Horstmar-Leer
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Im Zeichen der Brücke verbunden
Nach Wochen der Vorbereitungen, zu denen wesentlich Pastoralreferentin Ulla Lappe beigetragen hatte, empfingen am Sonntag fünf Kinder aus der Gemeinde in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian das Sakrament der ersten heiligen Kommunion. Festlich mit Fähnchen geschmückt war der Kirchplatz, im Altarraum war mit viel Fleiß eine Brückenlandschaft aufgebaut worden. Diese war ein Zeichen für das Motto der diesjährigen Erstkommunion: Mit Jesus Brücken bauen.
"Im Zeichen der Brücke sind wir alle miteinander und mit Christus verbunden. Sie ist Zeichen für Gegenwart und Zukunft" betonte Pfarrdechant Johannes Büll während des Gottesdienstes. Rafael D. Marihart trug mit Gesang und Orgelspiel zum Gelingen der Feier bei. Als Geschenk der Kirche erhielten die Kommunionkinder ein Durchgucker-Holzkreuz. Für die Mütter gab es darüber hinaus eine Rose, denn es war ja Muttertag. Der Schlussapplaus galt wegen Corona anstelle von Händedrücken und Umarmen den Kindern aber auch der Pastoralreferentin Ulla Lappe. Trotz zahlreicher Online-Stunden sei die Vorbereitung bunt und vielfältig gewesen, erinnerte sie sich an die vergangen Wochen. Weitere Kommunionfeiern sind am 13. Mai in St. Gertrudis, am 28. August und 4. September in St. Gertrudis und am 4. September auch in Ss. Cosmas und Damian.
"Tante Toni" weicht Wohnbebauung
Was viele befürchtet haben, wird jetzt wahr: die bekannte Traditions-Gaststätte "Tante Toni" wird abgerissen und weicht einer Wohnbebauung. Diese Mitteilung machte Besitzer Ralf Arning den Mitgliedern des Ausschusses für Bauen, Planen, Stadtentwicklung, Klima und Mobilität in der jüngsten Sitzung. Ausschussvorsitzender Ludger Hummert bedankte sich beim Besitzer für die umfangreiche Information. Durch diese werde Klarheit für das Areal geschaffen, über das bisher nur gerüchteweise diskutiert worden sei.
Mit dem Abriss endet eine lange Epoche der Gastronomie im kleinen Ortsteil Leer. Der erste polizeiliche Erlaubnisschein zum Betrieb einer Gastwirtschaft datiert aus dem Jahr 1889, wurde vom damaligen königlichen Landratsamt in Burgsteinfurt erteilt. Diese wurde über sehr viele Jahre von der Familie Greving/Horstmann betrieben. Im Jahr 2003 erwarben Ralf und Inge Arning das Anwesen, nachdem der vorherige Besitzer aus finanziellen Gründen die Kneipe aufgeben musste. Immer wieder wechselten die Pächter des Anwesens. Nun steht die Gastwirtschaft bereits seit geraumer Zeit leer.
"Ich habe immer wieder versucht, Pächter zu finden. Es ist mir aber leider nicht gelungen", bedauerte Ralf Arning. Mit ein Grund für den Abriss sei aber der sehr schlechte bauliche Zustand des Gebäudes, angefangen vom undichten Dach bis hin zu den sanitären Anlagen. "Schweren Herzens hat sich die Familie für den Abriss entschieden", schilderte Ralf Arning die gegenwärtige Situation. Wenn alles nach Plan laufe, werde es am Ende des Jahres eine Abrissparty geben und dann werde gebaut. Zur Disposition stehen zwei Baukörper und zwar im unmittelbaren Anschluss an das Haus von Möllerfeld und ein größeres Bauwerk am Standort der jetzigen Gaststätte, ein wenig nach Süden abgesetzt.
Mit dem Baukörper bei Möllerfeld erfülle man eine alte Bauauflage, hat Ralf Arning erfahren. Dort stand früher einmal die Gemeindeverwaltung. Bei deren Abriss verpflichteten sich die Familien Möllerfeld und Horstmann zu baulichen Investitionen, die allerdings nur von der Familie Möllerfeld umgesetzt wurden. Dieses neue Gebäude soll für medizinische Zwecke genutzt werden, im oberen Bereich sind Wohnungen vorgesehen. Das Hauptgebäude sieht insgesamt zehn Wohneinheiten vor.
"Dieses Virus ist einfach kein Spaß"
Dies ist eine Geschichte, die nachdenklich stimmt und betroffen macht. Zum Glück hat sie ein Happy End, was die Schilderungen erträglicher macht und hoffen lässt, dass die Leser aus ihr lernen. Das wünscht sich jedenfalls Ralf Laumann, der den WN von seiner schweren Corona-Erkrankung berichtet hat, um die Menschen zu warnen und an sie appelliert, das Virus ernst zu nehmen. Der tückische Erreger hat ihn, seine Frau Susanne und Tochter Eva bereits im November des vergangenen Jahres befallen. Nur Sohn Tim, der in Münster wohnt, ist verschont geblieben. Der 23-Jährige hat um das Leben seiner Eltern, die im Horstmarer Ortsteil Leer leben, und Schwester gebangt, denen es zeitweise sehr schlecht ging.
Am schlimmsten hat es den Vater erwischt, der inzwischen glücklicherweise wieder genesen ist, aber noch heute unter den Folgen seiner Erkrankung leidet. So ist sein Lungenvolumen immer noch eingeschränkt und die alte Kraft längst nicht zurückgekehrt. Doch als Diakon mit Zivilberuf ist der gelernte Bankangestellte ein "Mann des Glaubens" und voller Hoffnung, dass er auf Dauer zu seiner alten Form zurückfinden wird.
"Ich war nicht vorerkrankt, hatte kein Asthma und nie etwas an der Lunge", erklärt der heute 51-Jährige, warum er sich vor seiner Ansteckung relativ sicher gefühlt hat. "Natürlich habe ich das Virus ernst genommen und mich an die Regeln gehalten, aber panisch war ich nicht", erinnert sich der Leerer Junge, der mit zwei Geschwistern in der Alst aufgewachsen und in vielen örtlichen Vereinen aktiv ist.
Alles begann Ende November mit dem Besuch der Tochter, die für eine Woche nach Hause gekommen war, um dort in Ruhe für die anstehenden Klausuren zu lernen. Die 21-jährige absolviert an der Uniklinik Bonn eine Ausbildung zur Krankenschwester. Sie glaubte zunächst eine Erkältung zu bekommen. Doch als zwei Tage später der Geschmacks- und Geruchssinn gestört waren, schwante ihr Schlimmes. Inzwischen nach Bonn zurückgekehrt, warnte Eva ihre Eltern. Nach einem Abstrich durch den Betriebsarzt, erfuhr die junge Frau, dass sie positiv ist. Ein Schock nicht nur für sie, sondern auch für ihre Eltern, die breit aufgestellt sind und mit beiden Beinen im öffentlichen Leben stehen.
