Horstmar-Leer
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"Nicht ärgern, es kommt wie es kommt"
Die Vollendung des 90. Lebensjahres feierte gestern zusammen mit der Familie Franz Geltomholt. Er wohnt zusammen mit seiner Frau Franzis, geb. Wehry weit draußen in der Alst mit einem direkten Blick auf das Wasserschloss Haus Alst. Zu den Gratulanten an diesem Ehrentag gehörten auch Pfarrdechant Johannes Büll und Bürgermeister Robert Wenking. Sie erlebten ein geistig reges und zufriedenes Geburtstagskind, das nach dem Motto lebt: "Zufriedenheit ist mehr als alles Geld des Millionärs" und er fügt weiter hinzu: "Nicht ärgern, es kommt wie es kommt."
Franz Geltomholt ist mit der Bauerschaft Alst verwurzelt. Hier ist er aufgewachsen und zur Schule gegangen und stets der Heimat treu geblieben. Er erinnert sich besonders an eine Zeit, als sein Lehrer Alois Seegers in der einzügigen Schule in acht Klassen wegen des Zuzugs von Vertriebenen gleichzeitig 135 Schüler unterrichten musste. Die Verbundenheit macht auch die 72jährige Mitgliedschaft im Schützenverein Alst deutlich, davon 18 Jahre im Vorstand. Er kann sich an die Zeit erinnern, als er hoch zu Roß als Adjudant der Alster Schützen fungierte. Im Jahre 1983 regierte er zusammen mit seiner Frau Franzis als Königspaar über die Alst. Das Ehepaar hat von der Landwirtschaft gelebt, davon zeugen die zahlreichen landwirtschaftlichen Gebäude. Die Landwirtschaft als Vollerwerb gaben sie im Jahre 1994 auf, als Franz Geltomholt 64 Jahre alt wurde und die Gesundheit die Arbeiten nicht mehr zuließ. Heute sind die Ländereien verpachtet. Ein besonderes gutes Verhältnis pflegt Franz Geltomholt zu seinen vier Kindern und vier Enkelkindern. Er bedauert, dass sein Stammtisch bei Margret Jüditz-Elsbecker wegen mangelnder Mitglieder aufgelöst wurde.
Goldhochzeit im Hause Thiemann
Auf fünfzig gemeinsame Ehejahre schauten gestern Werner und Renate Thiemann in ihrem schmucken Haus Haltern 66 zurück. Aus diesem Anlas gratulierte Bürgermeister Robert Wenking im Namen der Bürger der Stadt. Nebst einem Gutschein aus dem Dorfladen hatte er einen Blumenstrauß für die Jubelbraut mitgebracht. Der Bürgermeister war erstaunt über das schöne, liebevoll gepflegte und dekorierte Anwesen der Eheleute. "Das ist auch eines unserer Hobbys" betonte das Jubelpaar. Ein weiteres fügten die Kinder Simone und Yvonne hinzu: "Unsere Eltern fahren gerne Rad. Sie sind wohl im vergangenen Jahr mehr Rad- als Autogefahren." Diese Hobbys halten die beiden neben zwei Kindern und fünf Enkelkindern fit.
Werner Thiemann ist in Leer groß geworden. Seinen erlernten Beruf als Techniker im Bereich Metall übte er bei verschiedenen Firmen aus. Er gehörte der Freiwilligen Feuerwehr - Löschzug Leer - an. Seine Liebe gehört wie die seiner Frau dem heimischen Kirchenchor von Ss. Cosmas und Damian. Er war sogar sechs Jahre Vorsitzender der Sangesgemeinschaft. Unvergessen sind seine Auftritte als Sigismund in der Operette am Weißen Rössl anlässlich der öffentlichen Konzerte des Chores. Die ersten Begegnung mit seiner Frau, die aus Borghorst stammt, fanden in den jeweiligen Jugendrotkreuz-Gruppen bei Wettbewerben auf Kreisebene statt. Man hatte sich dann aus den Augen verloren. Ein Wiedersehen gab es dann auf der Borghorster Kirmes. Auf der Raupe, damals noch mit Verdeck, habe es dann gefunkt, erinnern sich beide. "Sich gegenseitig respektieren" haben sie zu ihrem Motto gemacht. Renate Thiemann hat nach der Schulzeit einige Jahre im Haushalt bei der Familie Homann in Borghorst verbracht. Mehr als dreißig Jahre war sie in der Wäscherei des Hauses Loreto tätig. Sie gehört der KFD Leer an.
Tina Turner rockt die Narrenbühne
Das Dorf hat eine neue Ordensträgerin. Unter dem Beifall von beinahe 100 Närrinnen im bunt geschmückten Saal der Gastwirtschaft Selker erhielt Anni Füchter den Oscar 2020 für die besten Altweiberfeiern, dazu auch noch etwas zum Spülen der trockenen Kehle.
"Du hast Dich seit Dezember um das bunte Programm und die Aktiven gekümmert", begründete Kfd-Vorsitzende Agnes Telgmann die Ordensverleihung. Auch sie erhielt eine Auszeichnung, nämlich die des Prinzen Lennard I. und der Prinzessin Kaja I. vom Leerer Cliquen-Karneval, der mit seinem Gefolge der Narrenschar einen Besuch abstattete.
Das ganze spielte sich ab bei Weiberfastnacht der Kfd, die zu den Höhepunkten des Leerer Karnevals gehört. Mit viel Charme und Witz führte Teamsprecherin Agnes Telgmann (Alst) durch das Programm, unterstützt von ihrem Team, diesmal komplett in Engelkostümen. "Als Engel kennt man uns im Dorf", hatte sie auch gleich die Begründung für das Outfit. Schon bald war die Stimmung auf dem Höhepunkt angelangt. Es wurde gesungen, geschunkelt und gelacht. Stimmungsraketen wurden der Reihe nach abgeschossen. Als Stärkung für die tollen Tage war der Wurstorden gedacht. Bei Kaffee, einem Berliner und Schnittchen hatten die närrischen Weiber zuvor für die notwendige Stärkung gesorgt.
