Horstmar-Leer
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Stammtische hatten ihre helle Freude
Zu einem Turnier hatte die Fachschaft Tennis auf die heimische Anlage am Leerbach eingeladen. Um es vorweg zu nehmen: die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Insgesamt acht Leerer Stammtische nahmen daran teil, das Zuschauerinteresse war hoch. "Wir sind erfreut über das große Interesse" äußerte Guido Müller, der stellvertretende Vorsitzende der Fachschaft Tennis. Er hatte zusammen mit Johannes Kleinehollenhorst und Sven Kirst die umfangreichen Vorkehrungen für einen reibungslosen Ablauf der Begegnungen gesorgt, hilfreich waren ihnen dabei auch die Spieler der Ü 30 Herrenmannschaft.
Bei herrlichem Wetter kämpfte der Stammtisch "Natz hats", der mit zwei Mannschaft angetreten waren, zusammen mit "Frisch ans Brett" um die ersten Punkte. Beide Teams hatten ihre Fans mitgebracht, so dass gleich die richtige Stimmung auf der Anlage aufkam. Diese setzte sich fort bei den weiteren Begegnungen, so dass sogar die Laola-Welle über die Terrasse der Tennisanlage schwappte. Alle Stammtische frönen zwar mehr der Geselligkeit, doch jetzt wurde um jeden Ball gekämpft. Da standen die "Ridder der halben Liter" dem "Buli-Stammtisch" nichts nach. Der Stammtisch "Der Klügere kippt nach" machte wie viele Gäste auf der Anlage seinem Namen alle Ehre.
"Man kann gleich sehen, wer Fußball spielt. Sie haben einfach mehr Ballgefühl" beobachtete Johannes Kleinehollenhorst die Begegnungen. Manch einer entdeckte aber auch sein Talent am Spiel mit der gelben Filzkugel. Einer davon war Jens Budde. "Ich bin selber überrascht, dass Tennis so viel Spaß macht", äußerte er begeistert gegenüber den Zuschauern auf der Terrasse der Anlage. "Sieg oder Blut am Knie" hatte Jens Jöne als Parole bekanntgegeben.
Sieger des Turniers waren Rainer Janning und Patrick Hesse von "Natz hats", gefolgt von Steffen Jahn und Jens Budde (Frisch am Brett). Im Spiel um den dritten Platz waren Marcel Ksoll und Marc Thiele erfolgreich. Sie alle erhielten einen sportlichen Pokal. Weniger mit dem Sport als mehr mit der Geselligkeit hatte der Bierpokal zu tun, den Kai Gerdes und Jörg Selker überreicht bekamen. "We want you" stand in großen Lettern auf einem Plakat. "Das war auch mit Sinn und Zweck des Turniers", betonte Dörthe Füchter, Vorsitzende der Fachschaft Tennis bei der Siegerehrung. Spontan gab es dann auch gleich zwei Anmeldungen. Aber auch die Geselligkeit kam an diesem Nachmittag nicht zu kurz. Vereinsübergreifend hatte man sich zum Sport und gemütlichen Beisammensein getroffen.
Keine Zukunftsängste bei den Dörfern
Die Mitglieder des Schützenvereines Leer-Dorf trafen sich zum Abrechnen des diesjährigen Schützenfestes im Vereinslokal Vissing/Wegmann. Vorsitzender Frank Hölscher freute sich, dazu auch den amtierenden König Lucas Frahling und den Rübenkönig Lars Wegmann begrüßen zu können. "Die Stimmung im Verein ist gut" meinte Vorsitzender Frank Hölscher beim Rückblick auf das Schützenfest. Man könne das auch festmachen an der guten Beteiligung beim Aufmarsch zur Vogelstange mit 120 angetretenen Schützen und mit mehr als einhundert Schützen beim Frühschoppen am Montag. Insbesondere freute er sich über das Interesse der Jugendlichen am Vereinsleben. "Wir brauchen sie, denn sie sind die Zukunft unseres Vereines" betonte Hölscher. Derzeit brauche man sich mit 332 Mitgliedern keine Sorgen um die Zukunft des Vereines zu machen.
Keine Sorgen muss man sich auch um die finanzielle Lage des Vereines machen. "Wir mussten die eiserne Reserve nicht anzuzapfen", stellte Kassierer Kevin Simon unter dem Beifall der anwesenden Schützen fest. Wenngleich die stetig steigenden Kosten für die Musik schon einen enormen Posten ausmache, könne zur Zeit von einer Erhöhung der Mitgliedsbeitrage nicht die Rede sein. Als nächste Aktionen kündigte Frank Hölscher die Teilnahme am Pfarrfest (31.8./1.9.19) mit einem Weinzelt und die Veranstaltung 4x4 am 2. November an. Am kommenden Montag (22. Juli) wird man zu Gast sein beim Schützenfest der Ostendörfer.
Gute alte Zeit in Erinnerung gerufen
"Die gute alte Zeit" lautete das Motto, unter dem die Ordensschwestern des Hauses Loreto ihr jährliches Sommerfest auf dem Hof vor dem Landhaus feierten. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen verbrachten die Schwestern und auch die Mitarbeiter und weitere Gäste gemeinsame Zeit. Vom Ordenshaus der Friedrichsburg aus Münster kamen ebenfalls zahlreiche Schwestern, um in toller Atmosphäre die gemeinsame Zeit zu genießen.
Die Einrichtungsleiterin des Hauses Loreto, Elke Thoms, freute sich über die zahlreiche Beteiligung und versprach einen geselligen Tag. Beim Grillen hatten alle Gäste die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen Delikatessen für das umfangreiche Programm zu stärken. Einer der Höhepunkte war die Fahrt mit dem Cabrio Bulli des Schützenvereines Alst. Mit diesem Bulli, auf dem acht Personen befördert werden können, werden üblicherweise die Ehrenmitglieder der Alster Schützen bei der Polonaise gefahren. Im vollen Schützenornat luden jetzt Ehrenvorsitzender Heinz Greive und Ehrenoberst Hubert Hünteler zur Rundfahrt in die nähere Umgebung ein. Das ließen sich die Schwestern nicht zweimal sagen und stiegen sofort ein. Es gab sogar Warteschlangen.
