Horstmar-Leer
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Skibbe folgt auf Preckel
Jörg Skibbe ist neuer Vorsitzender des Stadtmarketingvereins HorstmarErleben. Er tritt die Nachfolge von Dirk Preckel an, der den Verein seit seiner Gründung vor sieben Jahren führte. "Eine gewisse Rotation ist gut für den Verein und deshalb möchte ich nicht länger an meinem Posten festhalten", begründete Dirk Preckel während der Jahreshauptversammlung seinen Entschluss, nicht erneut für das Amt zu kandidieren. "Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht. Das Vorstandsteam und die Geschäftsstelle von HorstmarErleben unter Leitung von Hubertus Brunstering machen einen tollen Job", zog der scheidende Vorsitzende eine positive Bilanz.
Bürgermeister Robert Wenking dankte Dirk Preckel unter dem Applaus der Versammlung für seinen großen Einsatz: "Du warst wirklich der Motor des Vereins." Es sei erfreulich, so Wenking, dass sich HorstmarErleben fest etabliert habe: "Hier engagieren sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Horstmar und Leer mit dem Ziel, städtisches und dörfliches Leben voranzubringen." HorstmarErleben sei "eine Gemeinschaft kreativer Köpfe". Auch der neue Vorsitzende Jörg Skibbe, der dem Vorstand seit zwei Jahren als Beisitzer angehörte, setzt auf die weitere Unterstützung der Mitglieder: "Ich freue mich auf viele neue Ideen und die Aktivitäten, die wir alle gemeinsam umsetzen können." Aktuell hat der Stadtmarketingverein 242 Mitglieder, davon 171 Privatpersonen, 54 Unternehmen sowie 17 Vereine und Verbände.
Völlig unproblematisch verlief die weitere Vorstandswahl während der Versammlung in der Gaststätte Selker in Leer. Ebenso wie der Vorsitzende wurden auch alle anderen Personen einstimmig gewählt. Zuvor hatte die Versammlung entschieden, die Zahl der Beisitzer zu erhöhen. Der Vorstand besteht nun aus zwölf Personen.
Zur Nachfolgerin des langjährigen Kassierers Klaus Völker wurde Henrike Hengstermann gewählt. Neue Beisitzer sind Jan Tewes und Ulrich Hajzel. Sebastian Roters wurde in gleicher Position bestätigt. Dirk Preckel gehört dem Vorstand nun ebenfalls als Beisitzer an. In der Funktion des Kassenprüfers wurde Ludger Hummert wiedergewählt. Den ausscheidenden Klaus Völker und Margareta Schulte dankte Geschäftsführer Hubertus Brunstering im Namen des Vereins für ihren Einsatz.
In seinem Geschäftsbericht erinnerte er an zahlreiche Höhepunkte des Programms von HorstmarErleben in 2017. Auch für das laufende Jahr setzt der Verein auf eine Mischung aus Bewährtem und Neuen. Erstmals soll es ein Konzertwochenende "Horstmar Live" geben, einen Garagenflohmarkt und ein Familienfrühstück. Freuen dürfen sich alle wieder auf das stimmungsvolle Sommernachtspicknick im August. Zufrieden zeigte sich die Versammlung mit der Kassenlage des Vereins und entlastete den Vorstand.
Christdemokraten sehen ihren Ort gut aufgestellt
"Keine Ziele, keine Zukunft", lautet die Devise von Ludger Hummert , der seit 25 Jahren der CDU in Leer vorsteht. Zum gemeinsamen Rückblick der Christdemokraten im Keller der Grollenburg waren auch Landrat Dr. Klaus Effing und Bürgermeister Robert Wenking gekommen. "Das Klima im Rat hat sich zum Positiven geändert", meinte der Vorsitzende, dass man zwar miteinander streite, es aber nicht persönlich genommen werde. Er habe es zu keiner Zeit bereut, vor 25 Jahren die Nachfolge von Berthold Fraune angetreten zu haben, meinte Hummert.
Das stetige Anwachsen der Mitgliederzahlen und die Wahlerfolge der CDU Leer könne Hummert sich auf seine Fahnen schreiben, waren sich die Besucher einig. Dazu gehörten auch die guten Kontakte zum Bürgermeister, zum Landrat sowie zu den Landtags-, Bundestags- und CDU-Europaabgeordneten. Rückblickend könne man feststellen, dass Leer gut aufgestellt sei. Zum Ortsteil gehörten immerhin zwei Fußballplätze, eine Tennisanlage und eine Sporthalle. Es gebe zwei Kitas vor Ort und am Kindergarten an der Grollenburg entstehe zusätzlicher Raum für den Nachwuchs. Das Gemeinwesen im Ort funktioniere mit vier Schützenvereinen, einem Sportverein mit mehr als 800 Mitgliedern sowie zahlreichen kirchlichen und privaten Vereinen und Verbänden sehr gut. Zeugnis davon seien auch die auf Initiative von Bürgern gebauten Radwege sowie der Leerer Dorfladen.
"Es ist uns gelungen, die Schule im Ort zu behalten", freuten sich der Vorsitzende und der Bürgermeister. Dennoch dürfe man die Hände nicht in den Schoß legen. So müssten in Leer neue Baugebiete ausgewiesen werden, da die bestehenden Grundstücke bereits an den Mann gebracht werden konnten. Dabei sei insbesondere an Wohnraum für Ältere zu denken. Zudem fehle es an Flächen für Gewerbebetriebe in Leer.
Die Dorferneuerung, seit 20 Jahren im Gespräch, gelte es zu forcieren. "Die Pläne dazu sind fertig, sie müssen jetzt in die politische Diskussion gehen", betonte Bürgermeister Wenking. Der Dank der CDU Leer ging an Ingmar Ebhardt von der Wirtschaftsförderung des Kreises Steinfurt. Er habe sich intensiv dafür eingesetzt, dass Horstmar 4,8 Millionen Euro für den Ausbau des Breitbandes erhalte. "Ludger Hummert ist hartnäckig, wenn es um die Durchsetzung von Wünschen geht", betonte Landrat Dr. Klaus Effing.
Kolping ist attraktiv
Die Mitglieder der Leerer Kolpingfamilie trafen sich zur Jahreshauptversammlung im großen Saal des Pfarrheimes. Vorsitzende Irene Wahlers freute sich über die gute Beteiligung, sei sie doch ein Zeichen einer sehr lebhaften Gruppe. Sie begrüßte auch Pfarrdechant Johannes Büll, der in seiner Ansprache zum Ausdruck brachte: "Schön, dass es hier beim Kolping so lebendig ist. Ihr seid eine richtig große, intakte Familie."
Die Attraktivität der Kolpingfamilie mit zunehmenden Mitgliederzahlen ist auch auf die umfangreichen Angebote zurückzuführen. Sie wurden besonders deutlich als Claudia Brune in ihrem Rückblick an die zahlreichen Aktivitäten des vergangenen Jahres erinnerte. Highlights waren unter anderem der Ausflug in die Dörenther Klippen, die Altkleidersammlung, der Weißbierstand auf dem Pfarrfest, ein Kinoabend oder das gemeinsame Bowlen in Billerbeck. Außerdem vergnügten sich die Erwachsenen beim Bowlen in Billerbeck, zwanzig Kinder erfreuten sich beim Trampolin im Ninfly-Trampolin-Park in Münster. Auch für 2018 sind wieder viele Aktionen geplant. So geht es schon am kommenden Freitag zum Schwimmen nach Coesfeld. Am 9. März werden die eingesammelten Tannenbäume verbrannt. Für den 8. September ist ein Hofgottesdienst auf dem Hof Brune in der Alst angedacht.
