des diesjährigen Ferienlagers. Mehr will Michelle Telgmann, mitverantwortlich für die Gesamtorganisation, nicht verraten. Fest steht aber, dass für die älteren Jungen eine Kanutour auf dem Programm steht, denn schließlich haben sie die Ausbildung zum Rettungsschwimmer absolviert. Bereits einige Tage vorher war ein Vortrupp von Leer aus losgefahren, um die Zelte, die zahlreichen Koffer und die Verpflegung für die jungen Urlauber zu transportieren. Ralf Arning vom Getränkemarkt hatte wie immer kostenlos seine Fahrzeuge für den Transport zur Verfügung gestellt.
Die Kinder konnten es kaum abwarten, bis es am Samstagnachmittag dann endlich losging. Doch zunächst wurde das obligatorische Abschiedsfoto gemacht, bei dem traditionsgemäß Ludger Hummert und Christopher Kerkau von der CDU-Dorfpartei anwesend waren. Wie in den 25 Jahren zuvor statteten sie die Ferienfreizeit mit allerhand Spielmaterial und einen Zuschuss zur Lagerkasse aus. Gesamtvorsitzender Thomas Selker wünschte allen viel Spaß, gute Erholung und eine gesunde Wiederkehr. Bei der Abfahrt verabschiedeten sich die Eltern, teils mit den Tränen in den Augen, von den Kindern. Für einige der jungen Kinder war es die erste Freizeit ohne die Eltern.
Elternbeirat geht mit gutem Beispiel voran
Bei den Erzieherinnen des Kindergartens von Ss. Cosmas und Damian in Leer besteht schon seit längerem der Wunsch, das Außengelände um einen Bachlauf zu erweitern. Nach einigen vorbereitenden Gesprächen ist das Projekt jetzt ins Leben gerufen worden. Zur Finanzierung soll in den nächsten drei Monaten ein Betrag in Höhe von 5.000 € gesammelt werden. Das Personal des Kindergartens und vor allem die Kinder hoffen nun auf die Unterstützung vieler Befürworter des Projektes (Link zur Spendenplattform). Der Elternbeirat ging jetzt mit leuchtendem Beispiel voran. Er verkaufte auf dem Freigelände vor dem Dorfladen selbst gebackenen Kuchen. Dazu die Kindergartenleiterin Heike Westermann: "Ich habe einen ganz agilen Elternbeirat, der das Projekt tatkräftig unterstützt."
Kirchenchor gönnt sich keine Pause
Der Kirchenchor von Ss. Cosmas und Damian bereitet sich zur Zeit intensiv auf zwei Konzerte vor, die im Herbst stattfinden werden. Freunde der Chormusik werden auf ihre Kosten kommen beim öffentlichen Konzert am 27. Oktober 2018 um 19 Uhr im Saal der Gaststätte Vissing/Wegmann. Nachdem viele Jahre lang Karin Thiele die Konzerte mit großem Engagement organisiert und geleitet hat, wird diese Aufführung unter der Regie des neuen Chorleiters Raphael D. Marihart stehen. "Ich kann auch weltlich" hatte der gelernte Kirchenmusiker bei seiner Vorstellung geäußert. So lautet dann auch das Motto des zweistündigen Konzertes: "Theater - Theater". Angekündigt sind bekannte Melodien aber auch neue Lieder. Der Chor probt intensiv. Da die Konzerte bisher immer in kurzer Zeit restlos ausverkauft waren, sollten sich alle den Termin für den Kartenvorverkauf merken: 7. Oktober (Sonntag) im Pfarrheim.
Der Chor hat eine Einladung vom befreundeten Männerchor aus Zutphen, der Partnergemeinde in den Niederlanden, erhalten. Es handelt sich um den Gegenbesuch für den Auftritt des Chores im September 2014 in Leer. Viele erinnern sich noch an das gemeinsame Konzert im Klostergarten des Hauses Loreto. Vorgesehen für den Gegenbesuch ist der 22. und 23. September. Die Fahrt wird von Christiane Raub, Gaby Blaschke, Norbert Bunnefeld und Klaus Potthoff vorbereitet. Vorgesehen sind ein Empfang im Bürgersaal der Gemeinde Zutphen, an Konzert in der dortigen Walburgiskirche mit den "Ijsselzangers" und natürlich ein gemütliches Beisammensein.
Fahnenweihe in Ss. Cosmas und Damian
Ein schönes, buntes und beeindruckendes Bild bot sich am heutigen Samstag im Chorraum von Ss. Cosmas und Damian. Der Schützenverein Leer-Ostendorf hatte alle Schützenvereine des Ortes, angefangen von der Alst über den Schützenverein Leer-Dorf bis hin zum Schützenverein Leer-Haltern zum Gottesdienst eingeladen. Sie nahmen mit ihren jeweiligen Fahnenabordnungen teilt. Grund für große Beteiligung war die Segnung der neuen Ostendörfer Fahne durch Pfarrdechant Johannes Büll. "Ich bin beeindruckt von den zahlreichen Fahnen im Ort", meinte Büll, jede Fahne sei ein Zeichen der Verbundenheit, jede Fahne stehe für die Gemeinschaft der Mitglieder. "Zeigen Sie auch im Leben Flagge", forderte er alle Kirchenbesucher auf. Der Gottesdienst wurde von der Leerer Blickband musikalisch begleitet. Diese intonierte auch das Deutschlandlied bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal.
