Horstmar-Leer
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Ortskulturring hält Jahreshauptversammlung ab
Insgesamt 14 Vereine gehören dem Leerer Ortskulturring an. Diese trafen sich jetzt unter dem Vorsitz von Franz Ahmann zur Jahreshauptversammlung im Gasthof Vissing/Wegmann. Neu aufgenommen wurde der seit fünf Jahren bestehende Leerer Cliquen Karneval. Im Jahresrückblick machte Franz Ahmann die Aktivitäten des vergangenen Jahres deutlich. Sie waren im wesentlichen geprägt von den Vorbereitungen zur Feier anlässlich des Zusammenschlusses Horstmar-Leer vor 50 Jahren. Besonderes Highlight waren die Snatgänge an den Grenzen des Ortsteiles Leer entlang. Der an der Stele im Dorfpark angebrachte QR-Code wird gut angenommen. Er verweist auf die Geschichte von Leer. "Der Ortskulturring ist fest in der Gemeinde verwurzelt" betonte Franz Ahmann. Man werde zu zahlreichen Veranstaltungen eingeladen. Dem Vorstand mit Franz Ahmann, Martin Zintl und Anne Telgmann wurde einstimmig Entlastung erteilt. Damit folgte die Versammlung dem Vorschlag der Kassenprüfer Frank Lölver und Jens Telgmann.
"Wir können im Ortsteil Leer auf zahlreiche Vereine und ehrenamtliche Helfer bauen, die den Ortsteil lebendig machen. Das Gemeinschaftsgefühl steht an oberster Stelle und wurde bei zahlreichen Veranstaltungen bewiesen. Ohne die ehrenamtliche Arbeit zahlreicher Vereine wäre der Ortsteil Leer um ein vielfaches ärmer, daher gilt mein Dank allen, die sich unentgeltlich regelmäßig um das Gemeinwohl und die Attraktivität unserer Ortsteiles Leer kümmern." Mit diesen Worten lobte der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert die zahlreichen Vereinsvertreter. Als diese ihren Jahresbericht erstatteten, legten sie gleichzeitig Rechenschaft darüber, wie sie die Zuwendung aus Mitteln der Sparkasse im vergangenen Jahr verwandt haben. Auch in diesem Jahr hat die Sparkasse Mittel bereitgestellt. Der Vorstand des Ortskulturringes hatte ganze Arbeit geleistet und bereits einen Verteilungsvorschlag erarbeitet, dem alle einstimmig zustimmten. "Wir freuen uns, dass die Verteilung jeweils ohne Feilschen über die Bühne geht", freuten sich die Anwesenden. Deutlich wurde dabei, dass die finanzielle Zuwendung sicher keinem Verein das Überleben sichere, sehr wohl aber für Investitionen und laufende Aufwendungen eine große Hilfe sei. Der Ortskulturring wird auch in diesem Jahr die Feierstunde anlässlich des Volkstrauertages am 17. November organisieren. Festredner ist der Kreistagsabgeordnete Andreas Schulte. Die Nikolausveranstaltung aller vier Schützenvereine ist am 8. Dezember. Die Gesamtorganisation liegt bei Hendrik Viefhues vom Schützenverein Leer-Haltern. Für Nikolaustüten wird an den Haustüren gesammelt. Auch im Dorfladen besteht erstmals die Möglichkeit eines Kaufes.
Neues Wohngebäude an der Dorfstraße
Eine Verkehrsampel regelt zur Zeit den KFZ-Verkehr an der Dorfstraße. Grund dafür sind Bauarbeiten direkt gegenüber der Gastwirtschaft Selker. Hier entsteht ein Wohnhaus mit acht Wohnungen in einer Größe zwischen 55 und 80 Quadratmetern. Es hat sich für diese Investition eine Bauherrengemeinschaft mit vier Personen gefunden. Sie sind optimistisch, dass sich genügend Mieter für dieses Objekt finden. Baufertigstellung wird etwa Mitte des kommenden Jahres sein. Der Neubau trägt mit bei zur Aktion "Unser Dorf soll schöner werden". Ursprünglich stand hier das Gebäude der alten Volksbank, das im vergangenen Jahr dem Erdboden gleichgemacht wurde. Damit verschwindet auch die unansehnliche Baugrube.
Dank für großartigen Einsatz
Nach dem gemeinsamen Gottesdienst in St. Gertrudis trafen sich die Seniorenmeßdiener auf Einladung der Pfarrgemeinde in der Cafeteria des Altenheimes zum gemeinsamen Frühstück. "Es ist ein kleiner Dank für den Dienst am Altar" betonte Pfarrdechant Johannes Büll, der sich immer wieder auf die Senioren verlassen kann. Sie dienen während der Werktagsmessen in beiden Kirchen und bei Trauergottesdiensten. Es sind insgesamt 17 Männer, die zum Teil seit ihrer Jugend zu den Meßdienern gehören. Sie erinnerten sich an alte liturgische Formen, als der Priester noch mit dem Rücken zur Gemeinde den Gottesdienst feierte. Unvergessen bleibt auch das Confiteor (Ich bekenne), das jeder Meßdiener in lateinischer Sprache beherrschen mußte. Ältester Teilnehmer war mit 94 Jahren Johannes Wickenbrock. "Ich finde es toll, dass wir einmal im Jahr zu dem Frühstück eingeladen werden" äußerte er gegenüber Pfarrdechant Büll und sprach damit wohl im Namen aller Anwesenden.
Feuerwehrgerätehaus-Umbau steht oben an
Bei der CDU Leer ist es guter Brauch, vor Beginn der jährlichen Beratungen über den Haushalt der Stadt Horstmar in einer öffentlichen Bürgerversammlung Informationen von Bürgermeister Robert Wenking zu erhalten. "Wissen ist die treibende Kraft für kommende Aufgaben. Wer über aktuelle Trends und künftige Entwicklungen informiert ist, kann sich auf die Herausforderungen einstellen" hatte CDU-Vorsitzender Ludger Hummert in seiner Einladung in den Saal der Gaststätte Selker genannt. Insbesondere ging es bei den speziellen Erläuterungen des Stadtoberhauptes darum, die Auswirkungen des Zwei-Jahreshaushaltes für den Ortsteil Leer darzustellen. Zusammenfassend meinte Berthold Tenkmann nach der gut besuchten Versammlung, an der auch Kreistagsmitglied Andreas Schulte teilnahm: "Es tut sich auch im kommenden Jahr wiederum so einiges, und das auch im Bereich der Investitionen."