Wichtigster Tagesordnungspunkt der Versammlung war die Neuwahl des Kassierers. Nach 18 Jahren gab Marco Beier seinen Posten ab. Der Vorstand bedauerte das sehr und dankte dem langjährigen Vorstandsmitglied für die zuverlässige und harmonische Zusammenarbeit. Für Marco Beier rückt Sandra Böckers ins Team der Kolpingspitze nach. Für ihre 25jährige Mitgliedschaft beim Kolping Leer wurden Martina Deitmaring, Daniela Schubert und die Vorsitzende Irene Wahlers geehrt. Sie bekamen neben der Urkunde einen Gutschein für zwei Übernachtungen in einem Kolpinghaus ihrer Wahl überreicht. Der Abend klang mit einem gemütlichen Essen im Pfarrheim aus.
Ein Wehrführer mit Leib und Seele
Ganz im Zeichen des Rücktritts von Willi Homann vom Amt des Wehrführers und der Bestellung seines Nachfolgers Frank Burrichter stand am Samstag die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Horstmar im Gerätehaus an der Warnsvelder Allee. Aus diesem Anlass waren neben den Kameraden auch Kreisbrandmeister Raphael Ralph Meier, die Mitglieder der Ehrenabteilung mit dem ehemaligen Wehrleiter Heinz Josef Terkuhlen, die Fraktionsvorsitzenden Winfried Mollenhauer (CDU) und Michael Kaiser (SPD) sowie der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert gekommen.
"Du lieber Willi, warst ein Wehrführer, der diese wichtige Führungsaufgabe mit Leib und Seele wahrgenommen hat", lobte Bürgermeister Robert Wenking den zwölfjährigen Einsatz des Stadtbrandinspektors, der immer ein Teamplayer gewesen sei. In Anerkennung besonderer Verdienste um das Feuerwehrwesen verlieh Kreisbrandmeister Raphael Ralph dem Jubilar im Namen des Verbandes der Feuerwehren im Kreis Steinfurt die Ehrennadel des Verbandes in Silber.
"Mein zeitliches Budget reicht einfach nicht mehr aus bei vier heranwachsenden Kindern und einer starken beruflichen Anspannung", begründete der scheidende Stadtbrandinspektor seinen Rücktritt. Er werde weiter in der Feuerwehr bleiben und sich in die Mannschaft einreihen. "Macht es mir leicht, in den normalen Feuerwehrdienst zurückzukommen und verzeiht mir Fehler", wandte Homann sich an seine Kameraden. Ausdrücklich dankte er seiner Frau Martina für das Verständnis, wenn immer wieder die Familie zu kurz kam.
Sichtlich erfreut ist man bei der Feuerwehr über den reibungslosen Übergang der Amtsgeschäfte auf den Nachfolger. "Wir können uns darüber glücklich schätzen", betonte der Bürgermeister, dass Frank Burrichter nicht nur die fachlichen Voraussetzungen, sondern insbesondere auch über die persönlichen Fähigkeiten für dieses besondere Amt verfüge. Ihm zur Seiten stehen als Stellvertreter Thomas Jüditz und Tobias Berkenharn. Nachfolger von Frank Burrichter als Löschzugführer Horstmar ist Hendrik Wüller. Sebastian Robers steht als stellvertretender Löschzugführer Leer jetzt Thomas Selker zur Seite.
Kfd Leer spielt eine tragende Rolle
Trotz des eiskalten Windes folgten mehr als 160 Frauen der Einladung der Kfd Leer zur Jahreshauptversammlung in den Saal der Gastwirtschaft Vissing/Wegmann. Als alle nach drei Stunden "Ein schöner Tag ward uns beschert" sangen, konnten sie auf einen unterhaltsamen Nachmittag zurückblicken, den Teamsprecherin Agnes Telgmann (Alst) charmant moderierte. Dieser begann mit einer Meditation.
Bei Kaffee und Kuchen hatten die Besucherinnen genügend Gelegenheit zum Plauschen. Auch Abordnungen der Schwestern des Hauses Loreto und mit Karin Mollenhauer und Maria Wüller Vertreterinnen der benachbarten Horstmarer Kfd fühlten sich recht wohl in der großen Runde.
Den verstorbenen 13 Mitgliedern in 2017 standen 15 Neuaufnahmen gegenüber. Zur den neuen Gesichtern gehören Christine Wolbert, Monika Wermelt, Claudia Schwarze Blanke, Brigitte Schild, Elisabeth Pohl, Reinhild Overwaul, Bernadette Mieling, Marion Gerdes, Carla Eweler, Silvia Muhr, Daniele Heidkamp, Silke Wenking Anita Sauer, Gisela Müller und Inge Hebbe. Sie erhielten – soweit anwesend – die Kfd-Tasse. "Damit ihr jeden Morgen daran erinnert werdet, dass Ihr jetzt Mitglied im größten Frauenverband seid, den es in Deutschland mit nahezu 600 000 Frauen gibt", kommentierte die Vorsitzende das Geschenk.
Die Kfd Leer ist eine aktive Gemeinschaft. Ihr gehören insgesamt 292 Mitglieder an, die zwischen 30 und 97 Jahre alt sind. Sieben Teammitglieder und 26 Bezirksfrauen kümmern sich um deren Belange. Die zahlreichen Aktivitäten gingen aus dem Jahresrückblick hervor, den Agnes Telgmann (Dorf) sehr unterhaltsam gestaltete. In einer Power-Point Präsentation rief sie die zahlreichen Aktivitäten in Erinnerung. Es waren gesellige Stunden mit Radtouren, Doppelkopfspielen und gemeinsame Wanderungen, aber auch Besinnungsnachmittage, Maiandachten und Adventsfeiern. Besonders Highlight stellte eine Dreitagesfahrt nach Magdeburg, Eisleben und Sangershausen dar.
Auch in diesem Jahr gibt es einen Höhepunkt. Kfd-Reisefachfrau Martina Lueg hat eine Schiffsradtour von Passau bis nach Wien organisiert, die bereits nach einer Woche ausgebucht war. Maria Wickenbrock erstattete den Kassenbericht. Aus ihm gingen auf der Ausgabenseite noch einmal zahlreiche Aktivitäten der Frauen hervor. Dazu Teamsprecherin Agnes Telgmann: "Wir wollen die Beiträge unseren Mitgliedern bei Besuchen und Veranstaltungen zugute kommen lassen."
Pfarrdechant Johannes Büll, der gleichzeitig Präses der Frauengemeinschaft ist, sprach von einem beeindruckenden Bild, als er in die große Runde im voll besetzten Saal schaute. "Die Kfd spielt für das Gemeinwesen vor Ort eine tragende Rolle, darauf bauen wir", betonte der Seelsorger. Die Kfd gehöre mit zu den zahlreichen Vereinen und Verbänden, die das Leben im Ort lebens- und liebenswert machten. Dazu gehöre auch das siebenköpfige Leitungsteam, das mit Karin Haverkock aufgestockt wurde. "Hier wird das Leitwort umgesetzt: Leidenschaftlich glauben und leben", lobte der Geistliche, der von die Aktivitäten. Die gute Gelegenheit, sich der Kfd Leer offiziell vorzustellen, nutzte an diesem Nachmittag Pastoralreferentin Carmen Gündling.
Gleich mit drei Sketchen erfreute die vereinseigene Laienspielschar, die immer wieder die Lachmuskeln der Anwesenden strapazierte. Da war zunächst einmal die geschäftstüchtige Toilettenfrau Ivanka, die ein großes Geschäft beim Schützenfest witterte. Die Zuschauerinnen erfuhren im weiteren Sketch, wie schlecht es einem Schützen nach durchzechter Nacht geht und diesem einfach nur nach Schmusen und Zuwendung ist. "Da timmt was nicht" hieß es beim nächsten Auftritt. Da zählte der heimkommende Ehemann doch glatt sechs Füße im Bett.
Zu den Akteurinnen gehörten Reinhild May, Helga Viefhues, Ulrike Raus, Michaela Hinkers, Frauke Jüditz, Marlies Bödding, Sandra Kirst, Margret Tenkmann und Petra Wegmann.