Als Leiterin des Ordnungsamts der Stadt Steinfurt, die auch mit gutem Beispiel vorangehen muss, machte Susanne Laumann sofort einen Schnelltest, der ein positives Ergebnis brachte. Ihr Ehemann, der sich ebenfalls umgehend testen ließ, galt als negativ. Schon sechs Tage später musste der zweifache Familienvater nach einer zweiten Testung allerdings erfahren, dass er ebenfalls positiv ist. "Wir haben uns nach dem ersten Test sofort im Haus isoliert. Die Gedanken kreisten. Schließlich hatte ich am Vortag noch das Seelsorgeteam von St. Gertrudis getroffen, um die Weihnachtsfeiertage vorzubereiten", beschreibt der Diakon die Situation, die sich in den nachfolgenden Tagen dramatisch zuspitzen sollte.
So bekamen die Eheleute, hohes Fieber und Gliederschmerzen, die mit einer völligen Kraftlosigkeit einher gingen. Beide kamen auf die Isolierstation des Marienhospitals in Borghorst. Während sich Susanne Laumann dort langsam erholte, ging es ihrem Partner immer schlechter. "Die Röntgenaufnahmen haben ergeben, dass meine Lunge sich in den Spitzen entzündet hatte. Zudem war die Sauerstoffsättigung im Blut sehr gering", erinnert sich der Patient an seine Symptome, die ihn auf die Intensivstation brachten. Dort wurde er mit einer Maske beatmet, musste aber glücklicherweise nicht ins Koma versetzt werden. "Ich hatte keine Kraft zu kämpfen, denn dafür war ich viel zu schwach. Ich konnte nicht mal die Hand heben", beschreibt Laumann seinen Zustand, der mehr als kritisch war und das Pflegepersonal alarmierte. So hätten die Ärzte zwei Tage lang nicht gewusst, wohin die Reise geht . . .
Während die Ehefrau mehr als beunruhigt war – schließlich ging es um Leben und Tod – wirkte ihr Mann, der alles wie in einem bösen Traum erlebte – völlig apathisch. Erst viel später und dank des Zuspruchs seiner Familie sowie des unermüdlichen Einsatzes des Pflegepersonals – "die haben mich mit einer wahren Engelsgeduld gepflegt" – erwachte sein Kampfgeist wieder. Einen Tag vor Weihnachten wurde der 51-Jährige auf eigenen Wunsch nach drei Wochen Krankenhausaufenthalt nach Hause entlassen.
Am 8. Februar traten die Laumanns dann eine Reha in einer Fachklinik in Bad Reichenhall an. „Das hat mir sehr gut getan und viel Kraft gegeben“, denkt Laumann an die vier Wochen zurück, von denen er drei gemeinsam mit seiner Frau verbrachte. Nach der Reha gab es für den Bankkaufmann eine Wiedereingliederungsphase, die mit vier Stunden in der Volksbank-Filiale begann. Inzwischen arbeitet der Banker wieder voll und ist froh, dass der Job ihn auf andere Gedanken bringt und das Thema Corona nicht mehr sein ganzes Leben und das seiner Familie dominiert. Seine Aufgaben als Diakon sind momentan pandemiebedingt nicht so vielfältig, weil das kirchliche Leben durch den Lockdown stark zurückgefahren worden ist.
Dankbar sind die Laumanns allen, die viel Anteil an ihrem Schicksal gezeigt und sie unterstützt haben, wieder ins richtige Leben zurückzufinden. Das erscheint der Familie nach dem erlebten dramatischen Einschnitt noch kostbarer als zuvor.
"Dieses Virus ist einfach kein Spaß", warnt Laumann, der Corona zwar überlebt, aber immer noch Respekt vor der Pandemie sowie ihren Folgen hat und alle Menschen bittet, sich an die Regeln der Schutzverordnung zu halten. So wisse keiner, der einen andere anstecke, wie schwer die Krankheit bei diesem verlaufe oder ob sie sogar zum Tod führe. Dem sind seine Familie und er glücklicherweise entronnen.
Praktisch und für einen guten Zweck
Die Arbeit mit einem guten Zweck verbinden, das macht das pädagogische Personal der Kindertageseinrichtung St. Cosmas und Damian regelmäßig. Dazu gehört auch die Verwirklichung einer neuen Idee. Das Kitapersonal präsentiert sich im Eingang des Kindergartens mit den Personalfotos.
Damit Eltern und Kinder zu jeder Zeit sehen können, welche Erzieherin sich im Haus befindet, gibt es ein Foto, auf dem die pädagogische Fachkraft von vorne zu sehen ist. Das bedeutet: Sie ist im Haus. Dann gibt es ein anderes, auf dem die Erzieherin von hinten fotografiert wurde. Das bedeutet: Die Erzieherin ist nicht im Haus.
Die ganze Sache hat einen Clou: Vergisst die Erzieherin ihr Foto bei Anwesenheit/Abwesenheit richtig umzudrehen, muss sie 50 Cent "Lehrgeld" zahlen. Da kommt nach einer gewissen Zeit schon einiges zusammen, erzählen die Kolleginnen schmunzelnd, denn sie haben sich gemeinschaftlich zu diesem Prinzip entschieden und achten auch gemeinschaftlich darauf, dass diese Regel eingehalten wird.
Nach einiger Zeit wird dann geschaut, was mit dem gesammelten Geld passiert. In der Vergangenheit wurde es bereits der eigenen Kita für die Erweiterung des Außengeländes gespendet, ein anderes Mal kam es dem Team selbst bei einer Bildungsreise nach Hamburg zugute. Dieses Mal entschieden sich die Erzieherinnen, die Summe noch mal aufzustocken und zwei Vorhaben (je 100 Euro) dem Projekt Pro Uganda für die Herstellung von Prothesen und der Organisation Mary's Meals zu spenden.