Fromm sind sie, die Leerer Kfd-Frauen und da ist es selbstverständlich, dass sie alle in den Himmel wollen, in dieses "ewige Wellness-Luxus-Paradies". Doch Erzengel Gabriel checkte an der Himmelspforte die Pluspunkte der Einlassbegehrenden. Diese begehrten Punkte konnte man erwerben, wenn man der Predigt von Pfarrdechant Johannes Büll aufmerksam gefolgt und nicht eingeschlafen war, regelmäßig die Kirchenzeitung gelesen und das Mütterblättchen ausgeteilt hatte oder Einsatz am Pfarrfest zeigte. Nicht alle durften gleich durch die Himmelspforte gehen, sondern mussten erst noch einen Schnupperkursus absolvieren, so zum Beispiel die Reisefachfrau der Kfd. An der Himmelspforte kontrollierte Agnes Telgmann, die scheinheiligen Frauen wurden von Maria Deitermann, Petra Jöne, Petra Eissing und Monika Gerdes in Szene gesetzt.
Wie Männer so ticken, konnte man von Monika Gerdes erfahren. Nur gut, dass die Frauen unter sich waren, denn sonst hätten sie den Zorn der Männer auf sich gezogen, da sie als weinende, bedauernswerte und schmerzempfindliche "Jammerlappen" bezeichnet wurden. Marlies Ahlers berichtete den Gästen im Saal von einem Aufenthalt in einem Hotel in Bonn am Rhein. Die Geräusche aus dem Nachbarzimmer eines jungen Ehepaares ließ etwas erotisches vermuten, doch sie machte nur in aller Ruh für die Reise den Koffer zu.
Hanna und Anna (Anni Füchter und Hanne Wilming) plauderten bei Kaffee und Kuchen über Gott und die Welt, dabei kam auch das Leerer Dorfgeschehen nicht zu kurz. Maria Vorspohl konnte an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen, als sie nach dem Motto der Fernsehsendung "Bauer sucht Frau" mit einer Rivalin, einer Güllekönigin, in Konflikte kam.
Ein weiterer Höhepunkt des zweistündigen Programmes war das Wachsfigurenkabinett von Andrea. Moderatorin Beate Bühlhof als Putzfrau erweckte die starren Wesen zum Leben und schon waren sie alle zu hören, DJ Özi, Lale Andersen, Andrea Berg, Trude Herr, Andreas Gabelier, Kerstin Ott und die fetzige Tina Turner. Hinter der Maske verbargen sich Anette Deitermann, Agnes Wenning, Hanne Wilming, Ulla Kreimer und Marion Gerdes.
Beim Schlusslied: "Ich bin ein Dorfkind, darauf bin ich stolz, was kann es schöneres geben, als auf dem Land zu leben?" ging die Polonaise ab durch den Saal.
Ausgelassene Karnevalsstimmung in den Leerer Kindergärten
Mächtig rund ging es aus Anlass der Weiberfastnacht in den Kindergärten des Ortsteiles Leer. Sämtliche Kinder waren kostümiert, da ließen sich auch die Erzieherinnen nichts nachsagen. Gemeinsam zog die Polonaise durch die Räume, es wurde gesungen, getanzt und geschunkelt. Und aus allen Ecken hieß es: Helau. Höhepunkt des karnevalistischen Treibens in den Kindergärten war der Empfang des Leerer Cliquenkarnevals Prinzenpaares Lennard I und Kaja I mit seinem Gefolge.
Dörfer Karneval am kommenden Samstag
Unter dem Motto "Zauberei und Hexentopf - Leer-Dorf steht heut Kopf" steht das Karnevalsfest des Schützenvereines Leer-Dorf am kommenden Samstag (22. Februar) im Gasthof Vissing/Wegmann. Beginn ist um 19.30 Uhr. Doch erfahrungsgemäß muss man rechtzeitig erscheinen, denn es wird wieder eng werden. Einlass ist bereits ab 18.15 Uhr. Die gesamte Bevölkerung, also nicht nur die Vereinsmitglieder von Leer-Dorf, sind eingeladen.
Traditionsgemäß wird der Vorstand der Dörfer Schützen den Reigen der Auftritte eröffnen. Er will in diesem Jahr die Puppen tanzen lassen. Gespannt sein darf auf den Beitrag der Tres Perforados mit einer Zaubershow. Die Junggesellen der Dörfer versprechen einen himmlischen Auftritt. Wie man ein Märchen interpretieren kann, werden die Vorstandsdamen von Leer-Dorf vermitteln. Spannung verspricht das Wachsfigurenkabinett. Und dann gibt es auch noch etwas fürs Auge, wenn eine Tanzgarde auf der Tanzfläche wirbeln wird.
In einer Pause werden mehrere Geschenkkörbe verlost. Es wird eine Prämierung der besten Kostüme stattfinden. Für die Stimmung ist Saal sorgt DJ Ingo Elge. Am Rosenmontag (24. Februar) treffen sich die Schützen zum Wurstaufholen um 9.30 Uhr am Vereinslokal Vissing/Wegmann. Das traditionelle Erbsensuppe-Essen, bei dem die aufgeholten Würstchen verzehrt werden, findet am 29. Februar um 18 Uhr im Saal des Gasthofes Vissing/Wegmann statt.
"Only sometimes" feiert sein 25jähriges Bestehen
"Dont't Stop Me Now" hört man es aus den Räumen der Gaststätte Raus klingen, denn der Startschuss für die Vorbereitungen eines großen Jubiläums ist gefallen. Am letzten Wochenende im September (26.9.2020) wird der Chor "Only Sometimes" sein 25jähriges Bestehen mit einem Konzert und einer sich anschließend Party feiern. Und wie in den vergangenen Jahren sind sie wirklich nicht zu stoppen. Highlights aus dem großen Repertoire werden aufgefrischt, neue Songs werden geprobt, sodass die Bevölkerung sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen darf und den Termin schon einmal vormerken sollte.
"Only Sometimes", das ist eine Erfolgsgeschichte, die gar nicht geplant war. Zum 50jährigen Jubiläums des Sportvereins Westfalia Leer wurde Karin Thiele, Musiklehrerin und Chorleiterin, gebeten, einen Projektchor für den Festgottesdienst zusammenzustellen. Gut 30 Fußballer, Volleyballerinnen und sonstige Sportler und auch Nichtsportler folgten ihrem Aufruf, trafen sich zu Proben und präsentierten dann am Festtag im Zelt die ersten Songs. Die Begeisterung war groß, sowohl bei den Sängern als auch bei den Gästen. Einmal und das war´s? Nein! Singen macht doch so viel Spaß! Man wollte weitermachen, aber bitte kein Verein, viele Termine und regelmäßige Proben. Und so entstand das Konzept "Only Sometimes"… nur manchmal.
