Horstmar-Leer
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Neuer Termin kommt gut an
Die große Familie des Schützenvereines Leer-Dorf traf sich zum Erbsensuppe-Essen im Vereinslokal Vissing/Wegmann. Zweiter Vorsitzender Frank Lölver begrüßte die hungrigen Gäste, die mit Kind und Kegel gekommen waren. Der Vorstand des Schützenvereines bediente die Gäste. Vereinswirtin Anne Wegmann hatte eine schmackhafte Erbsensuppe zubereitet und dabei auch die Würste verarbeitet, die die Schützen am Rosenmontag bei ihren Besuchen in den Familien eingesammelt hatten. Mehr als 70 Schützen waren unterwegs. Neben den Würstchen bekamen sie auch in einzelnen Familien Eier, die sie an Sammelstellen gleich vertilgten. "Wir nehmen für die Familien einen Willkommenstrunk mit und Süßigkeiten für die Kinder", berichtet Markus Ahlers aus jahrelanger Tradition.
"Wieviel Würste das genau waren und wieviel Kartoffeln, Zwiebeln, Erbsen sowie Porree in die Suppe kommen, kann ich gar nicht genau sagen. Ich mache das Zubereiten immer so nach Gefühl", erklärt Vereinswirtin Anne Wegmann dem Vorstand. Geschmeckt habe die Suppe wie immer sehr gut, bestätigte die aktuelle Prinzessin Jutta Selker vom Leerer Cliquenkarneval die Kochkünste der Vereinswirtin. "Die Verschiebung des Termins für das Erbsensuppe-Essen von ursprünglich Rosenmontag auf den Samstag danach, die wir hauptsächlich wegen unserer Frauen gemacht haben, hat sich bewährt" erklärt Frank Lölver. Wenn man am Rosenmontag den ganzen Tag zum Sammeln der Würstchen in der Gemeinde unterwegs gewesen sei, habe manchem abends der Sinn nicht mehr nach Erbsensuppe gestanden.
Viel Engagement für Familien
Die Mitglieder der Leerer Kolpingfamilie trafen sich zur Jahreshauptversammlung im großen Saal des Pfarrheimes. "Adolf Kolping hätte sicherlich seine Freude an unserer großen Familie" waren sich alle im Saal einig und das hat seinen Grund: Die Leerer Kolpingfamilie hat steigende Mitgliederzahlen, ein besonders auf Familien ausgelegtes Jahresprogramm, einen aktiven Vorstand und langjährige Mitglieder, die während der Versammlung besonders geehrt wurden.
Pfarrdechant Johannes Büll, Präses der Leerer Kolpingfamilie, war bei seiner Begrüßungsansprache voll des Lobes: "Es ist toll, was sich hier im Laufe der Jahre entwickelt hat. Besonders hervorzuheben ist das Engagement für Familien." Er kann es beurteilen, denn seine ersten Kontakte nach Leer, damals noch Pfarrer in Ibbenbüren und Kreisjugendpräses, gab es beim Kreisjugendtag, der hier in der Gemeinde im Jahre 1999 stattfand. Außerdem hat er als Kreispräses der Kolpingfamilien einen Überblick über alle Aktivitäten im Kreis.
In einer kurzen Meditation reflektierte er über die "Aufschieberitis". Die lange Bank, auf die man etwas schiebe könne, sei des Teufels liebstes Möbelstück. Die Kolpingmitglieder machten gleich Nägel mit Köpfen. Sie hatten Rafael D. Marihart mit der Gitarre und Esther Rehaag mit der Querflöte gebeten, beim Üben des neuen Adold-Kolping Grabliedes behilflich zu sein.
"Anfangen ist oft das Schwerste, aber treu bleiben das beste" formulierte die Vorsitzende Irene Wahlers bei der Ehrung der Jubilare. Ein Vierteljahrhundert gehören der Leerer Kolpingfamilie an Esther Rehaag, Guido Maas, Frank Berning, Matthias Hüsing und Markus May. Der Vorstand der Leerer Kolpingfamilie besteht aus Irene Wahlers (Vorsitzende), Ina May (stellvertretende Vorsitzende), Sandra Böckers (Kassiererin), Astrid Niehues (Schriftführerin), Claudia Brune (Jugendbeauftragte) und Agnes Ahlers (Seniorenbeauftragte). Ihnen wurde für ihre hervorragende Arbeit auf Vorschlag der Kassenprüfer Richard Coosmann und Jörg Eierhoff einstimmig Entlastung erteilt, nachdem Sandra Böckers von einem soliden Kassenbestand berichtete. Sie betreuen insgesamt 92 Mitglieder.
Ina May erinnerte in ihrem Jahresrückblick an die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres. Es gab Spielrunden für die Kleinen, eine Quaterrunde und den offenen Frauentreff. Zu den Höhepunkten gehörte der Hofgottesdienst auf dem Hofe Brune. Unvergessen bei allen Beteiligten bleibt die Nachtwanderung mit gruseligen Geschichten. Man sammelte Weihnachtsbäume und Altkleider. Der religiöse Teil kam außerdem mit dem Friedensgebet und dem Kolpinggedenktag nicht zu kurz. Das Jahr 2019 begann mit der Tannenbaumaktion und dem traditionellen Bowlen sowie dem Besuch der Trampolinhalle in Rheine. Im ersten Halbjahr sind ein Kino-Abend im Pfarrheim, ein Krimi-Dinner mit Astrid und Beate sowie das Verbrennen der Weihnachtsbäume mit gemütlichem Grillen vorgesehen. Für Männer wird ein Kochabend angeboten, zwei weitere Familientermine sind geplant: für Mai ein Weekend Grillen und für Juni ein Familien-Fahrrad-Frühschoppen.
"Schwanensee" läßt Kultur in der Alst erstrahlen
Prächtige Stimmung herrschte beim Karnevalsfest des Schützenvereines Alst. Der Saal der Gaststätte Meis-Gratz war bis auf den letzten Platz gefüllt, es wurde gesungen und geschunkelt. Hoch schlugen die Wellen der Begeisterung. Büttreden und der Auftritt der Horstmarer Katharinen-Tanzgarden rundeten das gelungene Programm ab. Doch zunächst gab es Kaffee und Kuchen und man hatte genügend Zeit, sich über die Neuigkeiten in der Alst diesseits und jenseits der Bahn, in Leer und in der großen weiten Welt zu unterhalten.