Film weckt schöne Erinnerungen
Die Alster Schützen feierten im Gewerbegebiet in Burgsteinfurt – Corona machte es möglich oder sogar erforderlich. Sie trafen sich nämlich mit ihren Pkw auf dem Gelände des Autokinos und schauten sich gemeinsam einen Film an. Es war kein gewöhnlicher Film, sondern ein Zusammenschnitt verschiedener Sequenzen aus den Schützenfesttagen des Jahres 2020. Die Mitglieder waren damals gebeten worden, von den dezentralen Feiern in den einzelnen Familien Bilder und Videos zu verfassen. Ein großes Schützenfest durfte ja nicht gefeiert werden. Die Mitglieder machten von dieser Bitte regen Gebrauch. Die gespeicherten Fotos und Videos landeten jetzt bei Leonard Bienbeck, der sie zu einem Film zusammenfasste. Genau diesen Film schauten sich jetzt die Alster Schützen auf der Leinwand des Autokinos an. Sie konnten erstaunt feststellen, dass alle Facetten des Schützenfestes auf diesem Film enthalten waren, nämlich das Hissen der Fahne, die Kranzniederlegung, der Tanz in den Mai und das gesamte Schützenfest – alles unter Coronabedingungen. "Es waren schöne Erinnerung an ein verrücktes Jahr, wir haben viel Lob für diese Aktion erhalten", freut sich Michael Telgmann vom Vorstand.
Kfd verschenkt Kuchen-Gutscheine
Mit einer besonderen Aktion möchte die Leerer Kfd die Frauen, Mütter, Fürsorgerinnen, Heldinnen und Powerfrauen überraschen. Anlass dazu ist der bevorstehende Muttertag, der am kommenden Sonntag begangen wird. Die Bezirksfrauen werden in Kürze die Monatshefte verteilen. Darin finden die Mitglieder einen Gutschein für ein Stück Kuchen nach Wahl. Dieser kann im Dorfladen eingelöst werden.
"Es soll eine Wertschätzung für unsere Mitglieder sein", erläutert Martina Lueg, die maßgeblich an der Aktion beteiligt war. Die Frauen sollten sich einmal etwas gönnen und bei Kaffee und Kuchen an die gemeinsame Kaffeetafeln bei Ausflügen erinnern.
"Die Aktion ist eine Win-Win-Situation. Wir hoffen damit unsere Mitglieder erfreuen zu können. Gleichzeitig profitiert auch der Dorfladen davon, denn die Kfd zählt knapp 300 Mitglieder, das heißt von 300 verkauften Kuchen profitiert auch unsere Gemeinschaftseinrichtung im Dorf", verdeutlicht Teamsprecherin Agnes Telgmann.
Ladesäulen für die Elektromobilität
Es sei sinnvoll, im Rahmen der Dorferneuerung die Möglichkeit einer Ladesäule für E-Pkw am Parkplatz am Kalvarienberg zu errichten und zur Steigerung der Attraktivität des Radwegenetzes eine Ladesäule am Dorfladen für E-Fahrräder zu installieren. Diesen von Ludger Hummert im Ausschuss für Bauen, Stadtentwicklung, Klima und Mobilität vorgetragenen Vorschlag stimmten die Ausschussmitglieder zu und baten darum, mögliche Förderprogramme zu prüfen. Um die Attraktivität im Generationenpark zu steigern, sei es wünschenswert, dort einen öffentlichen WLAN-Hotspot einzurichten, der stabiles und schnelles Internet ermögliche. Das sei nicht nur für junge Familien, die den Spielplatz nutzen, ein schönes Angebot, begründeten die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen ihren Antrag, der im Fachausschuss beraten wurde. Die Mitglieder stimmten diesem zu, allerdings mit der Maßgabe, die WLAN-Verbindung ab 22 Uhr zu kappen. Damit solle die nächtliche Ruhe nicht gestört werden.
Kranzniederlegung ohne Schützenfest
Beim Schützenverein Alst bedauert man, dass man im zweiten Jahr in Folge auf das Schützenfest verzichten musste. Aber in auch in diesem Jahre verzichtete man nicht darauf, der Gefallenen beider Weltkriege mit einer Kranzniederlegung an der Alster Friedenskapelle zu gedenken. "Auch wenn wir nicht alle zusammen feiern und schöne Stunden miteinander verbringen können, können wir füreinander da sein und uns gegenseitig unterstützen, wie wir es in der Alst immer schon getan haben" betonte Michael Telgmann, der Vorsitzende der Alster Schützen bei der Kranzniederlegung. Dabei erinnerte er an ein Motto auf der Schützenfahne der Junggesellen des Vereines: We willt tosammen stoahn, un dat wat recht is doahn. un is dat een nich nach n Kopp, do fleit wat op.
Priorisierung wird eingehalten
Das Impfen in der Praxis für Allgemeinmedizin von Sabine Heidler und Dr. Uta Schregel gegen das Corona-Virus hat deutlich an Fahrt aufgenommen. "Uns stehen jetzt zwischen achtzig und hundert Dosen wöchentlich zur Verfügung und in Kürze auch alle vier Impfstoffe", betonen die engagierten Ärztinnen, die stolz sind auf ihre Mitarbeiterinnen. Ohne das große Engagement aller Beteiligten sei diese Impfaktion überhaupt nicht möglich, loben sie ihr Personal. "Wir müssen wie alle anderen auch die Priorisierung einhalten" macht Sabine Heidler ganz deutlich.
Geimpft wird immer freitags, meistens donnerstags und manchmal auch sonntags, wenn genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Das Praxisteam um die beiden Ärztinnen arbeitet bis zum Rande der Erschöpfung, denn schließlich läuft die ganz normale Sprechstunde weiter. Alle bitten um Verständnis dafür, dass aus technischen Gründen eine Wunsch-Terminvorgabe nicht möglich ist. Der Weg der Anmeldung führt über das Internetportal www.polynote.de/medicoos/.
"Wir können dann die Anmeldedaten nach den Richtlinien priorisieren, die Standardisierung macht uns die Arbeit wesentlich leichter", bittet Sabine Heidler ausschließlich diesen Weg der Anmeldung zu wählen. Die Praxis werde sich dann wegen der Terminvergabe bei den Patienten entweder über WhatsApp, per E-Mail oder per Telefon melden. Die Arztpraxis bittet dringend darum, diesen Termin einzuhalten oder ggfls. abzusagen, damit jemand aus der vorhandenen Liste nachrücken kann.
Wichtig sei es, den empfindlichen Impfstoff schnell zu verimpfen. Geimpft werden zur Zeit Patienten aus der eigenen Praxis. Bei der Terminvereinbarung erfährt man, mit welchem Impfstoff man geimpft wird. Wegen der Impfstoffknappheit beinhaltet der Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus-SARS-CoV-2 nach der Corona-Impfverordnung nicht das Recht, den Impfstoff eines bestimmten Herstellers zu wählen.
