Horstmar-Leer
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Ostendörfer bereits in den Startlöchern
Der Schützenverein Leer-Ostendorf pflegt den Kontakt zu seinen Mitgliedern. Vereinsmitglieder waren in den letzten Tagen unterwegs und haben die Mitgliedsbeiträge zum Verein persönlich aufgeholt. Dabei kam auch das vereinseigene Fahrrad zum Einsatz. In demokratischer Abstimmung wird am kommenden Freitag (12. Juli) festgelegt, welcher Wein beim Schützenfest (20. bis 23. Juli) eingeschenkt wird. Vereinswirt Stefan Arning wird dabei die einzelnen Weinsorten vorstellen. Die Weinprobe beginnt um 19.30 Uhr in der Festscheune an Jannings Quelle. Traditionsgemäß werden die Damen des Vereins an diesem Abend auch die Rosen für den Schmuck am Schießplatz und am Festzelt am Kalvarienberg binden.
Stammtischturnier auf der Leerer Tennisanlage
Zu einem ganz besonderen Tennisturnier kommt es am kommenden Samstag (13. Juli) auf der Anlage am Leerbach. Eingeladen sind alle Männerstammtische aus Leer. "Wir wollen damit den Tennissport in Leer populärer machen und allen einen sportlichen, vergnüglichen Nachmittag bereiten" begründen die Hauptorganisatoren Sven Kirst, Guido Müller und Johannes Kleinehollenhorst ihre Aktivitäten um das Turnier. Sie haben alle Männerstammtische angeschrieben oder persönlich Kontakt aufgenommen. Entsprechend gut ist die Resonanz. Unentschlossene können sich aber auch jetzt noch bei Guido Müller (Tel. 0172 4003047) melden. Turnierbeginn ist um 13 Uhr. Gegen 18 Uhr wird mit der Übergabe der vier Pokale gerechnet. Tennisschläger werden gestellt. Zuschauer sind herzlich willkommen, für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Erweiterung der Öffnungszeiten
Eine segensreiche Einrichtung für Horstmar und Leer ist der Wertstoffhof im Horstmarer Gewerbegebiet. Er wird außerordentlich gut angenommen. An den Öffnungszeiten freitags zwischen 15 und 18 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr kommt es immer wieder zu Staus, man spricht von "Großkampftagen". Bürgermeister Robert Wenking deutete an, dass die Öffnungszeiten in Kürze erweitert werden sollen um die Situation ein wenig zu entzerren.
Beschwerlich ist das Abladen von Grünabfällen in den bereitgestellten Containern. Die Behältnisse müssen zunächst über eine Treppe hochgetragen und dann noch über die Seitenwand des Containers gewuchtet werden. Von Seiten der Stadt sind Überlegungen für eine Veränderung angestellt worden. Bürgermeister Robert Wenking machte deutlich, dass eine angedachte Lösung für eine Änderung des gesamten Standortes mit entsprechenden Baumaßnahmen aus finanziellen Gründen wohl kaum infrage komme. Es kämen dabei Kosten in Höhe von rd. 800.000 € auf die Stadt zu, die letztendlich der Bürger über die Müllabfuhrgebühren bezahlen müsse. Besichtigungen anderer Wertstoffhöfe durch Ratsherren führten zu dieser Erkenntnis. Als Lösung des Problems komme evtl. eine Schüttbox in Frage.
CDU-Fraktionsvorsitzender Winfried Mollenhauer beklagte die verkehrliche Situation. Durch die auf den Parkstreifen am Wertstoffhof abgestellten Fahrzeuge (insbesondere große LKW) sei die Einsicht in den fließenden Verkehr nicht gewährleistet. Durch Aufstellen von Blumenkübeln soll jetzt das Parken verhindert werden.
Neue Ideen für noch mehr Zusammenhalt gesucht
Die ehemals selbstständigen Gemeinden Horstmar und Leer sind vor 50 Jahren, am 1. Juli 1969, unter einem gemeinsamen Dach Stadt Horstmar zusammengekommen. In diesen Jahrzehnten ist die Gemeinschaft gewachsen. So bilden beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr mit den Löschzügen Horstmar und Leer eine Einheit, die Sportvereine TuS Germania und Westfalia arbeiten vorbildlich im Jugendfußball miteinander, die Kinder- und Jugendtreffs vipz und JuLe organisieren und koordinieren zahlreiche Aktivitäten.
Die Ratsmitglieder, die die Zukunftsentscheidungen für Horstmar und Leer fassen, unterstützen Projekte, die die Gemeinschaft besonders fördern. Jetzt hat Bürgermeister Robert Wenking alle 14- bis 18-Jährigen zum Mitmachen aufgefordert. Unter dem Motto "Wir in Horstmar und Leer" geht man auf die Suche nach den besten Zukunftsprojekten und -ideen, die geeignet sind, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaft zwischen Bürgern aus beiden Ortsteilen noch mehr zu vertiefen.
Die Projekte können sich auf Vereine und Verbände beziehen, sportlicher, musikalischer oder kultureller Natur sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Bürgermeister würde sich freuen, wenn von den Jugendlichen gemeinsam mit Freunden, mit Vereinskollegen oder Klassenkameraden Projektvorschläge unterbreiten würden, die geeignet sind, die Gemeinschaft weiter zu verbessern.
Wie der Vorschlag präsentiert wird, ob schriftlich oder als Video, bleibt jedem überlassen. Für die ersten drei Plätze werden 300 Euro, 250 Euro und 100 Euro ausgelobt. Drei weitere Preise sind mit jeweils 50 Euro dotiert. Die Übergabe soll am 28. September auf der Eventbühne in Leer erfolgen.
