Horstmar-Leer
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Blutspendetermin am 17. Oktober
Das Rote Kreuz ruft in Horstmar-Leer am 17. Oktober (Dienstag) zur Blutspende auf. Blutspenderinnen und Blutspender sind von 16.30 bis 20.30 Uhr in der Astrid-Lindgren-Grundschule am Standort Leer an der Geschwister-Buller-Straße 1 willkommen. Der DRK-Blutspendedienst bittet alle, die spenden möchten, sich unter www.blutspende.de eine Blutspendezeit zu reservieren, um unnötig längere Wartezeiten zu vermeiden. Allein der DRK-Blutspendedienst West ist laut Pressemitteilung täglich auf 3.500 Blutspendende angewiesen, um hunderte Krankenhäuser mit Blutpräparaten versorgen zu können.
Erstes Treffen für offenen Adventskalender
Auch in diesem Jahr soll es wiederum in der Vorweihnachtszeit einen offenen Adventskalender geben. Zur Vorbereitung findet am 19. Oktober um 17 Uhr ein erstes Treffen in der Kita von Ss. Cosmas und Damian in Horstmar-Leer statt. Ganz herzlich eingeladen sind interessierte Familien, Vereine, Stammtische, Nachbarschaften oder Einzelpersonen. Ansprechpartnerin ist Anke Gerding von der Kita Ss. Cosmas und Damian. Anmeldung sind möglich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Tel.: 02551-3240.
Workshop mit BMX-Profi Fjonn Dutzmann
Ausgestattet mit Fahrradhelmen und Mountainbikes sind die ersten elf der 31 motivierten Kinder aus Horstmar und Leer am Donnerstagmorgen in ein sportliches Ferienangebot gestartet. An der neuen Dirtbike-Strecke in Leer wartete ein Workshop mit BMX-Profi Fjonn Dutzmann auf die Teilnehmenden.
Organisiert von den Jugendtreffs "vipz" sowie "JuLe" aus Horstmar und Leer, außerdem gefördert durch den Jugendförderplan, konnten alle Kinder am Workshop teilnehmen, da dieser kostenlos war – auch Fahrräder wurden zur Verfügung gestellt. Unter der Anleitung von Fjonn Dutzmann, der nun schon seit über 20 Jahren leidenschaftlich BMX fährt und sich für die Nachwuchsförderung einsetzt, lernten die Kinder die ersten Grundlagen.
Zu Beginn zeigte er die Grundstellung, bei der die beiden Pedalen auf gleicher Höhe sein müssen, damit man nicht beim Springen oder Kurvenfahren hängen bleibt. Um die Kinder vor vermeidbaren Unfällen zu schützen, führte Fjonn Dutzmann einen "Sicherheitscheck" der Fahrräder durch und prüfte dabei vor allem Bremsen und Räder. Mit Leichtigkeit nahm er beispielsweise ein Rad ab, weil dieses nicht sicher angebracht war. Außerdem bekamen die Kinder gezeigt, wie sie den optimalen Reifendruck ihrer Räder selbst herausfinden können.
Nachdem die Grundstellung auf den kleinen Hügeln eingeübt war, ging es zum nächsten Schritt: Der Profi aus der Nähe von Oldenburg zeigte den Kindern, wie sie auch ohne viel treten beschleunigen können. Nämlich durch das sogenannte "pushen", wobei man im Anstieg des Hügels in die Streckung geht und im Abstieg wieder in die Knie geht. "Wenn man richtig pushen kann, muss man nur zweimal treten und dann werdet ihr richtig schnell", mit diesen Worten teilte der Fachmann die Kinder in Dreiergruppen ein, um diese Bewegung zu üben.
Ungeduldig fragten die jungen Teilnehmer in der kurzen Trinkpause: "Können wir weitermachen?", woraufhin Dutzmann fünf Profiräder aus seinem Auto holte, damit die Kinder das Fahrerlebnis eines guten Fahrrades testen konnte. Auf die Frage, warum der Sattel so tief ist, antwortete Fjonn Dutzmann: "Der Sattel ist nur zum Chillen da."