Dorfbrunnen wird wieder hergestellt
Im November des vergangenen Jahres wurde der in der Dorfmitte errichtete Dorfbrunnen durch einen Busfahrer beschädigt. Seit der Zeit ruhte die Unfallstelle. Es mussten versicherungsrechtliche Fragen geklärt werden. Nunmehr liegt das Ausmaß des Schadens vor. Die Höhe der Reparaturkosten wird mit 10.745 € beziffert. Der Ausschuss für Bauen, Stadtentwicklung, Klima und Mobilität befasste sich in seiner jüngsten Sitzung hiermit. Man war sich einig, den Schaden im Rahmen der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt zu beseitigen. Zu entscheiden war, ob der Brunnen wie gehabt aufgebaut, anders gestaltet oder verlegt werden soll.
Es ist ein Thema, das die Bürger von Leer zur Zeit umfangreich diskutieren. Die älteren Einwohner von Leer wissen noch darum, dass es beim Bau dieses Brunnens im Jahre 1994 eine ausgiebige Diskussion im Dorf gab. Die Stadt und die Sparkasse wollten sich damals die Kosten teilen. Alles schien zunächst Sonnenschein zu sein, bis das Werk in Betrieb genommen werden sollte. Bei der Abnahme gab es technische Mängel, das Werk gefiel plötzlich einigen wortgewaltigen Zeitgenossen nicht mehr. Der Brunnen, der nur ein trauriges Rinnsal war, musste weg. Es wurde neu überlegt und geplant bis es zur heutigen Ausführung kam.
Bauunternehmer Josef Hinkers wurde mit der Durchführung beauftragt. Die neue Anlage war konzeptionell besser, die Stadt übernahm die Mehrkosten. Die Meinungen gingen damals weit auseinander, von Zustimmung bis zu totaler Ablehnung. So hätte ein Leerer Bürger lieber einen Brunnen mit Mühlensteinen gesehen. Ein anderer meinte gar, es sei rausgeschmissenes Geld. Der damalige Stadtdirektor Hans Kröger deutete an, in der Nähe der Kirche einen zweiten Brunnen und dann mit Mühlsteinen anzulegen. Dazu ist es nicht gekommen.
Im Laufe der Jahre wurde das Werk durch die von der Bildhauerin Gertrud Büscher-Eilert gefertigten Bronzefiguren, zwei Mädchen und ein Junge mit Hund, aufgehübscht. Diese sollen auf jeden Fall erhalten bleiben, waren sich alle Ausschussmitglieder einig. Bei der Frage, ob wieder Ziegelsteine verbaut werden oder anderes Material zum Einsatz kommt und der Grundriss bleibt oder geändert wird, werden jetzt fachkundige Handwerker mit ins Boot genommen. Einen teuren Ideenwettbewerb mit Künstlern, wie es aus Ausschusskreisen vorgeschlagen wurde, wird es nicht geben.
Radeln für ein gutes Klima
Langsam kommen die Radler in Horstmar auf Touren. Die Temperaturen steigen und für viele beginnt nun endlich die Radsaison. Vom 13. Mai bis 2. Juni können alle am diesjährigen Stadtradeln teilnehmen. "Radeln für ein gutes Klima! Aktiv beim Klimaschutz mitwirken - besser geht nicht. Mach mit und sei auch dieses Jahr dabei", bittet Bürgermeister Robert Wenking um Teilnahme an der Aktion. Es wäre bereits die dritte Teilnahme. In 2019 wurden von 164 Radelnden 22.853 km gefahren, in 2020 von 63 Radelnden nur 10.875 km. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Stadtradeln-Aktion in den Hintergrund gerutscht. "Im Jahr 2021 würden wir gerne an alte Erfolge anknüpfen und die 30.000 km Marke knacken" animiert Ramona Hollefeld, zuständig für diese Aktion im Rathaus der Stadt. Übrigens nehmen alle Kommunen des Kreises Steinfurt am Stadtradeln teil.
Ob als Training für die eigene Fitness, als Beitrag für den Klimaschutz oder einfach aus Freude am Radfahren, es gibt viele Gründe, an dieser bundesweiten Initiative teilzunehmen. Den Weg zur Arbeit können nicht alle mit dem Rad fahren – die gefahrenen Kilometer in der Freizeit zählen aber genauso für die Wertung, heißt es in der Projektbeschreibung.
So funktioniert es: Alle, die in der Stadt Horstmar wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder eine (Hoch-)Schule besuchen, können beim STADTRADELN mitmachen. Es können sich Teams bilden aber auch Einzelfahrer können an den Start gehen. Ab diesem Jahr gibt es zusätzlich den Wettbewerb "Schulradeln". Es wird die fahrradaktivste Klasse gesucht. Bei der Anmeldung kann das Team "Schule XY" gegründet werden und dann muss bei "Schulradeln" ein Häkchen gesetzt werden.
Die Teilnehmer registrieren sich online unter www.stadtradeln.de/horstmar und tragen ihre erradelten Kilometer dort ins km-Buch ein oder tracken diese über die STADTRADELN-App. Die erfolgreichsten Kommunen werden prämiert. Stadtradeln ist eine internationale Kampagne des Netzwerkes Klima-Bündnis. Bürgermeister Robert Wenking und das Rathaus-Team sind schon kräftig mit dem Rad unterwegs, jede kleine Dienstfahrt wird mit dem Fahrrad zurückgelegt. Nur so könne man auch aktiv Werbung betreiben, sind sich die Akteure einig.
"Jeder mit dem Rad zurückgelegte Kilometer spart im Vergleich zum Auto 150 Gramm CO2 ein" erklärt Ramona Hollefeld. Jeder könne so seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Man habe errechnet, dass etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland im Verkehr entstehen, sogar ein Viertel der CO2-Emissionen des gesamten Verkehrs verursache der Innerortsverkehr. Wenn circa 30 Prozent der Kurzstrecken in den Innenstädten mit dem Rad statt mit dem Auto gefahren würden, ließen sich etwa 7,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden.
Maiandacht "to go"
Es ist jahrzehntelange Tradition bei der KFD Leer, im Mai an verschiedenen Orten eine öffentliche Maiandacht zu halten. Wegen der Pandemie ist das zur Zeit nicht möglich. Gegenwärtig fehlen die Gemeinschaft aber bekannte Gesichter, vertraute Texte und Gebete, neue Gedanken und Anregungen für den Alltag und den Glauben. Diese Situation fordert das KFD-Team wieder zu besonderen Kreativitäten und Aktivitäten heraus.