Der Vorsitzende des Alster Schützenvereines Stefan Arning ernannte Harald Müller-Vorspohl und seine Frau Anne zum Saalprinzenpaar. Etwas fürs Auge boten die Tanzgarden von St. Katharina in Horstmar. Zunächst erfreuten die neun bis zehn Jahre alten Burgsternchen das begeisternd mitgehende Publikum, dann waren es die sechs bis acht Jahre alten Flummis, die die Herzen der Alster Bevölkerung im Sturm eroberten.
Das Internet brauche nicht an jede Milchkanne verlegt zu werden, hatte einst Anja Karliczek, die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung verlauten lassen. Die Alster strafen sie Lügen. In der Alst klappt die Kommunikation. Nur so ist zu verstehen, dass Monika Wermelt mit viel Humor und Schlagfertigkeit das Alster Geschehen des letzten Jahres zum Besten geben konnte. Auf ihrem Server daheim scheinen wohl alle Informationen zusammen zu laufen; und die waren vielfältig und reichten für einen 45minütigen Auftritt in der Bütt. So würden sogar nachts in der Whats-App-Gruppe im Minutentakt Infos über den Sender versteckt. Man lese am nächsten Morgen, wieviel Güllefässer nachts durch die Alst gefahren seien. Monika Wermelt berichtete von einem Kulturschock beim Schützenfest. Statt Rolinck-Bier habe es Starkbier gegeben, statt Sechser Obstler und keine Mettwurst sondern bayrische Brezeln. Eine Sünde Gottes, ließ Erny verlautet. Organisiert hatte alles der aus Bayern stammende amtierende Schützenkönig Harald Müller.
Auch die Kultur hat Einzug gehalten in der Alst, denn mit Schwanensee wurde eins der wichtigsten Ballette aufgeführt. Gestandene Alster Männer waren die Akteure. "Wir sind nach unserem Auftritt jetzt fix und fertig, keine Zugabe möglich" äußerte Stefan Arning stellvertretend für alle. "Lieber Feste feiern als feste arbeiten" war das Motto von Ottilie Rotering, die von einem überschwänglichen Buffet berichtete.
Maria Vorspohl konnte in ihrem plattdeutschen Vortrag an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen. Neu in der Bütt war Michael Telgmann als Bauarbeiter der fünften Generation aus Pappschaftsmühlen an der Knette. Zur Überraschung aller kamen dann noch die Kapellengeister in ihren phantastischen Kostümen. Der Nachmittag klang mit dem Rühreieressen aus, Junggesellen hatten die Eier in der Bauerschaft aufgeholt.
Narren folgen Merkels "Wir schaffen das"
Eine tolle Stimmung herrschte im prächtig geschmückten rappelvollen Saal des Gasthofes Vissing/Wegmann. Der Schützenverein Leer-Dorf hatte zum Karnevalsfest eingeladen, da ließ sich das närrische Volk nicht lange bitten. "Wir freuen uns, dass wir Prominente aus aller Welt begrüßen können", erklärte Sitzungspräsident Frank Hölscher. Besonders willkommen hieß er den Papst und Helene Fischer.
Mit ihrem "Wir schaffen das", hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel entschieden zum Motto des Abends beigetragen. Keine Gegenliebe fand das Ansinnen von Donald Trump im Saal, eine Mauer zwischen Horstmar und Leer errichten zu wollen. Ein bisschen Lokalkolorit gehört immer dazu, so stimmten alle mit ein beim "Derbysieger" und ließen den Sieg der Westfalia-Fußballer über den TuS wieder aufleben.
Frank Hölscher und Frank Lölver konnten dem närrischen Volk mehr als 50 Aktive in der Bütt repräsentieren. Ein Blick in den Saal zeigte ein bunt gemischtes Publikum. Hexen, Rotkäppchen, Feen, Hippibräute, Clowns, Zwerge, Raupen, Vampire und sogar Cordula Grün waren gekommen. Bei der Abstimmung für die besten Kostüme siegte Nele Haverkock im Einzel als Maleficent (dunkle Fee), das Ehepaar Jan und Andrea Austrup mit Stecker und Steckdose sowie die Gruppe um Karl Lagerfeld.
Die Besucher erlebten in der Bütt und auf der Tanzfläche einen weit gespannten Bogen der frohen Laune. Der Vorstand der Dörfer erfreute mit einem Schnelldurchlauf durch einen Büttabend. Mächtig ins Zeug legten sich die Tanzmariechen Benny Schiller und Kevin Siemon. Die Blickband, unterstützt von Gaby Feldkamp und Sabine Siemens (Gesang) erinnerte in ihrem Potpourri an Roberto Blanco und Conny Francis und alle sangen bei der Polonaise durch den Saal "Leer ist das geilste Dorf" lauthals mit.
Einen Striptease legte der Stammtisch „Calimeros“ hin, unterstützt vom Prinzenpaar Heiner I und Jutta I. "Bei mir sind alle gleich" stellte Karin Haverkock als Toilettenfrau im Münsteraner Bahnhof klar. "Wir sind wieder zu haben, wieder ganz allein, wer unsere Männer kannte, kein Grund zum traurig sein", besangen die "Schwarzen Witwen" ihr Alleinsein.
Mit einer gekonnten Playback-Show knüpfen die Junggesellen von Leer-Ostendorf an Erfolge vergangener Jahre an. Ein weiterer Höhepunkt des Abend war der Auftritt der Tanzgarde der Bruderschaft St. Katharina.
Stimmung pur beim Kfd-Karneval
Das Dorf Leer, der größere Teil der Stadt Horstmar, wie es in einer Büttrede ganz stolz hieß, hat eine neue Ordensträgerin. Unter dem Beifall von fast 100 Besucherinnen erhielt Anni Füchter Im Saal der Gaststätte Selker das "Bunte Verdienstkreuz" der Kfd Leer. "Du hast Dich seit Dezember um das bunte Programm und die Aktiven gekümmert", begründete Vorsitzende Agnes Telgmann die Auszeichnung. Auch sie erhielt einen Orden, nämlich den des Prinzen Heiner I vom Leerer Cliquen-Karneval, der mit seinem Gefolge der Narrenschar an Altweiberfastnacht einen Besuch abstattete.