Ganz oben auf der Agenda für 2020 steht der Umbau des Feuerwehrgerätehauses. Für das kommende Jahr sieht der Haushaltsplanentwurf 1,3 Mio Euro vor. Weitere 300.000 € sind erforderlich für das Jahr 2021. Die Sanierung der Betriebsgebäude der Sportplätze Horstmar und Leer kostet 290.000 €. Ein lange geplantes Vorhaben könnte im Jahr 2020 in Erfüllung gehen, nämlich die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt in Leer. Für die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt sind 273.000 € vorgesehen. Mit einem Landeszuschuss von 80.000 € wird gerechnet. Die gleichzeitige Neugestaltung der Gehwege verschlingt 462.000 € bei einer finanziellen Beteiligung des Landes mit 250.000 €. Vorgesehen ist der Ausbau von Wennings Stiege in den Jahren 2020/21 mit insgesamt 210.000 €. Im Plan enthalten ist auch Instandsetzung/Sanierung der Toilettenanlagen Astrid-Lindgren Schule Leer mit 50.000 €. An der gleichen Schule wird der Brandschutz mit einem Kostenaufwand von 50.000 € erweitert. Die Außenbereiche des Ortsteiles Leer werden vom Förderprogamm "Breitbandverkabelung im Außenbereich" profitieren. Es stehen insgesamt 2,5 Mio Euro zu Verfügung. Bürgermeister Robert Wenking kündigte die Ausweisung eines neuen Baugebietes am alten Friedhof an. Die Grundstücksverträge seien unter Dach und Fach. Jetzt müssten die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.
Ganz unmissverständlich sprach sich Bürgermeister Robert Wenking gegen eine Senkung der Steuerhebesätze aus, die zu einer Verringerung der Grund- und Gewerbesteuer führen würden. Es sei richtig, dass die Stadt Horstmar die Ergebnispläne 2017, 2018 und 2019 jeweils mit einem Überschuss abschlossen. Die Ausgangslage vor Erzielung positiver Jahresergebnisse war aber, dass die Stadt kurz vor der Gesamtaufzehrung des Eigenkapitals in der Bilanz standen, der Kaufmann würde von Pleite sprechen. Die Überschüsse in den Gesamtergebnisplänen brachten der Stadt Horstmar Entlastung und führten aus dem Haushaltssicherungskonzept. Man stehe aber noch am Beginn der Haushaltskonsolidierung. Deshalb seien nach Ansicht des Bürgermeisters zum gegenwärtigen Zeitpunkt Ziele in der folgenden Reihenfolge zu verfolgen: Die Stärkung des Eigenkapitals, der Abbau der Liquiditätskredite und Investitionen in die Zukunft. Der Rat der Stadt Horstmar habe immer Wert darauf gelegt, die Infrastruktureinrichtungen der Stadt den Vereinen und Verbänden gebührenfrei zur Verfügung zu stellen. Das gelte insbesondere für die Schulturnhallennutzung sowie die Nutzung der Sportanlagen. Der Rat der Stadt Horstmar habe mit gutem Grund an dieser vereins- und verbandsfreundlichen Politik festgehalten. Die Stärkung des Ehrenamtes stehe für die Stadt Horstmar dabei im Vordergrund.
"Racing Team Germany" kämpft um Punkte
Rennatmosphäre konnten jetzt sechs junge Männer aus Leer und Horstmar schnuppern. Sie nahmen zusammen mit Kollegen aus Ahaus und Gießen an der Langstreckenmeisterschaft am Harzring in Falkenstein (Sachsen-Anhalt) teil. Das Team ist ein Zusammenschluss von Freizeitfahrern, das sich dem Rennsport verschrieben hat und unter dem klangvollen Namen "Racing Team Germany" startet. Mit ihren Einzylinder-Motorrädern mit speziellen Umbauten für enge Rennstrecken kämpften sie bei den Supermotto-Langstrecken-Weltmeisterschaften um Punkte und Siege. Das "Racing Team Germany" hatte zwei Teams gestellt. "Die etwas schnelleren", so Dominik Meis aus Leer, "belegten am Ende den elften Platz in der Tagesplatzierung, das zweite Team schnitt mit einem 13. Tabellenplatz ab." Trainiert haben die jungen Männer zuvor beim freien Training in Spa-Francorchamps (Belgien) oder in Assen und Emmen in den Niederlanden.
Dorfstraße wird zur Rock-Meile
Zur rockigsten Meile der Region wurde am Samstagabend die Dorfstraße in Leer. 4x4, vier Bands in vier Kneipen unterhielten ihr Publikum mit fetzigen Klängen. Eingeladen hatten die örtlichen vier Schützenvereine. Bei "Tante Toni" stand die Gruppe "God Hates Green" auf der Bühne. Der Name schreit geradezu nach Rücksprache mit den Musikern. Das Publikum darf frei interpretieren, doch einen Vorteil hat der Bandname auf jeden Fall: man merkt ihn sich. Die Ausnahmemusiker aus der Westfalenmetropole Münster spielten alternativen Rock und der ging so richtig ab. Ihre Textinhalte dürfen mit einiger Berechtigung philosophisch genannt werden. Ihr Sound ist zum Teil recht hart, die Solo-Gitarre genial.
Bei Vissing spielte ebenfalls eine Münsteraner Formation, die mit Classic-Rock punktete. "Rocket Fuel" nennt sich das Trio. So dröhnten Klassiker wie der "Hoochie Coochie Man" aus der Gaststätte. Ein Song, den bereits der legendäre Gitarrengott Jimi Hendrix im Repertoire hatte. Die Bandbreite der Stücke reicht von Hard- bis zu Bluesrock. "Rocket Fuel" verstehen es mit handgemachter, ehrlicher, gradliniger Mucke Party zu feiern.
Eine feste Größe unter den beliebten Duos der lokalen Szene sind Wollo Seidel und Hansi Waterkamp. Virtuos und gefühlvoll spielten sie die melodischen Songs, die sie im Gepäck haben, bei Raus. Schöne Oldies waren dabei, die das Publikum immer wieder gerne hört. Wollo ist mit seiner "Paletten-E-Gitarre" immer wieder ein Hingucker. Noch besser als die Optik ist allerdings, dass er sie meisterhaft zu spielen versteht.