Mittlerweile zählt die Gemeinschaft ca. 45 Mitglieder, die sich über "WhatsApp" organisiert meist freitags um 18.30 Uhr bei Raus in lockerer Runde treffen. "Genau kann man die Anzahl nicht nennen", schmunzelt Chorleiterin Karin Thiele. "Wir haben eine Kerngruppe von Leuten, die teils schon von Anfang an dabei sind", berichtet sie. Aber immer wieder schauen neue Sänger und Sängerinnen vorbei. Einfach mal so. Viele merken: Mensch, das macht Spaß! Tolle Gemeinschaft! Aber: Probenarbeit ist auch Arbeit. Das passt nicht bei jedem in das zeitliche Korsett aus Beruf und Familie!
Das Niveau des Chores hat sich seit dem ersten Auftritt vor 25 Jahren stetig gesteigert und man singt technisch schwierigere mehrstimmige Chorsätze. Da werden die Proben schon mal umfangreicher und besonders im Umfeld von Auftritten wird aus "Only Sometimes" dann "Very Often" (sehr oft). Die Erfolge des Chores in Leer und Umgebung sorgen dabei immer wieder für Motivation und neue Projekte. Und so darf man gespannt sein, was sich das kreative und lockere Trüppchen für sein Jubiläum so alles einfallen lässt. "Don't Stop Me Now"…
Dürre, Schädlinge, Stürme: Ist der deutsche Wald noch zu retten?
"Bedrohte Idylle - sind unsere Wälder noch zu retten?", unter diesem Thema stand ein äußerst aufschlussreicher Vortrag von Heinz-Peter Hochhäuser vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW und Leiter des Regionalforstamts Münsterland. Der landwirtschaftliche Ortsverein Horstmar/Leer hatte dazu in die Gaststätte Meis Gratz eingeladen. Ernste Minen gab es dabei von den Landwirten, als der Referent Schreckensszenarien vermittelte.
Unberechenbareres Wetter, wärmere Temperaturen, unregelmäßigere Niederschläge und Waldbrandgefahr: "Das sind die Auswirkungen des Klimawandels", erklärte er. Starkniederschläge und Stürme würden sich ebenso häufen. Dabei betonte er, wie eng Klima und Vegetation zusammenhängen. "Wir leben hier oben", sagte er mit Verweis auf die Karte, "das ist die Schokoladenseite der Welt, der Speckgürtel. Da haben wir viel Glück." Was der ein oder andere der Zuhörer vielleicht nicht wusste: Der Niederrhein gehört zu den Dürreregionen Deutschlands. Diese nähmen hier nämlich zu. Wie sehr sich das Klima durch den Einfluss der Menschen verändert, zeigte ein besorgniserregender Vergleich: Ein Jahrhundertsommer wie 2018 wäre zwischen 1880 und 1910 alle 245 Jahre vorgekommen. In der jetzigen Situation kommt so ein Sommer im Schnitt alle acht Jahre vor. Bis 2050, wenn es um 1,6 Grad wärmer würde, schon alle zwei Jahre. "Das sind rasend schnelle Veränderungen, auf die wir uns einstellen müssen", warnte Hochhäuser.
Veränderungen, die auch den Wald und unseren Umgang mit ihm betreffen. Die Belaubung ist ein Faktor, an dem der Gesundheitszustand gemessen wird. "Wenn die Bäume kein Wasser bekommen, müssen sie Blätter abwerfen. Dann findet keine Fotosynthese statt und damit auch kein Holzaufbau. Aber Wassertransport findet in den äußeren Jahrringen statt. Wenn die nicht ausgeprägt sind, brauchen die Bäume längere Erholungsphasen von zwei, drei Jahren, damit der Wasserfluss und damit die Produktion wieder losgehen kann. Wenn man diese Erholungsphasen nicht mehr hat, dann kommt es zum Kollaps", erklärte Hochhäuser. Der Anteil der stark geschädigten Bäume nimmt zu. Und dafür seien laut Hochhäuser unter anderem Stürme, Insekten, Wild, Pilze oder auch Dürre verantwortlich.
Der Borkenkäfer, als Beispiel für einen Schädling, geht nicht an totes Holz, sondern an kränkelnde Bäume. Eine gesunde Fichte kann mit 2.000 Käfern fertig werden. 180.000 Käfer schafft sie nicht, wie Hochhäuser selbst schon erlebt hat. "Man muss die Bäume finden, wo die Käfer sich entwickeln, nicht die toten Bäume", erklärte er. "Aber es ist nicht nur die Fichte, die uns Sorgen macht. Da ist es nur am massivsten."
Vielfalt im Wald ist das A und O. Vielfalt ist beim Aufforsten unabdinglich. "Sie können nicht in zwei Jahren den gemischten Wald aufbauen" vermittelte er den Waldbauern unter den Landwirten. "Das dauert 120 oder 150 Jahre. Die Frage ist, wie starte ich? Mit einem Vorwald und dazu gehört die Fichte. Wir nehmen die Fichte mit, um die Fläche dicht zu bekommen und dann andere Baumarten im Schatten dieser Fichten wachsen zu lassen. Unser Wald hängt ab von Menschengeschichte. Wir müssen im Wald mit dem leben, was unsere Vorfahren uns hinterlassen haben." 1848 etwa wurden zur Holzsicherung für das Ruhrgebiet viele Fichten angepflanzt. Diese ist heute mit 42 Prozent die Hauptbaumart in NRW. Das macht große Schäden an ihr besonders dramatisch.
"Die einzige Chance, die wir im Wald haben, ist die Vielfalt der Baumarten. Wir wissen nicht was kommt. Wir müssen ausweichen können und verschiedene Arten haben, um zu steuern." Sich ändernde Standortverhältnisse erfordern also eine andere Herangehensweise. "Der Klimawandel findet schneller statt als sich unsere Natur anpassen kann", sagte Hochhäuser. So werden auch Baumarten ausprobiert, die etwa mehr Trockenheit vertragen. Darunter fallen auch Baumarten aus anderen Regionen und ähnlichen Klimazonen, wie Nordamerika.