Mit viel Charme und Witz führte Agnes Telgmann durch das Programm, unterstützt von ihrem Team, das komplett in Phantasiekostümen auftrat. Sie hatte nicht viel Mühe, denn schon bald war die Stimmung auf dem Höhepunkt angelangt. "Wir sind die aktiven Frauen und strotzen vor Energie, auf uns kann die Gemeinde bauen, uns zwingt keiner in die Knie", lautete ihr Motto.
Geschichten der Leerer Kfd und aus dem Dorfgeschehen wurden von den Vorstandsdamen aufgetischt, geschickt verborgen hinter Geistermasken. Sie bedauerten, dass es in Leer keinen Zahnarzt mehr gibt, die Fahrschule geschlossen hat und auch Bäcker Bödding das Backen eingestellt hat.
Vergriffen hatte sich Margot Jesse beim Aussuchen eines Kleidungsstückes. Anstelle eines Hosenanzuges war es die lange Unterhose ihres Mannes, ausgebeult und voller Kniffe. In dieser Montur ging sie dann in die Kirche. Pfarrdechant Johannes Büll schaute ganz verwundert. Doch die Erlösung folgte prompt: Margot Jesse hatte glücklicherweise nur geträumt.
In eine peinliche Situation geriet Marlies Ahlers. Als Mann verkleidet wollte sie mit ihrer Sekretärin anbandeln. Das heimische "Nest" war vorbereitet, als plötzlich die gesamte Familie zur Geburtstagsfeier erschien.
An die Erfolge vergangener Jahre konnte Maria Vorspohl bei ihrer in plattdeutscher Sprache humorvoll vorgetragenen Büttrede anknüpfen. Sie schilderte das Missgeschick ihres Mannes, der wohl zu viel Federweißer mit Zwiebelkuchen genossen hatte - "ein Abflussreiniger für den Darm". Genau wie der Sturm Kyrill habe dieser dem Druck nicht standgehalten.
Aus dem Wartezimmer der Ärztin Sabine Heidler berichteten Hanne Wilming und Anni Füchter.
Hedwig Niehues, Dörthe Füchter, Martina Gerdes, Agnes Wenning, Ulla Kreimer und Marion Gerdes gehörten zu den wild gewordenen Sieben Zwergen.
Mit einem Potpourri alter Schlager mit geänderten Texten erfreuten Hanne Wilming, Hedwig Niehues, Dörthe Füchter und Anni Füchter.
Ausgelassene Stimmung im Kindergarten
Die in bunten Kostümen gekleideten Erzieherinnen und Kinder des Kindergartens von Ss. Cosmas und Damian konnten es kaum abwarten, bis der angekündigte Besuch hoher Gäste Wirklichkeit wurde. Endlich war es soweit: Prinz Heiner I und Jutta I und der Hofstaat vom Leerer Cliquenkarneval hielten Einzug und sorgten für ausgelassene Stimmung. Da wurde gesungen, getanzt und gelacht. Im Laufe des Tages kamen auch noch die Eltern zur traditionellen Karnevalsfeier von Ss. Cosmas und Damian. Sie erlebten eine von den Kindern einstudierte Zirkusvorstellung.
Logo für Stadt-Jubiläen ziert 1.200 Biergläser
Auf insgesamt 1.200 Biergläsern wird jetzt das Logo zu sehen sein, das anlässlich der Jubiläen in der Stadt in diesem Jahr vom Grafiker Heinrich Schwarze Blanke entwickelt wurde. Es ist eine Aktion heimischer Gastwirte in Verbindung mit der heimischen Brauerei. Die Gläser können zum Preis von 2,50 € im Marketingverein HorstmarErleben im Horstmarer Rathaus erworben werden.
Heinrich Schwarze Blanke erläutert Aufbau und Bedeutung des Logos. Grundlage des Logos bilde das Stadtwappen, dessen Farben im Hintergrund aufgenommen und berücksichtigt wurden. Zentrales Element seien die Stadtteil-Namen "Horstmar" und "Leer", die im letzten Buchstaben verbunden seien und eine Einheit darstellten – farblich abgehoben in einem Beigeton. Weiteres Bindungselement sei die Zahl 50, die zwischen Leer und Horstmar platziert ist und für den 50. Jahrestag des Zusammenschlusses von Horstmar und Leer stehe. Der Bischofsstab, senkrecht im Logo eingebaut, sei Bestandteil der Zahl 750 und symbolisiere das Jubiläum mit 750 Jahren fürstbischöflichen Stadtrechten für Horstmar. So seien beide diesjährigen Feierlichkeiten in einem Logo zusammengefasst.
55 Jahre Karneval in Leer
Der Schützenverein Leer-Dorf lädt die Bevölkerung ein zur großen Karnevalsfeier am kommenden Samstag um 19.30 Uhr im Saal des Gasthofes Vissing/Wegmann. Der Einlass ist bereits um 18.30 Uhr. Wer gute Plätze ergattern will, muss rechtzeitig kommen, denn erfahrungsgemäß wird es wieder sehr voll werden. Dafür sorgt ein buntes Programm unter dem diesjährigen Motto: Wir schaffen das. Ob und inwieweit die Kanzlerin bei der Findung des Mottos Pate gestanden hat, wollte Schützenvereinsvorsitzender Frank Hölscher nicht verraten.
Die Leerer Blickband hat ihr Kommen zugesagt. Hinter der Gruppe "Tres Perforados" verbergen sich Kevin Simon, Dennis Modlich und der in Leer gut bekannte Briefträger Martin Oskamp. Nach ein paar Jahren Pause werden die Junggesellen des Schützenverein Leer-Ostendorf wieder einen Auftritt machen. Das spornte auch die Junggesellen von Leer-Dorf für einen Programmpunkt an. Die Besucher dürfen sich auf eine Büttrede von Karin Haverkock freuen. Wer sich hinter den schwarzen Witwen verbirgt, bleibt vorläufig ein Geheimnis. Heiner Selker, amtierenden Prinz des Leerer Cliquen Karnevals, geht zusammen mit seinem Stammtisch in die Bütt. Die Tanzgarde der Bruderschaft St. Katharina will mit einem zauberhaften Tanz erfreuen. Die besten Kostüme werden prämiiert. Bei einer Verlosung können einige Überraschungskörbe gewonnen werden.