Gleich mit sieben Musikern erschienen bei Selker "The Barhockerrockers", die mit Klassikern der Rock‘n Roll History für Freude unter den Oldiefans sorgten. Ihr "Cocaine" von J.J. Cale kam gut sehr an. Mit drei Gitarren, Cajón, Saxofon und Keyboard ließ sich ein satter Klang in den Saal zaubern. Es ist eine Art "Musikerfamilie", die in variabler Besetzung auftritt. Die Setlist enthält alles, was zu einem guten Rückblick auf die Rockgeschichte gehört. "Black magic woman" von Santana, "I shot the sheriff" von Eric Clapton oder auch "All along the watchtower" von Jimi Hendrix waren dabei. Insgesamt ein abwechslungsreicher Abend mit schwerpunktmäßigem Rückblick auf Rockhits der vergangenen Jahrzehnte.
Fantastische Swing-Night
Welch eine Nacht - bei Meis-Gratz stieg am Samstag die erste internationale Swing-Night. Zwei hochkarätige Formationen, die "Sazerac Swingers" aus Gütersloh und die befreundete Band "Jazz Connection" aus Breda, Niederlande, traten auf und gestalteten eine fulminante Swing-New-Orleans-Jump-a-Jive-Party.
"Wir spielen 'happy music'", so Peter van Steen von der "Jazz Connection", die als erste Gruppe die Bühne betrat. Darunter waren bekannte Nummern wie "Jump Jive an‘ Wail" von Louis Prima oder auch "Buona Sera. Der Posaunist versprach nicht zu viel. Von der ersten Sekunde an sprang der Funke von der charismatischen Formation in orangeroten Anzügen mit weißem Kragen auf das Publikum über. Es war mitreißende Musik, die ohne Umweg direkt in die Beine schoss. Gleich tanzten auch mehrere Paare offenbar nicht ganz ungeübt direkt vor der Bühne.
Max, Sänger der zurzeit angesagtesten modernen New-Orleans-Band "Sazerac Swingers", begrüßte. "Die Jazz Connection und wir wollten einfach mal eine Party feiern an einem Ort, an dem wir sehr, sehr gerne sind", sagte er und switchte gleich auf die humorvolle Linie: "Wir haben alle Gasthöfe in Deutschland angeschaut und bewertet, jetzt sind wir bei Meis-Gratz gelandet."
Wirt Stefan Arning erklärte das so: "Max und ich kennen uns aus der Bundeswehrzeit und planen schon seit Jahren hier etwas zu veranstalten." Das gelang gleich bei der Premiere vortrefflich. "Ihr dürft heute Abend machen, was ihr wollt", so Max zum Publikum. "Ihr dürft tanzen, zuhören, mit Freunden an der Theke stehen - es ist alles möglich." Jeder feierte so auf seine Art, doch viele Besucher standen fasziniert vor der Bühne und ließen sich vom musikalischen Geschehen in den Bann ziehen.
Die "Sazerac-Swingers" waren Headliner bei der letztjährigen New-Orleans-Nacht auf dem Jazzfest Gronau. Schon dort bewiesen sie, dass sie genau wissen, wie Jazz geht. Besonderen Applaus bekam der afrikanische Star-Trompeter Terrence Ngassa, der zu Recht ein Meister des Louis-Armstrong-Sounds genannt werden darf.
Hatte die "Jazz Connection" schon beste Stimmung im Gepäck, setzten die "Sazerac-Swingers" noch einen drauf. Zu den Höhepunkten zählte der gemeinsame Auftritt beider Bands zur Jam Session. Bereits um 20 Uhr bevölkerten 100 Gäste den Saal. "Wir haben so 150 angepeilt", sagte Arning. Diese Marke zu knacken, dürfte im Laufe der fantastischen Swing-Night nicht schwer gefallen sein.
DJ Heidi legte zur Afterparty "Musik von Swing bis Rock‘n Roll" auf.
Michael Telgmann folgt auf Stefan Arning
Der Schützenverein Alst hat einen neuen Vorsitzenden. Stefan Arning legte nach vier Jahren sein Amt nieder. Die Belastung als Vorsitzender und Vereinswirt sei einfach zu groß gewesen, begründete er seinen Rücktritt. Von vornherein habe er gesagt, nach spätestens vier Jahren aufzuhören, als sich damals kein Vorsitzender fand. Die Alster Schützen wählten einstimmig Michael Telgmann als neuen Vorsitzenden. Er darf nunmehr die Vorsitzendenkette des Vereins, im Jahre 1981 auf Vorschlag von Anton Dingmann eingeführt, tragen.
Wahlen zum Vorstand gehörten zu den Höhepunkten der Versammlung. Als Hauptmann Tono Dingbam das Alster Lied anstimmen ließ, in dem es dort heißt: Wehe dir Napoleon! Wie wird's dir ergehen? Siehst du nicht in Schorlemers Buschdie Älschke Rotte stehen? Rums vidibums vidifallerallera, siehst du nicht in Schorlemers Busch die Älschke Rotte stehen? lagen 150 harmonisch verlaufene Minuten hinter den Schützen des Schützenvereines Alst, zu denen auch der amtierende König Georg Tauber und der Jubelkönig (25 Jahre) Karl-Winfried Hille gehörten.
Im Jahresbericht des Schriftführers Jürgen Schürmann wurden noch einmal die Höhepunkte des Vereinslebens in Erinnerung gerufen. Der Bericht zeugte von einem regen Vereinsleben. Dem Kassierer Andre Heinze, der auf einen zufriedenstellenden Kassenbestand hinwies, erteilte die Versammlung auf Vorschlag der beiden Kassenprüfer Rudolf Lode und Pascal Klagges einstimmig Entlastung. Die Wahlen führten bei zu folgenden Ergebnissen: Schriftführer Philipp Zintl für Jürgen Schürmann, zweiter Kassierer Martin Lenfers für Georg Töns, Alte Fahne Bernd Mieling und Matthias Telgmann, Leutnant Maurice Telgmann für Michael Telgmann, Alter Vorstand Burchard Graf von Westerholt, Hauptmann Tono Dingbaum, Junge Fahne Thomas Wermelt, Pascal Klagges und David Mieling und Junger Vorstand Tobias Rochol.