Bezüglich der Maiandacht hat sich das Team nun etwas Besonderes einfallen lassen und nennt das "Die etwas andere Maiandacht". An vier Orten, nämlich an der Alster Kapelle, der St. Josefs Statue in Ostendorf, in der Kirche und an der Kapelle in Haltern liegen auf zwei DIN A 4 Seiten Maiandachten "to go" aus. "Sie können dann still für sich vor Ort oder zuhause mit der Familie gefeiert werden", gibt Marlies Ahlers vom KFD-Team entsprechende Anregungen. Eingeladen sind alle, sich diesen Ausdruck einer Maiandacht zu holen.
Erwähnenswert ist, warum der Mai als Marienmonat gefeiert wird. Die Gottesmutter Maria werde in der christlichen Spiritualität als Sinnbild für die lebensbejahende Kraft der Frühling verstanden und als "Maienkönigin" verehrt. Die Sonne verwandle die Welt mit ihren Strahlen, die Natur erwache nach der Winterpause zu neuem Leben, sie hülle sich in kräftiges Grün und erblühe in faszinierender Farbenpracht – mit diesem Wunder des Frühlings werde Maria in Verbindung gebracht. Sie sie als Mutter des Messias, der den Tod besiegte, der Inbegriff des neuen Lebens.
Lichtblicke als Anker in unruhigen Zeiten
"Lichtblicke" heißt ein WhatsApp-Projekt, das der an der Straße "Zum Esch" im Ortsteil Leer wohnende Diakon Ralf Laumann ins Leben gerufen hat. "In Corona-Zeiten ist es immer wieder schwierig, miteinander Kontakt zu halten", nennt Laumann den Grund für seine Initiative.
Um sich gegenseitig Mut zu machen und mit einem positiven Gedanken durch den Tag zu gehen, verschickt er täglich per WhatsApp eine Nachricht. Es sind Geschichten, ein Spruch, eigene Gedanken oder ein Bild. Er wolle damit den täglichen Start angenehm gestalten und damit nicht nur der Kirche Nahestehende erreichen, es sei ein Angebot für alle, führt er aus. Von diesem Angebot haben bisher 105 Personen in der von Laumann eingerichteten WhatsApp-Gruppe Gebrauch gemacht.
Corona sei allgegenwärtig, sei es im Radio, im Fernsehen, bei Diskussionen oder im Familien und Bekanntenkreis, er wolle alle durch seine Impulse in eine andere positiv denkende Richtung lenken.
Wie wichtig das sei, habe er persönlich während einer Intensivbehandlung nach seiner Corona-Infektion festgestellt. In einer WhatsApp-Nachricht schildert er seine Situation während seines Aufenthaltes in der Rehaklinik in Bad Reichenhall. Er habe auf die gewaltige Bergkette und den Predigtstuhl schauen können. "Wunderschöne Sonnenaufgänge gibt es jeden Morgen für mich zu sehen", schreibt er weiter. Es sei faszinierend, wie die Sonne ihren Lauf nehme. Sie gehe auf und gehe unter und man könne gewiss sein, dass der nächste Sonnenaufgang nicht lange auf sich warten lasse.
Das Echo auf das Angebot von Ralf Laumann ist im gegenseitigen Austausch groß. So schrieb eine Teilnehmerin, dass sie sich durch die Impulse inspiriert fühlte, einen Anker zu haben, auch weil jeder in dieser unruhigen Zeit einen brauche. Pfarrdechant Johannes Büll ist von der Idee begeistert: "Die Sprüche tun gut, sie machen Mut."
Ralf Laumann bietet die Teilnahme an "Lichtblicke" jedem an. Dazu ist es erforderlich, die Rufnummer 0157 38152850 im Smartphone unter dem Namen "Lichtblicke" abzuspeichern und dann eine WhatsApp-Nachricht mit dem Stichwort "Start" zu schicken.
Mehr Sicherheit durch Defibrillatoren
Coronabedingt ruht zur Zeit der Spiel- und Trainingsbetrieb auf den Sportanlagen, nicht nur in Horstmar und Leer. Die Saisonfortführung hat der Fußballverband abgesagt. Ein Umstand, der alle aktiven Sportler sehr schmerzt, hatte man doch lange auf eine baldige Rückkehr auf den Platz und mit dem Ball gehofft.
Eine Investition für die Sicherheit der Sportler und Besucher für die hoffentlich bald wiederkehrenden normalen Bedingungen am Platz, tätigten jetzt der TuS Germania Horstmar und der SV Westfalia Leer. Das geht aus einer Pressemitteilung der Volksbank Ochtrup-Laer hervor. "Wir haben uns mit diesem Sicherheitsaspekt in einer unserer Sitzungen beschäftigt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Anschaffung eines Defibrillators für das Sportgelände für sinnvoll erachten", zitiert diese Ludger Lengers, den Vorsitzenden des Vereins zur Förderung des Sports beim TuS Germania Horstmar. Da man im Jugendfußball mit dem SV Westfalia Leer zusammenarbeite, habe man diese Idee dann auch gerne an die Verantwortlichen weitergereicht, so Lengers zum Ablauf der Vorgespräche.
"Wir haben die Idee gerne aufgegriffen und sehen ebenfalls den Vorteil für die Sicherheit der Sportler und Gäste auf unserer Sportanlage. Wir freuen uns, dass die Volksbank Ochtrup-Laer die Anschaffung der Geräte mit je 1500 Euro großzügig unterstützt", bekräftigte Michael Denkler, Vorsitzender des SV Westfalia Leer.
Angeschafft und installiert wurden die beiden lebensrettenden Defibrillatoren mittlerweile an beiden Sportstätten. Die symbolischen Geldscheine überreichte seitens des Geldinstitutes Bankvorstand Ralf Hölscheidt. "Auf die Anfrage, ob wir finanziell bei der Anschaffung der beiden Geräte mithelfen können, haben wir gerne zugesagt, kommt es doch der Sicherheit der Öffentlichkeit zugute, da haben wir immer ein offenes Ohr", bekannte der Banker, der hofft, dass der Ernstfall nie eintritt und die Geräte nicht zum Einsatz kommen müssen. Aber der Sicherheitsgedanke sei natürlich wichtig und richtig, gab er zu bedenken.
Zweiter Preis für Johanna Nienau
Beim Landeswettbewerb "Jugend musiziert" errang die in der Wehrystraße im Ortsteil Leer wohnende 18jährige Johanna Nienau in ihrer Altersklasse den zweiten Preis. "Meine Aufnahme wurde mit 19 von 25 möglichen Punkten bewertet, was in meiner hohen Altersgruppe und den dementsprechend hohen Anforderungen ein sehr gutes Ergebnis ist", freut sich Johanna Nienau über die musikalischen Erfolge. Damit habe sich das jahrelange Üben bezahlt gemacht.