Als nächste Übung sollten die Kinder den "bunny hop" lernen, der als Grundlage für alle weiteren Sprünge gilt. Zunächst sollten die Kinder ihr Vorderrad hochheben und danach das Hinterrad. Vom Profi erhielten sie dabei Hilfestellungen und motivierende Worte, was die Stimmung und Begeisterung mit jedem Mal steigerte.
Ihre Erfolgserlebnisse teilten die Kinder auch mit den Gruppenleiterinnen Doris Zintl und Lina-Sophie Nackat. Am Freitag endete der Workshop, welcher schon am Montag mit einem Vortreffen begonnen hatte, mit einem gesunden Frühstück der drei Gruppen, wofür im Dorfladen zuvor gemeinsam eingekauft wurde. Das Gelernte werden die Kinder sicherlich auch in Zukunft auf der Dirtbike-Strecke anwenden.
Heimatpreis für Dorfladen-Pioniere
Zu einem rauschenden Fest entwickelte sich die Feier zum zehnjährigen Bestehen des Dorfladens auf dem Dorfplatz. Es schien so, als wenn alle ihre Verbundenheit zur genossenschaftlichen Einrichtung, die finanziell in Schieflage zu kommen droht, dokumentieren wollten.
Höhepunkt war die Übergabe des mit 4000 Euro dotierten Heimatpreises des Ministeriums für Heimat des Landes NRW an das Ehepaar Sabine Heidler und Klaus Rüße. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es ohne diese beiden stets ehrenamtlich Tätigen den Dorfladen nicht gäbe. Beide hätten den Preis wirklich verdient. Sie stellten spontan das Preisgeld dem Dorfladen zur Verfügung.
In seinen Begrüßungsworten erinnerte Klaus Rüße an die Entstehungsgeschichte des Dorfladens, als vor zehn Jahren mehr als 300 Personen der Einladung des achtköpfigen Strategie-Teams in den Saal der Gaststätte Vissing gefolgt waren. Sie wurden durch Sabine Heidler, Klaus Rüße, Ralf Hölscheidt und Ralf Arning vom Strategie-Team umfangreich informiert.
In Erinnerung geblieben ist das leidenschaftliche Plädoyer der Ärztin Sabine Heidler bei der Bürgerversammlung vor zehn Jahren. Leer sei ein Dorf, das sich die ursprüngliche Idee des menschlichen Miteinanders bewahrt habe. In Leer sei man füreinander da, man kümmere sich um die Kinder, um die Alten, um die Nachbarn und auch um die Zugezogenen. Man feiere miteinander und trauere miteinander. Man rede miteinander – und das sei ein ganz wichtiger Teil einer guten Gemeinschaft. Eine ganz wichtige Gelegenheit für das Miteinander, die Jung und Alt nutzen, sei der tägliche Einkauf. "Ein Lebensmittelladen als Lebensmittelpunkt für ein Dorf fehlt uns seit Juli 2012" stellte sie unter dem Beifall der Anwesenden fest. In Leer gebe es genügend Potenzial für einen Dorfladen. Es gebe viel Zusammenhalt unter den Bürgern, Dorf- und Pfarrfeste würden perfekt organisiert. Leer sei einfach zu schade, um als Vorort zu verkommen.
Der erste Aufsichtsrat der vor zehn Jahren gegründeten Genossenschaft setzte sich aus Klaus Rüße, Addi Schmitz, Antonius Wolbert, Claudia Berning und Anna Lindenbaum zusammen. Als Vorstand waren Irmgard Neugebauer und Dieter Schröder tätig. Mit der Lebensmittelkette Markant hatte man schnell einen Geschäftspartner gefunden, als Geschäftslokal stellten Gabi und Willi Lindenbaum ihre Immobilie zur Verfügung. Der Grafiker Patrice van Rees entwarf das Logo, den kleinen Udo. Das Verkaufspersonal wechselte, von Anfang an dabei ist Margret Ksoll, die von Mitarbeiterin Aline Feldkamp liebevoll als „Dorfladenmama“ bezeichnet wurde.