Die ältere Generation nimmt das diesjährige Karnevalsfest zum Anlass für einen Rückblick auf das Jahr 1964. Es war vor 55 Jahren der Beginn des Leerer Karnevals. Der Sportverein Westfalia Leer hatte dazu eingeladen. Der Chronist berichtet aus dem Jahre 1989, das zum fünfundzwanzigsten Male in ununterbrochener Reihenfolge gefeiert wurde. In den Annalen heißt es wörtlich:
Pünktlich um 20.11 Uhr hielt Prinz Rudi I mit seiner Prinzessin aus dem Hause derer von Toepper im schönen Ostendorfer Land seine Einzug in den von 500 Narren besetzten Saal. Nach über zwanzigjährigem Auftreten als Zeremonienmeister übernahm er in diesem Jahr die Regentschaft. Durch das Programm führt diesmal in gekonnter Weise mit Witz und Humor Bernd Böller. Ob Hanne Wilming als Lokalreporterin, Henrike Möllers als Schulmädchen, Tönne Eißing als Anstreicher, Hedwig Raue als Putzfrau oder Hubert Hünteler, der eine Hymne auf Westfalia zusammengestellt hatte, alle sorgten für wahre Attacken auf die Lachmuskeln.
Aus Anlass des 25jährigen Jubiläums des Westfalia Karnevals wurden damals besonders geehrt Rudi Toepper, Werner Büchel, Franz Arning, Werner Feige, Bernhard Horstmann, Heinz Greive, Ludger Füchter, Walter Ahlers, Anni Füchter und Gisela Müller. Heinz Anthe erinnert sich an ein Karnevalsfest, als man so ausgelassen feierte, dass sogar im Saal der Gaststätte Tante Toni die Tapeten von den Wänden fielen. Die Karnevalsfeste des Sportvereines gehören der Vergangenheit an, an ihre Stelle ist der Büttabend der Leer-Dörfer getreten.
Schunkeln auf der Dorfstraße
Stolz sind die Leerer auf ihren Karnevalsumzug, der sich am Wochenende vom Kalvarienberg entlang der Burgsteinfurter Straße, dem Nahen Weg und der Straße Zum Esch durch das Dorf schlängelte. Dicht an dicht drängten sich die Zuschauer am Straßenrand. Sie wollten nicht nur dem Prinzenpaar Heiner und Jutta Selker zujubeln, sondern sich dabei vom närrischen Virus infizieren lassen. DJ Ingo sorgte vom Balkon an der Dorfstraße dafür, dass die Stimmung bald ihren Siedepunkt erreichte. Auf den Straßen wurde gesungen und geschunkelt.
Besondere Anerkennung für diese gelungene Veranstaltung gab es vom Steinfurter Stadtprinzen Frank I (Hersping), der mit seinem Hofstaat gekommen war. "Es ist großartig, was Ihr als kleiner Ortsteil auf die Beine gestellt habt. Gefühlt ist jeder Bewohner von Leer auf den Beinen", lobte er die Initiatoren. Dieses Kompliment galt den Leerer Cliquen, die vereinsübergreifend alles organisiert hatten. So kamen die Zuschauer aus dem Dorf und den Bauerschaften Haltern, Alst und Ostendorf, zum Teil sogar kostümiert.
Auch Karnevalisten aus den Nachbarorten lockte der Zug ins kleine Leer. "Großartig, ganz toll, super, hier herrscht eine tolle Stimmung", schwärmte Zahnarzt Christian Grote aus Burgsteinfurt. Ähnlich sah es Chorleiter und Dirigent Rafael D. Marihart mit seiner Partnerin Cornelia Becken, beide seit kurzem Neubürger von Leer. "So viel Engagement haben wir nicht erwartet. Wir sind total begeistert von der Stimmung im Dorf", erklärten die beiden.
Bei herrlichem Sonnenschein setzte sich der Zug vom Kalvarienberg aus in Bewegung. Er wurde angeführt vom Prinzenwagen mit Heiner und Jutta. Die Freude und der Enthusiasmus der beiden war deutlich spürbar, was sich auf das Narrenvolk übertrug.
Jutta Selker verheimlichte nicht, dass sie zuvor ein paar Tränchen der Rührung vergossen hatte. Für diese waren die Nachbarn aus der Laustiege verantwortlich. Spontan hatten diese in einer Nacht- und Nebelaktion die Grundstückseinfahrt des Prinzenpaares geschmückt und sich kurzentschlossen als Fußgruppe "Ampelmännchen" am Umzug beteiligt. "Ein Beweis für eine intakte Umgebung", freute sich das Prinzenpaar.
Als kleiner fahrender Zirkus entpuppte sich der Stammtisch "Nats hat's". Dort feierten Jung und Alt auf einem Karnevalswagen zusammen. Die Clique "Wilmings Hof" hatte den Wagen nach dem Motto "Her mit Eurer Kohle, nur zu unserem Wohle" gestaltet. Bei der Clique "Haus am See" standen die verrückten Wissenschaftler auf Exkursion im Vordergrund. Star des Umzugs war der Wagen der Clique. Da bewegte sich doch die Grollenburg, das markante Gebäude von Leer, durch die Menge. Auf den vier Türmen flatterten die Fahnen aller vier Schützenvereine.
"Noch besser kann man die Harmonie unter den Schützenvereinen nicht symbolisieren", zeigten sich Helmut Jöne und Frank Hölscher überzeugt. Fußgruppen rundeten das bunte Geschehen auf den Straßen ab. Die Vorstandsamen von Leer-Ostendorf und Dorf, die Stammtische "Crazy Quietscheentchen" und "Wodka Ladys" waren in bunte Kostüme geschlüpft.
Sogar bis nach, Borghorst, Laer, Nordwalde und Altenberge hatte sich der Leerer Straßenkarneval herumgesprochen. Die Orte waren mit Motivwagen der jeweiligen Landjugendgruppen beziehungsweise Schützen gekommen.
