Horstmar-Leer
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Westfalia lädt zum Lasertag ein
Das Ferienlagerteam des Sportvereines Westfalia Leer bedauert, dass in diesem Jahr das angedachte Feriencamp wegen der Corona-Pandemie ausfallen muss. Als kleinen Ausgleich bietet das Team unter der Leitung von Dietmar Sundorf für alle Kinder aus Horstmar und Leer einen Lasertag an. Dabei handelt es sich um eine moderne Art der Spielform "Fangen und Verstecken". Die Kinder werden mit sogenannten Deltabursts ausgestattet und müssen versuchen, durch Geschicklichkeit und Teamgeist die Deltaburst der Gegner zu treffen. Diese Outdooraktivität ist völlig ungefährlich, da eine Infrarottechnik anstelle einer Lasertechnik benutzt wird und zudem auf die Sensoren und nicht auf Menschen gezielt wird. Der Lasertag findet am 10. Juli ab 15 Uhr auf dem Schöppinger Berg in der Nähe der Rodelwiese statt. Eingeladen sind Personen von 8 bis 15 Jahren. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 40 Kinder bzw. Jugendliche. Anmeldungen sind bis zum 1. Juli bei Getränke Arning möglich. Der Teilnehmerbeitrag beläuft sich auf sieben Euro.
Kranzniederlegung am Kriegerehrenmal
Beinahe 400 Jahre alt ist der Schützenverein Leer-Dorf. Er hat Kriege und Katastrophen überlegt. In diesem Jahr machte die Corona-Pandemie den Schützen beim höchsten Fest im Vereinsjahr einen Strich durch die Rechnung. Das Schützenfest musste abgesagt werden. Doch so ganz sang- und klanglos wollte man diesen Termin nicht verstreichen lassen. Zu Ehren der Verstorbenen, Gefallenen und Vermissten des Vereines legten Vorstandsmitglieder am Kriegerehrenmal einen Kranz nieder. Im anschließenden Gottesdienst in der Kirche von Ss. Cosmas und Damian, die Pfarrdechant Johannes Büll zelebrierte, schloss das gemeinsame Gebet alle Mitglieder und die Verstorbenen mit ein.
Kreuz findet endgültige Bleibe
Das alte Kreuz mit dem Christuscorpus hat am Eingang zum Baugebiet an der Grollenburg direkt gegenüber dem Kindergarten einen neuen Platz gefunden. Es stand ursprünglich an der Halterner Straße etwa gegenüber der Besitzung von Franz Ahmann. Als die gesamte Fläche rund um die Grollenburg (auf der Seite des Kindergartens) zur Bebauung freigegeben wurde, musste dieses Kreuz weichen. Die Familie Josef und Maria Prinz nahmen es in ihre Obhut. Das Kreuz fand auf dem inzwischen von der Familie Prinz im Baugebiet erworbenen Grundstück einen Ehrenplatz. Der untere Teil des Kreuzes war morsch geworden. Maria Prinz erinnerte sich, dass es durch August Bunnefeld renoviert wurde. Ludger Raue sorgte in all den Jahren für den notwendigen Anstrich. Das Grundstück ist jetzt verkauft und soll bebaut werden. Das Kreuz hatte an der Stelle keinen Platz mehr. "Ich bin ja so froh, dass die Stadt Horstmar es übernehmen und an markanter Stelle aufstellen will", äußerte Maria Prinz bei einem Ortstermin mit Bürgermeister Robert Wenking und seinem Stellvertreter Ludger Hummert. Jetzt fand es wohl eine endgültige Bleibe.
"Es ist sehr wichtig, dass derartige Zeichen der Frömmigkeit für die Nachwelt erhalten bleiben", betonte Bürgermeister Robert Wenking bei der Besichtigung. Dass das Kreuz mit dem Corpus, der wohl aus Blei ist, erhalten bleibt, wird Malermeister Ludger Raue sorgen. Man kennt sogar den Ursprung des Kreuzes, der mit Graf Max (mit vollem Namen Casper Max Heidenreich Graf Droste zu Vischering) zu tun hat. Im Renteiarchiv Graf Droste zu Vischering in Darfeld gibt es in diesem Zusammenhang interessante Aufzeichnungen. Danach kaufte im Jahre 1856 Erbdroste Clemens Heidenreich Graf Droste zu Vischering das bei Leer gelegene Gut Grollenburg mit 483 Morgen von der verwitweten Freifrau Josefine Droste zu Hülshoff mit großen, noch unkultivierten Heideflächen, die zu Forsten und Wiesen umzuwandeln eine Hauptaufgabe für ihn wurde. Erbdroste Clemens Heidenreich kaufte das Gut Grollenburg für seinen Stiefbruder Caspar Maximilian Graf Droste zu Vischering (1849-1895), in der Familie kurz Max Grollenburg genannt, der unverheiratet auf der Grollenburg lebte. Er starb mit 46 Jahren an Tuberkulose. Um die schwere Krankheit von Graf Max abzumildern, stellte man ein Kreuz auf.
CDU bleibt beim bewährten Team
"Wir sind die einzige selbstständige Partei vor Ort, und das hat sich in den vergangenen Jahren durchaus bewährt." Mit dieser Feststellung eröffnete Ludger Hummert, Vorsitzender der Leerer CDU, die Mitgliederversammlung der Partei im Saal des Gasthofes Vissing/Wegmann. Die Kandidatenaufstellung für die bevorstehende Kommunalwahl stand im Mittelpunkt des Treffens, das unter Corona-Bedingungen stattfand. Man wolle die Mitglieder entscheiden lassen, wer für den Stadtrat kandidieren soll und es nicht im stillen Kämmerlein allein entscheiden, nannte Ludger Hummert den Grund für die Einladung.