Als nächsten Termin haben sich die Schützen den 8. Dezember vorgemerkt, dann findet in der Friedenskapelle die Nikolausfeier statt. Groß im Kalender stehen auch das Karnveralsfest am 21. Februar mit dem Kiärl maken, am 22. Februar mit dem Kostümball und am Rosenmontag (23. Februar) der Büttnachmittag.
Anneliese Wegmann feiert 90. Geburtstag
Das 90. Lebensjahr vollendete jetzt Anneliese Wegmann, geb. Vissing, wohnhaft bei Sohn, Schwiegertochter und Enkelkindern an der Straße Zum Esch 6. Mehr als 70 Personen waren gekommen, um der Rentnerin zu gratulieren. Zu ihnen gehörten auch Pfarrdechant Johannes Büll und der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert. Gefeiert wurde im Saal des Gasthofes Vissing. Es ist das Elternhaus des Geburtstagskindes. Ihre Tochter Anne führt heute die Gaststätte.
Aufgewachsen ist die Seniorin bei den kinderlosen Eheleuten Heinrich und Christina Berning an der Straße Zum Esch, die sie auch später adoptierten. Ältere Zeitgenossen erinnern sich noch daran, dass sie damals ein Lebensmittelgeschäft führten und Tante Anna, die besonders gut Kopfrechnen konnte, hinter der Verkaufstheke stand. Zu deren Namenstag stand regelmäßig die Schnapsflasche auf der Verkaufstheke. Das Geburtstagskind versorgte die Bewohner der Bauerschaften per PKW mit Lebensmitteln und Eiern. Ihr Mann Alois Wegmann, den sie im Jahre 1963 heiratete, setzte die Tradition fort und war lange Zeit im Dorf mit dem Einkaufswagen unterwegs. "Alles ist leider vorbei", bedauert Anneliese Wegmann, ihr Mann starb bereits im Jahre 2012. Sie schwelgt in der Vergangenheit.
Zu ihrer großen Familie gehören fünf Kinder, zwölf Enkelkinder und ein Urenkel. Regelmäßig nimmt sie am Stammtisch der Kolpingfrauen im Dorfladen teil und freut sich auf die Treffen in der WiLmaS. Auch im Club der Witwen und alleinstehenden Frauen fühlt sie sich wohl. Ihr Kegelclub ist eingeschlafen. Pfarrdechant Johannes Büll kennt sie, die auch Mitglied in der KFD ist, als regelmäßige Kirchenbesucherin. Zusammen mit ihrem Mann hat sie große Reisen gemacht, so nach Frankreich, in die Schweiz und nach Mallorca. Einmal im Jahr war der Besuch ihrer Töchter, die in Stuttgart und Frankfurt wohnen, angesagt. Regelmäßig sieht man sie bei den Spaziergängen zum Friedhof. Besonders hebt sie im Gespräch mit den vielen Gratulanten das gute Verhältnis mit den Nachbarn hervor.
Leerer Original feiert seinen 90. Geburtstag
Die Vollendung des 90. Lebensjahres feierte jetzt der in der Kardinal-von-Galen-Straße 4 wohnhafte Alex Römann. Zu den mehr als 30 Gästen im Saal der Gaststätte Selker gehörten neben der Familie und den Nachbarn auch Pfarrdechant Johannes Büll, der stellvertretende Bürgermeister Ludger Hummert sowie Abordnungen des Dörfer Schützenvereines, der Fachschaft Tennis und des Altenclubs. Sie alle erlebten ein äußerst zufriedenes Geburtstagskind bei guter Gesundheit. "Wer ehrlich bleibt, lebt am längsten" ist sein Wahlspruch.
Einig waren sich alle darin, dass Alex Römann wohl eines der letzten Leerer Originale sei. Geboren wurde er in Hilter bei Lathen, wo er zusammen mit sieben Geschwistern aufwuchs. Seine Frau Elfriede, die er vor 55 Jahren heiratete, lernte er bei einem Spaziergang im Bagno kennen. Aus der Ehe ging Tochter Ingrid hervor, die zusammen mit ihrem Mann Thomas Niering im Hause des Geburtstagskindes wohnen. Die Enkelkinder Sarah und Jens sind der ganze Stolz des Altersjubilares.
Insgesamt 28 Jahre war Alex Römann als Klempner und Installateur bei der Fa. Böcker in Burgsteinfurt beschäftigt. Sein Spezialgebiet war das Anbringen von Dachrinnen. Alex nennen sie ihn alle vertraut im Dorf. Er hat sich weit über das normale Maß hinaus ehrenamtlich engagiert. So war er 25 Jahre lang Platzwart auf der Leerer Tennisanlage. Nicht nur die Leerer Tennisspieler kannten ihn, sondern auch die Nachbarvereine. Von ihnen holte er sich immer wieder Rat für das Herrichten der Tennisplätze. "Wir wissen erst jetzt, was wir an ihm hatten" schildert Tennis-Fachschaftsvorsitzende Dörthe Füchter im Rückblick auf eine immer saubere Tennisanlage.
Er hielt Zeltwache bei den Events am Kalvarienberg, räumte das Zelt auf und reinigte den Kirchplatz beim Pfarrfest, wenn alle anderen noch schliefen. Beim Baumarkt Zwiener in Laer genoss er fast Hausrecht, wenn er mit dem Fahrrad immer wieder Ersatzteile für handwerkliche Arbeiten holte. Alex Römann hat sich tatkräftig beim Bau der Betriebsgebäude für die Fachschaft Tennis und die Fußballer eingesetzt. Er ist dem Leerer Vereinsleben verbunden, gehört dem Dörfer Schützenverein, dem Sportverein, der Kolpingfamilie und dem Altenclub an. Jahrelang war Alex Römann Mitglied des Burgsteinfurter Angelvereines. Mit großer Freude kommt er regelmäßig zu dem vom Mühlen- und Heimatverein organisierten Doppelkopfspielen in den Keller der Grollenburg. Man wird ihn allerdings zukünftig als Radfahrer auf den Wirtschaftswegen rund um Leer vermissen, da er sein Fahrrad vor drei Wochen endgültig beiseite gestellt hat.