Eines kann man festhalten: Der Ortsteil Leer ist um Attraktion reicher geworden. Dabei ging der Wunsch von Christoph Arning, Hauptorganisator des Straßenkarnevals in Erfüllung: „Wir wollen Spaß haben und wünschen uns nur lachende Gesichter“, hatte er vor dem Umzug die Devise herausgegeben.
Voller Projektplan für 2019
Mit einem Glas Sekt stießen die Mitglieder der Leerer CDU auf das alte und neue Jahr an. Vorsitzender Ludger Hummert hatte dazu in den Gasthof Vissing eingeladen. "Wir können insgesamt mit dem Ablauf des Jahres 2018 zufrieden sein. Noch liegen aber einige Projekte im Jahre 2019 vor" formulierte Ludger Hummert. In Bezug auf Rat und Verwaltung sprach er von harmonischen Begegnungen so nach dem Motto: Hart aber fair. Das Ortsteildenken gehöre der Vergangenheit an, das Misstrauen gewichen, betonte auch Petra Raus, die Vorsitzende des Schulausschusses im Rat der Stadt Horstmar.
Themen, die überwiegend den Ortsteil Leer tangieren, standen auf der Agenda der Versammlung. Ein wenig Licht am Horizont sah Ludger Hummert bei der Verwirklichung des Reststückes am Radweg in den Kurven der Bauerschaft Haltern. Der Landesbetrieb Straßenbau beabsichtige, die Fahrbahn bis zur Ortsgrenze in Schöppingen zu sanieren, da biete sich die Investition in den Radweg nahezu an. Mit der Leerer Feuerwehr ist man im stetigen Kontakt bezüglich der Umgestaltung des Feuerwehrgerätehauses. Noch keine Entscheidung ist bezüglich des Umkleidegebäudes der Fußballer am Leerbach gefallen. Hier haben sich im Mauerwerk Risse gebildet. Zur Entscheidung stehen an entweder eine Sanierung oder Abriss und Neubau. Ein Gutachten soll eine Klärung bringen.
Beim Kreis Steinfurt als zuständiger Baulastträger wurde eine Antrag auf Erstellung eines Radweges in der Alst von der Brücke am Radweg bis zur Besitzung Greive gestellt. Eine Entscheidung steht noch aus. Für eine Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes bestehe zur Zeit keine Notwendigkeit, informierte Ludger Hummert. Interessenten können sich bei der Stadt Horstmar melden. Dagegen sei die Ausweisung neuer Baugebiete dringend notwendig, da es in Leer so gut wie keine Bauplätze gebe. Ein weiteres Projekt seien die Investitionen in den Kindergarten von Ss. Cosmas und Damian an der Burgsteinfurter Straße.
Neues Prinzenpaar proklamiert
Dichter Nebel waberte durch den Saal der Gaststätte Selker und verhinderte einen klaren Durchblick. Die Organisatoren hatten es geschickt inszeniert, denn bis zum Schluss sollte das Geheimnis um das diesjährige Prinzenpaar des Leerer Cliquenkarnevals gehütet werden. Doch pünktlich am Freitag um 20.11 Uhr war es soweit.
Nicht wie Phönix aus der Asche, sondern aus dem Kellergewölbe der Gaststätte Selker kam der Elferrat. "Wer ist denn nun das Prinzenpaar?" fragten sich alle. Das Geheimnis wurde erst gelüftet, nachdem sich der Nebel verzogen hatte. Heiner Selker und Frau Jutta wurden als das neue Prinzenpaar proklamiert. Sie folgten dem Vorjahresprinzenpaar Bredo I mit seiner Frau Stephanie. Bis in die frühen Morgenstunden wurde im bunt geschmückten Saal der Gaststätte Selker geschunkelt, gesungen und gelacht.
Nur schweren Herzen trennte sich das Vorjahresprinzenpaar von seinem Amt. "Es war ein schönes Jahr das wir nie vergessen werden" beteuerten Patrick Brigden und seine Frau Stephanie. Viele Menschen seien ihnen freundlich und wohlwollend entgegengekommen. Erst beim Beschauen des Videos sei ihnen bewusst geworden, wie viele Zuschauer ihnen beim Karnevalszug durch das Dorf zugejubelt hätten. "Da sind schon ein paar Tränchen geflossen", gibt Stephanie Brigden unumwunden zu. Man denkt an die vielen Auftritte wie beim Karnevalsfest des Kreises Steinfurt, bei der KFD, in Schöppingen und bei den Alster Schützen zurück.
"Es ist eine große Ehre auf Erden, sowohl Prinzenpaar als auch Königspaar in Leer zu werden" konnten Heiner Selker mit Frau Jutta ihr Glück kaum fassen. Es sei noch alles wie ein Traum. Sie residierten bereits im Jahre 2013 als Königspaar über die Dörfer. Es sei einfach toll, dass beim Leerer Cliquenkarnevals vereinsübergreifend das ganze Dorf feiere, er herrsche beinahe familiäre Atmosphäre, nannten sie als Grund für die Übernahme des Amtes. "Es war gar nicht so einfach, sich für das Prinzenpaar zu entscheiden" verriet der Präsident Jens Kestermann vom Leerer Cliquenkarneval, denn es habe mehrere Bewerber gegeben.
Wer folgt Bredo und Stephi als Prinzenpaar?
Der Ortsteil Leer fiebert dem närrischen Treiben mit Prinzenproklamation und Karnevalsumzug entgegen. "Großartig, ganz toll, super, dass ein kleiner Ortsteil wie Leer mit 2.300 Einwohnern so etwas auf die Beine stellen kann, ist schon bewundernswert" waren nur einige der Kommentare beim ersten großen Straßenkarneval in Leer im vergangenen Jahr. "Dieses Event wird in diesem Jahr noch getoppt" verspricht Hauptorganisator und Initiator Christoph Arning.