Die Versammlung war sehr gut vorbereitet, die Wahlen erfolgten jeweils einstimmig. Für den Wahlbezirk Haltern/Grollenburg kandidiert wiederum Christopher Kerkau. Ludger Hummert hofft im Wahlbezirk Dorf Nord auf ein ebenso gutes Ergebnis wie bei der Kommunalwahl in 2014. Wiederum im Dorf Süd stellt sich Petra Raus den Wählern. Ihr bescheinigte Ludger Hummert eine konstruktive Arbeit, insbesondere als Vorsitzende des Schulausschusses.
Im Wahlbezirk Ostendorf/Alst wird es eine Änderung geben. Aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen steht Engelbert Meis nicht mehr zur Verfügung. Neuer Kandidat ist Landwirt Theo Kajüter. Persönliche Vertreter für die Kandidaten sind Bernhard Wickenbrock, Andreas Schulte, Michael Raue und Martin Vieth. Die Leerer CDU wird den Kreistagskandidaten Andreas Schulte, der aus ihren Reihen kommt, unterstützen.
Ein großes Lob sprach die Versammlung Robert Wenking aus. "Er ist Bürgermeister aus Überzeugung - und das schon seit 21 Jahren", hieß es. "Wer nichts anpackt, eckt nirgendwo an", stellte Ludger Hummert rückblickend fest. Dennoch sei die Arbeit der Leerer Christdemokraten eine Erfolgsgeschichte mit einer starken Stellung in der Fraktion und in den politischen Gremien. Die Arbeit im Rat bezeichnete der Vorsitzende fraktionsübergreifend als konstruktiv trotz unterschiedlicher Auffassungen. Man habe in den vergangenen sechs Jahren für Horstmar und Leer viel erreicht.
Die Ankündigungen im Wahlkampf 2014 seien gehalten und umgesetzt worden. In der Aufzählung nannte Ludger Hummert unter anderem die Ausweisung von Wohngebieten in beiden Ortsteilen sowie die Gewerbegebiete in Horstmar und Leer. In die Schulen werde investiert, neue Spielgeräte angeschafft. Die CDU verknüpfe in idealer Weise den ökonomischen mit dem ökologischen Fortschritt in Leer. Diese gelte es in den weiteren fünf Jahren fortzusetzen. Bürgermeister Robert Wenking sprach sich für ein weiteres Bestehen der selbstständigen Leerer CDU aus, denn die Identifikation mit dem Ort müsse bestehen bleiben. Die Strukturen in den beiden Ortsteilen Horstmar und Leer seien zu unterschiedlich.
Rückblickend bezeichnete der Bürgermeister die Renovierung der Grollenburg zu eine Kindertagesstätte als herausragendes Ereignis. Die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt stehe bevor. Gedanken mache man sich um die weitere Gestaltung des Platzes vor der Kirche. Die Fläche vor dem Dorfladen müsse als Parkplatz bestehen bleiben und könne höchstens gestalterisch geändert werden. Robert Wenking überraschte mit der Feststellung, dass es der Stadt entgegen dem allgemeinen Trend finanziell gut gehe. Das sei auf die Struktur der heimischen Gewerbebetriebe zurückzuführen.
Abschied mit schwerem Herzen
"In unserem Seelsorge-Team wird es eine Veränderung geben." Mit dieser Mitteilung überraschte Pfarrdechant Johannes Büll die Gottesdienstbesucher in St. Gertrudis und Ss. Cosmas und Damian am Wochenende. Schweren Herzens müsse er die Information weitergeben, dass Pater Dhaman Karanam die Pfarrei verlassen wird. Die Einsatzleitung für die Priester und Diakone und für die Priester der Weltkirche seien an den Pater herangetreten und hätten mit ihm seinen weiteren Einsatz im Bistum besprochen. Pater Dhaman Karanam wird eine neue Aufgabe übernehmen und bereits zum 1. Juli in die Pfarrei St. Bartholomäus in Essen (Oldenburg) wechseln, wo dringend ein Priester gebraucht wird. Die bisherigen in der dortigen Gemeinde tätigen Salesianer haben den Ort verlassen. Der Inder übernimmt dort eine leitende Aufgabe.
Dem 57-Jährigen, der dem Orden des hl. Franz von Sales angehört, fällt der Abschied sichtlich schwer. Er ist, mit Unterbrechung, insgesamt 13 Jahre in Horstmar und Leer seelsorgerisch tätig gewesen. "Die Gemeinde ist mir ans Herz gewachsen, mein ganzes Deutschland ist Horstmar und Leer", betont der Pater. Doch er handle wie immer nach dem Leitsatz "Wie Gott will." Ein gutes Einvernehmen habe er stets mit Pfarrdechant Johannes Büll gehabt. "Es tut mir leid für ihn, denn es kommen zusätzliche Aufgaben auf ihn zu. Wir haben die Arbeit immer geteilt", blickt er zurück. In der neuen Pfarrei mit 5000 Einwohnern trifft der Pater die gleichen Voraussetzungen an wie in Horstmar. So gab es dort auch den Zusammenschluss zweier bisheriger selbstständiger Gemeinden.
Die Nachricht vom Wechsel löst große Betroffenheit bei vielen in der Pfarrei aus. "Pater Dhaman ist den Menschen seit vielen Jahren als herzlich mitfühlender Seelsorger nahe", betonte Pfarrdechant Büll bei der Bekanntgabe des Wechsels. Er habe ihn als einen tiefreligiösen Menschen kennengelernt, der stets bemüht gewesen sei, ausgleichend zu wirken. Alle seien davon ausgegangen, dass er bis zum Auslaufen seines Vertrages mit dem Bistum Münster im Sommer 2022 in Horstmar und Leer bleiben werde. Die Entscheidung der Einsatzleitung des Bistums sei der seelsorglichen Gesamtsituation im Bistum geschuldet. Dabei sei es wichtig zu wissen, dass der Personaleinsatz der Seelsorger durch das Bistum geregelt wird und nicht durch die Pfarrei vor Ort.