Gedenken an die Verstorbenen
Aus Anlass des Allerheiligenfestes fand in den Kirche von Ss. Cosmas und Damian ein Festgottesdienst statt. Dabei las Pfarrdechant Johannes Büll die Namen aller vor, die in diesem Jahr verstorben sind. Für jeden Verstorbenen wurde auf dem Altar eine Kerze angezündet. Es folgte der gemeinsame Gang zum Friedhof am Nahen Weg. Hier gedachte man aller Toten, aller vergessenen und versunkenen Namen, der Toten, die niemand beweine, der Vermissten, deren Geschick man nicht wisse, der Verzweifelten, die sich das Leben nahmen und der von Menschen Entehrten und Gemordeten. Pfarrer Dhaman Karanam und Diakon Ralf Laumann segneten die Gräber auf dem Friedhof. Der Kirchenchor von Ss. Cosmas und Damian trug unter der Leitung von Karin Thiele zum Gelingen der Feierstunde bei.
Schützenverein als lebendige Gemeinschaft
Beim Schützenverein Leer-Haltern stimmt die Chemie. Das wurde deutlich bei der jüngsten Jahreshauptversammlung, zu der sich die Vereinsmitglieder bei der Familie Bernhard Wickenbrock versammelt hatten. Die Schützen schenkten Frank Berning als Vorsitzendem des rührigen Vereins bei der Wiederwahl einstimmig das Vertrauen. Auch einstimmig wiedergewählt wurden Jens Budde als Schriftführer sowie Oberst Markus May, Hauptmann Henning Höseler und Adjudant Stefan Kölker. Auch die Schießmeister Olaf Große-Kleimann und Sven Budde nehmen ihre Aufgabe beim nächsten Schützenfest wieder wahr. Alle Abstimmungen erfolgten in geheimer Wahl.
Beim Bericht über die Veranstaltungen des Schützenvereins seit der letzten Mitgliederversammlung durch Schriftführer Jens Budde wurde deutlich, wie lebendig die Gemeinschaft ist. In Erinnerung gerufen wurden der Seniorennachmittag, der Sternmarsch zum 500jährigen Jubiläum von Sellen-Veltrup, das Osterfeuer, der Getränke- und Imbissstand am 1. Mai, die Vereinsfahrt, das Kinderschützenfest mit mehr als 50 Kindern, Beteiligung am Pfarrfest, die Mitgestaltung der Leerer Kneipenacht und der Besuch der Schützenfeste der Leerer Schützenvereine.
Dem Bericht zur Finanzlage des Vereins durch Kassierer Christoph Große-Kleimann war ein positiver Kassenbestand zu entnehmen. Höhepunkt der harmonisch verlaufenen Versammlung war die Mitgliederehrung für langjährige Mitgliedschaft im Verein. 40 Jahre gehören dem Halterner Verein Bernhard Wickenbrock, Reinhold Schild und Thomas Jüditz an. Die Geehrten erhielten die entsprechenden Orden. Die Halterner Schützen feiern nur alle zwei Jahre. Im nächsten Jahr ist es wieder soweit, gefeiert wird über Christi Himmelfahrt. Die Vorbereitungen dazu sind weitestgehend abgeschlossen. Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein und einigen gespendeten Litern Freibier harmonisch aus.
Übersicht erleichtert Planung
Auch im Jahr 2020 wird es in Horstmar und Leer sicher nicht langweilig. Viele Veranstaltungen sind in Vorbereitung. Damit angesichts der zahlreiche Termine niemand den Überblick verliert, möchte der Stadtmarketingverein "HorstmarErleben" wieder einen Jahres-Terminkalender für beide Ortsteile erstellen, welcher auf der Homepage erscheinen soll.
"Eine solche Jahresübersicht erleichtert Vereinen, kirchlichen Gruppierungen und allen anderen Veranstaltern ihre Planung und hilft, die Doppelung von Terminen zu vermeiden", heißt es in einer Pressemitteilung des Stadtmarketingvereins. Außerdem ist der Terminkalender ein Service für die Bürgerinnen und Bürger. So weiß jeder rechtzeitig, wann eine für ihn interessante Veranstaltung ansteht.
Die Jahresübersicht 2020 soll möglichst frühzeitig erstellt und veröffentlicht werden. Deshalb bittet "HorstmarErleben" alle Anbieter von Veranstaltungen in Horstmar und Leer, ihre Terminpläne bis Mitte November mitzuteilen. Falls Daten für Veranstaltungen erst später feststehen, können diese jederzeit nachgereicht werden. "Die Übersicht auf der Vereinshomepage wird permanent aktualisiert", verspricht der Stadtmarketingverein. Die Terminhinweise können im Büro des Stadtmarketings jeweils dienstags von 8.30 bis 14 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr abgegeben, mit der Post geschickt oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zugesandt werden.
Keine Tüftelei ist ihm zu schwer
Ludger Lindenbaum wohnt abwechselnd in Burgsteinfurt und Münster. Seiner wahren Leidenschaft geht er jedoch auf einem Hof in Leer-Haltern nach. Dort stehen vier Oldtimer-Traktoren, in die er viel Arbeit investierte. Eine ganz besondere Freude ist es, wenn ein restaurierter Schlepper schließlich "getaucht" wird. Mit lecker Essen und Trinken feiert Lindenbaum im Kreis von rund 25 Freunden die Fertigstellung nach teilweise jahrelanger Tüftelei. "Ich bin kein Maschinenschlosser", sagt der Liebhaber historischer Fahrzeuge, "doch es reizt mich, auch scheinbar hoffnungslos defekte Maschinen wieder herzustellen."
Vor rund zwei Wochen stand die Taufe von "Gustav IV" auf dem Programm. Lindenbaums Lebenspartnerin Brigitte durfte die feierliche Zeremonie vornehmen, die einer zünftigen Schiffstaufe glich. Zwar zerschellte die Sektflasche erst beim zweiten Mal, doch das passiert eben hin und wieder. Muss ja kein schlechtes Zeichen sein. Vor den Erfolg haben die Götter bekanntlich den "Schweiß" gesetzt.