Das närrische Treiben des Leerer Cliquen Karnevals (LCK) sieht für morgen zunächst einmal die Proklamation des neuen Prinzenpaares vor. Es ist zur Zeit das am besten gehütete Geheimnis im Ortsteil Leer, wer das Vorjahresprinzenpaar Bredo I und Stephi I ablösen wird. Pünktlich um 20.11 Uhr wird der Schleier des Geheimnisses in der Gaststätte Selker gelüftet. Danach schließt sich ein gemütliches karnevalistisch angehauchtes Programm an, zu dem zahlreiche Karnevalisten in Kostümen erscheinen werden.
Auf die Straße geht es dann am Samstag. Um 15.11 Uhr startet ab Kalvarienberg der Umzug durch das Dorf. Vier Karnevalswagen wurden alleine im Ortsteil Leer in den vergangenen Monaten gezimmert. Dabei wird auf einem Wagen die Grollenburg zu bestaunen sein mit vier Eckpfeilern, die die vier Schützenvereine als Hinweis auf die Gemeinsamkeiten im Ortsteil Leer symbolisieren sollen. Mehr über das Motto der weiteren Leerer Wagen verrät Christoph Arning aber nicht. Stolz ist er darauf, dass sogar die Landjugendgruppen aus Laer, Altenberge und Nordwalde ebenso ihre Teilnahme zugesagt haben wie die Vereinigten Schützen aus Laer. Hinzu kommen drei Fußgruppen, eine davon stellen die Vorstandsfrauen der örtlichen Schützenvereine.
Der Lindwurm der Freude wird folgenden Weg nehmen: Dorfstraße, Laustiege, Burgsteinfurter Straße, Naher Weg, Gartenstraße und Zum Esch, zurück zur Dorfstraße. An prägnanter Stelle im Dorf in der Nähe der Kirche werden die einzelnen Wagen begrüßt und kommentiert. "Wir wollen einfach generationsübergreifend Spaß haben, feiern und lachende Menschen sehen" gibt Christoph Arning die Devise für den Umzug im Dorf aus und zeigt allen Miesmachern die rote Karte.
Familiengottesdienst als Abschluss der Kinderbibelwoche
Rappelvoll war die Kirche von Ss. Cosmas und Damian am vergangenen Sonntag. Kinder, Eltern und Gemeindemitglieder waren eingeladen zu einem Familiengottesdienst. Der Gottesdienst war gleichzeitig der Abschluss eines Kinderbibelprojektes der im Familienzentrum Triangel zusammengeschlossenen katholischen Kindergärten St. Josef, St. Elisabeth und Ss. Cosmas und Damian. In den vergangenen Wochen hatten die Mädchen und Jungen viel über Jona erfahren. Und um diesen Jona rankte sich der gesamte Gottesdienst. Unübersehbar war auf den Stufen des Altares auf einer Holzplatte ein großer Wal zu sehen. Die Gottesdienstbesucher erfuhren, dass Jona bei der Rettung von Ninive von einem großen Wal verschlungen und nach drei Tagen aus dem Bauch des riesigen Tieres befreit wurde. Die Verschlingung und Rettung Jonas wurde dabei als ein Symbol für den Tod und die Auferstehung Jesu angesehen. Alle Kinder aber auch die Erzieherinnen gestalteten den Gottesdienst zusammen mit Pfarrdechant Johannes Büll mit. Sie wurden unterstützt vom Kinderschulchor unter der Leitung von Rafael D. Marihart.
Traumhaftes Wetter begleitete Wanderer
Nur zufriedene Gesichter gab es beim zweiten Schnadgang innerhalb von vierzehn Tagen. Während es vor 14 Tagen, als die Wanderung gen Alst ging, noch regnete und schneite, herrschten jetzt bei strahlendem Sonnenschein frühlingshafte Temperaturen. Es hatte sich herumgesprochen, dass so ein Schnadgang an den Grenzen des Ortes entlang etwas Besonderes ist. Man merkte es an der Zahl der Wanderer, über 50 in allen Altersklassen nahmen daran teil, sogar Interessenten aus dem größeren Ortsteil und aus Laer. Die Wanderung führte über Stock und Stein, über Gräben und Zäune zunächst auf die Höhen des Schöppinger Berges bis hin zum Krausen Baum, der höchsten Erhebung des Schöppinger Berges. Rast wurde am Reiterhof Reuter in Metelen und am Haus Loreto eingelegt. Im Gasthof Vissing/Wegmann gab es zum Abschluss ein deftiges Essen. "Nach diesen zwei Wanderungen kann man so ungefähr abschätzen, welche Flächen die damals selbständige Gemeinde Leer in die Ehe mit der Stadt Horstmar vor 50 Jahren eingebracht hat", meinte schmunzelnd Franz Ahmann, der zusammen mit Anne Telgmann die Organisation der Schnadgänge übernommen hatte. Einer wusste es ganz genau: "Es waren 26,5 Quadratkilometer. Das Gebiet der damaligen Stadt Horstmar betrug 18,2 Quadratkilometer."
Wasserschaden im Grollenburgkeller
"Kartenspielen fällt aus" steht auf einem Blatt Papier an der Tür zum Eingang des Kellers der Grollenburg. Der Grund dafür ist schnell ausgemacht: es gibt einen Wasserschaden. Auf Grund eines nicht verschlossenen Schiebers im Keller ist Leitungswasser ausgetreten und hat den Keller geflutet. Die Trocknungsarbeiten sind in vollem Gange. Bis zum Ende des Monats sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Dazu gehören die Versiegelung der Fliesen und der Anstrich der Wände. "Es soll dann auch ein Teppichboden verlegt werden als schalldämmende Maßnahme", erläutert Ferdinand Keuchel, Fachbereichsleiter Bauen, Planen, Wohnen bei der Stadt Horstmar, denn der Schall schaukele sich im Kellergebäude sehr schnell hoch. Noch wird der Keller auch als Unterstellmöglichkeit für Möbel des Kindergartens Kinderland genutzt. Das wird sich auch bald ändern. In der 9. Kalenderwoche rechnet Ferdinand Keuchel mit der Endreinigung für den neu erstellten Anbau am Kindergarten, für April/Mai sei die offizielle Einweihung vorgesehen. Dann wird das Möbel in die neuen Räume verfrachtet.