Dazu gibt es einen Stellenplan, der für jede Pfarrei festlegt, was dort an Seelsorgepersonal vorgesehen ist. Für die Kirchengemeinde St. Gertrudis sieht dieser einen Diözesanpriester als leitenden Pfarrer und einen Pastoralreferent beziehungsweise Diakon im Hauptberuf vor. Dieser Stellenplan werde sukzessive schon seit einigen Jahren umgesetzt. Dies geschehe oft, indem beim regulären Weggang (beispielsweise durch Emeritierung oder Berentung) oder beim Wechsel eines pastoralen Mitarbeiters an eine andere Einsatzstelle, die Stelle nicht wieder besetzt werde.
Aufgrund der dünner werdenden Personaldecke im Bereich der Seelsorger komme es darüber hinaus auch zu Versetzungen, um in allen Pfarreien die Seelsorge zu garantieren. Das heißt: Auch Priester, Diakone, Pastoralreferenten sind versetzbar. Davon ist jetzt ganz konkret auch die Pfarrgemeinde St. Gertrudis betroffen. Nach dem Weggang von Pater Dhaman Karanam, also in wenigen Wochen, sucht die Kirchengemeinde neue Wege, um die Bereich, in denen der Seelsorger bislang tätig war, neu zu organisieren. Der Pfarreirat macht sich zusammen mit dem Seelsorgeteam dazu bereits Gedanken.
Ferienlager fällt aus
Das für die Sommerferien geplante Zeltlager des Sportvereines Westfalia Leer fällt aus. Man könne einfach die Auflagen wie Mindestabstand, Bezugsgruppen und andere gültige Corona-Bestimmungen nicht einhalten, heißt es in der Begründung dazu. Für die Rückzahlung der geleisteten Anzahlung wird gebeten, eine Mail mit den erforderlichen Daten an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu senden. Alternativ können die Anzahlungen bei der Anmeldung für das Ferienlager im Jahre 2021 verrechnet werden, teilt Dietmar Sundorf vom Ferienlagerteam mit.
Der Leerer Kalvarienberg
Der am Ortseingang von Ostendorf kommend liegende Kalvarienberg ist ein Wahrzeichen für den Ortsteil Leer. Er gehört irgendwie zur Silhouette von Leer dazu. Er wird als gegeben hingenommen und ist einfach da. Doch aus welchem Grunde dieser Erdhügel mit der Kreuzigungsgruppe erstellt wurde, ist nicht bekannt. Tobias Meis, Mitarbeiter der Stadt Horstmar, hat im Archiv der Stadt geforscht. Dabei ist er auf eine Eintragung in der Denkmalliste der Stadt aus dem Jahre 1996 gestoßen. Hier heißt es wörtlich: "Der 1863 angefertigte Kalvarienberg ist dem einheimischen Bildhauer Bavinck zuzuschreiben. Die Kreuzigungsgruppe wurde im gleichen Jahr vom Ehepaar Heßling/Greving errichtet." Weitergehende Informationen sind nicht vorhanden.
Steigt man die neun Stufen des Kalvarienberges hinauf, entdeckt man Einzelheiten des Denkmals mit einem dreigegliederten Sockel. Es hat ein hohes Steinkreuz mit Korpus im Dreinageltypus. Der senkrechte Kreuzbalken enthält die Inschrift INRI. Flankiert wird das Kreuz rechts von Apostel Johannes, darunter die Inschrift: Sohn siehe Deine Mutter und links die Gottesmutter Maria, darunter die Inschrift: Weib siehe Deinen Sohn. Die Inschrift unter dem Kreuz lautet: Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verlorengehen sondern das ewige Leben haben. Das Objekt sei bedeutend für Leer als Beleg für den katholischen Glauben und die Volksfrömmigkeit der Bevölkerung, heißt es in der Begründung für die Eintragung in die Denkmalliste. "Für die Unterhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche und stilgeschichtliche Gründe vor" heißt es weiter in der Liste.
Der Kalvarienberg gehört der Familie Kajüter, die gleich nebenan eine Landwirtschaft betreibt. Theo Kajüter freut sich über das Engagement des Ostendörfer Schützenvereines, der die Pflege übernommen hat. Das Gelände vor dem Kalvarienberg wird heute als Parkplatz genutzt. Das war nicht immer so. Professor Dr. Anton Janßen und Apotheker Arnold Pesch schreiben in ihrem Bildband – Horstmar und Leer – Bilder aus alten Zeiten: "Früher diente der Platz auch als Ziegenweide." Theo Kajüter kann sich daran erinnern, dass der Kalvarienberg auch einen direkten Zugang von der Dorfstraße an der Seite zur Besitzung Raue hatte. Dieser ist aufgegeben worden, als dort eine Stützmauer aus Sandsteinen errichtet wurde. Bis in die jüngste Vergangenheit hinein war der Kalvarienberg eine Segensstation bei der Fronleichnamsprozession. Ein Ölgemälde des Kalvarienberges von einem unbekannten Maler mit dem Gehöft Kajüter hängt in der Diele des Bauernhofes.
Johannes Wickenbrock feierte gestern seinen 95. Geburtstag
Auf 95 Lebensjahre blickte bei guter Gesundheit jetzt Johannes Wickenbrock, wohnhaft Geschwister-Buller-Straße 7 zurück. Die neun Nachbarn hatten zu diesem Geburtstag den Eingang des Wohnhauses geschmückt und gratulierten. Wegen der Corona-Pandemie musste auf eine große Feier und weitgehend persönliche Begegnungen verzichtet worden. Glückwünsche sandten Bürgermeister Robert Wenking, Pfarrdechant Johannes Büll und Frank Hölscher, der Vorsitzende des Dörfer Schützenvereines. Per WhatsApp gratulierte die heimische Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking (CDU). Diese Möglichkeit zum Gratulieren hatten weitere 80 Personen gewählt, wie Hubert Wickenbrock, der Sohn des Altersjubilares berichtete.