Entsprechend dem Motto des Festes entdeckte man hier und da immer wieder ein paar Elemente von früher. In der Bowle-Bar gab es Köstlichkeiten aus den 60er Jahren und Schwester Lucina bot Führungen durch das von ihr geführte Museum an. Dort gab es viele alte Gegenstände von früher zu sehen. Schwester Lucina hat sie beim Umbau des Hauses Loreto vor dem Container bewahrt, auch Gaben aus der Bevölkerung haben das Museum erweitert. Sie selbst erschien sogar in alter Ordenstracht.
Doch auch für die Kinder gab es eine tolle Attraktion. Die Sparkasse hatte kostenlos eine Hüpfburg zur Verfügung gestellt, auf der sich die Kinder austoben konnten. Es gab auch ein Rätselheft mit vielen Fragen rund um das Haus Loreto. Wer im Laufe des Tages aufgepasst hatte, konnte am Ende alle Fragen beantworten, denn das lohnte sich in jedem Fall, da es tolle Preise zu gewinnen gab. Aus Burgsteinfurt war Clharly Voss zu Besuch gekommen und hielt eine unterhaltsame Lesung von "Max und Moritz". Er hatte viele Requisiten mitgebracht und alle hörten gespannt zu. Am Nachmittag gab es zur Stärkung Kaffee und Kuchen, denn es folgte noch ein weiteres spannendes Programm.
Zu weiteren Highlights des Tages gehörten die Aufführungen der Schwestern. Es wurden Sketche gezeigt, Lieder gesungen und kleine Tänze, wie "Der Seniorentanz" aufgeführt und alle hatten viel Spaß und amüsierten sich. Es wurde sogar der "Loretowalzer" kreiert, eine Sitztanzaufführung der "Dienstagsgruppe". Mit einem gemeinsamen Dankgebet an der Mariengrotte endete das Sommerfest im Haus Loreto. Dank des tollen Wetters und der guten Vorbereitung durch die Schwestern und Mitarbeiter war das Sommerfest ein voller Erfolg und wird im nächsten Jahr sicherlich erneut stattfinden. "Unsere umfangreichen Vorbereitungen, an denen vielen beteiligt waren, haben sich gelohnt" stellte Britta Höing, Leiterin der Sozialen Dienste im Hause Loreto, zufrieden fest.
Der perfekte Wein zum Schützenfest
Der Schützenverein Leer-Ostendorf hat mit der Weinprobe den offiziellen Startschuss für das Schützenfest gegeben. Mehr als 100 Schützen und ihre Frauen hatten sich dazu in der Festscheune an Jannings Quelle versammelt. Vereinswirt Stefan Arning führte durch den Abend. Gekonnt wusste dieser von den fünf Sorten auf der Weinkarte die charakteristischen Eigenschaften eines jeden Weines zu erläutern. "Wir sind stolz darauf, dass die Mitglieder über den Wein entscheiden, den wir zum Schützenfest genießen und nicht die Entscheidung im stillen Kämmerlein in kleiner Runde getroffen wird", erklärte Helmut Jöne, Vorsitzender der Ostendörfer, besonders. Die Abstimmung erfolgte nach demokratischen Regeln. Ein altes Relikt behält man immer noch bei: die Frauen binden an diesem Abend die Rosen für das Ausschmücken des Zeltes und der Vogelstange anlässlich des Schützenfestes. "Das lassen wir uns auch nicht nehmen", meinte Kaja Joormann ganz eifrig und kräuselte noch einige Meter buntes Krepppapier. "Wenn das Schützenfest so gut wird wie die Weinprobe, können wir vollauf zufrieden sein", strahlte ein völlig begeisterter Patrick Brinkhaus, der Junggesellenvorsitzende der Ostendörfer.
"Das haben wir gut gemeistert"
Als die stellvertretende Landrätin Elisabeth Veldhues und Horstmars Bürgermeister Robert Wenking Agnes (83) und Franz Telgmann (89) die besten Glückwünsche zu ihrer Diamantenen Hochzeit überbrachten, strahlte das Jubelpaar in seinem Haus in Ostendorf 30 um die Wette.
"Wir kennen uns ja schon 64 Jahre lang, doch vom ersten Kennenlernen bis zur Heirat vergingen noch vier Probejahre", sagte Agnes Telgmann lachend. "Ich denke, das haben wir gut gemeistert", sagte Franz Telgmann am Donnerstagmorgen. Es war eine eher ungewöhnliche Probezeit, denn etwa zwei Jahre lang bauten sie gemeinsam ihr heutiges Eigenheim in der Alst auf, um dann als Ehepaar ihren gemeinsamen Lebensweg anzutreten.
Der Jubilar ist waschechter Leerer, wie er sagt. Er wuchs mit sechs Geschwistern auf und wurde als 15-Jähriger im Schanzlager in Ochtrup zwangsverpflichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg absolvierte er eine dreijährige Ausbildung als Gärtner. Danach ging er auf Wanderschaft und erwarb umfangreiche Kenntnisse in der Gartengestaltung. Anschließend arbeitete er 30 Jahre in der ehemaligen Horstmarer Strumpffabrik Schulte & Dieckhoff als Maschinenführer. Nach Auflösung des Unternehmens war er vor allem ehrenamtlich tätig und war die helfende Hand bei der Alster Kapelle sowie auf dem Friedhof, wo er seine gärtnerischen Fähigkeiten einbringen konnte.
Ehefrau Agnes kam als Neunjährige aus dem Ort Polsum bei Marl nach Leer zu den Cousinen der Mutter. Auch sie arbeitete später in der Strumpffabrik, doch dort lief ihr Franz nicht über den Weg. Bei dem Schützenfest der Leer-Dörfer 1955 lernte sie ihren Franz kennen. Beide merkten, dass sie zueinander gehörten, nahmen gemeinsam ihre Zukunft in die Hand und bauten ihr Haus. Vier Kinder – ein Mädchen und drei Jungen – haben beide großgezogen. Heute gehören neun Enkel zur Familie.