Sperrbaken am Nahen Weg
Zwei Sperrbaken stehen in der Mitte der Fahrbahn des Nahen Weges. Das Hinstellen ist kein Dumme-Jungen-Streich, wie teilweise vermutet, sondern hat einen ganz bestimmten Grund. Die Pflastersteine sind an diesen Stellen abgesackt. Es handelt sich jeweils um die Straßeneinläufe in den Hauptkanal, wie Melanie Wolbeck von der Stadt Horstmar erläutert. Um Schäden zu verhindern, musste die Stadt zunächst durch das Aufstellen der Baken provisorisch tätig werden. In Kürze wird eine Fachfirma die Schäden beseitigen.
Ein Stück Dorfgeschichte verschwindet
Das Haus Dorfstraße 14, direkt gegenüber der Gaststätte Selker gelegen, wird dem Erdboden gleich gemacht. Das Grundstück wird nicht lange brach liegen, denn eine Bauherrengesellschaft aus vier Personen will dieses Grundstück mit Wohnungen wieder bebauen. Das jetzt zum Abbruch stehende Gebäude war von besonderer Bedeutung für den Ortsteil; es ist ein Teil der Geschichte der Leerer Volksbank. Aus den Annalen der Spar- und Darlehnskasse, wie sie damals noch hieß, ist zu entnehmen, dass diese im Jahre 1891 gegründet wurde. Die normalen Bankgeschäfte erledigte als Rendant und Lehrer Spieker nebenamtlich. Das Geschäftslokal war seine gute Wohnstube, der Schalter war stets geöffnet, meistens jedoch abends und sonntags zwischen den Messen. 1922 gab Spieker altersbedingt sein Amt auf, Nachfolgerin war seine Nichte Toni Spieker. Ein weiterer Rendant war Wilhelm Gaupels, der im Dezember 1956 verstarb. Nachfolger wurde Heinz Anthe.
Im Jahre 1937 konnte die Spardaka von der Gemeinde Leer das Haus Dorfstraße 14 erwerben. Die genossenschaftliche Bank wurde zunehmend moderner. Das Bankgebäude wurde bereits 1954 renoviert, erhielt eine Heizungsanlage, ein Sitzungszimmer wurde eingerichtet. 1952 wurde von der Hand- auf die Maschinenbuchführung umgestellt, eine neue Schreibmaschine sowie eine Rechenmaschine wurden angeschafft. Der ehemalige Rendant Heinz Anthe, der von 1956-1979 in diesem Haus wohnte bevor er an der Burgsteinfurter Straße selbst baute, erinnert sich an zwei Umbauten. Die Räume im Erdgeschoss waren als Geschäftslokal und Wohnung zu klein geworden, es erfolgte im Jahre 1960 eine Aufstockung des Gebäudes. Das Erdgeschoss wurde fortan als Geschäftslokal genutzt, in der oberen Etage wohnte Heinz Anthe mit seiner Familie. Der Fortschritt in der EDV zum Online-Verfahren und auch andere bauliche und organisatorische Voraussetzungen verlangten weitere Änderungen.
Die Gremien entschlossen sich zu einem völligen Neubau, auch mit hinreichenden Parkplätzen, zumal man in der Ortsmitte das alte Kassengebäude gegen das Grundstück Bernhard Leusbrock tauschen konnte. Das neue Gebäude an der Kreuzung Dorfstraße, Halterner Straße/Burgsteinfurter Straße wurde im Jahre 1987 eingeweiht und dient heute noch als Anlaufstelle für die Kunden. "Es war eine gute Entscheidung" bestätigt Bankvorstand Ralf Hölscheidt. Bernhard Leusbrock, der Eigentümer des alten Gebäudes, vermietete die Immobilie. Man erinnert sich an verschiedene Junggesellen-WGs. Sie schätzten diese Wohnlage, denn sie lag unmittelbar gegenüber der Gaststätte Selker. "Man konnte also schnell seinen Durst löschen" erinnert sich einer der jungen Männer.
Schnadgang Part 2
Der Ortskulturring Leer lädt ein zum zweiten Schnadgang in diesem Jahr. Gestartet wird am kommenden Samstag (16. Februar) um 8.30 Uhr am Dorfpark, nachdem man sich zunächst mit dem Leerer Mühlentropfen gestärkt hat. Ist es die Liebe zur Heimat, das Gemeinschaftserlebnis beim Wandern oder das Erleben der freien Natur? Dem Vorsitzenden des Leerer Ortskulturringes Franz Ahmann und seinem Team wird es letztlich egal sein. Er freut sie jedenfalls, dass nach der tollen Begeisterung beim ersten Schnadgang in Richtung Horstmar vor vierzehn Tagen jetzt wiederum mehr als fünfzig Anmeldungen vorliegen. Schon bald werden die Wanderer das freie Feld erreichen und dann in der Nähe des Krausen Baumes, der höchsten Erhebung des Schöppinger Berges, einen hervorragenden Blick auf das friedlich vor ihnen liegende Dörfchen Leer haben. An Reuters Teichen an der Grenze zwischen Leer und Metelen gibt es die erste wohlverdiente Rast. Als nächstes Ziel stehen die Drosten Tannen auf der Route. Eine weitere Rast gibt es dann am Haus Loreto für eine letzte Getränkepause. Der Abschluss findet bei einem deftigen Essen und gepflegten Getränken in der Gaststätte Vissing/Wegmann statt. Anmeldungen für den Schnadgang können noch bei der Leerer Volksbank erfolgen.
Unternehmer tauschen sich aus
"Unsere Firma ist ein echter Familienbetrieb und es steckt viel Herzblut darin", so Thomas Hölscher. Er führt die 1889 in Leer gegründete Seilerei Hölscher in vierter Generation. Kürzlich war Thomas Hölscher Gastgeber des "Unternehmerfrühstücks". 25 Unternehmer waren der Einladung des Stadtmarketingvereins "HorstmarErleben" dazu gefolgt. "Wir freuen uns, dass Sie so zahlreich erschienen sind und die Gelegenheit zu Gesprächen und Austausch in gemütlicher Runde nutzen", begrüßte Hubertus Brunstering, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins, die Runde.