Kindergarten um ein Spielgerät reicher
Ein großer Trecker aus Holz erweitert jetzt die Spielgeräte am Kindergarten an der Grollenburg. Es ist das Geschenk der Eltern, deren Kinder jetzt die Einrichtung verlassen. Die "Wackelzähne", die jetzt einen neuen Lebensabschnitt beginnen und am letzten Kindergartentag mit zahlreichen Aktivitäten verabschiedet wurden, nahmen das Spielgerät sofort in Beschlag. "Ein Trecker sollte es schon sein", erinnert sich Michael Gasch. Man wälzte Kataloge, doch ein strapazierfähiges Spielgerät sei einfach zu teuer, stellten die Eltern fest. "Wir haben selbst angefasst und dabei erlebt, dass es viele liebe Menschen in Leer, die uns jetzt geholfen haben", lobt Michael Gasch die Spendenbereitschaft. Angefangen von einem großen Eichenstamm über Lärchenholz bis hin zu Beschlägen, Leim und Bereitstellung von Transportgeräten sei alles kostenlos bereitgestellt worden. Kindergartenleiterin Melanie Möllers war vom Engagement der Eltern total begeistert.
Auf der Suche nach Verbesserungen
Als "Kompaktsprechstunde" bezeichnete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Besuch in der Praxis der heimischen Landärztin Sabine Heidler, der auf Vermittlung des Leerer CDU-Vorsitzenden Ludger Hummert zustande gekommen war. Spahn erlebte eine engagierte Ärztin in einer gutgehenden Praxis, die sich Sorgen um die Zukunft macht. "In fünf Jahren bin ich 67 Jahre alt, dann will ich den Verwaltungskram nicht mehr, den ich ohnehin hasse", machte sie gegenüber dem Minister ganz deutlich. Ihr liege die Gesundheit der Menschen besonders am Herzen.
Und sie hatte auch gleich zahlreiche Verbesserungsvorschläge, die Jens Spahn mit nach Berlin nahm. Regional stelle die zunehmende Arbeitsbelastung für die Ärzteschaft die größte Herausforderung dar. Das liege u.a. daran, dass der ärztliche Nachwuchs fehle. Viele Kollegen stünden kurz vor dem Renteneintrittsalter. Wichtige Voraussetzungen, um die Versorgung im ländlichen Raum zu gewährleisten, sei die Entlastung der älteren Ärzte von administrativen Aufgaben, z. B. durch Übergang von der Selbständigkeit in ein Angestelltenverhältnis, um die Versorgung noch einige Jahre fortsetzen zu können.
Hierfür müssten neue Modelle geschaffen werden, machte Sabine Heidler deutlich und hatte auch gleich Vorschläge parat: attraktiver und familiengerechter Zugang für junge Ärzte, insbesondere Frauen. Gemeinschaftspraxen oder medizinische Versorgungszentren unter der Trägerschaft von Ärztenetzen würden hierfür optimale Voraussetzung bieten, allerdings fehle es noch an der rechtlichen Umsetzung. Die Entlastung von Arztpraxen könne durch besonders geschulte medizinisch geschulte Fachkräfte oder Krankenschwestern in der ambulanten Versorgung und die reibungslose Einbindung von begleitenden Berufen wie z. B. Physiotherapeuten und Pflegeberufe in ein regionales "care-Management" durch dafür ausgebildete Kräfte erfolgen. Aufgrund sehr unterschiedlicher Systeme stelle die Vernetzung der einzelnen Praxen über Videokonferenzen und den Datenaustausch untereinander ein großes Problem dar, machte Jens Spahn als eine von weiteren Baustellen deutlich.
Lang gehegter Wunsch erfüllt sich
Der Schützenverein Leer-Ostendorf hat tief in die Schatulle gegriffen und eine neue Schützenfahne angeschafft. Diese wird während des Gottesdienstes am kommenden Samstag durch Pfarrdechant Johannes Büll eingeweiht werden. Damit geht ein langgehegter Wunsch der Ostendörfer in Erfüllung. Es gibt eine Fahne, auf der unter anderem die Jahreszahl 1734 eingestickt wurde. Man war ursprünglich davon ausgegangen, dass dieses das Gründungsjahr des Vereines sei. Dann tauchte eine Urkunde auf, die das Jahr 1609 trug. Nun war guter Rat teuer, denn es gab zwei Varianten: entweder das Datum auf der Fahne ändern oder eine neue Fahne anschaffen. In einer Jahreshauptversammlung wurde die zweite Variante beschlossen. Es wurde ein Fahnenausschuss gegründet und mit Adolf Hinkers, Siggi Hatwig, Andreas Loos, Tobias Schild, Bernd Wenning und Klaus Toepper besetzt. Das Ergebnis der zahlreichen Besprechungen ist nun auf der Fahne zu sehen.
Auf der einen Seite ist eine Kutsche zu sehen. "Wir sind der einzige Verein im Dorf mit eigener Kutsche und haben insoweit ein Alleinstellungsmerkmal", begründet Klaus Toepper die Entscheidung. Außerdem sind Ähren aufgestickt, denn schließlich sei man eine landwirtschaftlich geprägte Bauerschaft. "Aus Tradition heraus gemeinsam Zukunft gestalten" heißt es auf der anderen Fahnenseite. "Dieser Gesichtspunkt stand bei allen Beratungen im Vordergrund" erinnert sich Andreas Loos. So ist es auch nicht verwunderlich, dass in großen Lettern der Text der Urkunde aus dem Jahre 1609 aufgetragen ist: Die junge Schütten der Ostendorper Bauerschaft zu Leer haben am Sontagh Trinitatis geschotten und wider aufgekündeten Verbott drei Thage lang gezechet. Wiederzufinden sind auf der Fahne die Abbildung des gekrönten Silbervogels und des ältesten Königsschildes aus dem Jahre 1734. Die Ostendörfer besitzen nun drei Fahnen, zwei für die Verheirateten und eine für den Junggesellen des Vereines.