"Bei uns herrschte immer Trubel, Langeweile gab es nicht", sagte Agnes Telgmann. Sie selbst war auch ehrenamtlich tätig, beispielsweise vier Jahrzehnte beim damaligen Aussätzigen-Hilfswerk. 20 Jahre hat sie zudem in der Alst eine Bastelgruppe geleitet. Hier wurden von den Mitgliedern Stofftiere, Socken, Decken und vieles mehr hergestellt. Auch Stricken, Nähen und Häkeln gehört zu ihrem Hobby. Und sie unterstützte lange Zeit den Leprabasar in Leer. "Das war ihr Lebenselixier", betont Franz Telgmann. Das Hobby des Jubilars, der im September 90 Jahre wird, ist der große Garten am Haus, ein Mustergarten wie Bürgermeister Robert Wenking feststellte.
Beide liebten das Reisen durch europäische Länder und Deutschland. "Wir wollten immer sehen, wie die Welt draußen aussieht", erinnert sich Agnes Telgmann gerne an die vielen Unternehmungen. Natürlich wird dieses seltene Ehejubiläum zünftig gefeiert, aber nur im engsten Familienkreis.
Dorfladen jetzt zusätzlich gesichert
Bereits dreimal ist in den Leerer Dorfladen eingebrochen. Nach Abzug der Versicherungsleistungen beträgt der Schaden, den die genossenschaftliche Einrichtung selbst aufbringen muss, rund 3.000 €. Um für die Zukunft Einbrecher abzuschrecken, wurden jetzt ein Bewegungsmelder mit Alarmanlage und eine Videokamera am Eingang zum Geschäft montiert. Helmut Gerdener und Walter Ahlers haben die Installation in Eigenleistung vorgenommen. "Dadurch haben wir einiges an Kosten gespart" freut sich Klaus Rüße, Vorsitzender des Leerer Dorfladens. Zu den Materialkosten hat die Volksbank Ochtrup-Laer mit 1.000 € beigetragen. "Eine derartige Investition, die der Gemeinschaft zugute kommt, unterstützen wir gerne" betonte Ralf Hölscheidt, Vorstandsmitglied der Bank, bei der Übergabe der Spende. Klaus Rüße sprach in diesem Zusammenhang von einem derzeit zufriedenstellenden finanziellen Ergebnis. Es komme auch deswegen zustande, weil viele Mitglieder ehrenamtlich tätig sind. Er forderte dazu auf, auch in Zukunft im Dorfladen einzukaufen.
Ostendörfer bereits in den Startlöchern
Der Schützenverein Leer-Ostendorf pflegt den Kontakt zu seinen Mitgliedern. Vereinsmitglieder waren in den letzten Tagen unterwegs und haben die Mitgliedsbeiträge zum Verein persönlich aufgeholt. Dabei kam auch das vereinseigene Fahrrad zum Einsatz. In demokratischer Abstimmung wird am kommenden Freitag (12. Juli) festgelegt, welcher Wein beim Schützenfest (20. bis 23. Juli) eingeschenkt wird. Vereinswirt Stefan Arning wird dabei die einzelnen Weinsorten vorstellen. Die Weinprobe beginnt um 19.30 Uhr in der Festscheune an Jannings Quelle. Traditionsgemäß werden die Damen des Vereins an diesem Abend auch die Rosen für den Schmuck am Schießplatz und am Festzelt am Kalvarienberg binden.
Stammtischturnier auf der Leerer Tennisanlage
Zu einem ganz besonderen Tennisturnier kommt es am kommenden Samstag (13. Juli) auf der Anlage am Leerbach. Eingeladen sind alle Männerstammtische aus Leer. "Wir wollen damit den Tennissport in Leer populärer machen und allen einen sportlichen, vergnüglichen Nachmittag bereiten" begründen die Hauptorganisatoren Sven Kirst, Guido Müller und Johannes Kleinehollenhorst ihre Aktivitäten um das Turnier. Sie haben alle Männerstammtische angeschrieben oder persönlich Kontakt aufgenommen. Entsprechend gut ist die Resonanz. Unentschlossene können sich aber auch jetzt noch bei Guido Müller (Tel. 0172 4003047) melden. Turnierbeginn ist um 13 Uhr. Gegen 18 Uhr wird mit der Übergabe der vier Pokale gerechnet. Tennisschläger werden gestellt. Zuschauer sind herzlich willkommen, für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Erweiterung der Öffnungszeiten
Eine segensreiche Einrichtung für Horstmar und Leer ist der Wertstoffhof im Horstmarer Gewerbegebiet. Er wird außerordentlich gut angenommen. An den Öffnungszeiten freitags zwischen 15 und 18 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr kommt es immer wieder zu Staus, man spricht von "Großkampftagen". Bürgermeister Robert Wenking deutete an, dass die Öffnungszeiten in Kürze erweitert werden sollen um die Situation ein wenig zu entzerren.
Beschwerlich ist das Abladen von Grünabfällen in den bereitgestellten Containern. Die Behältnisse müssen zunächst über eine Treppe hochgetragen und dann noch über die Seitenwand des Containers gewuchtet werden. Von Seiten der Stadt sind Überlegungen für eine Veränderung angestellt worden. Bürgermeister Robert Wenking machte deutlich, dass eine angedachte Lösung für eine Änderung des gesamten Standortes mit entsprechenden Baumaßnahmen aus finanziellen Gründen wohl kaum infrage komme. Es kämen dabei Kosten in Höhe von rd. 800.000 € auf die Stadt zu, die letztendlich der Bürger über die Müllabfuhrgebühren bezahlen müsse. Besichtigungen anderer Wertstoffhöfe durch Ratsherren führten zu dieser Erkenntnis. Als Lösung des Problems komme evtl. eine Schüttbox in Frage.