Musiktalent liegt in der Familie
"Die Blastechnik, Fingerfertigkeit und die Dynamik sind mit entscheidend für ein erfolgreiches Beherrschen der Querflöte" erklärt Johanna Nienau wenn sie von ihren Erfolgen mit diesem Musikinstrument spricht. In der Tat hat sie es bereits bis zur Teilnahme am Landeswettbewerb gebracht. Johanna Nienau, wohnhaft in der Wehrystraße im Ortsteil Leer, ist fünfzehn Jahre alt. Schon im Kindergarten hat sie Blockflöte gespielt. Seit acht Jahren übt die junge Schülerin mit ihrer Querflöte täglich wenigstens eine Stunde um sich ständig zu verbessern.
Die musikalische Begeisterung hat sie wohl von ihren Eltern Marion und Christian geerbt. Diese spielten zum Ausgleich von Stresssituationen des Alltags im Blasorchester in Laer. Vater Christian musiziert heute in der Leerer Blickband. Doch auch die Geschwister haben Spaß an der Musik. Schwester Katharina hat sich dem Saxophon verschrieben, Bruder Benedikt spielt Trompete. Johanna Nienau wird für den Querflötenunterricht von Lioba Domann-Koch von der Musikschule Steinfurt betreut. Doch sie ist noch vielseitiger und spielt unter der Leitung von Bilrgit Göbel Klavier. Sie besucht in der neunten Klasse das Arnold-Jannsen-Gymnsium in St. Arnold und spielt in der dortigen Bigband. Außerdem begleitet sie den dortigen Oberstufenchor.
Bei so viel musikalischer Begeisterung, gepaart mit diszipliniertem Training und einem Stück Talent blieben Erfolge nicht aus. Im Landes- und Regionalwettbewerb erreichte Johanna Nienau 24 von 25 Punkten und war zum wiederholten Male bei "Jugend musiziert" vertreten. So auch am vergangenen Sonntag beim Preisträgerkonzert des jüngsten Regionalwettbewerbs für die Stadt Münster sowie die Kreise Steinfurt und Warendorf in Steinfurt. Vier Urkunden für erste Preise und eine Urkunde für den zweiten Preis schmücken ihre Wände. Im übrigen ist Johanna Nienau in Leer nicht unbekannt. Sie spielt jährlich in dem von Karin Thiele organisieren Projektchor am Heiligen Abend in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian.
Besinnlich und heiter
Sehr unterhaltsam gestaltete sich der traditionelle Herdfeuerabend des Mühlen- und Heimatvereins Leer im entsprechend umgebauten Porthues (Torhaus) auf dem Hof der Familien May in Haltern. Dort freute sich Vereinsgeschäftsführer Norbert Möllerfeld über die gute Resonanz mit über 70 Besuchern. Er führte dann auch plattdeutsch gekonnt und amüsant durch das Programm. In dessen Rahmen sang die Runde viele Volkslieder, begleitet von den "Mühlenmusikanten" Bernhard Eden (Gitarre), Johannes Feldkamp (Schifferklavier), Annette Wickenbrock (Gitarre) und Josef Wickenbrock (Schifferklavier). Zum anderen gab es plattdeutsche Texte – mal besinnlich mal heiter – von Renate Denkler, Agnes Hölscher, Hildegard Höseler und Maria Möllerfeld vorgetragen. Die Akteure hatten die Texte passend zur Jahreszeit und zum ländlichen Bereich ausgewählt.
Markus May stellte die Geschichte des Hofes vor, der erstmals 1498 im Schatzungsregister des Fürstbistums Münster als zum Damenstift Metelen gehörig mit dem Namen Hesseling erwähnt worden ist. Erst mit der Heirat der Erbtochter Anna Hessling mit Bernhard May 1893 habe sich der Name geändert.
Zum Schluss bedankte sich Vorsitzender Josef Denkler bei allen Akteuren und den Gastgebern und nannte die weiteren Veranstaltungstermine für 2018. Dazu gehören die Jahreshauptversammlung am 22. März im Gasthof Vissing-Wegmann, eine Tagesfahrt am 27. April ins Sauerland zur alten Sägemühle in Meschede-Remblinghausen und zum Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck und der Mühlentag am 21. Mai zum 25. Mal an Schmeddings Mühle. Zudem gibt es einen Liederabend am 23. August an Jannings Quelle. Hinzu kommen die Fahrradtouren im Sommer und ab Oktober das Kartenspielen im Dorfkeller.
Würstchensammeln lohnt sich
Die große Familie des Schützenvereines Leer-Dorf traf sich zum Erbsensuppe-Essen im Vereinslokal Vissing/Wegmann. Zweiter Vorsitzender Frank Lölver begrüßte die hungrigen Gäste, die mit Kind und Kegel gekommen waren. Der Vorstand des Schützenvereines bediente die Gäste. Vereinswirtin Anne Wegmann hatte eine schmackhafte Erbsensuppe zubereitet und dabei auch die Würste verarbeitet, die die Schützen am Rosenmontag bei ihrem Besuch in den Familien eingesammelt hatten. Mehr als 70 Schützen waren unterwegs. Neben den Würstchen bekamen sie auch in einzelnen Familien Eier, die sie an Sammelstellen gleich vertilgten. "Wir nehmen für die Familien einen Willkommenstrunk mit und Süßigkeiten für die Kinder", berichtet Johannes Feldkamp aus jahrelanger Tradition. "Wieviel Würste das genau waren und wieviel Kartoffeln, Zwiebeln, Erbsen sowie Porree in die Suppe kommen, kann ich gar nicht genau sagen. Ich mache das Zubereiten immer so nach Gefühl", erklärte Vereinswirtin Anne Wegmann dem Vorstand. Geschmeckt habe die Suppe wie immer sehr gut, bestätigte Norbert Schild die Kochkünste der Vereinswirtin. "Die Verschiebung des Termins für das Erbsensuppe-Essen von ursprünglich Rosenmontag auf den Samstag danach, die wir hauptsächlich wegen unserer Frauen gemacht haben, hat sich bewährt" erklärt Frank Lölver. Wenn man am Rosenmontag den ganzen Tag zum Sammeln der Würstchen in der Gemeinde unterwegs gewesen sei, habe manchem abends der Sinn nicht mehr nach Erbsensuppe gestanden. Recht amüsant war "Felix der Glückliche" alias August Höing. Obwohl er von jenseits des Berges kam, nämlich aus Schöppingen, gab er manches Amüsante aus dem Dorfgeschehen in Leer zum Besten.
Wurstorden inbegriffen
Der Saal der Gaststätte Meis-Gratz war an Rosenmontag komplett gefüllt. Hoch schlugen die Wellen der Begeisterung auch Dank der Büttreden und den Horstmarer Tanzgarden, die alle schnell in Stimmung brachten.
Der Vorsitzende der Alster Schützen, Stefan Arning, freute sich, dass mit Harald Müller-Vorspohl und seiner Frau Anne das amtierende Schützenkönigspaar sowie Kaiser Rainer Lindenbaum unter den Feierwilligen war. Zunächst erfreuten die neun bis zehn Jahre alten Burgsternchen das begeisternd mitgehende Publikum. Dann waren es die sechs bis acht Jahre alten "Flummis", die die Herzen der Alster Narren im Sturm eroberten.
Auf der verzweifelten Suche nach einem Mann war Ottilie Rotering. Überall hatte sie es versucht, sogar bei Herzblatt im TV. Doch keiner entsprach ihren Vorstellungen. Schließlich kam sie auf die Idee, im Saal zu suchen. "Der Verein hat meine Adresse" war ihre letzte Hoffnung. Ob es klappt, bleibt abzuwarten.