Johannes Wickenbrock wuchs in Leer mit acht Geschwistern auf. In negativer Erinnerung ist ihm die Zeit des Weltkrieges geblieben. Mit 17 Jahren wurde er Soldat. Er geriet in amerikanische und französische Kriegsgefangenschaft und musste dreieinhalb Jahre in einer nordfranzösischen Kohlegrube arbeiten. "Ich bin während dieser Zeit keinen Tag satt geworden", erzählt er den Anwesenden. Von 1949 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1984 arbeitete Johannes Wickenbrock in der Bleicherei Sickert. Hier hatte er zusammen mit seiner Frau Regina auch eine Dienstwohnung, bis sie im Jahre 1971 an der Geschwister-Buller-Straße selbst bauten.
"Ich genieße jeden Tag mein Rentnerdasein, denn von meiner Jugend habe ich nichts gehabt", freut sich das Geburtstagskind heute über eine gute Gesundheit. "Alles nehmen wie es kommt, zufrieden bin ich immer" nennt der rüstige Jubilar den Grund für seine körperliche und geistige Fitness. Er ist seit dem Jahre 1990 Vorsitzender des Leerer Altenclubs "Club der Gemütlichen". Dem Schützenverein Leer-Dorf gehört er 69 Jahre an. Für das kulturelle Leben in Leer hat er mit seiner Frau in den vergangenen Jahren Gutes und Unersetzliches getan. Beide haben ein Fotoalbum mit Texten über die Bildstöcke in Leer und die Bauerschaften zusammengestellt. Mit Akribie sammelten und archivierten sie Totenzettel aus Leer und Umgebung, der älteste Totenzettel ist 125 Jahre alt. Exemplare des Albums und die Totenzettel sind im Heimatarchiv allen zugänglich. Johannes Wickenbrock trauert um seine vor einem halben Jahr verstorbene Ehefrau Regina. Sie lebten insgesamt Jahre 66 Jahre zusammen.
Veronika und Josef Wiefhoff feiern diamantene Hochzeit
Auf 60 gemeinsame Ehejahre blickte das Jubelpaar Josef Wiefhoff und Veronika, geborene Schild zurück. Die Nachbarn hatten ihr Haus an der Schorlemer Straße 4 mit Röschen geschmückt und gratulierten. Glück- und Segenswünsche kamen auch von Regierungspräsidentin Dorothee Feller, der Kirchengemeinde St. Gertrudis, Bürgermeister Robert Wenking und dem Kreis Steinfurt. Sie alle bedauerten, wegen der Corona-Pandemie nicht persönlich gratulieren zu können. Die Feier fand deswegen in der "Kernfamilie" statt, wie Sohn Karlfried es formulierte.
Josef Wiefhoff ist ein echter Leerer. Zeit seines Lebens hat er im Dorf gelebt und bis auf einen kurzen Zwischenaufenthalt in Burgsteinfurt bei der Firma Tebbe/Palstring gearbeitet. Zusammen mit seinen drei Geschwistern wuchs der im Jahr 1929 Geborene in Leer auf. Der Jubelbräutigam schwärmt von seiner Arbeit als Tischler. Das Talent dazu wurde ihm praktisch bereits in die Wiege gelegt, denn auch sein Vater übte diesen Beruf aus. Bei ihm machte der Sohn auch die Lehre. Sein handwerkliches Können bescheinigte ihm auch die heimische Bildhauerin Gertrud Büscher-Eilert, für die er sehr viel arbeitete, so auch für den Flügelaltar in Wettringen. Seine maßstabsgetreuen Nachbildungen der Alster Friedenskapelle findet man in seiner Wohnung, aber auch im Müllerkotten des Mühlen- und Heimatvereines an Wennings Mühle.
1960 heiratete der Senior seine Frau Veronika, die bis dahin in der Burgsteinfurter Bauerschaft Sellen-Veltrup wohnte. Sie war nach der Schule zunächst im elterlichen Haushalt und der heimischen Landwirtschaft tätig. Mit 24 Jahren ging sie als Näherin zur Firma Kappelhoff nach Burgsteinfurt. Das filigrane Geschick beweist sie noch täglich bei Handarbeiten jeder Art. Ihr schauspielerisches Talent war immer wieder bei den Theateraufführungen im Dorf gefragt. Gerne nimmt die Jubilarin an den Veranstaltungen der Kfd teil.
Das Ehepaar hatte sich auf der Hochzeit von Engelbert und Ida Vissing kennengelernt. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, drei Enkel sind hinzugekommen. Die Wiefhoffs feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Thronjubiläum bei den Dörfer Schützen.
Trojanisches Pferd in Leer
Weithin sichtbar ist das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Reitstall Hölscher am Eingang zu den Herswiesen im Ortsteil Leer stehende, mehr als drei Meter hohe hölzerne Pferd. Es ist kein normales Pferd, sondern die Nachbildung des trojanischen Pferdes. Der 66 Jahre alte Bildhauer Andreas Laugesen hat es während der vergangenen sechs Wochen aus Fichtenbrettern gezimmert. Etwa 1000 Euro habe er an Materialkosten verbraucht, für die er noch Sponsoren suche, bemerkt er nebenbei. Das Werk wird demnächst im Rahmen der Aktion "Kunst am Rand", die zusammen mit dem Kulturamt Münster arrangiert wird, im Gut Kinderhaus stehen. Am 6. Juni (Samstag) wird dort die Ausstellung beginnen. Beim Transport seines Werkes nach Kinderhaus sieht Andreas Laugesen keine Probleme. Es müsse halt ein Tieflader eingesetzt werden. Im übrigen gelte: "No risk, no fun". Nach Beendigung der sechswöchigen Ausstellung geht das Kunstwerk zurück nach Leer. Es sei denn, es findet sich ein Abnehmer.
Viele werden den Begriff "Trojanisches Pferd", im EDV-Jargon auch kurz Trojaner genannt, als Computerprogramm kennen. Es ist als nützliche Anwendung getarnt, das aber im Hintergrund ohne Wissen des Anwenders andere Funktionen erfüllt. So ähnlich war es auch mit dem Trojanischen Pferd. Es ist die Geschichte einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Griechen und Trojanern im 11./12. Jahrhundert vor Christus. Der Trojanische Krieg gehört zu den berühmtesten Geschichten der griechischen Mythologie.