Bis "Gustav" ein "Lanz-Aulendorf"-Trecker aus dem Jahr 1954, wieder gemütlich über den Acker tuckern konnte, war es ein weiter Weg. "Das besondere Problem bestand darin, dass der Motor einen Kurbelwellenschaden hatte", erläutert der passionierte Hobby-Reparateur. Er baute einen ehemaligen Standmotor ein, der ursprünglich einen Generator auf einem Schiff antrieb. Dazu war eine weitreichende Umrüstung notwendig. Manche, die von dem Projekt wussten, waren zunächst pessimistisch, doch schließlich kam Lindenbaum mit einem älteren, erfahrenen Mitarbeiter der ehemaligen "MWM-Motorenwerke" in Kontakt. Der machte ihm Mut, betonte aber auch, dass viel Arbeit auf ihn zukomme.
"Ich habe diesen Motor wohl dreimal auseinandergenommen", erinnert sich der Treckerfan, "manchmal war ich der Verzweiflung nahe." Das Aggregat war zu lang und dreifach gelagert, während der ursprüngliche Motor nur zweifach gelagert war. Eine echte Herausforderung, doch der Bastler gab nicht auf. "Ich wurde immer wieder in meiner Arbeit zurückgeworfen, weil ein Bauteil nicht passte." Er werkelte bis die "Jungfernfahrt" des frisch wiederhergestellten "Lanz-Aulendorf" seinen Optimismus bestätigte. Auch der Landmaschine wurde nichts geschenkt. Sie musste die anderen drei Oldtimer plus einen großen Reifen an Stangen über den Acker ziehen und bestand die Probe mit Bravour.
"Ich restauriere wirklich gerne", sagt Lindenbaum. Sein erster Traktor war ein Deutz Baujahr 1951, dann folgte ein "Schlüter DS 25 von 1950. Der war vollständig defekt, so dass seine Wiederherstellung zweieinhalb Jahre dauerte. Der Schwiegersohn des Restaurators vermittelte einen "Schlüter AS 180", ein sehr seltenes Modell, das nur rund 215 Mal gebaut wurde. "Wenn ich Lust daran verspüre, nehme ich mir einen meiner Trecker und fahre los", sagt der Fan alter Landmaschinen.
1999 besuchte er das erste Mal den "Historischen Feldtag" in Nordhorn, initiiert vom Nordhorner Treckerclub. Das ist einer der größten Events seiner Art in der Region. Nahezu 20 Mal war er schon dort. Im Schuppen harren noch ein altes DKW-Moped und ein betagter VW Käfer ihrer Erneuerung. So schnell gehen dem leidenschaftlichen Tüftler die Objekte wohl nicht aus.
Kästchen zählt Radfahrer und Fußgänger
Radfahrer und Fußgänger haben sich über ein kleines Kästchen mit Schläuchen in der Nähe des Postens 48 in Leer gewundert. Auskunft über Sinn und Zweck dieser Anlage erteilte jetzt Diplom Ingenieur Reinhard Pries vom Straßenbauamt des Kreises Steinfurt. Es handelt sich um ein Zählgerät, das in der Lage ist, Fußgänger und Radfahrer getrennt voneinander und richtungsbezogen zu erfassen.
Die Radfahrer werden durch einen pneumatischen Schlauchsensor erfasst. Zwei Schlauchsensoren werden mit einer Schnellbefestigung parallel zueinander auf der Breitseite der Straße oder dem Fahrradweg verlegt. Das System misst automatisch den Abstand und das Tempo der beiden Räder der darüberfahrenden Fahrräder. Anhand dieser Daten kann zwischen Fahrrädern und motorisierten Fahrzeugen unterschieden, die genaue Anzahl der Radfahrer in einer Gruppe erkannt und die Durchfahrtsrichtung erkannt werden. Die Fußgänger werden durch einen PYRO-Sensor im Gerät erfasst. Dieser Sensor ist eine Kombination aus der Technologie der pyroelektrischen Infrarot-Sensoren und einer extrem präzisen Linse zur Erkennung von Personen aufgrund ihrer Wärmeabstrahlung.
Ab dem 08.10. wurde das Zählgerät auf der Radbahn zwischen Steinfurt und Horstmar installiert, um dort einen ersten Eindruck von der gegenwertigen Nutzung der Radanlage zu erhalten. Zuvor sind Messstellen in Metelen, St. Arnold, Hauenhorst, Neuenkirchen und Welbergen angelegt werden. Es sind Maßnahmen im Rahmen des Projektes "Triangel". Es wird vom Bund gefördert und umfasst die Radwege Steinfurt-Rheine, Rheine-Wettringen-Ochtrup und Ochtrup-Metelen-Steinfurt. Die schnellen Radwegestrecken sollen auch dem Berufsverkehr dienen.
Florierendes Leben vor 60 Jahren
Früher war der heutige Horstmarer Ortsteil Leer noch eine eigenständige Gemeinde und der Handel florierte dort prächtig. Das beweist ein Blick in das Deutsche Bundes-Adressbuch für Industrie, Handel, Gewerbe und Verkehr aus dem Jahr 1962. So standen den Bewohnern des Dorfes gleich vier Lebensmittelgeschäfte und zahlreiche Gaststätten zur Verfügung. Davon kann die heutige Bevölkerung nur noch träumen.
Gäbe es den Dorfladen nicht, hätten die Leerer Bürger keine Einkaufsmöglichkeit vor Ort. Das sah vor rund 60 Jahren ganz anders aus. Seinerzeit war die Gemeinde Leer noch eigenständig und der Handel im Dorf florierte. Das beweist ein Blick in das Deutsche Bundes-Adressbuch für Industrie, Handel, Gewerbe und Verkehr aus dem Jahr 1962. Dort sind die damals vorhandenen Geschäfte aufgelistet. Sehr viele von ihnen existieren längst nicht mehr. Das gilt beispielsweise für die Läden, die einst Haus an Haus in der Dorfstraße angesiedelt waren.
Unvorstellbar erscheint es heute, dass es früher gleich vier Lebensmittelgeschäfte vor Ort gab. Aufgeführt sind die Namen Bömer, Hülsey, Lindenbaum und Pendzich. Für die 2300 Einwohner zählende Gemeinde gab es die Bäckereien Füchter und Bödding. Beide haben ihre Verkaufspforten geschlossen.