CDU-Fraktionsvorsitzender Winfried Mollenhauer beklagte die verkehrliche Situation. Durch die auf den Parkstreifen am Wertstoffhof abgestellten Fahrzeuge (insbesondere große LKW) sei die Einsicht in den fließenden Verkehr nicht gewährleistet. Durch Aufstellen von Blumenkübeln soll jetzt das Parken verhindert werden.
Neue Ideen für noch mehr Zusammenhalt gesucht
Die ehemals selbstständigen Gemeinden Horstmar und Leer sind vor 50 Jahren, am 1. Juli 1969, unter einem gemeinsamen Dach Stadt Horstmar zusammengekommen. In diesen Jahrzehnten ist die Gemeinschaft gewachsen. So bilden beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr mit den Löschzügen Horstmar und Leer eine Einheit, die Sportvereine TuS Germania und Westfalia arbeiten vorbildlich im Jugendfußball miteinander, die Kinder- und Jugendtreffs vipz und JuLe organisieren und koordinieren zahlreiche Aktivitäten.
Die Ratsmitglieder, die die Zukunftsentscheidungen für Horstmar und Leer fassen, unterstützen Projekte, die die Gemeinschaft besonders fördern. Jetzt hat Bürgermeister Robert Wenking alle 14- bis 18-Jährigen zum Mitmachen aufgefordert. Unter dem Motto "Wir in Horstmar und Leer" geht man auf die Suche nach den besten Zukunftsprojekten und -ideen, die geeignet sind, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft zwischen Bürgern aus beiden Ortsteilen noch mehr zu vertiefen.
Die Projekte können sich auf Vereine und Verbände beziehen, sportlicher, musikalischer oder kultureller Natur sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Bürgermeister würde sich freuen, wenn von den Jugendlichen gemeinsam mit Freunden, mit Vereinskollegen oder Klassenkameraden Projektvorschläge unterbreiten würden, die geeignet sind, die Gemeinschaft weiter zu verbessern.
Wie der Vorschlag präsentiert wird, ob schriftlich oder als Video, bleibt jedem überlassen. Für die ersten drei Plätze werden 300 Euro, 250 Euro und 100 Euro ausgelobt. Drei weitere Preise sind mit jeweils 50 Euro dotiert. Die Übergabe soll am 28. September auf der Eventbühne in Leer erfolgen.
Kunst ist manchmal auch harte Arbeit
Von Hitze und Staub ließen sich die kreativen Kids aus Horstmar und Leer nicht abhalten. Mit Fantasie und körperlichem Einsatz gestalteten sie Skulpturen aus Ytong-Steinen. "Das ist wirklich anstrengend, denn die Steine sind sehr fest", zeigte sich auch Ida Fiebig, Leiterin des Jugendtreffs Vipz in Horstmar, überrascht. So war es für die zehn Jungen und ein Mädchen ein wahrhaft "steiniger" Weg vom Entwurf bis zur fertigen Skulptur.
Angeleitet und tatkräftig unterstützt wurden die Kinder von Andreas Laugesen. Der für seine Skulpturen bekannte Künstler hat sein Atelier in der Bauerschaft Ostendorf. "Ich arbeite sonst nicht mit Kindern, aber dieses Projekt gefällt mir und für mein Dorf mache ich das gerne", so Laugesen.
Selbst versiert im Umgang mit Werkzeug, zeigte er den Kindern, wie man den Stein mit Hammer, Säge und Feile richtig bearbeitet. Streng genommen handelt es sich bei Ytong nicht um Stein, sondern um dampfgehärteten Leichtkalkbeton. Wird er bearbeitet, entsteht feiner weißer Staub, der sich sofort ringsum verteilt. "Deshalb ist es wichtig, dass die Kinder Schutzmasken tragen", erklärte Doris Zintl vom Leerer Jugendtreff. Außerdem arbeiteten die Kinder im Freien, auf dem Platz vor der Astrid Lindgren-Grundschule in Leer.
"Der Wunsch, etwas mit Ytong zu fertigen, kam von den Kindern selbst und deshalb sind alle hoch motiviert", freuten sich die beiden Jugendtreff-Leiterinnen. Die Kids setzten sich dabei sehr unterschiedliche Ziele, die Motive ihrer Skulpturen hatten eine große Bandbreite. "Ich mache eine Katze für meine Mama", erklärte der zwölfjährige Lukas. Janus (11) meißelte lieber das Emblem seines favorisierten Fußballvereins in den Stein. Andere entschieden sich für coole Trecker oder ihre Initialen. Die Motorrad-Fans Hennes (11) und Lutz (10) wagten sich an den Schriftzug ihrer Lieblingsmarke KTM. Einige schafften sogar zwei Figuren. "Ich habe eine Eule und einen Fisch", verkündete die zehnjährige Marie stolz.
Die Aktion Skulpturen aus Ytong war in diesem Jahr bereits das zweite Projekt im Rahmen des "Kulturrucksack NRW". Organisiert werden die Angebote dieses landesweiten Förderprogramms vor Ort seit Jahren vom Stadtmarketingverein HorstmarErleben in Kooperation mit den Jugendtreffs Vipz und JuLe.
Die Volksbank Ochtrup-Laer ist als Sponsor aktiv. Noch im Juli steht die nächste Aktion für zehn bis 14-jährige an: Es wird ein Film in Stopp-Motion-Technik hergestellt. Im Oktober lädt das Kinder Ferien- und Freizeitwerk Horstmar zur "Stadtmalerei" ein.