Den Klimawandel bekämpfen die Wälder besonders dadurch, dass sie CO2 binden. Der Wald in NRW schafft pro Jahr 18 Millionen Tonnen davon. Dieser positive Effekt wird besonders durch Holzprodukte verstärkt, die ebenfalls CO2 binden. Hochhäuser betonte, dass Holz auch andere Stoffe wie Aluminium, Stahl oder Beton ersetzen könne, die mit großem Energieaufwand hergestellt würden. Das spare fossile Stoffe ein. "Dieses Einsparpotenzial ist an sich noch viel größer als der Waldspeicher." Unsere Verantwortung: "Zu sehen, dass wir Holz einsetzen und nachhaltig verbauen."
Unterhaltsam, besinnlich und heiter
Wieder einmal hatte Vereinsgeschäftsführer Norbert Möllerfeld zusammen mit Renate Denkler, Agnes Hölscher, Hildegard Höseler und Maria Möllerfeld ein äußerst unterhaltsames Programm mit Dönkes und Vertelses, mal besinnlich mal heiter, von den vier Damen vorgetragen und aufgelockert durch Volksliedersingen, begleitet von den "Mühlenmusikanten" für den traditionellen Herdfeuerabend des Mühlen- und Heimatvereins Leer zusammen gestellt. Dazu konnte er, hocherfreut über die gute Resonanz, 75 Mühlen- und Heimatfreunde in der großen Diele auf dem Hof der Familie Kajüter begrüßen. Dann führte er charmant und amüsant, größtenteils plattdeutsch, durchs äußerst vielfältige Programm, bei dem es viel zum Schmunzeln und zu Lachen gab.
Den Anfang machten zwei neue von Agnes Hölscher gedichteten Texte "Wie sit’t nu all so nett bieen" zum Thema des Abends und "Leer, dat is kein Buuernkaff" als Lob auf’s Dorf, unterbrochen von Maria Möllerfeld mit dem Gedicht zur nachhaltigen Landwirtschaft "Buur un Natur". Die neuen Fünfmarkscheine, die nach der Währungsreform erschienen, hielt Renate Möllerfeld ob der Darstellung einer nackten Frau darauf nicht geeignet als "Zahlungsmittel" beim Pastor. Und Hildegard Höseler zeigte auf, warum einem jungen Ehemann "Dat Suurmoos" erst wie bei Muttern schmeckte, als es zufällig angebrannt war. Dazwischen wurden immer die passenden Lieder gesungen - Norbert Möllerfeld stellte den jeweiligen Zusammenhang her.
Vor der Pause, in der alle noch einmal mit den entsprechenden "Kaltgetränken" versorgt worden waren, stellte Theo Kajüter die Geschichte des Hofes vor, speziell die mehrfache Namensänderung in den letzten 150 Jahren. Der ursprüngliche Hofname Schulze Greving änderte sich, als die Erbin Maria in 2. Ehe 1866 Bernhard Schleithoff heirate, der den Hofnamen nicht übernahm. Da die Ehe seines Sohnes Theodor kinderlos blieb, erbte dessen Nichte Maria den Hof; sie heiratete Alfred Kajüter und lebt mit ihrem Sohn Theo heute auf dem Hof.
Nach der Pause folgten weiterhin abwechselnd Vertelses und Volkslieder, so dass es ein sehr unterhaltsamer Abend war mit einem dreistündigen Programm. Am Ende wies der Vorsitzende Josef Denkler noch auf die nächsten Veranstaltungen - Jahreshauptversammlung wahrscheinlich am 2. April, die Tagesfahrt am 9. Mai, den Mühlentag am 1. Juni und wahrscheinlich einen Tag der offenen Gärten am 16. Juni - hin und auf die nächste größere Aktivität, nämlich die Erneuerung des Fußbodens in der Diele des Müllerkottens.
Schließlich bedankte sich Norbert Möllerfeld ganz herzlich bei allen "Akteuren" und insbesondere bei Maria und Theo Kajüter - es sei nicht selbstverständlich dass jemand seine Privaträume für solche Veranstaltungen zur Verfügung stelle, doch wenn man frage, habe man noch nie ein Nein zu hören bekommen. Das sei besonders erfreulich und Theo Kajüter antwortete, man dürfe wieder kommen.
Ein ganzes Dorf im närrischen Fieber
Unglaublich aber wahr: Beinahe 3000 Zuschauer säumten die Straßen beim Karnevalsumzug des Leerer Cliquenkarnevals. Zwei Stunden lang schlängelte sich der Lindwurm der Freude durch das Dorf. Die Besucher wollten nicht nur dem Prinzenpaar Lennard Raus und Kaja Joormann zujubeln, sondern sich dabei vom närrischen Virus infizieren lassen.
DJ Ingo sorgte vom Balkon des Hauses May dafür, dass die Stimmung bald bei 100 Prozent lag. Auf den Straßen wurde gesungen, geschunkelt und getanzt. Ein Lob für diese gelungene Veranstaltung kam von höchster Stelle, nämlich dem Steinfurter Stadtprinzen Frank III, seiner Prinzessin Anja, Zerri Andre. Sie waren mit dem gesamten Hofstatt nach Leer gekommen. Die Zuschauer konnten miterleben, wie auf dem Balkon Orden für die Präsentanten aus Steinfurt verliehen wurden.
"Es ist großartig, was ihr als kleiner Ortsteil auf die Beine gestellt habt. Gefühlt ist jeder Bewohner von Leer auf den Beinen", zeigten sich die Gäste aus Steinfurt begeistert. Der Zug war vereinsübergreifend von den Leerer Cliquen organisiert worden. Und so kamen die Zuschauer aus dem Dorf und den Bauerschaften Haltern, Alst und Ostendorf, zum größten Teil sogar kostümiert. "Die Anreise aus Altenberge hat sich gelohnt", meinte Yvonne Hülsmann.
Bei herrlichem Sonnenschein setzte sich der Zug vom Kalvarienberg aus in Bewegung. An der Spitze der Prinzenwagen, gebaut aus einer alten Mercedes E-Klasse mit Lennard und Kaja auf dem Thron. Die Freude und der Enthusiasmus der beiden war deutlich spür- und sichtbar, als sie den Karnevalisten am Straßenrand zuwinkten und Geschenke verteilten.
Als kleine fahrende Hexenküche zeigte sich der Stammtisch "Nats hats". Auf seinem Wagen feierten jung und alt zusammen. Bei der Clique "Wilmings Hof" waren die Jäger los. Die Clique "Haus am See" wies mit ihrem Wagen auf das 200-jährige Bestehen der Brauerei Rolinck hin.