Kunst ist manchmal auch harte Arbeit
Von Hitze und Staub ließen sich die kreativen Kids aus Horstmar und Leer nicht abhalten. Mit Fantasie und körperlichem Einsatz gestalteten sie Skulpturen aus Ytong-Steinen. "Das ist wirklich anstrengend, denn die Steine sind sehr fest", zeigte sich auch Ida Fiebig, Leiterin des Jugendtreffs Vipz in Horstmar, überrascht. So war es für die zehn Jungen und ein Mädchen ein wahrhaft "steiniger" Weg vom Entwurf bis zur fertigen Skulptur.
Angeleitet und tatkräftig unterstützt wurden die Kinder von Andreas Laugesen. Der für seine Skulpturen bekannte Künstler hat sein Atelier in der Bauerschaft Ostendorf. "Ich arbeite sonst nicht mit Kindern, aber dieses Projekt gefällt mir und für mein Dorf mache ich das gerne", so Laugesen.
Selbst versiert im Umgang mit Werkzeug, zeigte er den Kindern, wie man den Stein mit Hammer, Säge und Feile richtig bearbeitet. Streng genommen handelt es sich bei Ytong nicht um Stein, sondern um dampfgehärteten Leichtkalkbeton. Wird er bearbeitet, entsteht feiner weißer Staub, der sich sofort ringsum verteilt. "Deshalb ist es wichtig, dass die Kinder Schutzmasken tragen", erklärte Doris Zintl vom Leerer Jugendtreff. Außerdem arbeiteten die Kinder im Freien, auf dem Platz vor der Astrid Lindgren-Grundschule in Leer.
"Der Wunsch, etwas mit Ytong zu fertigen, kam von den Kindern selbst und deshalb sind alle hoch motiviert", freuten sich die beiden Jugendtreff-Leiterinnen. Die Kids setzten sich dabei sehr unterschiedliche Ziele, die Motive ihrer Skulpturen hatten eine große Bandbreite. "Ich mache eine Katze für meine Mama", erklärte der zwölfjährige Lukas. Janus (11) meißelte lieber das Emblem seines favorisierten Fußballvereins in den Stein. Andere entschieden sich für coole Trecker oder ihre Initialen. Die Motorrad-Fans Hennes (11) und Lutz (10) wagten sich an den Schriftzug ihrer Lieblingsmarke KTM. Einige schafften sogar zwei Figuren. "Ich habe eine Eule und einen Fisch", verkündete die zehnjährige Marie stolz.
Die Aktion Skulpturen aus Ytong war in diesem Jahr bereits das zweite Projekt im Rahmen des "Kulturrucksack NRW". Organisiert werden die Angebote dieses landesweiten Förderprogramms vor Ort seit Jahren vom Stadtmarketingverein HorstmarErleben in Kooperation mit den Jugendtreffs Vipz und JuLe.
Die Volksbank Ochtrup-Laer ist als Sponsor aktiv. Noch im Juli steht die nächste Aktion für zehn bis 14-jährige an: Es wird ein Film in Stopp-Motion-Technik hergestellt. Im Oktober lädt das Kinder Ferien- und Freizeitwerk Horstmar zur "Stadtmalerei" ein.
Schützenverein Leer-Dorf hat einen neuen neuen König
Der Schützenverein Leer-Dorf hat einen neuen König. Mit dem 247. Schuss holte Lucas Frahling nach einem spannenden Ringen um die Königswürde den Rest des arg zerfledderten Holzvogels von der Stange. Der neue König Lucas Frahling erwählte sich Nele Rodine zur Königin. Die beiden lösten das Vorjahreskönigspaar Heinz und Petra Wegmann ab. Damit regiert jetzt wieder ein Junggesellenpaar über die Dörfer. Den Reigen beim Schießen eröffneten traditionsgemäß Bürgermeister Robert Wenking und Pfarrer Dhaman Karanam. Schießmeister Thomas Selker hatte alle Mühe, die Flinten wieder nachzuladen. Der Andrang der Schützen war sehr groß. Es herrschte eine prächtige Stimmung. Die hohen Bäume spendeten bei den hochsommerlichen Temperaturen den notwendigen Schatten. Zur musikalischen Unterhaltung trugen der Spielmannszug Horstmar und Nienborg bei. Die Zuschauer an den Straßenrändern waren erstaunt über die sehr gute Beteiligung der Vereinsmitglieder bei den Polonaisen am Sonntag- und Montagabend. Traditionsgemäß nahmen am Montagabend auch Abordnungen der heimischen Schützenvereine am Königsball teil. In Erinnerung bleibt auch der sehr gute besuchte Jugendball am Samstag im Festzelt am Kalvarienberg.
"Das kannst du auch"
Die Bürger in Leer wissen, was sie an "fn" haben. Hinter dem Kürzel verbirgt sich Franz Neugebauer, der seit 55 Jahren als freier Mitarbeiter der Westfälischen Nachrichten primär über den kleineren Ortsteil von Horstmar berichtet. Dass er das mit "Leib und Seele" tut, bescheinigt dem 75-Jährigen Ludger Hummert, der zu den zahlreichen Besuchern der Veranstaltungsreihe „Hinter den Kulissen“ zählt.