Seit über 11 Jahren ist sie nun schon Schülerin an der Musikschule im KulturForumSteinfurt bei Lioba Domann-Koch und hat somit mit sieben Jahren angefangen, Querflöte zu spielen. In diesem Jahr hat sie das siebte Mal am Wettbewerb "Jugend musiziert" teilgenommen. Dabei hat die talentierte Musikantin Sätze aus drei Werken von Mozart, Carl Reinecke und Daniel Schnyder aus verschiedenen Epochen gespielt. Ein regulärer Querflötenunterricht konnte nicht in Präsenz stattfinden. Mit der Lehrerin hat sie aber online geübt, was eigentlich bis auf die Feinheiten, die man auf dem Computer nicht hören konnte, ganz gut geklappt habe.
Der Regionalwettbewerb, der eigentlich in Münster stattfinden sollte, musste leider aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen, alle Teilnehmer seien direkt auf Landesebene gestartet, für den man sich sonst beim Regionalwettbewerb qualifizieren könne. In diesem Jahr ist sie in der Solowertung für Querflöte in der Altersgruppe sechs angetreten. Das heißt, dass sie begleitet wurde, aber nur die eigene Leistung und nicht die der Begleitperson bewertet wurde. Sie wurde vom Korrepetitor Fabian Liesenfeld vom Theater Münster am Klavier begleitet.
Durch Corona musste dieses Jahr alles anders laufen: Alle Teilnehmer sollten ihre Stücke spielen und dann abfilmen, wobei es strenge Vorgaben gab. Diese Aufnahmen wurden dann auf einem USB-Stick gespeichert und eingeschickt. Die Aufnahme von Johanna wurde in Essen von einer Jury bewertet, vor der sie sonst live vorgespielt hätte. Ein weiteres Problem tat sich für Johanna auf: Ihre Querflöte ging kurz vor dem Wettbewerb kaputt und so musste sie sich noch ein paar Tage vorher mit einer anderen Flöte vertraut machen.
Eigentlich könne man mit seinem eigenen Instrument natürlich erst einmal am besten spielen, weiß Johanna aus Erfahrung. Daher sei es für sie nicht einfach gewesen, sich so kurzfristig auf ein anderes Instrument einzustellen. Jetzt konzentriert sich Johanna Nienau auf die Vorbereitung für das anstehende Abitur und möchte dann im Winter mit einem Medizinstudium beginnen. "Ich werde natürlich weiterhin Querflöte spielen, weil es mir auch nach über elf Jahren immer noch viel Freude bereitet, jede Woche beim Unterricht Neues zu lernen" blickt Johanna Nienau in die Zukunft.
Ortsunion Leer gratuliert Jens Spahn als erste
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Vorsitzender der CDU im Kreis Borken, ist am vergangenen Samstag im Kulturquadrat in Ahaus von den Delegierten des Wahlkreises 124 Steinfurt I - Borken I erneut zum Kandidaten für die Bundestagswahl am 26. September gewählt worden. 49 der 53 Wahlkreisvertreter stimmten für ihn. Die CDU Leer war mit Petra Raus und Henning Höseler bei der Delegiertenversammlung vertreten. Sie gratulierten mit als erste zur erneuten Kandidatur.
Als Ehrengast nahm der Leerer CDU-Vorsitzende Ludger Hummert an der Delegiertenversammlung teil. Spahn und Hummert pflegen einen besonderen innigen Kontakt. Der gebürtige Ottensteiner Jens Spahn hat nicht vergessen, dass sich bei seiner ersten erfolgreichen Kandidatur im Jahre 2001 Ludger Hummert für ihn besonders eingesetzt hat. Ludger Hummert äußerte dazu jetzt in der Delegiertenversammlung: "Wir können mit Fug und Recht nach 20 Jahren sagen, dass wir im Jahre 2001 völlig richtig gehandelt haben, einen jungen Mann nach Berlin zu entsenden."
Man könne schon ein wenig stolz darauf sein, einen Mann aus der eigenen Region an verantwortlicher Stelle in Berlin zu haben. Rückblickend auf die Jahre ab 2001 sei festzustellen, dass Spahn immer noch mit dem gleichen Fleiß, mit Elan, Offenheit und Geradlinigkeit an die Arbeit gehe. "Die Bürger von Leer schätzen seine Bodenständigkeit, seine direkte klare Sprache, seine Aufrichtigkeit und vor allem seine Nähe und seine natürlichen Begegnungen", blickte Ludger Hummert zurück. Er schloss das aus den zahlreichen Besuchen von Jens Spahn im kleinen Ortsteil Leer. "Es ist der Ort, den ich am häufigsten besucht habe", äußerte der Bundesgesundheitsminister bei seinem letzten Besuch im August 2020.
"Eine Bereicherung für das kulturelle Leben"
Seit zehn Jahren besteht die Leerschke Blickband, eine aus Blechbläsern bestehende Gemeinschaft. Sie hat sich in diesen Jahren prächtig entwickelt und ist bei verschiedenen Anlässen immer wieder aufgetreten, so beim Gottesdienst und der Kranzniederlegung am Ehrenmal für die Schützenvereine Dorf und Ostendorf, bei den Pfarrfesten und Dorffesten, beim jährlichen Blasen vom Kirchturm von Ss. Cosmas und Damian oder den Feierlichkeiten zur Erinnerung an den Zusammenschluss von Horstmar und Leer vor fünfzig Jahren und den Weihnachtsmärkten im Biergarten der Gaststätte "Tante Toni". Beim Dörfer Karneval rockte die Band den Saal des Gasthofes Vissing/Wegmann.
"Die Leersche Blickband ist eine Bereicherung für das kulturelle Leben in Leer" äußert Franz Ahmann, der Vorsitzende des Leerer Ortskulturringes zum Stellenwert des Orchesters. Die Heterogenität spreche für das gute Miteinander der unterschiedlichen Charaktere. Frank Wenking, der Leiter und Motor der Gruppe sei auf seine Art ein toller Lehrmeister, geduldig aber fordernd, aber gleichzeitig fördernd, so das auch Unerfahrene, die vorher nie Musik gemacht haben, jetzt mit Freude ein Instrument spielen, äußert Franz Ahmann weiter.