Star des Umzugs war der Wagen der Clique. Da bewegte ein Märchenschloss in Andeutung auf die Grollenburg durch die Menge. Auf den vier Türmen flatterten die Fahnen aller vier Schützenvereine. "Noch besser kann man die Harmonie unter den Schützenvereinen nicht symbolisieren", erklärte Frank Hölscher.
Fußgruppen rundeten das bunte Bild ab. Die Vorstandsfrauen von Leer-Ostendorf und Dorf waren in bunte Kostüme geschlüpft. Sogar bis nach Borghorst, Nordwalde und Altenberge hatte sich der Leerer Straßenkarneval herumgesprochen. Die Orte waren mit Motivwagen der jeweiligen Landjugendgruppen gekommen. Besonders enge Beziehungen pflegt man zu den Vereinigten Schützen in Laer. Diese boten mit der Tanz- und Funkengarde besondere Hingucker. Zum ersten Mal dabei war auch die Gruppe Just for Fun, die aus ehemaligen Mitgliedern der Landjugend Altenberge, Laer und Nordwalde besteht.
Die Blaskapelle um Stefan Arning sorgte auf dem Weg für prächtige Stimmung. Eines kann man festhalten: "Unsere Erwartungen sind bei weitem übertroffen worden. Mit so einem Zuspruch hatten wir nicht gerechnet" freute sich der Präsident der Cliquen, Jens Kestermann. Die Entwicklung des Leerer Cliquen-Karnevals sei explosionsartig in die Höhe geschnellt. Nach dem Umzug dauerte das närrische Treiben in den heimischen Gaststätten noch lange an.
"Wir werden es nie vergessen"
Dichter Nebel waberte durch den Saal der Gaststätte Selker und verhinderte einen klaren Durchblick. Die Organisatoren hatten es geschickt inszeniert, denn bis zum Schluss sollte das Geheimnis um das Prinzenpaar des Leerer Cliquenkarnevals gehütet werden. Und alle hatten dich gehalten. "Wenn in Leer jemand krank ist oder schwanger, weiß es gleich das ganze Dorf. Erstaunlich, dass keiner das Geheimnis preisgab", wunderte sich Frank Hölscher, der Vorsitzende des Dörfer Schützenvereines. Er nahm mit seinem gesamten Vorstand an der Proklamation teil.
Pünktlich um 20.11 Uhr war es am Freitag dann soweit. Nicht wie Phönix aus der Asche, sondern aus dem vernebelten Kellergewölbe der Gaststätte Selker kam der Elferrat. "Wer ist denn nun das Prinzenpaar?", fragten sich alle. Das Geheimnis wurde erst gelüftet, nachdem sich der Nebel verzogen hatte. Lennard Raus und Kaja Joormann wurden als das neue Prinzenpaar proklamiert. Sie folgten dem Vorjahresprinzenpaar Heiner und Jutta Selker.
Bis in die frühen Morgenstunden wurde im bunt geschmückten Saal der Gaststätte Selker geschunkelt, gesungen und gelacht. Nur schweren Herzens trennte sich das Vorjahresprinzenpaar von seinem Amt. "Es war ein schönes Jahr, das wir nie vergessen werden", beteuerten Heiner und Jutta Selker. Sie freuen sich, dass nach zwei Jahren mit jeweils einem verheirateten Prinzenpaar nunmehr auch die Jugend zum Zuge kommt. "Es war gar nicht so einfach, sich für das Prinzenpaar zu entscheiden", verriet der Präsident Jens Kestermann vom Leerer Cliquenkarneval, denn es habe mehrere Bewerber gegeben.
"Letztendlich hat ein Gespräch zwischen mir und Christoph Arning, dem Hauptorganisator des Leerer Cliquenkarnevals, den Ausschlag gegeben", erzählt der jetzige Prinz Lennard Raus. Er habe sehr großen Spaß am Karneval. Als dann auch seine Freundin Kaja Joormann zustimmte, sei die Entscheidung recht bald gefallen.
Lindwurm der Freude startet morgen um 15.11 Uhr
Der Ortsteil Leer fiebert dem närrischen Treiben mit dem Karnevalsumzug am morgigen Samstag entgegen. Um 15.11 Uhr startet ab Kalvarienberg der Umzug durch das Dorf. Vier Karnevalswagen wurden alleine im Ortsteil Leer in den vergangenen Monaten gezimmert. Dabei wird auf einem Wagen ein Märchenschloss zu bestaunen sein mit vier Eckpfeilern, die die vier Schützenvereine als Hinweis auf die Gemeinsamkeiten im Ortsteil Leer symbolisieren sollen.
Mehr über das Motto der weiteren Leerer Wagen verrät Christoph Arning aber nicht, verspricht aber ganz tolle Motivwagen. Mehr als zehn Wagen gehören zum Lindwurm der Freude. Hinzu kommen sechs Fußgruppen, eine davon stellen die Vorstandsfrauen der örtlichen Schützenvereine. Stolz ist man darauf, dass sogar Gruppen aus Altenberge, Borghorst und Nordwalde ebenso ihre Teilnahme zugesagt haben wie auch die Vereinigten Schützen aus Laer. Sogar der Stadtprinz aus Steinfurt mit seinem Gefolge wird dem Ortsteil Leer einen Besuch abstatten. Freuen kann man sich auf die Musikband des Leerer Cliquen Karnevals unter der Leitung von Stefan Arning.
Der Lindwurm der Freude wird folgenden Weg nehmen: Dorfstraße, Schorlemer Straße, Laustiege, Burgsteinfurter Straße, Naher Weg, Gartenstraße und Zum Esch, zurück zur Dorfstraße. "Wir sind dem Bauunternehmer Bernhard Gerdes dankbar, dass er wegen des Umzugs die einseitige Sperrung der Dorfstraße an der Baustelle bei der Gaststätte Selker aufgehoben hat, weil er bis auf den Kran alles aus dem Straßenraum vorübergehend weggeräumt hat", freut sich der Vorsitzende der Leerer Cliquen Karnevals Jens Kestermann.