Alle vier Bauunternehmer haben sich hingegen über die Runden gerettet. Es gibt drei mal die Firma Hinkers und darüber hinaus den Betrieb Gerdes. Die Bleicherei Sickert hat schon vor Jahren ihre Tore geschlossen. Hohe Umweltauflagen und Wirtschaftskrisen in der Textilbranche führten zur Betriebsaufgabe. An ihrem ehemaligen Standort ist heute der landwirtschaftliche Betrieb Hölscher untergebracht.
An der Dorfstraße/Ecke Burgsteinfurter Straße gab es die Eiergroßhandlung Berning. Dort, wo heute die Pizzeria untergebracht ist, verkaufte das Geschäft May noch bis vor einigen Jahren Eisen- sowie Haushaltswaren und Geschenkartikel. Angegliedert war auch eine Schmiede. Sie alle sind heute nicht mehr da.
Auf dem Parkplatz davor stand früher die Tabakwarenfabrik Rottmann. Wilhelm Rottmann verkaufte in der Halterner Straße elektrische Licht- und Kraftanlagen. Bei Heinz Tillner (heute Geschäftslokal von Manfred Niehues) konnten die Leerer Fahrräder kaufen. Als Fuhrunternehmen warben Hericks, Möllers und Wehry um Kundschaft. Nur die Firma Möllers in der Bauerschaft Haltern ist geblieben.
Das Gaststätten-Sterben hat auch vor Leer nicht halt gemacht. Die Kneipen Seggewiß (am Dreieck bei Loreto) und Blome wurden abgerissen. Auf dem ehemaligen Grundstück Blome steht heute das Wohnhaus der Familie Anthe. Die Kneipe "Tante Toni" ist schon seit einigen Jahren geschlossen. Der Getreidehandel von Bernhard Horstmann und Rudolf Schmedding (Schmeddings Mühle) wurde aufgegeben. An der Halterner Straße gab es einst die Kartoffelgroßhandlung Schafstall und Wehry sowie das Uhrengeschäft Hans Hülsey.
An der Laustiege konnten die Bürger früher bei Schönebecks Landmaschinen reparieren und Pferdehufe beschlagen lassen. Das Aufkommen der Mähdrescher hat zur Einstellung der Lohndreschereien Kleimann und Rotmann geführt. Beim Dreschen halfen sich die Nachbarn stets aus.
Ludwig Janning und Wilhelm Raue sorgten in ihren Malergeschäften für Farbe im Dorf in Leer. Sie sind heute im Branchenverzeichnis nicht mehr aufgeführt, nachdem Ludwig Janning verstorben ist und Ludger Raue aus Altersgründen den Betrieb aufgab. Manufakturwaren konnte man einst bei Bernhard Ahlers (heute Dorfstraße), Erich Russ (heute Schorlemer Straße) und den "Wenning-Tanten" (Kirchplatz) kaufen. Alle drei Läden existieren nicht mehr.
Nur noch die wenigsten Zeitgenossen wissen, dass Paul Lindenbaum früher gegenüber der Kirche Fleischwaren verkauft hat. Nicht jeder hatte Anfang der 60er Jahre ein eigenes Auto. Man war nicht mobil. Nur so ist zu verstehen, dass es in Leer acht Schneidereien gab. Aufgeführt sind die Namen Ahlers, Berning, Heßling, Hinkers, Jüditz, Kammering, Raus und Roosmann. Alle Geschäfte existieren heute nicht mehr.
Alois Feldkamp verkaufte früher im Haus an der Kirche Schreibwaren. Das Gebäude der Kirchengemeinde wurde zwischenzeitlich verkauft. Die Schreinereien Ahlers (Bernhard und Heinz), Bunnefeld, Kerkhoff, Laumann und Wiefhoff haben ebenfalls ihre Tore geschlossen. Im Schuhhandel von Wilhelm Lindenbaum an der Dorfstraße werden heute keine Schuhe mehr verkauft. Auch das Schaufenster von Möllerfeld ist verwaist, der Schumacher Bernhard Ahlers ist verstorben.
Wo heute das Autohaus Raus in der Bauerschaft Ostendorf beheimatet ist, gab es früher eine Sägerei. "Wir hatten sogar eine eigene Stromturbine, die mit dem Wasser von Schwarthoffs Quellbach gespeist wurde", weiß Ludger Raus aus Erzählungen.
Nur noch wenige der Leerer Bürger können sich unter einer Stellmacherei etwas vorstellen, die vor vielen Jahren bei Liesenkötters (heutige Schorlemer Straße) betrieben wurde. Dort wurden Räder, Wagen und andere landwirtschaftliche Geräte aus Holz herstellt. Vergessen sind auch das Lederwarengeschäft Franz Möllerfeld, die Klempnerei Ahlers und die Putzlappenwäscherei Merker.
4 Bands werden die Leerer einheizen
Die Dorfstraße in Leer wird sich am Samstag (2. November) in eine Partymeile verwandeln. Sie ist ab zwanzig Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt. So können die Partygäste ungehindert durch die vier Leerer Kneipen ziehen. Die vier Leerer Schützenvereine laden zur vierzehnten Leerer Kneipennacht ab 20 Uhr ein. Sie steht wie in den Jahren zuvor unter dem Motto "4x4" (vier Leerer Kneipen, vier Bands, vier Schützenvereine und vier Hauptpreise). Die vergangenen Leerer Kneipennächte sind noch allen in guter Erinnerung, denn es wurden jeweils mehr als 700 Besucher gezählt, die kamen auch aus Burgsteinfurt, Metelen, Borghorst und insbesondere aus Horstmar. Mit ebenso vielen rechnen auch diesmal die Organisatoren, denn sie haben sich mit den Vorbereitungen viel Mühe gegeben. Dazu gehörte insbesondere die Entscheidung über die vier Bands, die an dem Abend spielen. Musik wird wie in den Jahren zuvor in vier völlig verschiedenen Stilrichtungen zu hören sein. In der Gaststätte Selker spielen "barhockerrocker", mit Rock- und Bluescover der Rock’n‘Roll Hall of Fame. In der Gaststätte Raus wollen die bekannten Interpreten Wollo Seidel und Hansi Waterkamp das Publikum in Stimmung bringen. Die Gaststätte "Tante Toni" öffnet wieder ihre Pforten für "god hates green" mit Melodic Indie-Rock. Handgemachte Rockmusik mit deutschen Texten gibt es im Gasthof Vissing/Wegman. Es spielt die Wilhelm Dröhn Band. Auch in diesem Jahr werden wieder eine Reise nach Berlin, organisiert von der CDU Leer, sowie 30 l und 20 l Bier und ein Essensgutschein der Pizzeria Rialto verlost.