Frank Wenking, in Leer bestens bekannt als Büttredner und Theaterspieler, hatte die Idee zu diesem Projekt. Seit vielen Jahren gebe es die Dorfkapelle, die allerdings nur aus Akkordeon- und Gitarrenspielern sowie Schlagzeugern bestehe. Das Repertoire im Dorf müsse um Blasmusik erweitert werden, war man sich im Ortsteil Leer einig. Frank Wenking war überrascht vom großen Interesse für dieses Projekt in Leer. Er selbst liebt die Musik und beherrscht zahlreiche Instrumente, so die Gitarre, das Tenorhorn, die Trompete, das Akkordeon, die Blockflöte und sogar den Dudelsack. Der Funke sprang auf neun Männer über, die sich spontan bei Frank Wenking meldeten.
Folgende Personen waren die Männer der ersten Stunde: Jörg Anthe, Norbert Gerdes, Markus May, Rainer May, Bernd Schmitz (alle Trompete); Günter Kreimer und Ralf May (Posaune), Josef Wickenbrock (Bariton) und Frank Wenking (Tenorhorn). Einige von ihnen konnten zwar Mundharmonika spielen oder das Akkordeon bedienen, Notenkenntnisse waren teilweise nicht vorhanden. Ein Einführungskurs half nach. Speziell wurden die Musikanten von Johannes Krabbe und Anja Bareither von der Musikschule Steinfurt unterstützt. "Damit sich keine Fehler einschleichen", war die Argumentation der Neuen. "Du musst die Lippen- und Atemtechnik beherrschen, das ist anders als beim Küssen", stellte schon nach kurzer Zeit Josef Wickenbrock fest.
Die ersten Zusammenkünfte der Musikanten fand zu Beginn des Jahres 2011 statt. "Beim ersten Auftritt zum Weihnachtsmarkt 2011 konnten wir gerade mal fünf Weihnachtslieder spielen", erinnert sich Jörg Anthe. Man habe vorher eine Generalprobe vor einem ausgewählten Publikum (Freunde, Bekannte, Verwandte) gemacht. Dieses hätten dann "bescheinigt", dass man auftreten dürfe. Wer Lust am Musizieren hat, könne gerne dazu kommen, so Frank Wenking damals. Auch heute gelte noch, dass jeder willkommen sei, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Die Aufnahmevoraussetzungen benennt Frank Wenking: "Die Teilnehmer sollten die Kinder groß haben und mit dem Bauen fertig sein. Das Eintrittsalter sollte ab 30 Jahren liegen. Mittlerweile gehöre 23 Musiker der Gemeinschaft an, mit Margit Frahling und Andrea Selker auch zwei Damen.
Der Name "Leerschke Blickband" ist das Ergebnis einer Umfrage auf dem jährlichen "Blick"fest zu dem die Partner eingeladen werden. Der jetzige Name wurde bei diesem Fest im Jahre 2013 mit großer Mehrheit ausgewählt. Darin stecken die plattdeutschen Worte "Leerschke" für die Ortzugehörigkeit, "Blick" für Blech, da alle Instrumente Blechblasinstrumente sind, und das Wort "band", um auszudrücken, dass auch "moderne" Lieder gespielt werden. Die Musikinstrumente wurden zum großen Teil aus eigener Tasche finanziert. Da eine Tuba in der Anschaffung sehr teuer war, wurden die Aktiven von Annette Deitermann und Hanne Wilming unterstützt. Sie stellten zwei alte Tuben von ihrem Vater August Hullermann zur Verfügjung. Da diese die Zeit nicht optimal überstanden haben, stellten die ortsansässigen Kreditinstitute großzügigen Spende zur Verfügung, damit war dann auch die Tuba für Josef Wickenbrock finanziert. Die Gruppe bedauert, dass coronabedingt Proben und öffentliche Aufführungen nicht stattfinden dürfen. Um das Gemeinschaftsgefühl zu erhalten, hat Frank Wenking zu Weihnachten allen Mitgliedern ein E-Mail geschickt. Sie enthielt zusammengestellte Tonaufnahmen der einzelnen Instrumente.
Kindergartenkinder handwerklich unterwegs
"Mir ist wichtig, den Kindern den Wert des Handwerks mit auf den Weg zu geben, da dieses mittlerweile immer mehr in Vergessenheit gerät und sie für etwas zu begeistern, was sie auf ihrem späteren Lebensweg begleiten wird." So begründet die 20jährige Julia Krappe ihre Projektarbeit im Rahmen ihrer Ausbildung zur Erzieherin im Kindergarten von Ss. Cosmas und Damian im Ortsteil Leer. Es sei für sie eine spannende Zeit gewesen, in der sie die Selbstbildungsprozesse der Jungen vor allem beobachten, fördern und begleiten konnte, betont sie weiter. Während der Zeit habe sie viele wichtige Fähigkeiten gefördert wie z.B. die Grob-/Feinmotorik, die taktile Wahrnehmung, mathematische Kompetenzen, die Kreativität und andere.
Julia Krappe befindet sich zurzeit im zweiten Ausbildungsjahr der praxisintegrierten Ausbildung (PiA) zur Erzieherin im Kindergarten St. Cosmas und Damian in Horstmar-Leer. Diese neue Form der Ausbildung beinhaltet zwei bis drei Praxistage pro Woche. An den anderen Tagen besucht sie das Hermann-Emanuel Berufskolleg in Burgsteinfurt. Anders als bei der schulischen Variante arbeitet sie die gesamten drei Jahre der Ausbildung sehr praxisnah. Bei der Projektarbeit sei es sehr wichtig gewesen, dass sich die Thematik an den Interessen der Kinder orientiert. Das bedeutete etwas zu finden, das den Kindern Freude bereite und wofür sie sich begeistern können. Sei dieser Grundstein gelegt, bestimmten die Kinder selber, in welche Richtung und welchen Verlauf das Projekt nehme. Mithilfe von "Forscherfragen", auf die die pädagogische Fachkraft und die Kinder versuchten Antworten zu finden, wurde das Thema Schritt für Schritt erarbeitet.
"Nach längerem Beobachten zweier Jungen meiner Kita ist mir ihr großes Interesse an handwerklichen Tätigkeiten aufgefallen. Diese Erkenntnis hat mich dazu veranlasst, nach gemeinsamer Absprache ein Projekt mit den beiden rund um das Thema Handwerk zu starten", erinnert sich Julia Krappe. Gemeinsam habe man Regeln im Handwerk festgelegt, den richtigen Umgang mit Werkzeugen geübt und die verschiedenen Werkzeuge kennen gelernt. Die Jungen hätten eigenständig Kontakt zu der Tischlerei Niehues aus Horstmar-Leer Kontakt aufgenommen, um nach Holz für das Projekt zu fragen. Dann hätten sie sich überlegt, mit dem Holz Tierhäuser für Hasen/Kaninchen und Igel zu bauen. Hochmotiviert und mit Akkubohrer bzw. Schrauber bewaffnet machten sich zwei Jungen an die Arbeit, ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Sie haben geschmirgelt, gebohrt und geschraubt, bis am Ende zwei kleine Häuser ganz nach ihren Vorstellungen fertiggestellt waren. Außerdem haben sie das Ganze noch farbig angemalt und mit Fotos der entsprechenden Tieren versehen. Nach der Fertigstellung präsentierten sie ihr Endergebnis stolz einigen Erzieherinnen, den Kindern der Einrichtung und ihren Eltern. Die Häuser nahmen die Jungen mit Heim. "Wir konnten alle viel voneinander lernen", blickt Julia Krappe zurück.