Schützenverein Leer-Dorf hat einen neuen neuen König
Der Schützenverein Leer-Dorf hat einen neuen König. Mit dem 247. Schuss holte Lucas Frahling nach einem spannenden Ringen um die Königswürde den Rest des arg zerfledderten Holzvogels von der Stange. Der neue König Lucas Frahling erwählte sich Nele Rodine zur Königin. Die beiden lösten das Vorjahreskönigspaar Heinz und Petra Wegmann ab. Damit regiert jetzt wieder ein Junggesellenpaar über die Dörfer. Den Reigen beim Schießen eröffneten traditionsgemäß Bürgermeister Robert Wenking und Pfarrer Dhaman Karanam. Schießmeister Thomas Selker hatte alle Mühe, die Flinten wieder nachzuladen. Der Andrang der Schützen war sehr groß. Es herrschte eine prächtige Stimmung. Die hohen Bäume spendeten bei den hochsommerlichen Temperaturen den notwendigen Schatten. Zur musikalischen Unterhaltung trugen der Spielmannszug Horstmar und Nienborg bei. Die Zuschauer an den Straßenrändern waren erstaunt über die sehr gute Beteiligung der Vereinsmitglieder bei den Polonaisen am Sonntag- und Montagabend. Traditionsgemäß nahmen am Montagabend auch Abordnungen der heimischen Schützenvereine am Königsball teil. In Erinnerung bleibt auch der sehr gute besuchte Jugendball am Samstag im Festzelt am Kalvarienberg.
"Das kannst du auch"
Die Bürger in Leer wissen, was sie an "fn" haben. Hinter dem Kürzel verbirgt sich Franz Neugebauer, der seit 55 Jahren als freier Mitarbeiter der Westfälischen Nachrichten primär über den kleineren Ortsteil von Horstmar berichtet. Dass er das mit "Leib und Seele" tut, bescheinigt dem 75-Jährigen Ludger Hummert, der zu den zahlreichen Besuchern der Veranstaltungsreihe „Hinter den Kulissen“ zählt.
In deren Rahmen haben das Kulturforum Steinfurt, der Caritasverband Steinfurt, der Heimatverein Horstmar und das St.-Gertrudis-Haus am Dienstagnachmittag als Kooperationspartner zum zweiten Interview in die Cafeteria des Altenwohnheims eingeladen. Dort begrüßt Heimleiter Bernd Wessel die Gäste, die mit Anni Lütke Brinkhaus eine gut aufgelegte sowie bestens vorbereitete Moderatorin und mit Franz Neugebauer einen erzählfreudigen Gast erlebten, dem es sichtlich Spaß macht, aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Die Chemie zwischen der ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten und dem früheren Mitarbeiter des Finanzamtes stimmt, was sicherlich auch daran liegt hat, dass sie langjährige Arbeitskollegen waren, die beim Kreis Steinfurt ihr Brot verdient haben. Inzwischen Pensionäre, können die Beiden heute das tun, was ihnen am meisten Spaß macht. Und das ist bei "fn" zweifelsohne die Pressearbeit, zu der der gebürtige Schlesier schon als Jugendlicher gefunden hat.
"Das kannst du auch", dachte sich der inzwischen zweifache Familienvater seinerzeit, als er noch die Berichte des Leerer Friseurs per Fahrrad zur Redaktion nach Burgsteinfurt brachte. Gesagt, getan. Der "Zugezogene" begann über seine neue Heimat in Wort und Bild zu berichten. Zunächst schrieb der Vertriebene mit der Hand, bis er sich eine Schreibmaschine leisten konnte. Das Geld dafür erarbeitete sich der heute zweifache Opa bei der Kartoffelsuche bei den Bauern in der Umgebung.
Die Filme entwickelte "fn" selbst. "Weil ich keine Dunkelkammer hatte, habe ich es unter der Bettdecke gemacht", schildert der Pensionär, der als Anschauungsobjekt eine Dose mitgebracht hat. In die kamen erst der Entwickler und einige Minuten später der Fixierer. "Alles musste immer gut geschüttelt werden", erinnert sich der langjährige Berichterstatter, der froh ist, dass es inzwischen digitale Kameras gibt und die Texte am Computer entstehen und per Mail verschickt werden können. Das erspart ihm die häufigen Fahrten zum Fotostudie Oskamp nach Borghorst, wo er die Negative einreichte und Bildabzüge davon bekam.
Ob Sport, Vereine, Kirche oder Kommunalpolitik, der Finanzexperte berichtet über alles, was in Leer geschieht. Als "Patriot" wollte er "sein Dorf" anfangs stets nach vorne bringen. Dabei lieferte er sich so manche "Schreibschlacht" mit Professor Dr. Anton Janßen, der als freier Mitarbeiter meistens über Horstmar geschrieben hat. Inzwischen haben sich die Grenzen verwischt und jeder "wildert" ab und an auch im Gebiet des anderen, was auch dem zunehmenden Alter der beiden Kollegen geschuldet ist.
"Man muss es schon aus Liebe tun", erklärt Neugebauer, was ihn antreibt, sich immer wieder aufs Neue auch abends und an den Wochenenden zu Terminen aufzumachen. Alle, die ihn kennen – und das sind die meisten – wissen, dass er für seinen Ort "brennt". Umso mehr freut "fn" sich über die anerkennenden Worte von Ludger Hummert. Der mag gar nicht daran denken, dass der Pensionär, den Stift und die Kamera einmal niederlegen könnte. Doch vielleicht hofft manchmal seine Frau Irmgard darauf. Schließlich muss sie oft auf ihren Mann verzichten, da dieser neben seiner Zeitungsarbeit auch noch als Dozent für das Kommunale Bildungswerk Berlin tätig ist. So gibt er Seminare in der Bundeshauptstadt und in Erfurt.
Nach dem munteren Austausch gibt es keine Fragen der Besucher. "Wir sind alle zufrieden", meint eine Seniorin. Dieses Lob dürfte den 75-Jährigen beflügeln, noch lange zu berichten. "Wenn es Leer gut geht, geht es auch Horstmar gut", meint Hausherr Bernd Wessel. Eine Erkenntnis, die er während des Interviews gewonnen hat.