Dabei belagerte das griechische Heer zehn Jahre lang die kleinasiatische Stadt Troja. Auslöser des Kriegs war der Raub der schönen Helena durch Paris. Die Geschichte endet mit der Niederlage Trojas, die durch das Einschleusen des sogenannten Trojanischen Pferdes möglich wurde. Die Griechen bauten nämlich das heute sogenannte Trojanische Pferd. Es war so groß, dass 30 Krieger in seinem Bauch Platz hatten. Der Plan war, dass die Trojaner das Pferd in ihre Stadt bringen und damit die Griechen hinter ihre Mauern lassen.
Laugesen machte sich seine Gedanken zur Schaffung seines Werkes in Anlehnung an das Mythos: "Man sieht häufig nur die Oberfläche und die Hülle, ohne zu wissen was dahinter steckt. Man sollte bedenken stets, was sich dahinter verbirgt."
Schützen führen Tradition fort
Der Schützenverein Alst musste schweren Herzens sein diesjähriges Schützenfest absagen. Es hätte am vergangenen Wochenende gefeiert werden sollen. "Es ist ein Fest, an dem wir normalerweise viele lustige Stunden gehabt hätten" trauerte der amtierende Schützenkönig Georg Tauber bei seiner Ansprache der verbotenen Veranstaltung nach. Trotz aller Einschränkungen und Beschränkungen wollte man eine gute Tradition nicht ausfallen lassen: die Kranzniederlegung an der Friedenskapelle. Hierzu traf sich der Vorstand vor Ort. Publikum war nicht anwesend.
So mahnte dann auch der amtierende Schützenkönig Georg Tauber: "Haltet die Kontaktbeschränkungen und gesetzlichen Bestimmungen ein, damit wir im nächsten Jahr alle zusammen gesund und munter wieder Schützenfest feiern können." Die Alster Schützenfamilie wird sich jedoch die Zeremonie der Kranzniederlegung, die unter dem Trommelwirbel des Vereinswirtes Stefan Arning stattfand, anschauen können. Sie wurde gefilmt und steht demnächst als Video zur Verfügung.
Einen eindringlichen Appell richtete Michael Telgmann, der Vorsitzende der Alster Schützen, an die Vereinsmitglieder: "Gerade jetzt in der Corona-Krise ist es immens wichtig, an den Grundfesten der Demokratie und Freiheit festzuhalten. Die Rhetorik mancher Medien und Politiker spricht dieser Tage von einen 'Krieg gegen das Virus', aber dennoch leben wir in Zeiten des Friedens." Gleichzeitig wolle man wie jedes Jahr bei der Kranzniederlegung an die Gräueltaten der NS-Zeit erinnern. Dies werde immer wichtiger. Denn es scheine, je weiter diese unfassbar schlimme Zeit zurückliege, desto mehr erstarke rechtsradikales Gedankengut in den Menschen.
Nicht auszudenken wäre es, was in Deutschland möglich wäre, wenn die AFD eine Regierungsbeteiligung hätte. Was passieren könne, sehe man gerade in Ungarn, wo unter dem Deckmantel "Schutz gegen Corona" eine nahezu autoritäre Regierung eingerichtet und die Pressefreiheit deutlich eingeschränkt wurde. Das Virus mache deutlich, dass es wichtigere Dinge gebe, als Menschen anders zu behandeln, die nicht so seien wie man selbst. Dem Virus seien Ländergrenzen, Hautfarbe, Religion und Sexualität egal. Es gebe Probleme, wie den Klimawandel, die man nur gemeinsam als Menschheit lösen könne.
Und so lautete die Aufforderung von Michael Telgmann: "Lasst uns gemeinsam mit allen Mitmenschen demokratisch, solidarisch und frei leben und handeln, damit unser Kinder und Enkel auch in zwanzig und in fünfzig Jahren in einer freien Alst, einem freien Deutschland, in einem freien Europa und in einer freien Welt leben können."
Der imaginäre Mann auf dem Balkon
Seit geraumer Zeit beobachtet eine männlich wirkende Silhouette vom Balkon der Familie May den Verkehr auf der Dorfstraße. An ihr ist auch nicht vorübergegangen, dass wir im Zeichen der Corona-Pandemie leben. So trägt dieser imaginäre Mann nun auch eine Maske. Bei soviel Engagement ist man zu einem Kontakt mit ihm geneigt. Bisher fehlt es jedoch an einem Namen für die Silhouette. Franz Ahmann, der Vorsitzende des Leerer Ortskulturringes, machte sich einige Gedanken darüber. Corola sei der passende Name, meinte er, denn der stehe für Corona und Leer. Alternativ könne aber auch LeMaCo in frage kommen, denn es handele sich dabei um die Abkürzung von Leer-May-Corona. "Wir sind gespannt, welcher Name sich durchsetzt" wartet Hermann May gelassen die weitere Entwicklung ab.
Gottesdienste wieder am kommenden Wochenende
Gemeinsam erarbeiten die Kirchengemeinden vor Ort das Hygienekonzept, das allen Vorgaben der Kirchenleitungen entspricht. Dazu gehören Einbahnstraßenverkehr in den Kirchen, Handdesinfektion am Ein- und Ausgang, das Tragen von Masken während der Gottesdienste, das Führen von Anwesenheitslisten mit Kontaktdaten, das Nutzen von ausschließlich markierten Plätzen, die den vorgeschriebenen Abstand gewährleisten. Weil die Kirchengemeinden für die Einhaltung der Schutzmaßnahmen verantwortlich sind, wird es zu den Gottesdiensten einen ungewohnten, zusätzliche "Ordnungsdienst" geben, der auf die Einhaltung achtet. Aufgrund der Vorgaben hat sich die evangelische Kirchengemeinde entschieden, dass es unverantwortlich wäre, die relativ enge Erlöserkirche zu nutzen, und ist dankbar, dass auch die evangelischen Gottesdienste in der St. Gertrudis-Kirche und der St. Cosmas & Damian-Kirche gefeiert werden können.