In deren Rahmen haben das Kulturforum Steinfurt, der Caritasverband Steinfurt, der Heimatverein Horstmar und das St.-Gertrudis-Haus am Dienstagnachmittag als Kooperationspartner zum zweiten Interview in die Cafeteria des Altenwohnheims eingeladen. Dort begrüßt Heimleiter Bernd Wessel die Gäste, die mit Anni Lütke Brinkhaus eine gut aufgelegte sowie bestens vorbereitete Moderatorin und mit Franz Neugebauer einen erzählfreudigen Gast erlebten, dem es sichtlich Spaß macht, aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Die Chemie zwischen der ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten und dem früheren Mitarbeiter des Finanzamtes stimmt, was sicherlich auch daran liegt hat, dass sie langjährige Arbeitskollegen waren, die beim Kreis Steinfurt ihr Brot verdient haben. Inzwischen Pensionäre, können die Beiden heute das tun, was ihnen am meisten Spaß macht. Und das ist bei "fn" zweifelsohne die Pressearbeit, zu der der gebürtige Schlesier schon als Jugendlicher gefunden hat.
"Das kannst du auch", dachte sich der inzwischen zweifache Familienvater seinerzeit, als er noch die Berichte des Leerer Friseurs per Fahrrad zur Redaktion nach Burgsteinfurt brachte. Gesagt, getan. Der "Zugezogene" begann über seine neue Heimat in Wort und Bild zu berichten. Zunächst schrieb der Vertriebene mit der Hand, bis er sich eine Schreibmaschine leisten konnte. Das Geld dafür erarbeitete sich der heute zweifache Opa bei der Kartoffelsuche bei den Bauern in der Umgebung.
Die Filme entwickelte "fn" selbst. "Weil ich keine Dunkelkammer hatte, habe ich es unter der Bettdecke gemacht", schildert der Pensionär, der als Anschauungsobjekt eine Dose mitgebracht hat. In die kamen erst der Entwickler und einige Minuten später der Fixierer. "Alles musste immer gut geschüttelt werden", erinnert sich der langjährige Berichterstatter, der froh ist, dass es inzwischen digitale Kameras gibt und die Texte am Computer entstehen und per Mail verschickt werden können. Das erspart ihm die häufigen Fahrten zum Fotostudie Oskamp nach Borghorst, wo er die Negative einreichte und Bildabzüge davon bekam.
Ob Sport, Vereine, Kirche oder Kommunalpolitik, der Finanzexperte berichtet über alles, was in Leer geschieht. Als "Patriot" wollte er "sein Dorf" anfangs stets nach vorne bringen. Dabei lieferte er sich so manche "Schreibschlacht" mit Professor Dr. Anton Janßen, der als freier Mitarbeiter meistens über Horstmar geschrieben hat. Inzwischen haben sich die Grenzen verwischt und jeder "wildert" ab und an auch im Gebiet des anderen, was auch dem zunehmenden Alter der beiden Kollegen geschuldet ist.
"Man muss es schon aus Liebe tun", erklärt Neugebauer, was ihn antreibt, sich immer wieder aufs Neue auch abends und an den Wochenenden zu Terminen aufzumachen. Alle, die ihn kennen – und das sind die meisten – wissen, dass er für seinen Ort "brennt". Umso mehr freut "fn" sich über die anerkennenden Worte von Ludger Hummert. Der mag gar nicht daran denken, dass der Pensionär, den Stift und die Kamera einmal niederlegen könnte. Doch vielleicht hofft manchmal seine Frau Irmgard darauf. Schließlich muss sie oft auf ihren Mann verzichten, da dieser neben seiner Zeitungsarbeit auch noch als Dozent für das Kommunale Bildungswerk Berlin tätig ist. So gibt er Seminare in der Bundeshauptstadt und in Erfurt.
Nach dem munteren Austausch gibt es keine Fragen der Besucher. "Wir sind alle zufrieden", meint eine Seniorin. Dieses Lob dürfte den 75-Jährigen beflügeln, noch lange zu berichten. "Wenn es Leer gut geht, geht es auch Horstmar gut", meint Hausherr Bernd Wessel. Eine Erkenntnis, die er während des Interviews gewonnen hat.
Schnäppchensuche im ganzen Dorf
In Leer begegnete man am Sonntag auffallend vielen Menschen bepackt mit Taschen, Tüten und Kartons. Andere beluden Bollerwagen, Fahrräder oder ihre Autos. Des Rätsels Lösung: Es war Garagenflohmarkt. Hunderte Schnäppchenjäger machten sich im gesamten Ortsgebiet auf die Pirsch. An über 30 Standorten erwartete die Besucher ein riesiges Angebot. Die Auswahl reichte von Spielzeug, Porzellan, Glas, Schmuck, Blumentöpfen, Deko-Artikeln aller Art, Kleidung, Werkzeug, Gartengeräten, Autozubehör, Fahrrädern bis hin zu elektrischen Geräten. Darunter auch so manch originelles Stück. "Es ist schon seit heute morgen unheimlich viel los und wir verkaufen gut", zogen die Verkäufer bereits in der Mittagszeit zufrieden Bilanz.
Organisiert wurde der Garagenflohmarkt zum zweiten Mal vom Stadtmarketingverein "HorstmarErleben". "Wir freuen uns sehr, dass sich wieder so viele Bürgerinnen und Bürger beteiligt haben", so Geschäftsführer Hubertus Brunstering. Beim Garagenflohmarkt sind nur private Anbieter zugelassen. Der Reiz für die Besucher liegt in Vielfalt und Individualität. Kaum jemand, der nicht zufrieden mit mindestens einem "Fundstück" nach Hause ging. "Man kann hier tolle Sachen finden und die Preise sind echt moderat", war von den Schnäppchenjägern vielfach zu hören.