An prägnanter Stelle im Dorf vom Balkon der Besitzung May wird DJ Ingo die einzelnen Wagen begrüßen und kommentieren. "Wir wollen einfach generationsübergreifend Spaß haben, feiern und lachende Menschen sehen" gibt Christoph Arning die Devise für den Umzug im Dorf aus und zeigt allen Miesmachern die rote Karte. "Großartig, ganz toll, super, dass ein kleiner Ortsteil wie Leer mit 2.300 Einwohnern so etwas auf die Beine stellen kann, ist schon bewundernswert" waren nur einige der Kommentare beim großen Straßenkarneval in den vergangenen Jahren. Nach zaghaften Versuchen in den Jahren 2014 bis 2016, als man Probefahrten organisierte, gehört der Straßenkarneval jetzt zu den Höhepunkten der Karnevalssession in Leer. "Dieses Event wird in diesem Jahr noch getoppt" verspricht Hauptorganisator und Initiator Christoph Arning.
Neue Medien für die Bücherei
"Treffpunkt Bücherei - Medien öffnen Welten" unter diesem Motto steht die Arbeit der Katholischen Öffentlichen Bücherei im Pfarrheim in Leer. Sowohl sonntags von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr und mittwochs von 17.30 Uhr bis 18.30 Uhr können junge und alte in der Bücherei schmökern. Sie finden dort Bücher, aber auch CDs, DVDs und Spiele, ein Bestand von insgesamt 1.300 Medien. "Wir wollen aktuell sein und haben daher unseren aktuellen Bestand um 96 neue Medien ausgestattet", gibt Büchereileiterin Maria Kerkau die Marschrichtung vor. Sie freut sich auf insgesamt zwölf ehrenamtliche Büchereihelferinnen und würde sich über weitere Mithilfe freuen.
Indien: Ein beeindruckendes Erlebnis
"Es geht uns allen sehr gut" verkündet Ottilie Rotering aus dem fernen Indien. Sie gehört mit zu der 15köpfigen Reisegruppe um Pfarrer Dhaman Karanam, die sich auf die 17tägige Reise in die Heimat des Pfarrers aufgemacht haben. Schon das erste Erlebnis sei abenteuerlich gewesen: die Fahrt mit einer Rikscha durch das kopflose Verkehrschaos. Als sehr beeindruckend schildert Ottillie Rotering den Besuch der größten Moschee Jama Masjid. In Neu-Delhi stand die Besichtigung des Präsidentenhauses auf dem Programm. Ein Höhepunkt der Reise war die Besichtigung des Tah Mahal in Agra. Hier durfte das obligatorische Foto vor dem prächtigen Gebäude nicht fehlen. Beeindruckt aber auch immer wieder geschockt ist die Reisegruppe von den Gegensätzen: einerseits die prunkvollen Paläste und dann die armseligen Häuser und der rastlose Verkehr auf den Straßen. Viel Spaß hatte die Reisegruppe beim Ausflug zum Amber Fort mit dem Elefantenrennen. Ein Inlandsflug führt die Reisenden jetzt nach Kalkutta. "Es ist unheimlich interessant aber auch anstrengend" berichtet Ottilie Rotering, die alle in der Heimat herzlich grüßt.
Landwirtschaftlicher Ortsverein spendet Bücher an Kindergärten
"Entdecke mit uns den Bauernhof" heißt der Titel der Bücher, die jetzt in den Kindergärten von Horstmar und Leer zum Einsatz kommen und vom landwirtschaftlichen Ortsverein Horstmar/Leer geschenkt wurden. Mit bunten Bildern und verständnisvollen Texten wird in den Büchern kindgerecht das Leben auf dem Bauernhof dargestellt. Guido, der Autor des Buches ist selber auf dem Bauernhof aufgewachsen, ist ausgebildeter Landwirt und wohnt in Laer. Als Journalist eines landwirtschaftlichen Verlages weiß er, was notwendig um beim Leser anzukommen. So schildert er das berufliche Bild des Landwirtes, geht aber auch ein auf Ackerbau und Viehzucht. Die Kinder erfahren den Weg vom Korn zum Brot und den Umgang mit der Kreatur. Noemi hat das Buch illustriert. Sie verbrachte ihre Schulferien größtenteils auf dem Land und in der Natur. "Wir wollen mit diesem Buch an die Kindergärten begreiflich machen, was in der Landwirtschaft passiert" nennt Berthold Tenkmann, der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsvereines Horstmar/Leer den Grund für das Geschenk. Beim Durchblättern stellte Heike Westermann, Leiterin des Kindergartens von Ss. Cosmas und Damian gleich fest: "Es ist ein tolles Buch, wir werden den Kindern daraus vorlesen und uns über die Illustrationen unterhalten. Die Kinder aber auch die Erzieherinnen werden ihre helle Freude daran haben."
Gelbe Tonne löst ab 2021 den gelben Sack ab
Bei der Entsorgung von Leichtverpackungen wird sich im Januar 2021 etwas ändern. Verwaltungsmitarbeiterin Ramona Hollefeld unterrichtete den Bau-, Planungs- und Umweltausschuss in der jüngsten Sitzung über die Umstellung, sowie die Gründe dafür und konkretisierte damit einen Beschluss des Stadtrates aus April 2019. In den vergangenen Jahren ergab sich in der Stadt Horstmar bei der Erfassung über den Gelben Sack eine erhebliche Verschmutzungs- und Vermüllungsproblematik durch gerissene, von Nagetieren und Vögeln beschädigte oder vom Wind verwehte Säcke. Deswegen kam es auch gehäuft zu Bürgerbeschwerden und hohen Kosten für zusätzlichen Reinigungs- und Entsorgungsaufwand. Der Ratsbeschluss hatte die Umstellung des Erfassungssystems von einer Sacksammlung (gelber Sack) auf eine grundsätzlich fleckendeckende Tonnensammlung zur Folge. Lediglich im lokal exakt abgegrenzten Altstadtbereich werde die Sacksammlung beibehalten, informierte Ramona Hollefeld. Grund dafür sind die engen Gassen und damit wenig Platz für die gelbe Tonne. Für jeden Haushalt sei grundsätzlich ein 240 Liter Müllgroßbehälter vorgeschrieben.