Die katholischen Messfeiern beginnen mit dem kommenden Wochenende zu den üblichen Zeiten: Samstag, 17 Uhr in St. Gertrudis, Sonntag, 9 Uhr in St. Cosmas und Damian sowie 10.30 Uhr in St. Gertrudis. Außerdem gibt es Werktagsmessen am Mittwoch um 8.15 Uhr (Gertrudis) und donnerstags, 19 Uhr (Cosmas und Damian). Evangelische Gottesdienste (in den katholischen Kirchen) wird es in Horstmar und Leer ab Mitte Mai wieder geben, die genauen Termine bespricht das Presbyterium in seiner Sitzung in der nächsten Woche und kommuniziert sie anschließend.
Pfarrdechant Johannes Büll und Prädikant Alexander Becker blicken mit gemischten Gefühlen auf die anstehenden Gottesdienste. "Einerseits fehlt den Gläubigen der gemeinsame Gottesdienst und besonders etlichen Katholiken auch die Eucharistie", ist sich Büll sicher. "Andererseits ist die Form in der wir nun miteinander Gottesdienst feiern dürfen, so ungewohnt, dass sie viele Erwartungen an das, was wir gewohnt sind, enttäuschen wird", ergänzt Becker. Damit der Schutz und die Gesundheit auch weiterhin an erster Stelle stehen und sich niemand, besonders aus den gefährdeten Risikogruppen in Gefahr begeben muss, verweisen die Seelsorger auf die gemeinsamen Online-Gottesdienstangebote, die parallel weitergeführt werden. Übers Internet ist das Gottesdienstfeiern weiterhin möglich, und zwar ohne Platzanweiser, Maskenpflicht und Distanzkontrollen.
Neues Bauland in Leer
Unter Einhaltung der Hygienebestimmungen und des erforderlichen Abstandes sowie unter Nutzung von Schutzmasken ist der Rat der Stadt Horstmar im Vereinshaus der Bruderschaft St. Katharina zusammengekommen. Auf der Agenda stand insbesondere, das Planungsverfahren für das in Leer beabsichtigte Baugebiet "Im Lau III" einzuleiten. Das geht aus einer Pressemitteilung der Stadt hervor.
Die in einem ersten Bauabschnitt in Bauland zu wandelnde, zurzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche wurde von der Stadt Horstmar bereits erworben. "Zur Ausweisung von Bauland ist es erforderlich, den Flächennutzungsplan der Stadt hinsichtlich der Darstellung weiterer Wohnbauflächen zu ändern", heißt es in dem Pressetext. Fachbereichsleiter Ferdinand Keuchel erläuterte, dass es umfangreiche Abstimmungsgespräche mit der Bezirksregierung Münster gegeben habe. Sie hatten das Ziel, Bauland auszuweisen.
"Hier haben wir unter Berücksichtigung des großen Interesses an Baugrundstücken grünes Licht bekommen", freute er sich. Alle Ratsfraktionen unterstützten die Baulandentwicklung für Leer und stimmten dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zur Einleitung des Planverfahrens einstimmig zu. "Wenn alles planmäßig verläuft, werden wir die Fläche im Frühjahr nächsten Jahres erschließen und Baugrundstücke verkaufen, damit spätestens ab Herbst 2021 gebaut werden kann", erklärt Bürgermeister Robert Wenking.
Die Pläne werden in der Zeit vom 4. Mai bis zum 12. Juni zur Einsicht öffentlich ausgelegt, kündigt die Stadt an.
Virtuelles Rosenmachen in der Alst
Dem Corona-Virus fällt das diesjährige Schützenfest in der Alst zum Opfer. Es würde am kommenden Wochenende gefeiert werden; bereits am letzten Wochenende wäre das Rosenmachen gewesen. "Trotzdem dürfen wir den Kopf nicht hängen lassen" ermuntert der Vorsitzende des Alster Schützenvereines Michael Telgmann seine Mitglieder. Wenn man auch in diesem Jahre kein Zelt schmücken könne, sollte die Bauerschaft Alst ein wenig verschönert werden. So waren dann auch die Mitglieder damit beschäftigt, aus Papierservietten Rosen zu machen. "So haben wir zum ersten Mal virtuelle Rosen gemacht und uns so auf das Schützenfest vorbereitet" schmunzelt Anne Telgmann. Die Rosen werden nun an den Straßenrändern zu sehen sein. Und noch eine Bitte hatte Michael Telgmann: "Zeigt die Alster Nationalflagge." Sie solle ein Zeichen sein für die Schützengemeinschaft und man sei im Geiste vereint auch wenn man nicht gemeinsam feiern könne.
Neugestaltung der Dorfstraße nimmt Fahrt auf
Ein langgehegter Wunsch im Ortsteil Leer wird in Erfüllung gehen, die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt. Bürgermeister Robert Wenking informierte jetzt darüber, dass das Land dazu einen Zuschuss in Höhe von 250.000 € bewilligt hat. Es stammt aus dem Dorferneuerungsprogramm 2020. Die Stadt hatte im Herbst des vergangenen Jahres einen entsprechenden Förderantrag gestellt. Die Landeszuweisung wird zur Finanzierung der Neugestaltung der Gehwege bereitgestellt. Die Erneuerung des Straßenraumes wird vom Land NRW mit 80.000 € gefördert. Die Kosten für Erneuerung des Straßenraumes und der Gehwege belaufen sich auf insgesamt 735.000 €. Der Sanierungsabschnitt umfasst im Ortskern den Teilbereich vom Nahen Weg bis zur Burgsteinfurter Straße. Mit der Ausschreibung der Bauarbeiten werde unmittelbar begonnen, so der Bürgermeister. "Steter Tropfen höhlt den Stein. Es war ein langwieriger Prozess, wir sind froh, dass wir am Thema geblieben sind" freut sich der Leerer CDU-Vorsitzende Ludger Hummert.