Der Garagenflohmarkt zog nicht nur einheimische, sondern auch zahlreiche auswärtige Besucher an. "Es kamen Leute aus Münster, Warendorf, Coesfeld, sogar dem Ruhrgebiet und den Niederlanden", berichteten die Verkäufer. Das herrliche Wetter trug dabei sicherlich zum Erfolg bei. Damit niemand die Übersicht verlor, hatte der Stadtmarketingverein einen Flyer mit Verkaufsadressen und Lageplan erstellt, der am Dorfladen und am Dorfpark öffentlich auslag.
Als echter Anziehungspunkt erwies sich der Hof May in Haltern. Neben fünf Verkaufsständen lockte die Cafeteria mit selbst gebackenem Kuchen die Gäste an. Idyllisch unter alten Bäumen konnten die Schnäppchenjäger auch Grillwurst und Getränke genießen. Im Dorf konnten die Flohmarktgäste bei Familie Ahmann ein Päuschen einlegen. Die hatte ihren Garten kurzerhand zur "Straußwirtschaft" umfunktioniert. Künftig will der Stadtmarketingverein im jährlichen Wechsel einen Garagenflohmarkt in Horstmar und Leer organisieren.
Dörfer feiern am Wochenende ihr Schützenfest
Der Schützenverein Leer-Dorf feiert am kommenden Wochenende von Samstag (29. Juni) bis zum Dienstag (2. Juni) sein Schützenfest. Den Auftakt bildet traditionell der Gottesdienst am Samstag um 18.30 Uhr in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian. Nach dem Schmücken der Vogelstange ist die Jugend eingeladen zur Neon-Party im Zelt am Kalvarienberg mit DJ Apix. Am Sonntag (10. Juni) treten die Schützen bereits um 14 Uhr am Vereinslokal Vissing/Wegmann an. Nach dem Ausholen der Hauptleute, der Fahnen sowie des Königs findet die Kranzniederlegung am Ehrenmal statt. Es folgt der Abmarsch zur Vogelstange in den Herswiesen unter Mitwirkung des Musikvereines Nienborg und des Spielmannszuges Horstmar 1979 e.V. Alle sind gespannt, wer das amtierende Königspaar Heinz und Petra Wegmann ablösen wird. Die Proklamation des neuen Königs erfolgt um 18 Uhr an der Vogelstange. Gemeinsam marschiert man anschließend durch das Dorf und macht an den örtlichen Gaststätten eine Trinkpause. Dabei wird der neue König auch seine Königin in Empfang nehmen können. Am Sonntag- und Montagabend findet jeweils um 20 Uhr die Polonaise durch das mit Wimpeln geschmückte Dorf statt. Für Stimmung im Festzelt am Kalvarienberg wird die Band "Nanu" am Sonntag und Montag sorgen. Am Montagabend nehmen auch Abordnungen aller örtlichen Schützenvereine am Königsball teil. Ganz Unentwegte treffen sich noch am Dienstag um 15 Uhr zum Rübenkönigschießen. Vor 50 Jahren residierten Werner Ahlers und Brigitte Hebbe über die Dörfer. Das Königspaar aus dem Jahre 1979, also vor 40 Jahren, stellten Hermann und Margret May. Vor 25 Jahren schoss Walter Ahlers den Vogel ab, der sich seine Ehefrau Marlies zur Königin nahm.
Vogelstand der Dörfer besteht seit 50 Jahren
Das diesjährige "Fahnensünnen" des Schützenvereines Leer-Dorf fand nicht wie gewöhnlich im Vereinslokal Vissing/Wegmann statt, sondern an der Vogelstange in den Herswiesen. Und das hatte seinen Grund: Seit 50 Jahren existiert der Vogelstand in der jetzigen Form. Frank Lölver, der stellvertretende Vorsitzende der Dörfer, erinnerte an die Geschichte der Vogelstange. Es wurde ein Bauausschuss gegründet, dem Walter Dapper, Hermann May, Theodor Gerdes, Martin Bömer, Alfred Ahlers und Josef Große Kleimann angehörten. Die Statik erstellte Alfons Raus. "Sie war durch die Bauaufsicht problemlos genehmigt worden" erinnert er sich. Die Folge waren zwei weitere Aufträge für die Schützenvereine Alst und Niedern Altenburg. An der Vogelstange wurden in den letzten Jahren Änderungen und Modernisierungen vorgenommen. Das mühselige und kraftraubende händische Aufziehen des Vogels wurde durch einen elektrischen Motor ersetzt. Mit einem Kugelfang konnte die Stange den heutigen sicherheitsrelevanten Anforderungen angepasst werden. Besonders schätzt man das gute nachbarschaftliche Verhältnis zur Familie Ewald Hölscher und Alf Bömer. Nachbar Karl Heinz Telgmann hat sogar sein Grundstück für den Schießstand zur Verfügung gestellt. Werner Thiemann und Walter Ahlers kümmern sich um den technisch einwandfreien Zustand der Anlage und die elektrische Versorgung. Felix Ahmann hat bereits 50 Nester der Eichenprozessionsspinner am Schießplatz beseitigt. Henning Wickenbrock, Tobias Kockmann und Fabian Lüring ist zu verdanken, dass es eine neue Garderobe am Vogelstand gibt. Hier können die Ausrüstungen während des Königschießens aufbewahrt werden. Eine neue Flinte, die Henning Wickenbrock und Thomas Selker beschafften, wird erstmals zum Einsatz kommen. Und das "Fahnensünnen" fand nach den vielen Dankesworten auch noch statt. Nach alter Tradition werden die Vereinsfahnen an die Sonne gehalten, damit sie vom Staub des Jahres befreit werden.