Die Bauerschaft Alst gehört zu den kleinen Ortsteilen Leers. Daher war kaum zu glauben, dass hier trotzdem viel passiert. Das machte Monika Wermelt in der Bütt deutlich, verriet aber nicht, wer ihr die Infos gesteckt hatte. Häufig waren es so kleine Blessuren nach Festen, oder nie ans Tageslicht gekommene Missgeschicke einzelner, die sie zum Besten gab. So erinnerte sie daran, dass Bernd Mieling beim Zusammenbauen eines Schrankes erhebliche Schwierigkeiten hatte, denn er hatte die Bedienungsanleitung zerrissen. Als das Jahrhundertfest bezeichnete Monika Wermelt die Silberhochzeit von Georg und Agnes Töns in einer mit viel Mühe hergerichteten Location. Diese biete sich für das Schützenfest 2018 an und man habe mit dem Silberpaar auch gleichzeitig ein Königspaar. Dem Vorstand erteilte sie eine Rüge, denn er hatte ein Jubiläum vergessen. Schließlich sei Georg Töns vor 25 Jahren zum ersten Mal als Junggeselle beim Eieraufholen dabei gewesen. Er bekomme nachträglich einen Karton Eier.
Monika Wermelt verteilte zudem Geschenke. Eines ging an Kaiser Rainer Lindenbaum, der ein Gutschein für Übernachtungsmöglichkeiten in der Alst bekam, da er hier kein Zimmer mehr habe. Petra Eißing bekam Strohbänder, damit sie ihren Mann Tönne anbinden könne, wenn er wieder beim Königsschießen Ambitionen hat. Künstler Erich Büscher Eilert erhielt einen Zaun: "Auf der Zuwegung zu Deinem Anwesen gibt es Schlaglöcher, mehr als drei Zentimeter tief. Nach dem Gesetzbuch gelten sie als Teiche. Mit diesem Zaun könne man sie sichern."
Wenn Jäger und Angler zusammenkommen, ist "Latein" angesagt. So auch bei Jäger Jupp (Sven Kirst) und Angler Anton (Stefan Arning). So berichtete Anton, dass sein Sohn zum zweiten Male die Angelprüfung nicht bestanden habe, denn die Voraussetzungen seien ganz gemein gewesen: "Gleicher Raum, gleiche Prüfer und gleiche Fragen." Alle Aktiven in der Bütt erhielten den Alster Wurstorden als Dank. Bevor der Nachmittag in der Gaststätte Meis-Graz mit dem obligatorischen Rühreieressen endete, wurden auch noch Preise verteilt. Über den Hauptpreis, ein Frühstückskorb vom Dorfladen, freut sich Sybille Gräfin von Westerholt.
"Zirkus Leer macht halli galli"
Eine Bombenstimmung herrschte im prächtig geschmückten rappelvollen Saal der Gastwirtschaft Vissing/Wegmann. Der Schützenverein Leer-Dorf hatte zum Karnevalsfest eingeladen, da ließen sich die Karnevalisten nicht lange bitten. "Wir freuen uns, dass auch die Nachbarvereine Leer-Haltern, Leer-Ostendorf, Alst und von den übrigen Kartoffelfeldern gekommen sind" äußerte sichtlich bewegt Frank Hölscher als Sitzungspräsident. Zusammen mit Frank Lölver moderierte er die Veranstaltung unter dem Motto "Zirkus Leer macht halli galli" und erhielt dafür viel Beifall. Beide konnten dem närrischen Publikum mehr als 70 Aktive (!) in der Bütt repräsentieren - ein neuer Höhepunkt in der Geschichte des Leerer Karnevals, und das sogar erstmals mit einem Prinzenpaar, nämlich Bredo I und Stephi I.
Ein Blick in den Saal zeigte ein bunt gemischtes Publikum. Hexen, Rotkäppchen, Feen, Hippibräute, Clowns, Zwerge, Vampire waren gekommen. Alle erlebten in der Bütt und auf der Tanzfläche einen weit gespannten Bogen der frohen Laune, angefangen vom Dorfklatsch bis hin zum Märchen von Hänsel und Gretel. Erstmals vergaben die Dörfer einen Wanderpokal für den schönsten Wagen beim Leerer Straßenkarneval. Sie hatten eine Umfrage gestartet. Lucas Frahling von den Pinguinen des Wagens vom Haus am See durfte ihn aus der Hand des zweiten Vorsitzenden Frank Lölver in Empfang nehmen.
Traditionell eröffnete der Vorstand des Dörfer Vereines den bunten Reigen in der Bütt mit einem Blick in eine Vorstandsversammlung. Manch einer im Saal wurde neidisch bei dem frisch gezapften Bier, serviert von der reizenden Kellnerin Anne (Jonas Schulte). Da tanzten sogar die Gläser auf der Theke.
Die Leerer Blickband ist eine bunt zusammengesetzte Gruppe. Da musizieren Rechtsanwälte, Krankenpfleger, Gastwirte, Diakone, Installateure und Mitglieder weiterer Berufsgruppen miteinander - und das seit nunmehr sieben Jahre. Frank Wenking hat sie alle unter seine Fittiche genommen. Sie brachten Stimmung in den Saal. Einen besonderen Text hatte Doris Brinkers-Wenking zur Musik aus dem amerikanischen Musikfilm "New York New York" als Hymne an Leer gedichtet: "Die Stimmung in Leer begeistert so sehr. Man trägt das Herz am rechten Fleck im Dörfchen Leer." Und alle sangen kräftig mit Unterstützung der Blickband mit.
Zum Potsdamer Platz in Berlin und dem dortigen Musical "Blue man Group" versetzt fühlte sich die närrische Schar. Kevin Simon und der in Leer so beliebte Postbote Martin Oskamp verbargen sich hinter der Maske.
Erstmals in Bütt tauchten die Vorstandsdamen der Dörfer auf. Beim Märchen Hänsel und Gretel in moderner Fassung fühlten sich alle an ihre Kinderzeit erinnert. Unter dem Motto "Kindermund tut Wahrheit kund" berichteten Jörg Anthe und Dieter Frahling aus dem Dorfgeschehen. Ihnen war nicht entgangen, dass Pfarrdechant Johannes Büll während einer Beerdigung beinahe ins offene Grab gefallen wäre, als das Erdreich plötzlich wegsackte. Mit einem Augenzwinkern verwiesen die beiden auf den Verein hinter dem Sportplatz, den Ostendörfer Schützenverein. Dort habe es eine Schützenmesse mit Lesung aber ohne Buch gegeben, man habe lange beim Ringen um die Königswürde auf einen kleinen Holzspan hinter der Kegelmutter geschossen und die Schützen seien ohne Oberst angetreten.
Und dann noch ein Seitenhieb auf den größeren Stadtteil. Dort habe man vor 250 Jahren als Dank eine Kapelle errichtet, weil die Bewohner vor der Pest verschont blieben. Beiden kam die Idee: "Wir reichen eine Baugenehmigung ein für eine Kapelle auf dem Zitter, der Grenze zwischen Horstmar und Leer." Wohl kein Schwimmbad sei im Baugebiet an der Grollenburg entstanden, sondern man habe einfach das Regenrückhaltebecken aus dem Keller der Gaststätte Selker verlegt.
Sie können nicht nur die Fußballspielen, die Damenmannschaft der SG Horstmar/Leer, sondern auch gut tanzen. Das bewiesen sie beim Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte und mit den damals aktuellen Liedern und Tänzen.
"Kopf abschalten, Augen zu und dann volle Pulle in den Eiskanal" lautete die Aufforderung von Henning Wickenbrock beim Bobfahren der Junggesellen des Vereines. Und wer noch nicht gelenkig war vom vielen Schunkeln, wurde es jetzt in den Links- und Rechtskurven des Eiskanals.
Etwas fürs Auge bot die Tanzgarde von St. Katharina in Horstmar. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der Solotänzerin Theresa Ruck.
