Wo Schotter und Pestizide tabu sind
Der Stadtmarketingverein Horstmar Erleben, der Heimatverein Horstmar und der Mühlen- und Heimatverein Leer hatten zum Tag der offenen Gärten eingeladen. Insgesamt neun Gärten, verstreut auf beide Ortsteile, konnten besichtigt werden. Der 17 Kilometer lange Radius reichte vom ehemaligen Bahnhof in Horstmar bis hin zu einem Garten in der Nähe des Leerer Feldbahnhofs.
Die Veranstalter waren mit der Beteiligung auch vieler Ortsfremder mehr als zufrieden. Glück hatte man mit dem Wetter. Am Nachmittag zeigte sich der Himmel von der besten Seite und animierte die Besucher aufs Rad zu steigen. Sie erlebten facettenreiche Gärten und engagierte Bürgerinnen und Bürger.
Besonders fiel bei der Information durch die Gartenbesitzer auf, dass alle auf Pestizide verzichten und Schottergärten verpönt sind. Wie sagte doch Dr. Friedhelm Langkamp: "Ich lasse es wachsen, denn das meiste hat seine Berechtigung." Sein Garten an der Münsterstraße bestach durch sein mediterranes Flair mit insgesamt 80 Kübeln.
Am Schwalbenweg 7 liegt der etwa 500 Quadratmeter große Garten von Hubertus Brunstering. Der Garten, den er vor 40 Jahren gekauft hat, hat sich im Laufe der Jahre mit einer Menge Grün und einem Bachlauf so entwickelt, dass er wenig Arbeit macht. "Meine Frau und ich haben beide einen grünen Daumen", ließ er die Besucher wissen. Man merkte es der Gestaltung des Gartens an.
Der Garten von Petra und Thomas Schlees an der Eichendorffstraße hat sich im Laufe von zehn Jahren vom Spielgarten zu einem gärtnerischen Kleinod mit viel Liebe zum Detail entwickelt. "Wir verbringen unsere gesamte Freizeit im Garten und kommen auf 30 Stunden wöchentlich", erklärte der Gartenbesitzer, in Urlaub fahre man nicht. Exotische Pflanzen prägen den etwa 800 Quadratmeter großen Garten von Jörg Hausfeld. Seine Devise: "Es muss im Garten zwölf Monate blühen." Diesen Wunsch hat sich der Gärtnermeister erfüllt.
Im Garten des Leerer Künstlers Bernhard Hüsken in Lochhausen konnten die Besucher neben Blumen und Gemüse seine selbst kreierten Metallskulpturen bestaunen. Heinz Greive und Marlies haben in der Alst einen 3000 Quadratmeter großen Garten. Entstanden ist er aus einer ehemaligen Schweinewiese, denn die Greives hatten bis 1965 eine eigene Landwirtschaft. Der Garten gibt neben zahlreichen Blumen alles her, was so ein Gemüsegarten bietet. "Wir sind Selbstversorger", bestätigte er.
Ein riesiges Anwesen besitzt Josef Rodine in der Bauerschaft Haltern. Dazu gehören eine große Rasenfläche, eine große Magerwiese, verschiedene Blumenbeete mit netten Sitzgelegenheiten und ein Nutzgarten. "Von letzterem profitieren immer wieder unsere Kinder, die gerne Gemüse mit nach Hause nehmen", erläuterte der rüstige Rentner.
Insgesamt 680 Quadratmeter groß ist die Gartenfläche von Frank und Annette Stix an der Straße Zum Esch. "Man entdeckt beim Betreten des Gartens immer wieder etwas Neues, oftmals sind es nur Kleinigkeiten", beschrieb Annette Stix den Garten und fügte hinzu, dass sie den grünen Daumen und sich beim Besuch anderer Gärten zahlreiche Ideen geholt habe. Die Besucher staunten über farbenfrohe Staudenbeete mit größeren und kleineren Kunstobjekten sowie einem Bachverlauf und eine prägnante Hängebuche und Plantane. Großes Interesse fand auch der Garten von Olaf und Veronika Weist an der Burgsteinfurter Straße.