Spahn besucht "WiLmaS"
Auf dem Wege von seiner Dienstreise nach Mexiko in seine Heimat in Ottenstein machte Gesundheitsminister Jens Spahn einen Abstecher nach Leer. Er besuchte "WiLmaS" eine Einrichtung der Caritas in Leer direkt neben dem Dorfladen. "Vor Ort erfährt man am meisten zur Gesundheitspolitik", nannte der Bundesgesundheitsminister den Grund für seinen Besuch. In der Tat erlebte er eine Einrichtung mit fünf Wohnungen für Menschen mit Behinderungen. Eingerichtet sind aber auch ein Büro für die Caritas und ein Büro für Claudia Berning, die Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingshilfe Horstmar. Der Bundesgesundheitsminister erfuhr aber auch von ehrenamtlichem Einsatz, wenn sich wöchentlich dienstags von 15 bis 18 Uhr die Senioren treffen. Diese waren auch jetzt anwesend und waren erstaunt, wie unkompliziert die Gesprächsrunde verlief.
Dazu trugen auch die Geschäftsführer der Tectum Caritas Gregor Wortmann und der Domus Caritas Burkhard Baumann bei. Sie berichteten von ihrer Arbeit im gesamten Spektrum der Pflege bei der Caritas. Ebenfalls informierten Christiane Nitz (Leitung der ambulanten und teilstationären Dienste Domus Caritas), Inge Wedmann-Pelka (Einrichtungsleitung Tectum Caritas) und Ulrike Fleige (Leitung Sozialstation Horstmar). Es war für den Gesundheitsminister eher ein eher gemütlicher, beschaulicher Nachmittag. Er plauderte mit der Runde, lauschte der Märchenerzählerin Edith Schwager bei seinem Lieblingsmärchen und bewies sein Talent beim gemeinsamen Singen. Bevor er sich verabschiedete, durfte er sich ein Lied wünschen. "Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen, bleib nicht so lange fort" sangen alle gemeinsam. Und der Bundesgesundheitsminister, der auch Mitglied im Dorfladen ist, wird bestimmt wiederkommen. Wie hatte er doch in seiner Videobotschaft beim Festakt zum Zusammenschluss von Leer und Horstmar vor 50 Jahren gesagt: "Leer ist wohl der Ort, den ich am meisten besucht habe und ich komme wieder."
KFD besichtigt Strumpffabrik
Recht beeindruckt waren die Mitglieder der KFD Leer von einem Besuch der Strumpffabrik Dirks in Billerbeck. Sie konnten live erleben, dass 98 Prozent der Socken noch von Hand gekettelt wurden. In der ersten Etage des großen Firmengebäudes lief dann alles computergesteuert vollautomatisch. Den KFD-Frauen wurde die Historie der Fa. Dirks bekanntgegeben. Die Firmengründung erfolgte im Jahre 1964 durch Josef und Elisabeth Dirks. Bereits im Jahre 1996 waren 30 Strumpfstrickmaschinen im Einsatz. Die Firma hat heute sieben Mitarbeiter im Außendienst. "Sind wir denn schon wieder in der Karnevalszeit" wunderte sich nicht nur Martina Lueg beim Anblick der lustigen Karnevalssocken für die bevorstehende Session. Angetan war man auch von den in Handarbeit gefertigten und bestickten Trachtensocken, die zwischen 80 und 90 Euro kosten können. Einige Damen erinnerten sich an die eigene Sockenherstellung in der damaligen Strumpfstrickfabrik Schulte & Dieckhoff. Im Anschluss an die Besichtigung gab es noch für jede Teilnehmerin ein Sockengeschenk. Der Nachmittag klang bei Kaffee und Kuchen in der Weißenburg aus.
Durchdachtes Konzept vorgelegt
Nach zahlreichen Beratungen in seinem speziell gebildeten Arbeitskreis liegt jetzt der Plan für die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses am Nahen Weg in Leer vor. Der Rat nahm sie in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis. Anwesend waren auch Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und Nachbarn des Feuerwehrgerätehauses. Alle konnten sich von einem durchdachten Konzept überzeugen, dass Dipl. Ingenieur Werner Doeker vom Ingenieurbüro itg doeker ingenieur team aus Recke vorstellte.
Die Umbaumaßnahme, die im kommenden Jahr realisiert werden soll, war notwendig, weil das im Jahre 1983 errichtete Gebäude nicht mehr den feuertechnischen und ökologischen Gesichtspunkten entspricht. Insbesondere wird bemängelt, dass sich die Feuerwehrleute unmittelbar hinter den Fahrzeugen umkleiden müssen und für vier Fahrzeuge nur drei Tore zur Verfügung stehen.
Das Gebäude wird in zwei Richtungen erweitert, nämlich in Richtung Schulhof und in Richtung der Gärten an der Gartenstraße. In den neuen Räumen in Richtung Schulhof werden die neuen Umkleideräume entstehen. Außerdem sieht der Plan Räume für die technische Ausrüstung vor. Im Erweiterungsbau in Richtung Gartenstraße entsteht ein größerer Schulungsraum. Zur weiteren Ausstattung gehören Büros, ein Funkraum, sanitäre Anlagen und eine Küche. Der Entwurf sieht Stellflächen und Tore für vier Fahrzeuge vor. Insgesamt wird die bebaute Fläche um 380 qm vergrößert. Für die Beheizung des Gebäudes ist eine Wärmepumpe vorgesehen.
"Die Unterhaltungskosten des erweiterten Gebäudes werden durch verschiedene Maßnahmen nicht steigen" prophezeite Dip.Ing. Werner Doeker. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro. Dazu werden Zuschüsse erwartet. Die Verwaltung wird jetzt den Antrag auf Baugenehmigung beim Kreis Steinfurt stellen. Bürgermeister Robert Wenking hofft, dass bereits im Dezember erste Aufträge erteilt werden können.