Wennings-Mühlenlädchen ab sofort geöffnet
Henne Bertha wollte ihren Augen nicht trauen, als sie noch recht staksig und unsicher aus dem Hühnermobil kroch. Sie reckte den Hals und schaute auf Jannings Quelle, sah den Schöppinger Berg und entdeckte beim Blick in die Runde die Konturen des Dörfchens Leer. Doch sie war nicht allein. Sie gehört zu den 300 Hühnern, die ihr neues Domizil direkt am Hofe Wenning in einem mit Hightech ausgestatteten mobilen Hühnerstall in der Bauerschaft Ostendorf haben. Zweiundzwanzig Wochen sind die Hühner alt, die im Hühnerhof Friedrichsruh in Ostbevern schlüpften. Sie haben sich zunächst zwei Wochen in einem mit Hightech ausgestatteten Mobile an die Umgebung gewöhnen können und genießen jetzt tagsüber nach ihrer Legearbeit die Freiheit auf einer großen Wiese. "Für jedes Tier steht eine Auslauffläche von vier Quadratmeter zur Verfügung" erklärt Heinrich Wenning den Besuchern. Damit haben sie viel Auslauf und immer frisches Grün zum picken. Wenn das Gras nicht mehr reiche, könne das Hühnermobile einfach weitergefahren werden. Genügend Fläche stehe zur Verfügung.
Bernd und Rabea Wenning haben sich mit den Hühnern einen lange gehegten Wunsch erfüllt. "Ei love you" lautet ihr Motto. Sie wollen sich aber auch damit ein weiteres Standbein aufbauen. Bisher habe die Schweinezucht zum Lebensunterhalt beigetragen, für eine Erweiterung des Schweinestalles fehle es allerdings an Fläche. So verkaufen sie die Eier in dem angrenzenden Mühlenlädchen, alles auf Vertrauensbasis. Demnächst wollen sie auch den Leerer Dorfladen beliefern. Rabea Wenning schwebt sogar ein Lieferservice zwischen Leer, Horstmar und Metelen (sie stammt aus Metelen) vor. Man denke aber auch an die Herstellung von Eierlikör und Bandnudeln. Sie sind voller Zuversicht, denn die Braunleger Lohmann Brown-Classic-Henne zeichne sich durch eine gute Legeleistung und ein ruhiges, ausgeglichenes Verhalten aus. Ein Elektrozaun soll die Tiere vor den Hunden und dem Fuchs schützen. Für Angriffe aus der Luft vom Habicht haben sich die Farmer etwas Besonderes einfallen lassen. Aisso Müller hat ihnen Ziegen zur Verfügung gestellt. "Chicken Police" steht auf den Brettern der Unterkunft für die Vierbeiner. Nähere Auskünfte erteilt Bernd Wenning unter der Handy-Nummer 0160 94823257 oder unter www.wennings-mühlenhof.de.
Waldfrieden begeht Gedenktag
Bei schönem Wetter folgten jetzt mehr als 120 Besucher der Einladung, am Gedenktag im Trauerwald in der Bauerschaft Alst teilzunehmen. Das Team vom "Waldfrieden", Anne Trindeitmar-Behr und Ehemann Holger Behr sowie Ann Kristin Behr hatten diese Veranstaltung zum vierten Mal organisiert. "Trauer brauche eine Gestalt", aus diesem Anlass werde jedes Jahr an einem Sonntag im Juni dieser Tag stattfinden, erklärte das Ehepaar. Der Trauerwald sei in den über dreieinhalb Jahren seines Bestehens sehr gut angenommen worden, betonte das Paar. So habe es dort mittlerweile gut 600 Bestattungen gegeben. Man erinnerte sich an die erste Zeit, wo der Wald noch in den "Kinderschuhen" steckte, die Wege noch nicht angelegt waren. "Der Wald ist sehr schön. Sobald man ihn betritt hat man das Gefühl der inneren Ruhe und Zufriedenheit", beschrieben Besucher ihre Eindrücke. Der Wald sei eine zweite Heimat. Man fühle sich gut aufgehoben, es erinnere sehr stark an ein Familientreffen.
Eindrucksvoll und einfühlsam war die Gedenkstunde, die auch in diesem Jahr vom Duett Susanne Teutenberg aus Wettringen (Gesang) und Udo Dinkelbach aus Burgsteinfurt (Gitarre) sowie Anne Trindeitmar-Behr gestaltet wurden. Die Teilnehmer waren beeindruckt von den rund 2,5 Kilometer langen Rundwegen entlang der Grabstätten. Immer wieder finde man neue Wege und Brücken. Der Wald wachse stetig und freue sich immer mehr Beliebtheit. Bei einer kleinen Stärkung gab es Gelegenheit, sich auszutauschen und der Verstorbenen zu gedenken. Anne Trindeitmar-Behr erwähnte wie beeindruckt sie seien, dass ihnen so viele Menschen ihr Vertrauen schenken. Und bedankte sich dafür.
"Wir wünschen uns für alle Hinterbliebenen und Menschen, die sich für den Wald entschiedenhaben, das er immer ein Ort der Geborgenheit und der Zuflucht sein wird" formulierte Anne Trindeitmar-Behr. In diesem Jahr wurde wie im vergangenen Jahr für die Ersthelfer vom DRK Horstmar gesammelt. Bereits seit 2017 treffen sich einmal im Monat die Hinterbliebenen zum zwanglosen Kaffeetrinken. Das treffen findet im Café Ello in Borghorst statt. Für viele ist dieser Termin zu einem festen Ritual geworden. Es haben sich Freundschaften ergeben und es finden wunderbare Gespräche statt.