In einem interessanten Vortrag stellte Thomas Hölscher seine Firma vor: "In den Anfangsjahren wurden hauptsächlich Produkte für die Landwirtschaft hergestellt. Heute sind wir im Drahtseilsektor und für die Kabelindustrie tätig. Wir produzieren Seile aus unterschiedlichen Materialien, zum Beispiel für Aufzüge, Skilifte oder auch Unterwasserkabel." Wer weiß denn schon, dass die starken Drahtseile moderner Aufzüge einen Kern aus Sisal haben? Stetige technische Weiterentwicklung und Spezialisierung sind das Erfolgsgeheimnis der Seilerei Hölscher. Ein weiteres Standbein des Unternehmens bilden Produkte für den Reitsport. Mit "E-Quest" wurde dafür im Jahr 2005 eine eigene Marke etabliert.
Seit 2014 hat die Seilerei, die 80 Mitarbeiter beschäftigt, zwei Standorte: "In Schöppingen haben sich uns bessere Erweiterungsmöglichkeiten geboten", erklärte Thomas Hölscher. Kunden habe seine Firma in aller Welt. Doch die billige Konkurrenz, vor allem aus Fernost, sei eine dauernde Herausforderung. Der begegnet das Traditionsunternehmen aus Leer mit einem alten "Familienrezept": Spitzenqualität. Eine weitere Sorge, die nicht nur die Seilerei Hölscher, sondern alle Firmen umtreibt, ist die Suche nach Fachkräften, vor allem geeigneten Auszubildenden. Auf großes Interesse stieß deshalb der Vortrag "Azubis finden und binden".
Inna Gabler, Referentin der IHK Nord Westfalen, stellte den Unternehmern aus Horstmar und Leer diverse Projekte vor, die die Suche erleichtern können. Angesichts der Vielzahl von Berufen in der modernen Arbeitswelt sei es für die Jugendlichen, aber auch deren Eltern schwer, sich zu orientieren. "Wir müssen Aufklärung betreiben und für die Ausbildung werben", so Inna Gabler eindringlich.
Die Kinder müssten schon während der Schulzeit Gelegenheit haben, Berufsfelder zu erkunden. "Bieten sie Kindern die Möglichkeit, in die Betriebe zu kommen und nehmen sie Praktikanten", appellierte die Expertin an die Gewerbetreibenden. Der persönliche Kontakt sei wichtig. Empfehlenswert sei ebenso der direkte Draht zu den Schulen: "Es macht Sinn, wenn Unternehmen sich in Schulen präsentieren. So können zum Beispiel Auszubildende den Schülern ihre Arbeit erläutern und so helfen, Berührungsängste abzubauen."
Auch Ausbildungsmessen in den Schulen stellen eine gute Chance zur Kontaktaufnahme dar. Mit Blick auf den demografischen Wandel und die sinkende Zahl von Schulabgängern bestehe akuter Handlungsbedarf: "Bis zum Jahr 2030 werden im Münsterland 70 000 Fachkräfte fehlen", so Inna Gabler. Außerdem halte der Trend zum Studium an, immer weniger Jugendliche würden sich für eine Ausbildung direkt nach dem Schulabschluss entscheiden. Deshalb wolle die IHK duale Angebote (Kombination aus Studium und Ausbildung) fördern. "Die Ausbildung hat in der Öffentlichkeit ein schlechtes Image und an Wertschätzung verloren", lautete die übereinstimmende Erfahrung der örtlichen Unternehmerschaft. Das müsse sich dringend ändern.
Gemeinsam über Stock und Stein
Über Stock und Stein führte der Schnatgang, den der Ortskulturring Leer am Wochenende den Bürgern anbot. Rund 60 Teilnehmer waren der Einladung trotz des trüben Wetters gefolgt. Sie zeigten sich am Ende der Grenzumrundung, die ihnen 20 Kilometer Fußmarsch abverlangte, mehr als beeindruckt. Dabei ging es querfeldein über Wiesen und Felder.
„Nur die Harten kommen in den Garten“, bemerkte Vorsitzender Franz Ahmann Junior in Anbetracht des ungemütlichen Wetters schmunzelnd, als er die Teilnehmer begrüßte. Bevor es losging, erzählte er etwas über die Geschichte des Schnatgangs und über die Entstehung dieses Brauches, der auf Streitigkeiten zwischen verschiedenen Orten zurückzuführen ist. Zur Kennzeichnung der Grenzen dienten schon damals besondere Markierungen, wie beispielsweise Hecken, Flüsse, Bachläufe oder Grenzsteine. Einige davon sind auch heute noch zu sehen.
Kartenmaterial findet sich im Internet unter tim-online.nrw.de. Andreas Loos hat vor einigen Jahren die Grenzen auf einer aktuellen Karte eingetragen, sodass es dieses Mal für die Wanderer einfacher war, die richtigen Wege zu finden und zu gehen.
Gestärkt durch einen Leerer Mühlentropfen am Kalvarienberg machte sich die muntere Schar auf ihren Weg. Schon bald erreichte die Gruppe das freie Feld. Viele der Teilnehmer zeigten sich verwundert, wie schön die Landschaft rund um das Dorf ist. Zwischendurch war festes Schuhwerk gefragt, denn teilweise war der Boden recht sumpfig.
Mittags gab es dann bei Wermelt in der Alst Suppe und Getränke, damit alle gut gestärkt weiterlaufen konnten. Auf dem Schöppinger Berg bot sich ein herrlicher Ausblick auf Leer. Dort war die Tour dann beendet. Zum Abschluss ging es zur Gaststätte Selker. Bei einem leckeren Abendessen und Getränken dort konnten die Teilnehmer den Tag beim gemütlichem Beisammensein ausklingen lassen.
„Wir sind zwar an die Grenzen von Leer gekommen, aber nicht an die eigenen Grenzen“ stellten die Teilnehmer am Ende des Tages bilanzierend fest. Erfreut zeigten sie sich darüber, versteckte Ecke ihrer Heimat kennengelernt zu haben. Während dieses Mal der östliche Teil rund um die Grenzen von Horstmar erkundet worden ist, steht während des nächsten Schnatganges am 16. Februar (Samstag) das westliche Gebiet auf dem Programm. Dabei geht es durch die Drosten Tannen und rund um die Grenzen von Metelen.