Das Thema der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt ist nämlich nicht neu und wurde seit dem Jahre 1993, also nunmehr seit 27 Jahren, immer wieder aufgefrischt. Die Leerer CDU hatte damals einen entsprechenden Antrag gestellt und damit die Initialzündung überhaupt gegeben. Verschiedene umfangreiche Diskussionen fanden in den politischen Gremien statt. Die Leerer CDU, und insbesondere deren Vorsitzender Ludger Hummert, ließen nicht locker und brachten das Thema immer wieder auf die Tagesordnung. Im Jahre 2009 war es dann soweit, dass der Landschaftsverband - Denkmalpflege, Landschaft- und Baukultur ein Planungskonzept für die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt in Leer erstellte. Dieses wurde der Bevölkerung und insbesondere den Anliegern in einer öffentlichen Versammlung dargestellt. Schwachpunkte sahen die Planer damals in der Gestaltung des Ortskernes und in der Gestaltung der Bürgersteige. Die Ortsdurchfahrt sei seelenlos.
Der negative Eindruck entstehe bereits am Ortseingang von Leer aus Richtung Horstmar kommend, setze sich mit den verschlossenen Fenstern der ehemaligen Gaststätte "Tante Toni" und Raus sowie dem Bretterverschlag an einem Schaufenster gegenüber der Kirche fort und ende nicht zuletzt bei den unterschiedlichen willkürlichen Pflasterungen der Bürgersteige. Es fehle an Begrünung. Einige Landwirte brausen mit Höchstgeschwindigkeit mit schwerem Gerät durch den Ort. So lauteten nur einige Argumente der Befürworter von baulichen Veränderungen in der Ortsmitte. Es zeigten sich aber auch Bedenken der unmittelbar betroffenen Anlieger. "Ich habe nichts dagegen, wenn es schön wird. Man kann als Dorfbewohner eigentlich nichts dagegen haben. Aber es entstehen für die Anlieger Kosten und da hört die Begeisterung auf", argumentiert ein Anlieger an der Dorfstraße bei einer öffentlichen Versammlung der Anlieger. Das Argument ist vom Tisch, denn Anliegerbeiträge werden nicht erhoben. So die Aussage von Bürgermeister Robert Wenking, der sich rechtlichen Rat zu dieser Thematik eingeholt hat.
Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss hat im Juni 2012 einstimmig beschlossen, dem Architekturbüro Wolters den Auftrag zur Erstellung eines integrierten Handlungskonzeptes für die Altstadt von Horstmar sowie vom Dorf Leer zu erstellen. Dieses war notwendig, um überhaupt an Landesmittel zu kommen. Das Leistungsbild dieses Konzeptes beinhaltete drei Phasen: Während der Phase I erfolgte eine detaillierte Bestandsaufnahme und Analyse der bestehenden Situation mit Aufarbeitung der Restriktionen, aber auch der Potenziale für die weitere Entwicklung des Dorfes. Dort flossen die bisherigen Vorentwürfe zur Verschönerung von Dorf- und Burgsteinfurter Straße ein. Ausgehend von diesen Ergebnissen wurden in einem weiteren Schritt erste Gedanken und Ideen für ein Leitbild, Handlungsfelder und Entwicklungsziele einer qualitätsvollen positiven Ortskernentwicklung formuliert.
In der Phase II wurden Bürgerschaft und lokale Akteure im Rahmen eines zweistufigen Beteiligungsverfahrens mitgenommen. Eine möglichst große Transparenz des Planungsprozesses sollte die Konsensbildung erleichtern und eine nachhaltige Identifikation der Bürger mit den Planungszielen gewährleisten Ein "runder Tisch" begleitete den Planungsprozess. In diesem Gremium wurden die Ergebnisse der einzelnen Planungsphasen diskutiert und abgestimmt. Im Zuge der Leitbildentwicklung wurde eine zweite Diskussionsebene etabliert: "Der lange Tisch". Hier wurden themenbezogen (z.B. Einzelhandel, Wohnen, Tourismus, Immobilienwirtschaft) einzelne Fragestellungen mit den "betroffenen" Eigentümern und Standortbetreibern, den so genannten Experten vor Ort diskutiert. Die Ergebnisse flossen direkt in die Einarbeitung des städtebaulichen Leitbildes ein.
In der Phase III wurden Handlungsstrategien für die einzelnen Handlungsfelder erarbeitet und die Entwicklungsziele auf Grundlage der in den Beteiligungsverfahren gewonnen Informationen in eine räumliches Konzept überführt. Im Ergebnis liegt ein jetzt ein Handlungskonzept vor. Zwischenzeitlich ist man in Leer aber nicht untätig geworden. So wurde der Bereich um das Kriegerehrenmal geändert. Das Kreuz an der Kirche wurde renoviert und in einer besonderen Feier eingeweiht.
"Zur Hochzeit nur das Beste, nach Corona feiern wir ganz feste"
Vor der Standesbeamtin der Gemeinde Schöppingen legten der aus dem Ortsteil Leer stammende Marcel Raus und die aus Schöppingen stammende Michelle Ferreira Vilaca ihr Ja-Wort ab. Die Zeremonie fand, Corona-Virus bedingt, im engsten Familienkreise statt. Doch im Ortsteil Leer hatte sich diese Trauung schnell rumgesprochen, ist der Bräutigam doch hier verwurzelt. Eigentlich sollte eine große Party gefeiert werden, die aus den bekannten Gründen nicht zustande kam. Trotzdem sorgte die Clique des Brautpaares dafür, dass dieser Tag für beide unvergesslich bleibt.