Mit dem richtigen Lachen klappt alles
Ein Feuerwerk der guten Laune brannten die bunt kostümierten Damen der Leerer katholischen Frauengemeinschaft im närrisch geschmückten Saal der Gastwirtschaft Selker ab. Beinahe einhundert Närrinnen erlebten begeistert ein abwechslungsreiches, unterhaltsames Programm. Sogar die Älschke Rotte, die jeweils im Vereinslied des Alster Schützenvereines besungen wird, war gekommen und macht lauthals von sich reden. Es waren die Damen von vor und hinter der Bahn. Drei Stunden lang wurde gelacht und geschunkelt. Die Damen sangen begeistert alte und neue Schlager, und das alles a capella. Sollte der Leerer Kirchenchor einmal Nachwuchsprobleme bekommen, könnte er aus den Reihen der Leerer KFD den Nachwuchs rekrutieren - das als Hinweis für den Vorsitzenden des Chores Johannes Feldkamp. Mit viel Charme und Witz führte Teamsprecherin Agnes Telgmann (Alst) durch das Programm, unterstützt vom KFD-Team, diesmal komplett in Clown-Kostümen.
Doch wie es sich für eine katholische Frauengemeinschaft gehört wurde zunächst einmal das Glaubensbekenntnis gebetet. Man glaubte an den Sekt, kommend aus der Sektkellerei, der niederrinne in die Mägen und aufsteigen werde in die Gehirne, wo er Verstiftung führe bis zum nächsten Morgen. Viel Mühe hatte sich das Team mit den Vorbereitungen zum Fest gemacht und extra einen ganzen Tag einen Lachjoga-Kurs belegt. Davon profitierten jetzt die Damen im Saal, denn alle machten mit bei den verschiedenen Lachformen, wie etwa das Handy-Lachen, das Hühnerlachen, das Höflichkeitslachen oder das Pinguinlachen. Nachdem nun so die Lachmuskeln gelockert waren, ging es Schlag auf Schlag im bunten Programm.
Den ersten Höhepunkt setzte bereits Maria Vorspohl. Sie wollte eigentlich nach Kevelaer wallfahrten, war jedoch in den "Klingenden Rheinländer" eingestiegen und landete an der Drosselgasse in Rüdesheim. Ihre Erlebnisse mit dem dicken Heinrich gab sie dabei zum besten. Das Schöne am Leerer KFD-Karneval ist immer wieder, das viele lokale Ereignisse aufgetischt werden. So auch ein Erlebnis in der Leerer Marienschule. Der schlaue Schüler Anton (Agnes Wenning) sollte getestet werden, um eine Klasse zu überspringen. Er musste Fragen der Klassenlehrerin Ruth Hambrock (Martina Gerdes) und der Schulleiterin Walburga Lutter (Monika Gerdes) beantworten. "Die Fragen hätte ich nicht beantworten können" so die Aussage der Schulleiterin. Schüler Anton übersprang gar zwei Klassen.
Lokalkolorit gab es dann auch bei Anna (Anni Füchter) und Hanna (Hanne Wilming). So erfuhren die Damen, dass ein Leerer Bürger jeden Morgen nach Burgsteinfurt fährt um Mottenkugeln zu kaufen, "weil die Motten so schlecht zu treffen sind". Dann habe es auf dem Friedhof die erste Auferstehung gegeben, als zwei Männer nach durchzechter Nacht auf eben diesem erwachten. Ein wenig aus der Leerer Geschäftswelt und deren Angebote wurden bei Margot Jesses Vortrag bekannt. Sie suchte vergeblich nach heißen Höschen bei der Firma von Welt (Seilerei Hölscher) bei Metallbau Stephan Hölscher, Schreinerei Heinz Niehues nach eben diesen und wurde nicht fündig. Der Gang zum Hause Loreto sei ebenfalls erfolglos geblieben.
Ein neuer Stern im KFD-Karneval ging mit Karin Haverkock als "Lokusfrau" auf. Dank ihrer Geschäftsideen mit 25 Sorten Toilettenpapier, dem Fließband mit direkter Zuführung zu den Toiletten, den Einheitspreisen für verschiedene Berufe und eingeführter Monatskarte hatte sie es schließlich zu 10 Filialen gebracht. "Wieder mal sind wir zu haben, wieder mal sind wir plötzlich ganz allein, doch wer unsere Männer wirklich kannte, sieht keinen Grund zum traurig sein", sangen die Witwen (Hedwig Niehues, Hanne Wilming, Annette Deitermann und Anni Füchter). All ihre Männer waren keines natürlichen Todes gestorben. Ein Glanzlicht des gelungenen Festes setzte Prinz Bredo I mit seiner Prinzessin Stephi I. und seinem Gefolge beim Einmarsch in den Saal. Ein Dank galt allen Aktiven, sie wurden mit dem Hausorden der KFD bedacht, aber insbesondere Anni Füchter. Sie war für die Aufstellung des Programmes verantwortlich.
Straßenkarneval in Leer begeistert
"Großartig, ganz toll." "Super, dass ein kleiner Ortsteil wie Leer mit 2300 Einwohnern so etwas auf die Beine stellen kann, ist schon bewundernswert", lauteten nur einige der Kommentare beim ersten großen Straßenkarneval in Leer. Der Lindwurm der Freude schlängelte sich zwischen Kalvarienberg und Burgsteinfurter Straße. Dicht an dicht säumten die super aufgelegten Karnevalisten die Bürgersteige. "Es ist schon gut, dass ich die Genehmigung zur Sperrung der Dorfstraße erteilt habe, denn die Begeisterung der vielen Zuschauer war einfach einmalig", schwärmte sogar Ordnungsamtsleider Heinz Lölfing, der mit seiner Frau Petra zuschaute.
Doch der Reihe nach. Dichter Nebel waberte am Freitagabend durch den Saal der Gaststätte Selker, knisternde Spannung beherrschte die große Narrenschar, galt es doch die erste Prinzenproklamation nach 18 Jahren zu erleben. Nicht wie Phönix aus der Asche, sondern aus den Niederungen des Kellergewölbes der Gaststätte Selker kam der Elferrat. "Wer ist denn nun das Prinzenpaar?", fragten sich alle. Das Geheimnis wurde gelüftet, nachdem sich der Nebel verzogen hatte. Patrick Brigden und seine Frau Stephanie wurden als Bredo I. und Stephi I. proklamiert. Bis in die frühen Morgenstunden wurde geschunkelt, gesungen und gelacht.
Der Himmel hatte ein Einsehen, als sich der große Zug am Samstag vom Kalvarienberg aus in Bewegung setzte. Dunkle Wolken hingen über dem Schöppinger Berg. Doch der Himmel schickte erst den Regen, als sich der Lindwurm der Freude dem Ende entgegen neigte. Dazwischen lagen zwei Stunden, in denen die Besucher aus dem Staunen nicht mehr herauskamen. Sieben Karnevalswagen begeisterten das närrische Publikum. "Ich bin total überrascht, was in Leer alles organisiert werden kann", meinte Christian von der Lippe aus Burgsteinfurt, der gerade mit seiner Fußballmannschaft von SV Burgsteinfurt eine Boßeltour hinter sich gebracht hatte. In das gleiche Horn stieß auch Rolf Mensing aus Horstmar, der Vater der Prinzessin Stephanie.
"Der Ortsteil hält zusammen", freute sich Christoph Arning, der die Triebfeder des Straßenkarnevals war. Das Event war vereinsübergreifend von den Leerer Cliquen organisiert worden. Und so kamen die Zuschauer aus dem Dorf und den Bauerschaften Haltern, Alst und Ostendorf, zum Teil sogar kostümiert. Der Prinzenwagen führte den Zug an. Es war ein umgebauter Mercedes-Oldtimer.
"Hier können Eltern und Kinder gemeinsam feiern", führte Michael Raue als Grund für die Teilnahme des Stammtisches "Nats hat's" mit einem Karnevalswagen an. Die Clique "Wilmings Hof" ging mit Air-Berlin hoch hinaus, da fehlte auch das entsprechende Outfit der Besatzung nicht. "Wir fordern den fünften Stern" hieß es beim Karnevalswagen der "Clique" im Hinblick auf die Fußballweltmeisterschaft. Einen schmucken Karnevalswagen hatte auch der Stammtisch "Haus am See" konstruiert.