Gute Beteiligung an Fronleichnamsprozession
Überaus zufrieden waren Pfarrdechant Johannes Büll und Diakon Franz Josef Reuver mit der Teilnahme an der Fronleichnamsprozession. Über 200 Personen nahmen daran teil. Zu ihnen gehörten die diesjährigen Kommunionkinder, die Abordnungen der kirchlichen Vereinigungen und Schützenvereine des Ortsteiles Leer, aber auch Mitglieder der Antoniusbruderschaft, der Katharinenbruderschaft sowie der Kolpingfamilie aus dem größeren Ortsteil Horstmar. "Wir machen die Prozession, damit der Segen der Eucharistie auf das Dorf ausstrahle", betonte Diakon Franz Josef Reuver. Man dürfe durchaus stolz sein auf die örtliche Gemeinschaft in Leer und mit erhobenem Haupt durch die Gemeinde gehen mit einem funktionierendem Vereinsleben, einer bewundernswerten Kreativität, es gebe ein gutes Miteinander. Der Kirchenchor sang unter der Leitung von Rafael D. Marihart an den einzelnen Segensaltären. Diese waren sehr schlicht gehalten und befanden sich im engen Orstekern. Wohl einmalig war der Segensaltar direkt am Bierpavillon, die Monstranz stand auf der Theke. "Lasst Jesus beim Biertrinken in unsere Mitte, auch er war gesellig" forderte Diakon Franz Josef Reuver. Pfarrdechant Johannes Büll versprach beim Schlußsegen, dass die erste Runde am Pavillon auf Kosten der Pfarrgemeinde gehe.
Plastikmüll hing über dem Segensaltar am Dorfladen und machte so auf die Umweltverschmutzung aufmerksam. "Verzichten Sie ab sofort auf Plastiktüten und tragen damit zum Umweltschutz bei" forderte Franz Josef Reuver. Einen Schatz suchten die Kommunionkinder im Sand der Schaufel eines Radladers. Ein goldenes Döschen kam hervor, darin ein Christusrelief ohne Hände und Beine. "Jesus braucht alle" erklärte Diakon Reuver dazu. Er forderte zum Nachdenken über den größten Schatz im Leben auf. Ein großer Pflug stand hinter dem Segensaltar vor dem Kalvarienberg. Reuver nahm seine Gegenwart zum Anlass, symbolisch Hand an den Pflug zu legen um verhärtete Krusten aufzubrechen. "Höre niemals auf zu erkunden, höre auf, immer nur schwarz zu sehen" war sein Credo. Die Fronleichnamsprozession fand einen harmonischen Ausklang auf dem Gelände vor dem Pfarrheim. Hier waren Bänke aufgestellt, mit Würstchen, Steaks und Getränken stärkten sich die Teilnehmer nach der Prozession durch die Gemeinde.
Steter Tropfen höhlt den Stein
Auf den Tag genau vor zwanzig Jahren wurde in der Bauerschaft Ostendorf ein Teil des Radweges eingeweiht. Er war in Eigenleistung der Bewohner der Bauerschaft Ostendorf zwischen den Besitzungen Fier und Kirst auf 650 Metern entstanden. Manuela Toepper und Ralf Arning, damalige Vorsitzende der Interessengemeinschaft Radwegebau Ostendorf, hatten jetzt spontan zu einer Zusammenkunft an der Josefsstatue bei der Besitzung Drerup eingeladen. Dabei wurden Erinnerungen an den Einsatz vieler Ehrenamtlicher wach.
"Es ist einmalig im Lande, was hier durch die Eigeninitiative und Eigenleistung geschaffen wurde" brachte es damals Hubert Ebbeskotte, Bereichsleiter Betrieb und Verkehr des Westfälischen Straßenbauamtes bei der Einweihung auf den Punkt. Manuela Toepper und Ralf Arning erinnern sich, dass damals manch hartes Brett gebohrt werden musste, bevor es überhaupt losgehen konnte. Man handelte nach der Devise: steter Tropfen höhlt den Stein. Ein Hauptproblem war die Finanzierung der Materialkosten. Dankbar erinnert man sich an die damalige Landtagsabgeordnete Hannelore Brüning, mit deren Fürsprache Landesmittel freigemacht wurden. Die Stadt Horstmar musste in Vorlage treten. Doch allgemein stieß man auf großes Wohlwollen und Unterstützung. Aber es wurde immer wieder improvisiert.
v.l..n.r. Robin Stehr, Leonie Arning, Sebastian Raus, Marvin Arning, Lennard Raus und Jannik Arning
So erinnert sich Ralf Arning: "Plötzlich musste eine Ausführungszeichnung für den Verlauf des Radweges her. Ich habe mich hingesetzt und einfach gezeichnet. Das wäre heute nicht mehr möglich, weil die Anforderungen gestiegen sind." Heftigen Ärger gab es mit der VEW, weil er in der Nähe einer 10 KV-Leitung baggerte. Ein halbes Jahr haben die Bauarbeiten gedauert, die jeweils am Wochenende stattfanden. Durchschnittlich waren 30 Helfer im Einsatz. Und noch eines wurde bei der Zusammenkunft erwähnt: Es entstanden keine Grundstückskosten. Die Anlieger haben die benötigten Flächen kostenlos zur Verfügung gestellt. Man ließ sich bei der Zusammenkunft die gekühlten Getränke gut schmecken. Als dann der Regen kam, rückte man unter einem Pavillon näher zusammen, so wie man es bei den Ostendörfern bei allen möglichen Aktionen immer wieder erfährt.