Schnäppchensuche im ganzen Dorf
In Leer begegnete man am Sonntag auffallend vielen Menschen bepackt mit Taschen, Tüten und Kartons. Andere beluden Bollerwagen, Fahrräder oder ihre Autos. Des Rätsels Lösung: Es war Garagenflohmarkt. Hunderte Schnäppchenjäger machten sich im gesamten Ortsgebiet auf die Pirsch. An über 30 Standorten erwartete die Besucher ein riesiges Angebot. Die Auswahl reichte von Spielzeug, Porzellan, Glas, Schmuck, Blumentöpfen, Deko-Artikeln aller Art, Kleidung, Werkzeug, Gartengeräten, Autozubehör, Fahrrädern bis hin zu elektrischen Geräten. Darunter auch so manch originelles Stück. "Es ist schon seit heute morgen unheimlich viel los und wir verkaufen gut", zogen die Verkäufer bereits in der Mittagszeit zufrieden Bilanz.
Organisiert wurde der Garagenflohmarkt zum zweiten Mal vom Stadtmarketingverein "HorstmarErleben". "Wir freuen uns sehr, dass sich wieder so viele Bürgerinnen und Bürger beteiligt haben", so Geschäftsführer Hubertus Brunstering. Beim Garagenflohmarkt sind nur private Anbieter zugelassen. Der Reiz für die Besucher liegt in Vielfalt und Individualität. Kaum jemand, der nicht zufrieden mit mindestens einem "Fundstück" nach Hause ging. "Man kann hier tolle Sachen finden und die Preise sind echt moderat", war von den Schnäppchenjägern vielfach zu hören.
Der Garagenflohmarkt zog nicht nur einheimische, sondern auch zahlreiche auswärtige Besucher an. "Es kamen Leute aus Münster, Warendorf, Coesfeld, sogar dem Ruhrgebiet und den Niederlanden", berichteten die Verkäufer. Das herrliche Wetter trug dabei sicherlich zum Erfolg bei. Damit niemand die Übersicht verlor, hatte der Stadtmarketingverein einen Flyer mit Verkaufsadressen und Lageplan erstellt, der am Dorfladen und am Dorfpark öffentlich auslag.
Als echter Anziehungspunkt erwies sich der Hof May in Haltern. Neben fünf Verkaufsständen lockte die Cafeteria mit selbst gebackenem Kuchen die Gäste an. Idyllisch unter alten Bäumen konnten die Schnäppchenjäger auch Grillwurst und Getränke genießen. Im Dorf konnten die Flohmarktgäste bei Familie Ahmann ein Päuschen einlegen. Die hatte ihren Garten kurzerhand zur "Straußwirtschaft" umfunktioniert. Künftig will der Stadtmarketingverein im jährlichen Wechsel einen Garagenflohmarkt in Horstmar und Leer organisieren.
Dörfer feiern am Wochenende ihr Schützenfest
Der Schützenverein Leer-Dorf feiert am kommenden Wochenende von Samstag (29. Juni) bis zum Dienstag (2. Juni) sein Schützenfest. Den Auftakt bildet traditionell der Gottesdienst am Samstag um 18.30 Uhr in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian. Nach dem Schmücken der Vogelstange ist die Jugend eingeladen zur Neon-Party im Zelt am Kalvarienberg mit DJ Apix. Am Sonntag (10. Juni) treten die Schützen bereits um 14 Uhr am Vereinslokal Vissing/Wegmann an. Nach dem Ausholen der Hauptleute, der Fahnen sowie des Königs findet die Kranzniederlegung am Ehrenmal statt. Es folgt der Abmarsch zur Vogelstange in den Herswiesen unter Mitwirkung des Musikvereines Nienborg und des Spielmannszuges Horstmar 1979 e.V. Alle sind gespannt, wer das amtierende Königspaar Heinz und Petra Wegmann ablösen wird. Die Proklamation des neuen Königs erfolgt um 18 Uhr an der Vogelstange. Gemeinsam marschiert man anschließend durch das Dorf und macht an den örtlichen Gaststätten eine Trinkpause. Dabei wird der neue König auch seine Königin in Empfang nehmen können. Am Sonntag- und Montagabend findet jeweils um 20 Uhr die Polonaise durch das mit Wimpeln geschmückte Dorf statt. Für Stimmung im Festzelt am Kalvarienberg wird die Band "Nanu" am Sonntag und Montag sorgen. Am Montagabend nehmen auch Abordnungen aller örtlichen Schützenvereine am Königsball teil. Ganz Unentwegte treffen sich noch am Dienstag um 15 Uhr zum Rübenkönigschießen. Vor 50 Jahren residierten Werner Ahlers und Brigitte Hebbe über die Dörfer. Das Königspaar aus dem Jahre 1979, also vor 40 Jahren, stellten Hermann und Margret May. Vor 25 Jahren schoss Walter Ahlers den Vogel ab, der sich seine Ehefrau Marlies zur Königin nahm.
Vogelstand der Dörfer besteht seit 50 Jahren
Das diesjährige "Fahnensünnen" des Schützenvereines Leer-Dorf fand nicht wie gewöhnlich im Vereinslokal Vissing/Wegmann statt, sondern an der Vogelstange in den Herswiesen. Und das hatte seinen Grund: Seit 50 Jahren existiert der Vogelstand in der jetzigen Form. Frank Lölver, der stellvertretende Vorsitzende der Dörfer, erinnerte an die Geschichte der Vogelstange. Es wurde ein Bauausschuss gegründet, dem Walter Dapper, Hermann May, Theodor Gerdes, Martin Bömer, Alfred Ahlers und Josef Große Kleimann angehörten. Die Statik erstellte Alfons Raus. "Sie war durch die Bauaufsicht problemlos genehmigt worden" erinnert er sich. Die Folge waren zwei weitere Aufträge für die Schützenvereine Alst und Niedern Altenburg. An der Vogelstange wurden in den letzten Jahren Änderungen und Modernisierungen vorgenommen. Das mühselige und kraftraubende händische Aufziehen des Vogels wurde durch einen elektrischen Motor ersetzt. Mit einem Kugelfang konnte die Stange den heutigen sicherheitsrelevanten Anforderungen angepasst werden. Besonders schätzt man das gute nachbarschaftliche Verhältnis zur Familie Ewald Hölscher und Alf Bömer. Nachbar Karl Heinz Telgmann hat sogar sein Grundstück für den Schießstand zur Verfügung gestellt. Werner Thiemann und Walter Ahlers kümmern sich um den technisch einwandfreien Zustand der Anlage und die elektrische Versorgung. Felix Ahmann hat bereits 50 Nester der Eichenprozessionsspinner am Schießplatz beseitigt. Henning Wickenbrock, Tobias Kockmann und Fabian Lüring ist zu verdanken, dass es eine neue Garderobe am Vogelstand gibt. Hier können die Ausrüstungen während des Königschießens aufbewahrt werden. Eine neue Flinte, die Henning Wickenbrock und Thomas Selker beschafften, wird erstmals zum Einsatz kommen. Und das "Fahnensünnen" fand nach den vielen Dankesworten auch noch statt. Nach alter Tradition werden die Vereinsfahnen an die Sonne gehalten, damit sie vom Staub des Jahres befreit werden.