Blasiussegen für Kindergartenkinder
Einmal im Monat lädt der katholische Kindergarten von Ss. Cosmas und Damian Kinder, Eltern und Großeltern zur Kinderkirche in die Kirche von Ss. Cosmas und Damian ein. Leitgedanke war diesmal St. Blasius. Diakon Franz Josef Reuver vermittelte den Kirchenbesuchern, dass St. Blasius der Überlieferung zufolge Bischof von Sebaste in Kleinasien war. Die bekannteste Erzählung über Blasius berichtet, wie er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete. In anderen Überlieferungen rettete er ein Kind vor demselben Leiden. Deshalb erteilt die Kirche den Blasiussegen zum Schutz gegen Halskrankheiten. "Gott soll Dich schützen", bat Diakon Franz Josef Reuver beim Segen.
Alles für ein lebendiges Miteinander
Mehr als 150 Personen nahmen an dem ökumenischen Neujahrsempfang der katholischen Kirchengemeinde St. Gertrudis und der evangelischen Kirchengemeinde Borghorst/Horstmar im Vereinshaus der Bruderschaft St. Katharina teil. Über die überaus gute Beteiligung freuten sich Pfarrdechant Johannes Büll, Prädikant Alexander Becker, die Mitarbeitenden im evangelischen Presbyterium und im katholischen Pfarreirat und im Kirchenvorstand. Alle erlebten nach einer schmackhaften Suppe mit musikalischer Begleitung durch Jonas Timmerhues am Klavier eine ökumenische Vision für Horstmar und Leer, in der die Kirche eine Zukunft hat. Kirchliche und weltliche Vereinigungen haben sich erfolgreich auf den Weg gemacht, Kirche lebendiger, ansprechbarer für alle Altersgruppen und aktueller zu machen. Dabei hat sogar Weihbischof Dr. Christoph Hegge den Akteuren vor Ort attestiert, dass das Vorgehen und die präsentierten Ergebnisse durchaus Modellcharakter für andere Gemeinden haben könne.
Pfarrdechant Johannes Büll erinnerte daran, dass man vor etwa einem Jahr schon einmal zusammengekommen war und dabei Ideen gesammelt hatte für ein lebendiges Miteinander. Schon damals sei klar geworden, dass man die Zukunft von Kirche in Horstmar und Leer ökumenisch sehe und die Kirche dabei als gut vernetzter und verlässlicher Partner für alle Vereine, Gruppen, Institutionen und Parteien. Es wurden seinerzeit drei Themenbereiche vorgestellt: Tradition, Seelsorge und Service. "Wir lösen jetzt unser Versprechen ein, zu berichten, was an konkreten Aktionen gelaufen ist und was in Zukunft laufen wird, versprach Pfarrdechant Johannes Büll.
Jutta Göcking erinnerte an die Ehrenamtsbörse, die von Aufgaben rund um den Gottesdienst über die Bücherei, die Caritasgruppe, den Besuchsdienst im Altenheim, Helfer bei "WiLmaS" bis hin zur Mitarbeit bei der Integration reiche. Besonders häufig wurde das Thema Jugendarbeit und die Unterstützung für junge Familien genannt. Auf einer Tafel konnten sich Interessenten informieren, welche Aufgaben mit dem Ehrenamt verbunden sind. Man habe die Jugendlichen auf verschiedenen mit modernen Kommunikationswegen versucht zu erreichen. Der Erfolg sei bei der Back-to-School-Challange beeindruckend gewesen, berichtete Prädikant Alexander Becker. Diese Aktion wird in diesem Jahr wiederholt werden. Und es gibt weitere ganz konkrete Planungen.
Aus der Analyse haben sich verschiedene Handlungsfelder ergeben: Kinder und Jugend, Personal (Ehren- und Hauptamt) sowie Kasualien (kirchliche Amtshandlungen aus besonderem Anlass), und Gottesdienste. Im Bereich Kinder und Jugendliche soll Kirche für Jugendliche, die überhaupt keine Berührungspunkte zur Kirche haben attraktiver erscheinen und dabei Jugendliche zwischen zehn und 15 Jahren neugierig machen. Für das Arbeitsfeld Personal soll es darum gehen, das Verständnis, das Miteinander und die Verantwortlichkeiten zwischen haupt- und ehrenamtlichen Tätigkeiten zu klären, möglicherweise neu zu verteilen und sich gegenseitig zu fördern. Für das Arbeitsfeld Kasualien und Gottesdienste haben sich die Leitungsgremien als großes Ziel auf die Fahnen geschrieben, den Gottesdienst als eine zentrale Aufgabe der Kirchengemeinden verlässlich, zeitgemäß und inhaltlich profiliert zu feiern.
Als konkretes Projekt, vorgestellt von Ruth Hüsing, Esther Rehaag und Guido Maas, steht hierfür "Eat an Pray", oder anders ausgedrückt: Spazieren, genießen und ein bisschen Halleluja voraussichtlich am 22. März. Im Arbeitsfeld Kasualien und Gottesdienste ist ein Band Aid Festival 35 geplant, so berichtete Anne Telgmann. Bei Band Aid handelt es sich um ein Projekt internationaler Popstars, das im Jahre 1984 mit dem Ziel gegründet wurde, Geld für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien zu sammeln. Gespannt sein darf man auf das "biblische Gin-Tasting" am 28. Februar im Borchorster Hof. Dabei gehe es nicht um ein Besäufnis, verriet Alexander Becker. Zum Thema "Sternenkinder" wird es einen Arbeitskreis unter der Leitung von Andreas Schulte geben. Als Sternenkinder, werden verstorbene Kinder bezeichnet, insbesondere wenn sie vor, während oder bald nach der Geburt verstorben sind.
Bürgermeister Robert Wenking unterstrich das gute, gedeihliche Miteinander zwischen politischer und kirchlicher Ebene, angefangen vom Kindergartenbereich bis hin zur Altenpflege. "Wir lassen die Kirche im Dorf" lautete seine Feststellung.
Agenda der Christdemokraten reichlich bestückt
Mit einem Glas Sekt stießen die Mandatsträger der Leerer CDU auf das alte und neue Jahr an. Vorsitzender Ludger Hummert hatte dazu in den Keller der Grollenburg eingeladen. "Wir können insgesamt mit dem Ablauf des Jahres 2019 zufrieden sein" formulierte er. So konnte die Erschließung des Gewerbegebietes erfolgen, mit den ersten Arbeiten für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses am Nahen Weg wurde begonnen. Noch liegen aber einige Projekte im Jahre 2020 vor. In Bezug auf Rat und Verwaltung sprach er von harmonischen Begegnungen so nach dem Motto: Hart aber fair. Das Ortsteildenken gehöre der Vergangenheit an, das Misstrauen gewichen, betonte auch Petra Raus, die Vorsitzende des Schulausschusses im Rat der Stadt Horstmar. Das sei auch bei den Feierlichkeiten anlässlich des Zusammenschlusses der beiden Ortsteile vor 50 Jahren deutlich geworden.