Kindergarten sammelt Stimmen
Der Kindergarten St. Cosmas und Damian bewirbt sich aktuell mit seiner Arbeit der tiergestützten Intervention unter dem Motto: "Mensch und Tier - das sind wir!" beim PSD-Nachwuchspreis und benötigt möglichst viele Stimmen, um sich für eine weitere Runde zu qualifizieren. Die Qualifikationsphase beginnt am 12. April und endet am 27. April. In dieser Zeit kann jeder kostenlos und ohne Angaben von Daten täglich seine Stimme für das Projekt abgeben. Die 14 Projekte mit den meisten Stimmen, ziehen in das Finale ein, welches am 27. April beginnt. Hier können erneut Stimmen abgegeben werden. Es wird die Stimme mittels Emailadresse bestätigt. Es kann nur einmal pro Email abgestimmt werden. Am 30. April werden die Ergebnisse bekannt gegeben.
Im Falle eines Gewinns möchten die Kita Ss. Cosmas und Damian die tiergestützte Intervention weiter ausbauen und bereits installierte Einheiten weiter ermöglichen. Genaue Informationen und die Bewerbung können auf der Internetseite www.psd-nachwuchspreis.de eingesehen werden und dafür abgestimmt werden. "Nutzen sie die Möglichkeit, auf Facebook, via WhatsApp oder Twitter das Projekt zu teilen, damit wir möglichst viele Wähler erreichen", bittet Kita Leiterin Heike Westermann die Bevölkerung. Bei Fragen kann sich jeder an die Kita St. Cosmas und Damian unter 02558/9022229530 wenden. “Wir freuen uns über viele Stimmen und bedanken uns für jede Unterstützung" ist Heike Westermann zuversichtlich, dass viele mit abstimmen. Schließlich geht es um Preise zwischen eintausend und zweitausendfünfhundert Euro.
Aufräumarbeiten nach Unfall eines Traktorgespanns in der Alst
Die gute Nachricht vorweg: Dem Fahrer, der am Mittwochabend mit seinem Traktorgespann gegenüber der Friedenskapelle in der Alst verunglückt und mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht worden ist, geht es schon wieder besser. Am Donnerstagvormittag steht der 23-Jährige mit schmerzenden Rippen und noch ein wenig blass am Unfallort, der ein Bild der Verwüstung bietet, obwohl der Trecker und das Güllefass längst abtransportiert worden sind. Stummer Zeuge des Geschehens ist das völlig demolierte Carport, auf das der Anhänger geprallt ist. Danach haben sich 18 000 Liter Gülle über die Straße und das dahinter liegende Gelände ergossen.
"Wir haben ein ganzes fieses metallisches Schleifen gehört", beschreibt der von den Unfallfolgen betroffene Norbert Hintzen das Geräusch, das ihn und seinen Sohn am Vorabend hochgeschreckt hat. Zufällig haben die beiden Männer gerade am Fenster ihres Hauses gestanden und gesehen, wie der Anhänger über die Straße gerutscht ist. Laut Polizeibericht war der Schöppinger Fahrer auf der Kreisstraße 78 in Richtung Borghorst zu einer Biogasanlage unterwegs, als der Gülleanhänger in einer Kurve aus noch ungeklärter Ursache umgekippt ist.
Ein Schock nicht nur für den Fahrer, sondern auch für dessen Arbeitgeber und die geschädigten Anlieger, über deren Anwesen sich der "flüssige Mist" in Windeseile verbreitet hat. "Bei meinem Nachbar ist die Gülle bis in den Keller gelaufen", zeigt Norbert Hintzen die Spuren, die auch nach der vereinten ersten Aufräumaktion am Abend am Morgen danach noch deutlich sichtbar sind.
Sein Haus habe die Feuerwehr mit Folien und Sandsäcken vor der Gülle weitestgehend schützen können. Nicht jedoch den Vorhof und die hauseigene Kläranlage, die vollgelaufen sei. Die Feuerwehrleute hätten diese dann abgepumpt und gespült. Ob diese Maßnahmen allerdings ausreichend sind oder ob auf Dauer weitere Spätfolgen zu beklagen sind, muss sich noch zeigen. Angaben dazu liegen bisher noch nicht vor.
Nicht nur die 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr, sondern auch die Nachbarn sind am Mittwochabend stundenlang mit Schrubbern im Einsatz gewesen, um die übelriechende Flüssigkeit zu beseitigen. Nur gut, dass alle Helfer coronabedingt einen Mund- und Nasenschutz getragen haben. Zwar kann eine Maske den penetranten Geruch nicht wirklich übertünchen, aber zumindest ein wenig abmildern.
Bis nach Mitternacht hat der ungewöhnliche Einsatz die 40 Helfer der Freiwilligen Feuerwehr gefordert. Anschließend habe man noch die Kleidung und die Maschinen gereinigt, berichtet Einsatzleiter Jürgen Stobinski im Gespräch mit dieser Zeitung. Dem langjährig erfahrenen Feuerwehrmann ist in seinen zahlreichen Dienstjahren nur einmal ein Fall mit Gülle – allerdings nicht in diesem Ausmaß – untergekommen. So habe er in jungen Jahren mit Kollegen Schweine aus der Jauche retten müssen.
Neben den Brandschützern sowie der Polizei hat der Unfall auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt Horstmar und der Unteren Wasserbehörde des Kreises Steinfurt auf den Plan gerufen, die vor Ort einen Schadensbericht aufgenommen haben.
Von einem wirtschaftlichen Totalschaden geht die Polizei bei den drei Fahrzeugen aus, die unter dem erst kürzlich sanierten Carport gestanden haben. Vermutlich gilt das auch für die zwei Mopeds, die ebenfalls dort untergebracht waren.
Für den Verkehr ist die Kreisstraße 78, die die Landstraßen 580 und 550 an dieser Stelle miteinander verbindet, am Donnerstag wegen weiterer Aufräumarbeiten noch stundenlang gesperrt.