Landwirte erhalten Tipps vom Fachmann
Zur dritten Feldbegehung in diesem Jahr hatte Berthold Tenkmann, der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsvereines Horstmar/Leer seine Berufskollegen eingeladen. Matthias Voß, Pflanzenschutzberater der Bayer-AG, gab den anwesenden Landwirten Tipps für eine weitere notwendige Behandlung des Getreides und der Maispflanzen. Neben dem Getreidehähnchen, einem Käfer aus der Familie der Blattkäfer, haben sich in jüngster Zeit auch Läuse auf den Halmen des Getreides ausgebreitet, konnte während des Rundganges festgestellt werden. Es gebe reichlich Schadinsekten, aber auch nützliche Insekten machten sich breit. Matthias Voß klärte auf, welche Maßnahmen bei den ohnehin durch wenig Regen geschwächten Pflanzen notwendig seien. "Wir wollen nur das unbedingt notwendige tun für eine gute Ernte, denn schließlich geht jede Behandlung auch ans Portemonnaie" machte Berthold Tenkmann den Sinn und Zweck der Beratung durch den Fachmann deutlich. Der Mais, so die Feststellung beim Rundgang, hat sich durch den letzten Regen ein wenig erholt. Um eine gesunde Entwicklung der Maispflanze sicherzustellen, sei in Einzelfällen eine Nachbehandlung zur Unkrautvernichtung erforderlich. Ansonsten gingen der Pflanze die notwendigen Nährstoffe verloren. Matthias Voß zeigte sich mit dem Ergebnis der vorherigen Feldbegehungen insgesamt zufrieden, man habe eine angepasste Düngung vorgenommen, nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel.
Nachwuchsturnier geht in die 24. Runde
Der Sportverein Westfalia Leer führt auch in diesem Jahr wiederum ein Kleinfeldrasenturnier mit Zeltlager durch. Vorgesehen ist das kommende Wochenende vom 14. bis 16. Juni. Die F-Jugendlichen nehmen mit acht Mannschaften, die E-Jugend mit neun Mannschaften und die D-Jugendlichen mit elf Mannschaften teil. Turnierbeginn ist am Samstag (15. Juni) für die D-Junioren um 9.30 Uhr und für die E- u. F-Junioren ab 13.15 Uhr bzw. 13.30 Uhr. Gespielt wird auf einem Kleinfeld mit sechs Feldspielern und Torwart; die Spieldauer beträgt jeweils zwölf Minuten.
Das Kleinfeldrasenturnier mit Zeltlager findet seit 1995 statt und geht somit, nach einem Ausfall vor zwei Jahren wegen widriger Witterungsverhältnisse, in die 24. Auflage. Die Idee zu diesem Turnier stammt von Dietmar Sundorf anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen des Sportvereines. In der Nacht von Freitag auf Samstag werden 350 Personen erwartet, in der darauffolgenden Nacht sogar 480. Wie immer werden sie von dem Frühstücksteam um Werner Wissing und dem Pommesbudenteam um Norbert Hüsing beköstigt. Ein reichhaltiges Kuchenbuffet steht in der Cafeteria für alle bereit.
Neben einem Betreuerabend mit Freibier und allen Infos rund um das Turnier sind für Samstag im Anschluss an die Turnierspiele der Jugendmannschaften ein Betreuerturnier sowie ein Stationsspieleparcour, den die B-Junioren von Christian Kreimer vorbereitet haben, geplant. Die Volksbank stellt für alle drei Tage eine Hüpfburg zur Verfügung. Die Schiedsrichter werden wie immer von den Alten Herren, den aktiven Schiedsrichtern und den Seniorenmannschaften gestellt.
Alle Mannschaften werden einen Pokal erhalten. "Wichtig ist bei dem Turnier die überschaubare und beinahe familiäre Stimmung", betont Hauptorganisator Dietmar Sundorf. Er erinnert sich, dass die Mannschaften von Dortmund-Dorstfeld seit Beginn dabei sind. Ottmarsbocholt kommt seit zehn Jahren.
Ambiente kommt gut an
Eine gute Resonanz fanden die Aktivitäten des Mühlen- und Heimatvereins Leer, der am Pfingstmontag anlässlich des 26. Deutschen Mühlentags an die Mühlen nach Leer eingeladen hatte. Dort erlebten die Besucher unterhaltsame und informative Stunden.
Auch der neue Standort der Aktivitäten des Mühlen- und Heimatvereins Leer beim 26. Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag hat sich in jeder Hinsicht bewährt. Die Helfer hatten im Obstgarten am zu Wennings Wassermühle gehörenden Müllerkotten ein schönes von vielen Besuchern gelobtes Ambiente geschaffen. Mit Kaffee und Kuchen, Grillwürstchen und Kaltgetränken sorgten die Gastgeber auch für das leibliche Wohl der Gäste.
In und an beiden Mühlen gab es den ganzen Tag über zahlreiche interessierte Besucher, darunter vor allem fachlich Interessierte aus der näheren und weiteren Umgebung. Für den Nachwuchs lief den ganzen Tag kostenlos das Ostendorfer Kinderkarussell. Auf der Wiese gegenüber der Hofeinfahrt, auf der in Kürze Legehennen frei laufen, hatten sich auch ohne spezielle Einladung von Ludger im Laufe des Tages rund 50 Treckerveteranen eingefunden.
Ehrenamtliche Helfer retten "Zeugen der Geschichte"
Seit einiger Zeit glänzt der Müllerkotten an Wennings Wassermühle mit neuer Dacheindeckung. Inzwischen wurden auch der Bodenraum und alle Räume im Erdgeschoss gründlich geputzt. Dies nahm der Vorstand des Mühlen- und Heimatvereins Leer zum Anlass, als Dank alle ehrenamtlichen Helfer zu einem Dämmerschoppen einzuladen.