Und dann waren da auch noch die "Frazers", ein Zusammenschluss von gleichaltrigen Schülern. Sogar bis nach Laer und Altenberge hatte sich der Leerer Straßenkarneval herumgesprochen. Die Vertreter der Orte waren mit Motivwagen der jeweiligen Landjugendgruppen gekommen. "Wir sind total begeistert von der Euphorie in Leer", so Martin Lembeck von KLJB Altenberge.
Eines kann man festhalten: Der Ortsteil Leer ist um Attraktion reicher geworden. Wiederholung im nächsten Jahr ist versprochen.
Alt, aber noch funktionstüchtig
Seitens der Stadt wurde angeregt, in diesem Jahr ein Konzept für die Renovierung zu erstellen, 2019 sei dann an die Verwirklichung zu denken. Gleiches gelte auch für die Anlage der Grundschule in Horstmar. Verwaltungsmitarbeiter Detlef Wilming berichtete über den Anschluss der Schulgebäude an das schnelle Internet. Die notwendigen Arbeiten seien in Horstmar in den Herbstferien und in Leer in den Winterferien ausgeführt worden, für die erforderlichen Räume stehe jetzt ein W-Lan-Anschluss zur Verfügung.
Die anwesenden Elternvertreter bemängelten den nur sehr sporadischen Einsatz des EDV-Kabinetts im Unterricht in den Grundschulen. Die Eintragungen in der Nutzungsliste bestätigten die Aussagen. "Hier sind nun die Lehrer gefordert, wir können seitens des Schulträgers nur die Voraussetzungen für eine entsprechende technische Ausstattung schaffen", betonte Bürgermeister Robert Wenking.
Anbau für eine zusätzliche Gruppe
"Es ist ein ansprechendes Bild, wir werden alle zufrieden sein", befand der Vorsitzende des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses, Ludger Hummert, nachdem Architekt Bernhard Krause während der Sitzung am Dienstagabend die Pläne für die Erweiterung des Kindergartens Grollenburg in Leer vorgestellt hatte. Diese wird notwendig, weil es im kleineren Ortsteil von Horstmar den zusätzlichen Bedarf von einer Gruppe gibt.
Wie Bürgermeister Robert Wenking erklärte, lege die Stadt großen Wert darauf, dass die Wahlalternative zwischen einem kirchlichen Träger auf der einen Seite und dem "Verein Lernen fördern" auf der anderen Seite in Leer erhalten bleibe. Da es sich bei der Grollenburg um ein Denkmal handele, sei der Anbau gesetzt. Die Stadt vermiete diesen an "Lernen fördern", erläuterte Wenking die Rahmenbedingungen.
Dass er schon seit über 30 Jahren Architekt sei und schon oft mit "Lernen fördern" zusammen gebaut habe, erklärte der Planer Bernhard Krause aus Ibbenbüren. Der Anbau erfolge an der Nordseite. Durch einen Glasgang würde dieser mit dem bereits bestehenden denkmalgeschützten Gebäude verbunden.
Neben einem Gruppenraum entstehe im Anbau unter anderem ein Ruheraum mit Platz für zwölf Kinder. Zudem gäbe es ein Kinderbad, das sehr großzügig und mit einem Matschplatz versehen sei. Im "Kindercafé", das über 30 Quadratmeter groß sei, fände die Übermittagbetreuung statt. Dort würde das Essen für den Nachwuchs angeliefert, da vor Ort nicht gekocht werden könnte.
Bei dem Anbau handele es sich um ein "untergeordnetes Gebäude", das über eine Nutzfläche von 185 Quadratmetern verfüge. Über eine Außentreppe erreichten die Besucher die oberen Räume, die vielfältig genutzt werden könnten. Der Bürgermeister betonte, dass bei einem weiteren Bedarf an Plätzen der Kindergarten Ss. Cosmas und Damian Vorrang habe, So wolle man die Kindergartenplätze gleichmäßig auf die beiden Einrichtungen verteilen, damit die Eltern eine Wahlalternative hätten. "Weiterer Bedarf kann an der Grollenburg nicht abgedeckt werden", machte der Verwaltungschef klar.
"Ich habe den Bauantrag mitgebracht", erklärte Krause, dass man jetzt die Ausschreibung vornehmen könnte. In vier bis fünf Monaten könne mit dem Bau begonnen werden. Die Mitglieder des Fachgremiums nahmen die Planung zustimmend zur Kenntnis.
Leer feiert Straßenkarneval
Der Adventsmarkt im Jahre 2016 war die Geburtsstunde für die Wiederbelebung des Leerer Karnevals mit Elferrat und Prinzenpaar. Es ist übrigens nicht das Erste Mal, dass beim Leerer Adventsmarkt eine Idee geboren wurde, er war nämlich vor sechs Jahren die Geburtsstunde des Leerer Dorfladens. Christoph Arning, Jens Kestermann und Lucas Frahling unterhielten sich 2016 bei einem Glas Glühwein über die Vorstellung, einen alten Brauch wieder aufleben zu lassen. Bernhard Horstmann war nämlich vor genau 18 Jahren der letzte Prinz in Leer, als der Sportverein Westfalia Leer zünftige Karnevalsfeste feierte. Das Engagement im Sportler-Karneval ging zurück, an seine Stelle trat das Karnevalsfest des Schützenvereines Leer-Dorf, allerdings ohne Elferrat und Prinzenpaar. Das wird sich nun ändern.
Angespornt und unterstützt von den drei Leerer Cliquen (Haus am See, Wilmings Hof und die Clique) fand sich eine Truppe karnevalsbegeisterter Männer und Frauen jetzt in der Gaststätte Selker, dabei wurde der Elferrat aus der Taufe gehoben. Sie tragen eine schmucke Uniform mit einem aufwendig aufgestickten Leerer Wappen (blau-weiße Raute) auf der Jacke. Motor für das Event ist Christoph Arning. Es ist in Leer das am besten gehütete Geheimnis, wer denn wohl das Prinzenpaar stellen wird. Nicht einmal alle Mitglieder des Elferrates wissen es. Die Prinzenproklamation soll am kommenden Freitag (2.2.) um 20:11 Uhr bei einer großen Sause in der Gaststätte Selker erfolgen. Dazu ist die gesamte Bevölkerung eingeladen. Höhepunkt des Leerer Cliquen-Karnevals ist der Karnevalsumzug am kommenden Samstag (3.2.) ab 15:11 Uhr. Er startet am Kalvarienberg.
Die Bevölkerung darf sich nicht nur auf einen excellenten Prinzenwagen freuen sondern auch auf zahlreiche Motivwagen. Auch Fußgruppen singen und tanzen mit beim Umzug. "Altersmäßig ist es sehr gemischt" weiß Jutta Selker zu berichten, das Alter der Wagenbesetzungen liege zwischen 15 und 50 Jahren. Aus der Probefahrt des vergangenen Jahres solle nun eine dauerhafte Einrichtung werden, sind die Organisatoren sehr zuversichtlich. Die Genehmigung zur Straßensperrung liegt von den zuständigen Behörden vor damit ungehindert Straßenkarneval gefeiert werden kann. Die Karnevalisten hoffen natürlich auf zahlreiche Zuschauer am Straßenrand wenn es heißt: "Kamelle, der Prinz kütt".
Dieser Karnevalsumzug ist ein Novum in der Geschichte des Ortsteiles Leer. Der 93 Jahre alte Johannes Wickenbrock, Vorsitzender des Clubs der Gemütlichen, kann sich nicht daran erinnern, dass es so etwas schon einmal in Leer gegeben hat. Die Karnevalisten wollen beweisen, dass das Motto zutrifft: Die Leerer Bürger sind die Brasilianer der Stadt, fröhlich, munter und lebenslustig.