Wennings-Mühlenlädchen ab sofort geöffnet
Henne Bertha wollte ihren Augen nicht trauen, als sie noch recht staksig und unsicher aus dem Hühnermobil kroch. Sie reckte den Hals und schaute auf Jannings Quelle, sah den Schöppinger Berg und entdeckte beim Blick in die Runde die Konturen des Dörfchens Leer. Doch sie war nicht allein. Sie gehört zu den 300 Hühnern, die ihr neues Domizil direkt am Hofe Wenning in einem mit Hightech ausgestatteten mobilen Hühnerstall in der Bauerschaft Ostendorf haben. Zweiundzwanzig Wochen sind die Hühner alt, die im Hühnerhof Friedrichsruh in Ostbevern schlüpften. Sie haben sich zunächst zwei Wochen in einem mit Hightech ausgestatteten Mobile an die Umgebung gewöhnen können und genießen jetzt tagsüber nach ihrer Legearbeit die Freiheit auf einer großen Wiese. "Für jedes Tier steht eine Auslauffläche von vier Quadratmeter zur Verfügung" erklärt Heinrich Wenning den Besuchern. Damit haben sie viel Auslauf und immer frisches Grün zum picken. Wenn das Gras nicht mehr reiche, könne das Hühnermobile einfach weitergefahren werden. Genügend Fläche stehe zur Verfügung.
Bernd und Rabea Wenning haben sich mit den Hühnern einen lange gehegten Wunsch erfüllt. "Ei love you" lautet ihr Motto. Sie wollen sich aber auch damit ein weiteres Standbein aufbauen. Bisher habe die Schweinezucht zum Lebensunterhalt beigetragen, für eine Erweiterung des Schweinestalles fehle es allerdings an Fläche. So verkaufen sie die Eier in dem angrenzenden Mühlenlädchen, alles auf Vertrauensbasis. Demnächst wollen sie auch den Leerer Dorfladen beliefern. Rabea Wenning schwebt sogar ein Lieferservice zwischen Leer, Horstmar und Metelen (sie stammt aus Metelen) vor. Man denke aber auch an die Herstellung von Eierlikör und Bandnudeln. Sie sind voller Zuversicht, denn die Braunleger Lohmann Brown-Classic-Henne zeichne sich durch eine gute Legeleistung und ein ruhiges, ausgeglichenes Verhalten aus. Ein Elektrozaun soll die Tiere vor den Hunden und dem Fuchs schützen. Für Angriffe aus der Luft vom Habicht haben sich die Farmer etwas Besonderes einfallen lassen. Aisso Müller hat ihnen Ziegen zur Verfügung gestellt. "Chicken Police" steht auf den Brettern der Unterkunft für die Vierbeiner. Nähere Auskünfte erteilt Bernd Wenning unter der Handy-Nummer 0160 94823257 oder unter www.wennings-mühlenhof.de.
Waldfrieden begeht Gedenktag
Bei schönem Wetter folgten jetzt mehr als 120 Besucher der Einladung, am Gedenktag im Trauerwald in der Bauerschaft Alst teilzunehmen. Das Team vom "Waldfrieden", Anne Trindeitmar-Behr und Ehemann Holger Behr sowie Ann Kristin Behr hatten diese Veranstaltung zum vierten Mal organisiert. "Trauer brauche eine Gestalt", aus diesem Anlass werde jedes Jahr an einem Sonntag im Juni dieser Tag stattfinden, erklärte das Ehepaar. Der Trauerwald sei in den über dreieinhalb Jahren seines Bestehens sehr gut angenommen worden, betonte das Paar. So habe es dort mittlerweile gut 600 Bestattungen gegeben. Man erinnerte sich an die erste Zeit, wo der Wald noch in den "Kinderschuhen" steckte, die Wege noch nicht angelegt waren. "Der Wald ist sehr schön. Sobald man ihn betritt hat man das Gefühl der inneren Ruhe und Zufriedenheit", beschrieben Besucher ihre Eindrücke. Der Wald sei eine zweite Heimat. Man fühle sich gut aufgehoben, es erinnere sehr stark an ein Familientreffen.
Eindrucksvoll und einfühlsam war die Gedenkstunde, die auch in diesem Jahr vom Duett Susanne Teutenberg aus Wettringen (Gesang) und Udo Dinkelbach aus Burgsteinfurt (Gitarre) sowie Anne Trindeitmar-Behr gestaltet wurden. Die Teilnehmer waren beeindruckt von den rund 2,5 Kilometer langen Rundwegen entlang der Grabstätten. Immer wieder finde man neue Wege und Brücken. Der Wald wachse stetig und freue sich immer mehr Beliebtheit. Bei einer kleinen Stärkung gab es Gelegenheit, sich auszutauschen und der Verstorbenen zu gedenken. Anne Trindeitmar-Behr erwähnte wie beeindruckt sie seien, dass ihnen so viele Menschen ihr Vertrauen schenken. Und bedankte sich dafür.