Unter den über 30 Mühlenfreunden begrüßte Vorsitzender Josef Denkler den ehrenamtlichen Regionalbotschafter der NRW-Stiftung für den Kreis Steinfurt, Wilfried Rehfeld, Bürgermeister Robert Wenking, seinen Stellvertreter Ludger Hummert, Winfried Mollenhauer (CDU), Annette Sonneborn (Grüne) und Martin Zintl (SPD).
Der Zweite Vorsitzende, Prof. Dr. Anton Janßen, erläuterte die Geschichte des Kottens und dessen Restaurierung. Dabei betonte er die vielfältige Hilfe durch ehrenamtliche Kräfte und die verschiedensten Institutionen. Speziell bedankte er sich bei Wilfried Rehfeld für die finanzielle Unterstützung durch die NRW-Stiftung, nicht nur bei der Neueindeckung des Daches, sondern auch schon für neue Wasserräder an den beiden Mühlen. Als besonderen Dank habe man eine Tafel angebracht mit den Namen aller Förderer.
Bürgermeister Wenking betonte die Bedeutung der Mühlen für Leer als „Zeugen der Geschichte“ und dankte den Besitzern, dass sie ihr Eigentum für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt haben. Anton Janßen und Franz Ahmann seien die Akteure, die die Menschen bereits seit 25 Jahren zum Mittun begeisterten.
Wilfried Rehfeld stellte sich dann als neuer Regionalbotschafter der NRW-Stiftung vor und betonte, wie wichtig es sei, dass man die Vergangenheit kenne, um die Zukunft zu gestalten. Gerade durch solche Objekte, wie die Mühlen am Leerbach und den Müllerkotten, sei dies sehr anschaulich möglich. Daher bedanke er sich bei allen, die sich hier um den Erhalt vor allem auch ehrenamtlich engagieren.
Leerer Poahlbürger feiert seinen 90. Geburtstag
Das 90. Lebensjahr vollendete gestern Josef Wiefhoff, wohnhaft Schorlemer Straße 4. "Sudoku spielen hält mich geistig fit, zehn Sudokus gelöst zu haben ist genauso wie ein Altersjahr" verriet er Pfarrer Dhaman Karanam und Bürgermeister Robert Wenking. Beide gratulierten im Namen der Pfarrgemeinde von St. Gertrudis und der Stadt Horstmar.
Josef Wiefhoff ist ein echter Leerer Poalbürger. Zeit seines Lebens hat er hier gelebt und bis auf einen kurzen Zwischenaufenthalt in Burgsteinfurt bei der Fa. Tebbe/Palstring auch gearbeitet. Zusammen mit seinen drei Geschwistern wuchs er im Dörfchen auf. Der Altersjubilar schwärmt von seinem Beruf als Tischler. Er wurde ihm praktisch bereits in die Wiege gelegt, denn auch sein Vater übte diesen Beruf aus. Bei diesem machte er auch die Lehre. Vor 66 Jahren bestand er die Meisterprüfung, der diamantene Meisterbrief schmückt die Wand seines Wohnzimmers.
Die Augen glänzen, wenn er die Fotos seiner Werke anschaut. Dazu gehört auch der Flügelaltar in der Kirche von Ss. Petronilla in Wettringen. "Es gehörte eine ganze Menge handwerkliches Geschick dazu, denn immerhin wog ein Flügel insgesamt 80 kg, für 6.000 DM wurden Scharniere eingebaut." Das handwerkliche Können bescheinigte ihm auch immer wieder die heimische Bildhauerin Büscher-Eilert, für die er sehr viel arbeitete, so auch für den Flügelaltar in Wettringen. Seine maßstabsgetreuen Nachbildungen der Alster Friedenskapelle findet man in seiner Wohnung, aber auch im Müllerkotten des Mühlen- und Heimatvereines an Wennings Mühle.
Im Jahre 1960 heiratete er seine Frau Veronika, beide hatten sich auf der Hochzeit des Gastwirtes Engelbert und Ida Vissing kennengelernt. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, drei Enkelkinder sind hinzugekommen. Veronika Wiefhoff erinnert sich, für die Gesellen und Lehrlinge ihres Mannes immer das Frühstück zubereitet zu haben. Der Altersjubilar ist Mitglied im Schützenverein Leer-Dorf und war vor 40 Jahren Schützenkönig. Der Kolpingverein Leer ist ihm dankbar, denn er gehörte mit zu den Gründern.
Dicker Ast von Linde abgebrochen
Wennings Kapelle und die daneben stehende ca. 200 Jahre alte Linde prägen das Landschaftsbild im Esch am Nahen Weg. Diese Linde hat jetzt gelitten. Bei ganz normalen Witterungsverhältnissen, also weder Wind noch Regen, ist ein dicker Ast abgebrochen und auf die Fahrbahn gestürzt. Der Ast war morsch geworden, was an der Bruchstelle deutlich zu sehen ist. "Wir können von Glück reden, dass kein Mensch zu Schaden gekommen ist" zeigen sich Heinrich und Bernd Wenning beruhigt. Als Eigentümer des Baumes sind sie in der Verkehrssicherungspflicht. Unmittelbar nach Eintritt des Schadensfalles machten sie sich mit einem Hubsteiger an die Arbeit und schlichteten weitere Äste aus oder kürzten sie ein. Dennoch ist das Erscheinungsbild einigermaßen erhalten geblieben. Mit diesen Maßnahmen soll der Baum erhalten werden. "Es wäre jammerschade, wenn der Baum gefällt werden müsste" sind sich alle im Dorf einig.