Leerbach nicht im besten Zustand
"Der Leerbach ist in einem ökologisch relativ schlechten Zustand", hieß es während der jüngsten Sitzung des Wegeausschusses. Verantwortlich dafür sei auch der Ablauf der städtischen Kläranlage. Allerdings ist der Anteil des Zuflusses aus der Kläranlage, insbesondere in der Trockenperiode, gemessen am Gesamtdurchfluss überdurchschnittlich hoch. Damit treten Schadstoffe, die im Reinigungsverfahren nicht ausreichend eliminiert werden konnten, natürlich sehr konzentriert auf. Mit der "Wasserrahmenrichtlinie" hat sich die Europäische Union zum Ziel gesetzt, die Qualität von Oberflächen- und Grundwasser nachhaltig zu verbessern, so Bürgermeister Robert Wenking in einem Pressetext.
Auf der Grundlage dieses Rechtsrahmens hat sich der Betriebsausschuss des Rates der Stadt Horstmar in seiner jüngsten Sitzung mit den Ergebnissen einer vom Land NRW geförderten Machbarkeitsstudie zur Verbesserung der Reinigungsleistung der Kläranlage Horstmar auseinandergesetzt. Neben der klassisch bestehenden mechanischen, biologischen und chemischen Reinigungsstufe sollen durch Einrichtung einer vierten Reinigungsstufe insbesondere der Anteil an Mikroschadstoffen aus Plastik und Arzneimitteln (zum Beispiel Ibruprofen, Diclofenac, Methformin) weiter reduziert werden.
Manfred Rummler und Kai Harmjanßen vom Ingenieurbüro Rummler und Hartmann stellten während der Sitzung fünf Ausbauvarianten mit einem Investitionsvolumen zwischen 1,6 und 2,6 Millionen Euro vor. Die großen Investitionskostenunterschiede der einzelnen Varianten liegen in dem jeweiligen Bauvolumen. Die favorisierte Variante ist der Neubau eines Aktivkohlefilters sowie eines Sedimentationsbeckens und Tuchfilters. Durch Zugabe von Pulveraktivkohle werden Mikroschadstoffe zu einem großen Teil aus dem Abwasser entfernt.
Für Investitionen in die Kläranlage Horstmar zur Verbesserung der Reinigungsleistung gibt es aufgrund eines Förderprogrammes bis zu 70 Prozent der Investitionskosten vom Land NRW. Die nicht durch Fördermittel gedeckten kapitalgebundenen Kosten müssen über die Abwassergebühren gedeckt werden, hieß es in dem Fachgremium.
Nach ausführlicher Diskussion hat der Betriebsausschuss einstimmig beschlossen, die Machbarkeitsstudie bei Priorisierung der optimalen Ausbauvariante unter Berücksichtigung von optimierter Reinigungsleistung sowie möglichst niedriger Betriebs- und Energiekosten mit der Bezirksregierung Münster abzustimmen und einen Förderantrag im Rahmen der Erweiterung der Kläranlage Horstmar auf den Weg zu bringen.
Chor reißt die Zuhörer mit
Ein eindrucksvolles, mitreißendes Erlebnis war das Konzert des Chores „Once Again“ unter dem Dirigat von Winne Vogt am Sonntagabend in der stimmungsvoll illuminierten Ss. Cosmas und Damian Kirche in Leer. "Wir sind eine fröhliche, Chorgemeinschaft, die sich seit 1996 der Pop- und Gospelmusik verschrieben hat", erläuterte Moderatorin Heidi Feige gleich zu Beginn des 90-Minuten-Auftritts. Dabei nahm die Sängergemeinschaft ihre Zuhörerschaft mit auf eine musikalische Reise der Erzählungen und Gefühle.
Die ganz in weiß gekleideten Akteure mit ihren roten Schals hatten nicht nur Gospels im Programm, sondern auch Popmusik. Lieder der Stille mit Einladung zur inneren Einkehr gehörten ebenso zum Reportiere wie Stücke von ausgelassener Fröhlichkeit. Mal ganz leise, dann wieder stimmgewaltig präsentierten sich die Aktiven im Chorraum, unterstützt von Thomas Pforr am Cajon.
Mit "I will singing in the morning" eröffneten die Frauen und Männer das Konzert und hatten dabei gleich die Herzen der Zuhörer auf ihrer Seite. Beim "Angels watching over me" verkündete der Chor eine frohe Botschaft. Mit Stampfen, Klatschen, Hüpfen und der Imitation von Regen mittels der Hände wurde eine Geräuschkulisse produziert, die zum "Trickle, Trickle, splash splasch, tell me how lang will this rain last" überleitete. "Schließen Sie die Augen, denken Sie an jemanden, den sie im Herzen tragen", animierte Heide Feige die Gäste bei "Your a beautiful". Der Chor entführte das Publikum nicht nur in die Discozeit der 60er Jahre mit Lichtorgeln und den ersten Lasershows, sondern begeisterte auch beim weltbekannten "Halleluja".
Mit "Oh happy day" setzte die Sängergemeinschaft einen Schlusspunkt unter ein überwältigendes Konzert. Immer wieder mitgerissen wurden die Akteure durch ihren Dirigenten. Wenn die Besucher sich zeitweise in Zurückhaltung übten, feuerte Winne Vogt sie wieder an, und alle ließen sich gerne von der unbändigen Lebensfreude der Sängergemeinschaft mitreißen. Dass der Chorleiter, die Musik und die Menschen liebt, wie Heidi Feige erklärte, spürten auch die Besucher, die den Auftritt mit langanhaltendem, stehenden Beifall honorierten und die Akteure nicht ohne eine Zugabe entließen. "Es ist dem Chor gelungen, die Lebensfreude auf das Publikum überspringen zu lassen", brachte es Besucherin Claudia Geldermann am Ende des Konzerts auf den Punkt.
Wahlen sorgen für eine verjüngte Vorstandsriege
Mehr als 100 Mitglieder waren der Einladung des Schützenvereins Leer-Ostendorf zur Jahreshauptversammlung gefolgt. Unter ihnen befanden sich auch zahlreiche Junggesellen, aber erfreulicherweise, wie es Vorsitzender Helmut Jöne ausdrückte, auch viele Senioren. Der Jahresrückblick und die Ehrung langjähriger Vereinsmitglieder gehörten zu den Höhepunkten des Abends bei Vissing/Wegmann.
Einige Veränderungen gab es bei der Besetzung der Vorstandsposten, die insgesamt zu einer Verjüngung der Riege führten. Neuer Zweiter Vorsitzender ist Patrick Brinkhaus, er löst Jan-Josef Rottmann ab. Geschäftsführer und Kassierer Jürgen Niehues legte nach zwölf Jahren sein Amt nieder, gewählt wurde Manuel Rottmann als sein Nachfolger. Guido Müller löst Tobias Ewering als Adjudant ab. Das Amt des Fähnrichs geht von Klaus Toepper auf Tobias Schild über. Dominik Schmees nimmt künftig die Aufgaben des Rechenmeisters wahr, er löst Bernd Raus ab. Wiedergewählt wurden Andreas Kerkhoff (Hauptmann), Martin Telgmann (Fahnenoffizier), Adolf Hinkers (Kutschwagenbeifahrer), Matthias Tauber (Meldereiter) und Sebastian Raus (Fahnenoffizier Junggesellen.
Die Mitglieder erinnerten sich noch einmal an die vielen Aktivitäten des vergangenen Jahres, die Geschäftsführer Jürgen Niehues vortrug. Höhepunkt war neben dem Schützenfest, dem Seniorennachmittag, das Bobbycar-Rennen an Jannings Quelle um Punkte für die NRW-Meisterschaften. Dieses wird es 2018 wegen der hohen Auflagen nicht mehr durchgeführt. An seine Stelle soll am 1. Mai ein Mofa-Rennen stattfinden. Man sei mit den "Mofasas" im Gespräch, informierte Helmut Jöne. Das Schützenfest ist vom 14. bis zum 17. Juli geplant. Der Nachwuchs feiert am 25./26. August. Die Ostendörfer werden eine neue Fahne bekommen. Sie soll am Schützenfest im Beisein aller Vorstände der Leerer Schützenvereine eingeweiht werden.