"Wir wünschen uns für alle Hinterbliebenen und Menschen, die sich für den Wald entschiedenhaben, das er immer ein Ort der Geborgenheit und der Zuflucht sein wird" formulierte Anne Trindeitmar-Behr. In diesem Jahr wurde wie im vergangenen Jahr für die Ersthelfer vom DRK Horstmar gesammelt. Bereits seit 2017 treffen sich einmal im Monat die Hinterbliebenen zum zwanglosen Kaffeetrinken. Das treffen findet im Café Ello in Borghorst statt. Für viele ist dieser Termin zu einem festen Ritual geworden. Es haben sich Freundschaften ergeben und es finden wunderbare Gespräche statt.
Gute Beteiligung an Fronleichnamsprozession
Überaus zufrieden waren Pfarrdechant Johannes Büll und Diakon Franz Josef Reuver mit der Teilnahme an der Fronleichnamsprozession. Über 200 Personen nahmen daran teil. Zu ihnen gehörten die diesjährigen Kommunionkinder, die Abordnungen der kirchlichen Vereinigungen und Schützenvereine des Ortsteiles Leer, aber auch Mitglieder der Antoniusbruderschaft, der Katharinenbruderschaft sowie der Kolpingfamilie aus dem größeren Ortsteil Horstmar. "Wir machen die Prozession, damit der Segen der Eucharistie auf das Dorf ausstrahle", betonte Diakon Franz Josef Reuver. Man dürfe durchaus stolz sein auf die örtliche Gemeinschaft in Leer und mit erhobenem Haupt durch die Gemeinde gehen mit einem funktionierendem Vereinsleben, einer bewundernswerten Kreativität, es gebe ein gutes Miteinander. Der Kirchenchor sang unter der Leitung von Rafael D. Marihart an den einzelnen Segensaltären. Diese waren sehr schlicht gehalten und befanden sich im engen Orstekern. Wohl einmalig war der Segensaltar direkt am Bierpavillon, die Monstranz stand auf der Theke. "Lasst Jesus beim Biertrinken in unsere Mitte, auch er war gesellig" forderte Diakon Franz Josef Reuver. Pfarrdechant Johannes Büll versprach beim Schlußsegen, dass die erste Runde am Pavillon auf Kosten der Pfarrgemeinde gehe.
Plastikmüll hing über dem Segensaltar am Dorfladen und machte so auf die Umweltverschmutzung aufmerksam. "Verzichten Sie ab sofort auf Plastiktüten und tragen damit zum Umweltschutz bei" forderte Franz Josef Reuver. Einen Schatz suchten die Kommunionkinder im Sand der Schaufel eines Radladers. Ein goldenes Döschen kam hervor, darin ein Christusrelief ohne Hände und Beine. "Jesus braucht alle" erklärte Diakon Reuver dazu. Er forderte zum Nachdenken über den größten Schatz im Leben auf. Ein großer Pflug stand hinter dem Segensaltar vor dem Kalvarienberg. Reuver nahm seine Gegenwart zum Anlass, symbolisch Hand an den Pflug zu legen um verhärtete Krusten aufzubrechen. "Höre niemals auf zu erkunden, höre auf, immer nur schwarz zu sehen" war sein Credo. Die Fronleichnamsprozession fand einen harmonischen Ausklang auf dem Gelände vor dem Pfarrheim. Hier waren Bänke aufgestellt, mit Würstchen, Steaks und Getränken stärkten sich die Teilnehmer nach der Prozession durch die Gemeinde.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Auf den Tag genau vor zwanzig Jahren wurde in der Bauerschaft Ostendorf ein Teil des Radweges eingeweiht. Er war in Eigenleistung der Bewohner der Bauerschaft Ostendorf zwischen den Besitzungen Fier und Kirst auf 650 Metern entstanden. Manuela Toepper und Ralf Arning, damalige Vorsitzende der Interessengemeinschaft Radwegebau Ostendorf, hatten jetzt spontan zu einer Zusammenkunft an der Josefsstatue bei der Besitzung Drerup eingeladen. Dabei wurden Erinnerungen an den Einsatz vieler Ehrenamtlicher wach.
"Es ist einmalig im Lande, was hier durch die Eigeninitiative und Eigenleistung geschaffen wurde" brachte es damals Hubert Ebbeskotte, Bereichsleiter Betrieb und Verkehr des Westfälischen Straßenbauamtes bei der Einweihung auf den Punkt. Manuela Toepper und Ralf Arning erinnern sich, dass damals manch hartes Brett gebohrt werden musste, bevor es überhaupt losgehen konnte. Man handelte nach der Devise: steter Tropfen höhlt den Stein. Ein Hauptproblem war die Finanzierung der Materialkosten. Dankbar erinnert man sich an die damalige Landtagsabgeordnete Hannelore Brüning, mit deren Fürsprache Landesmittel freigemacht wurden. Die Stadt Horstmar musste in Vorlage treten. Doch allgemein stieß man auf großes Wohlwollen und Unterstützung. Aber es wurde immer wieder improvisiert.
v.l..n.r. Robin Stehr, Leonie Arning, Sebastian Raus, Marvin Arning, Lennard Raus und Jannik Arning
So erinnert sich Ralf Arning: "Plötzlich musste eine Ausführungszeichnung für den Verlauf des Radweges her. Ich habe mich hingesetzt und einfach gezeichnet. Das wäre heute nicht mehr möglich, weil die Anforderungen gestiegen sind." Heftigen Ärger gab es mit der VEW, weil er in der Nähe einer 10 KV-Leitung baggerte. Ein halbes Jahr haben die Bauarbeiten gedauert, die jeweils am Wochenende stattfanden. Durchschnittlich waren 30 Helfer im Einsatz. Und noch eines wurde bei der Zusammenkunft erwähnt: Es entstanden keine Grundstückskosten. Die Anlieger haben die benötigten Flächen kostenlos zur Verfügung gestellt. Man ließ sich bei der Zusammenkunft die gekühlten Getränke gut schmecken. Als dann der Regen kam, rückte man unter einem Pavillon näher zusammen, so wie man es bei den Ostendörfern bei allen möglichen Aktionen immer wieder erfährt.