Ihre Mitglieder hatten erfahren, dass das Brautpaar sofort nach der Trauung den 2,7 Kilometer langen Weg von Schöppingen nach Leer mit dem PKW zurücklegen würde. Ein Spalierstehen nach der Trauung, wie sonst üblich, war also nicht möglich. Von der Antoniuskapelle auf dem Schöppinger Berg bis zur Ortsmitte bildeten sie eine Menschenkette, immer schön coronabedingt in Sichtweite auseinander. Mit beteiligt waren auch Mitglieder des Schützenvereines Leer-Dorf mit ihrer Vereinsfahne, denn schließlich gehört Marcel Raus als Leutnant dem Vorstand des Vereines an. Freunde des frisch vermählten Brautpaares schlossen sich an. Auch Mitglieder des DJ Teams Highlight, dem Marcel angehört, waren angereist. Die Feuerwehrkameraden standen mir ihren Fahrzeugen Spalier. Alle hatten Plakate mit Glückwünschen mitgebracht, die sie an den jeweiligen Stationen hochhielten. Sogar Blumensträußchen wurden geworfen.
Das Brautpaar, dem vor lauter Begeisterung die Tränen in den Augen standen, war von der Aktion völlig überrascht worden. Alle Beteiligten, und das waren mehr als 50 Personen, hatten absolut dicht gehalten. Sie alle warten jetzt darauf, dass die Beschränkungen wegen der Pandemie bald aufgehoben werden. Wie hieß es doch sie verheißungsvoll auf einem Plakat: Zur Hochzeit nur das Beste, nach Corona feiern wir ganz feste.
Hühnermobil in Eigenregie erstellt
"Glückliche Hühner - leckere Eier" steht in bunten Farben auf einem grün angestrichenen Mobil auf der Wiese des Hofes May in Haltern 62. Man könnte diese Aussage noch ein wenig erweitern um den Zusatz "Glückliche Kinder, glückliche Eltern und glückliche Großeltern". Hier hat sich nämlich die Großfamilie May einen Traum von freilaufenden Hühnern in einem eigenen Mobil erfüllt. Hellauf begeistert waren die Kinder Lutz, Hennes und Pauline, als ihnen Opa Paul zu verstehen gab, dass er dafür wohl einen alten Miststreuer zur Verfügung stellen wolle. Schnell wurde die Idee mit gemeinsamer Hilfe umgesetzt. Vater Marcus besorgte die Bretter für den Aufbau. Beim Zimmern half auch der Verwandte Bernd Schmitz, gelernter Schreiner, mit. Die künstlerische Ausgestaltung und Bemalung der Außenfläche des Mobiles oblag nun Mutter Ina zusammen mit den Kindern, auch Oma Marlies trug mit ihren Ideen dazu bei. Mit Pinseln und bunter Farbe waren die Kinder emsig dabei. Endlich war es soweit, die Kinder konnten es kaum aushalten, bis nun Leben in das Hühnermobil kam.
Insgesamt acht Hühner freuen sich jetzt über eine komfortable Behausung mit freiem Auslauf in der großen Wiese. Sie machten sich auch schnell bekannt mit den ebenfalls in der Wiese beheimateten Galloway-Rindern, eine aus Schottland stammende Rinderrasse; es ist ein friedliches Nebeneinander. Weniger friedlich verhält sich dagegen schon einmal der Hahn Gustav, aber nur gegenüber Mutter Ina. Zwei Hühner haben mit Ida und Flauschi auch bereits einen Namen erhalten. "Wir nennen ein Huhn deswegen Flauschi, weil es so schöne flauschige Federn hat", lässt Pauline die Besucher wissen. Auch die anderen Hühner, teils mit braunem und teils mit weißem Federkleid, werden auch noch Namen erhalten, sind sich die Geschwister einig. "Die meisten Eier werden in der Familie verbraucht, manchmal bekommen Freunde, Verwandte oder Nachbarn welche", erklärt Ina May. Beim Rundblick über das bäuerliche Anwesen mit gepflegten Anlagen stellen Markus und Ina May, die in einem renovierten Speicher des großen Anwesens wohnen, fest: "Wir leben hier wie im Paradies."
Eigenleistung am Sportbetriebsgebäude
Der Sportverein Westfalia Leer freut sich über einen Landeszuschuss in Höhe von 176.000 € für die Sanierung des Betriebsgebäudes am Sportplatz. Mit entscheidend für die Bereitstellung der Landesmittel war auch eine zugesagte Eigenbeteiligung des Vereines. Sie beläuft sich auf 25.000 € reine Baukosten. Hinzuzurechnen wären noch Planungskosten und umfangreiche Zeiten für Besprechungen und mehr. Sofort nach Eintreffen des Bewilligungsbescheides wurden die Mitglieder aktiv. Das gesamte Gebäude wurde entkernt. Die in die Jahre gekommene sanitäre Installation musste entfernt werden. Außerdem waren Erdarbeiten am Gebäude und am Fundament in Richtung Leerbach erforderlich. Mit zusätzlicher Stabilisierung soll dadurch erreicht werden, dass das Betriebsgebäude nicht weiter zum Leerbach absackt. Entsprechende Setzungsrisse zeigten sich bereits. Koordiniert wurden die Arbeiten von Andreas Schulte und Michael Denkler. Andreas Schulte lobt ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund bei der Erstellung des Zuschussantrages.
Erdaushub vom Friedhof entfernt
Der katholische Friedhof am Nahen Weg in Leer wird seit dem Jahre 1958 benutzt. Für verwelkte Blumen, Kränze und Kerzen wurden Container aufgestellt, die regelmäßig geleert werden. Doch wohin mit dem nicht mehr benötigten Erdaushub auf den Gräbern? Er wurde jeweils an der Böschung zum Leerbach abgekippt. Mittlerweile ist soviel Aushub zusammengekommen, dass dieser lose Sand in den Bachlauf des Leerbaches abzurutschen drohte. Um dem entgegen zu beugen, wurde der Sand jetzt abgefahren. Christian und Egbert Löbbering waren entsprechend im Einsatz.