Langjährige Treue zum Verein zeichnen die Ostendörfer Schützen aus. So entschied sich vor 50 Jahren Josef Schulze Schwarthoff für eine Mitgliedschaft im Verein. Dabei hat er als Schießmeister seit dem Jahr 1971 besondere Verdienste um das Ostendörfer Schützenwesen erworben. Auf 25 Jahre im Verein blicken Thomas Langenhorst, Hans Eisenhard, Robert Höing und Erwin Dreckmann zurück.
"Nur mit Eurer Hilfe bei allen Events können wir auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken", lobte Vorsitzender Helmut Jöne die Mitglieder. Sein besonderer Dank galt Maria Wolbert für das Sauberhalten des Schützenfestplatzes, der Familie Wenning für die Nutzungsmöglichkeiten in der vom Verein geschaffenen Festscheune und die Bereitstellung des Platzes zum Abbrennen des Osterfeuers an Jannings Quelle. Auch für Helmut Jöne, Philipp Kestermann und Egbert Löbbering gab es lobende Worte für die Organisation und Vermietung des vereinseigenen Toilettenwagens und Kinderkarussells.
Grünkohl stärkt die Wanderer
Über 40 Heimatfreunde konnte Norbert Möllerfeld, Geschäftsführer des Mühlen- und Heimatvereins Leer, zur Winterwanderung mit anschließendem Grünkohlessen in der Gaststätte Mais-Gratz (Stefan Arning) am vergangenen Dienstag willkommen heißen. Vom Dorfplatz ging es bei überwiegend trockenem Winterwetter zunächst Richtung Lochhausen, dann an Tenkmann's Hähnchenställen vorbei zur Pause bei Engelbert Meis. Dort auf der gemütlichen ehemaligen Tenne wurden Kaltgetränke (kurz oder lang) oder Glühwein zur Stärkung gereicht. Weiter ging es entlang der Landstraße, wo am Antonius eine kurze weitere Stärkungspause eingelegt wurde. So erreichte man die Gaststätte pünktlich zum Essen. Dort warteten schon einige weitere Heimatfreunde.
In seiner Begrüßung dort stellte Norbert Möllerfeld drei Heimatfreundinnen vor, nämlich Agnes Hölscher, Maria Möllerfeld und Renate Denkler, die, bis das Essen auf den Tisch kam, mit Dönkes und Erzählungen in Münsterländer Platt die Wanderer unterhielten. Es herrschte dadurch schon eine sehr aufgelockerte Stimmung. Danach schmeckte der Grünkohleintopf mit Mettendchen, Kasseler und dicker Rippe vorzüglich. Im Anschluss trug Agnes Hölscher noch einige sehr launige Dönkes, auch meist in Münsterlänger Platt vor.
Zum Abschluss bedankte sich der Vorsitzende des Mühlen- und Heimatvereins Josef Denker bei den Organisatoren für den super Ablauf, bei den Damen für die durch sie aufgeheiterte gute Stimmung und bei der Familie Arning für das vorzügliche Essen. Dann stellte er noch kurz Veranstaltungen in näherer Zukunft vor. Am 20 Februar Kaminabend bei Familie May, Haltern 62, mit den Mühlenmusikanten. Im März die Jahreshauptversammlung am 20. März bei Vissing-Wegmann und die Tagesfahrt am 27. April. In diesem Jahr soll das Sauerland angesteuert werden. Alle Termine sind auch im Jahresterminkalender auf der Homepage im Internet veröffentlicht. Dann wünschte der Vorsitzende allen einen guten Heimweg, entweder wieder auf Schusters Rappen oder auch sonst wie z. B. mit dem Auto oder dem Fahrrad.
Dank an die "Überzeugungstäter"
Die meisten Besucher des Neujahrsempfangs der Stadt Horstmar dürften weit über 100 Jahre alt werden. Mit dieser Botschaft sorgte Bürgermeister Robert Wenking am Sonntagmittag im Saal der Gaststätte Vissing für Heiterkeit. Dabei berief er sich auf eine wissenschaftliche Erkenntnis, die besage, dass die Ausübung eines Ehrenamtes das Leben um durchschnittlich sechs Jahre verlängere. Bedenke man, dass die meisten der Besucher gleich mehrere Ehrenämter ausführten, sei es keine gewagte Prognose zu behaupten, dass viele dieses hohe Alter erreichen würden, scherzte der Gastgeber, dass man die sechs Jahre pro Ehrenamt ja noch addieren müsse. . .
Aber, auch wenn für diese demografischen Studien der letzte Beweise fehle, überwiege doch die Erkenntnis, dass das Ehrenamt keine Last, sondern eine das Leben bereichernde Aktivität sei, kam der Bürgermeister zu dem Schluss, dass ein Mensch nur aus tiefer, innerer Überzeugung ehrenamtlich tätig sein könne. Im Namen des Rates und der Verwaltung dankte Wenking den "Überzeugungstätern" aus Horstmar und Leer, denen es zu verdanken sei, dass das Leben in beiden Stadtteilen rund laufe. Dafür sorgten auch die großen Vereins- und Verbandsstrukturen, hinter denen die freiwilligen Helfer ständen. Sie verfügten über ein funktionierendes Netzwerk, das die Basis für die Gemeinschaft und ein gutes Miteinander sei.
Ohne den ehrenamtlichen Einsatz gäbe es nur ein sehr eingeschränktes öffentliches Leben, das sich auf die Wahrnehmung von Pflichtaufgaben der Daseinsfürsorge beschränke, gab der Bürgermeister zu bedenken, dass fast ausnahmslos alle Freizeitaktivitäten, fast alle Events und alle Termine des städtischen Veranstaltungskalenders die "Handschrift des Ehrenamtes" trügen und die stände für die gesamte Burgmannsstadt. Beispielhaft machte der Bürgermeister seine Aussagen an der Flüchtlingsarbeit fest. "Wir als Stadt Horstmar, als Kirche oder Caritasverband hätten die Strukturen gar nicht aufbauen können, wenn dahinter nicht überzeugte, warmherzige Menschen stehen würden, die diese Strukturen mit Leben füllen und sich in den Dienst der Allgemeinheit stellen würden. Dabei sei die Flüchtlingsunterbringung, -versorgung und -integration keine freiwillige Aufgabe der Stadt, sondern eine Pflichtaufgabe. Diese hätte die Verantwortlichen nur deshalb so erfolgreich bewältigt, da sie maßgebliche Unterstützung der Flüchtlingshelfer sowie der zahlreichen Vereine und Verbände hätten."
"Wir brauchen Wohnraum für die Flüchtlinge", appellierte der Festredner an alle, offen für diese Problematik zu sein, damit die Integration für die Menschen mit Bleiberecht erfolgreich fortgesetzt werden könne. Lobend erwähnte der Bürgermeister auch den Einsatz der Mitglieder der Antonius-Bruderschaft. Anstatt über das Unglück an ihrer Kapelle zu klagen, hätten sie sofort gehandelt, um den Erhalt der beliebten und häufig besuchten Zufluchtsstätte zu gewährleisten.
Der Bürgermeister nutzte den Empfang auch, um die Versammelten über einige Zukunftsinvestitionen zu informieren. So gelte es beispielsweise, viel Geld in die Bildungspolitik zu stecken. Das sei auch für die Kindergarten-Landschaft, die Grundschulen und das Lernzentrum Arnoldinum Horstmar erforderlich. Zudem plane die Stadt die Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks und die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Ferner gelte es auf Dauer, in die Sportbetriebsgebäude zu investieren, an der "Ritter-Route" zu arbeiten und den Endausbau des Baugebietes Pferdekamp II zu planen und den zweiten Bauabschnitt "Grollenburg" zu Ende zu erschließen.