Themen, die überwiegend den Ortsteil Leer tangieren, standen auf der Agenda der Zusammenkunft. Licht am Horizont sah Ludger Hummert bei der Verwirklichung des Reststückes am Radweg in den Kurven der Bauerschaft Haltern. Das Land hat die notwendigen Mittel dazu bereitgestellt, sie können abgerufen werden. Das Umkleidegebäude der Fußballer am Leerbach wird renoviert. Es waren Risse im Mauerwerk entstanden. Beim Kreis Steinfurt als zuständiger Baulastträger wurde ein Antrag auf Erstellung eines Radweges in der Alst von Brücke am Radweg bis zur Besitzung Greive gestellt. Das Projekt wurde in die Dringlichkeitsliste aufgenommen. Ludger Hummert informierte darüber, dass ein Radweg von Laer am Kilometerbusch vorbei bis zum "Grünen Jäger" im Ortsteil Leer geplant sei. Für eine Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes bestehe zur Zeit keine Notwendigkeit, informierte Ludger Hummert. Interessenten können sich bei der Stadt Horstmar melden. Dagegen sei die Ausweisung neuer Baugebiete erfolgt. Hier stehen ab 2021 insgesamt 17 Bauplätze käuflich zur Verfügung.
Ein weiteres Projekt sind die Investitionen in den Kindergarten von Ss. Cosmas und Damian an der Burgsteinfurter Straße. Der zusätzliche Raumbedarf wurde übergangsweise durch das Aufstellen von Containern gelöst. Es erfolgen zu diesem Thema Gespräche zwischen der politischen Gemeinde und der Kirchengemeinde. "Die CDU drängt darauf, dass in diesem Jahr die notwenigen Maßnahmen zur Neugestaltung der Ortsdurchfahrt erfolgen" machte Ludger Hummert ganz deutlich. Schließlich habe es die ersten Überlegungen dazu bereits von 27 Jahren gegeben. Vorgesehen ist, den Kirchturm auch von der der Dorfstraße abgewandten Seite zu beleuchten. Dringender Bedarf besteht in der Befestigung der Parkflächen an der Grollenburg. Ein Minispielfeld soll am Sportplatz entstehen. Beim Wunsch der Jugendlichen für die Errichtung eines Mountainbike-Parcours ist man mit im Boot. Der Terminkalender der Leerer CDU ist prall gefüllt. Gleich zweimal wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Leer kommen. Zwei Termine wurden auch mit der CDU-Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking vereinbart. Vorgesehen sind Fahrten nach Düsseldorf und Berlin.
Backofenessen bei Winter
Im Eck zwischen den Kreisen Borken, Steinfurt und Coesfeld liegt das Hotel Winter, direkt neben der Wallfahrtskirche in Eggerode. Dorthin zog es jetzt die Mitglieder der katholischen Frauengemeinschaft in Leer. Für eine Winterwanderung, so wie zunächst im Terminkalender der Gemeinschaft vorgesehen, war es doch ziemlich weit, zumal das Wetter auch nicht so richtig mitspielte. Christian Löbbering spannte seinen Planwagen an. Gemächlich ging es mit diesem über den Schöppinger Berg. Viele kannten den Weg, denn hierher führte bisher immer die Prozession nach Eggerode. In der Gaststätte Winter erwarteten die Damen, die sich mit Glühwein warm gehalten hatten, ein opulentes Essen. Gefüllt mit knusprigen Schweinshaxen und Enten, Kassler im Brotteig, Angus-Hüfte und Damwildkeule kam der Backofen auf den Tisch, es war das bekannte Backofenessen.
Aktion "NRW blüht auf"
Es gehört schon eine ganze Portion Idealismus dazu, sich einen ganzen Tag bei niedrigen Temperaturen auf den zugigen Parkplatz am K&K Markt an der Warnsvelder Allee zu stellen. Der landwirtschaftliche Ortsverein Horstmar/Leer und die Landfreuen aus beiden Ortsteilen stellten sich diesen Herausforderungen, denn sie nahmen an der Aktion "NRW blüht auf" teil und nutzen dabei die Gelegenheit, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Wer wollte, bekam auch noch einen Briefumschlag, schön bunt mit dem Logo der Veranstalter bedruckt, und einer Blühsamenmischung mit auf den Heimweg. "Wir sind mit der Aktion überaus gut angekommen" resümierte Berthold Tenkmann, der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsvereins Horstmar/Leer. Überwiegend habe das Thema Insektenschutz zur Diskussion gestanden. Und diese fiel auf fruchtbaren Boden. So freut sich Berthold Tenkmann über die Aussage eines Besuchers, er werde das Steinbeet vor seinem Hause beseitigen und stattdessen etwas Blühendes anlegen. Auch Horstmar und Leer werden in diesem Jahre aufblühen, wenn der Samen aus den mehr als 200 verteilten Tüten in den Gärten aufgeht und darüber hinaus die Landwirte mit Blühstreifen auf den Feldern für die Nahrung der Insekten sorgen.
Die Landwirte informierten aber auch über die Erschwernisse der neuen Düngeverordnung und dem immer mehr zunehmenden Bürokratismus. Sie machten deutlich, wie regionale Lebensmittel einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und welchen Beitrag moderne Produktionsmethoden für den Erhalt gesunder Lebensmittel und Lebensgrundlagen leisten. Es müsse gelingen, ohne gegenseitige Vorwürfe die unterschiedlichen Auswirkungen des modernen Lebens in Stadt und Land auf die Umwelt gemeinsam zum bewältigen. "Ich finde die Aktionen super" bekannte Marcel Wolter. Er war Gast am Aktionsstand. Man müsse zurück zur Natur und es denen da oben mal zeigen. Einig waren sich alle mit dem Spruch, der mit großen Lettern auf einer Tafel an einem Trecker angebracht war: Ein Volk verfällt in Schandwirtschaft, ohne starke Landwirtschaft - No future. "Wir sind insgesamt mit dem Echo auf unsere Aktion zufrieden" äußerte sich Anja Eppenhoff von den Horstmarer Landfrauen stellvertretend für alle Beteiligten am Ende des Tages.