Im Namen des Teams bedankte sich Feldkamp auch bei Vorstandsmitglied Hendrik Quandt, dem "Juwel" des Dorfladens. "Sie sichern im Ortsteil Horstmar-Leer nicht nur die Grundversorgung, sondern schaffen auch einen sozialen Treffpunkt für Jung und Alt", betonte Landrat Dr. Martin Sommer. Das Konzept des Dorfladens stimme, stellte er fest und appellierte auch an die jungen Familien, im Geschäft vor Ort einzukaufen. Auch sie würden älter und seien auf die Nahversorgung angewiesen.
Bürgermeister Robert Wenking nutzte den Tag der Freude, um allen Dank zu sagen und nannte dabei die Ideengeber, die Initiatoren sowie allen vor und hinter der Kulisse Mitwirkenden für die außerordentliche Gemeinschaftsleistung, die erbracht worden sei. Das Rezept für eine erfolgreiche Zukunft benötige wenig Zutaten: Weit denken und möglichst viel nah einkaufen. "Wenn alle Leerer Bürger das beherzigen, dann wird das in Leer besonders groß geschriebene Wir und Unser unter Beweis gestellt", so der Bürgermeister.
Tagesfahrt führte nach Südlohn und nach Bocholt
Außerordentlich beeindruckend waren die Ziele der Tagesfahrt des Mühlen- und Heimatvereins Leer, nämlich die Mühlenanlage Menke in Südlohn und das Webereimuseum in Bocholt.
Maria Menke hatte die gesamte Technik in Betrieb gesetzt und erklärte eindrucksvoll die verschiedenen Antriebsarten für dien Mühlenbetrieb. Von der Windkraft über eine - heute von Druckluft angetriebene - Dampfmaschine zu den heute noch laufenden 3 Dieselmotoren mit Baujahren von 1936 bis 1956. Zudem erklärte sie die Schritte des Mühlenhandwerkes in Betrieb von Steinmahlgängen bis zu alten Walzenstühle, zudem wurde auch das alte Vollgatter der Sägemühle erklärt. Bei Kaffee und Plätzchen wurden noch viele Fragen beantwortet und der wirklich gut restaurierte Lanz Bulldog (Eilbulldog) bewundert. Mit einem angehängten Bauwagen (Wohnwagen) werden im Jahr bis zu 8.000 km gefahren.
Nach der Besichtigung der Mühle ging es nach Bocholt zum Textilmuseum. Im angegliederten Restaurant "Das Schiffchen" wurde das im Bus vorbestellte Essen eingenommen. Dann wurde das sehr umfangreiche Ensembles besichtigt. Gezeigt wurden Techniken des Spinnens und des Webens mit zum Teil laufenden Maschinen und auch fertige Produkte. Die aktuelle der wechselnden Ausstellungen zeigte vieles zum Thema Teppiche. Es war eine Ausstellung der Mode aus dem letzten Jahrhundert zu sehen, auch wurde gezeigt wie eine Textilarbeiterfamilie in diesen Zeiten wohnte und lebte.
Um 16 Uhr begann die Rückfahrt und etliche Mitglieder besuchten noch das 10jährige Jubiläum des Dorfladens in Leer. Insgesamt war es eine Fahrt mit vielen sehr interessanten Eindrücken bei auch sehr schönem Wetter.
Darf’s noch ’nen Genossenschaftsanteil mehr sein?
Schwarzmalen wollen Aufsichtsrat Klaus Rüße und Vorstandsmitglied Hendrik Quandt auf keinen Fall, doch Quandt sagt klipp und klar: "Bei der momentanen Entwicklung können wir den Dorfladen nicht halten."
"Unser Dorfladen in Leer" feiert am 30. September (Samstag) seinen zehnten Geburtstag. Im Juni 2013 wurde die Genossenschaft zur Einrichtung eines kleinen Lebensmittelladens im Dorfkern Leers gegründet, nachdem zuvor der Supermarkt Steiner geschlossen hatte. Am 1. Oktober 2013 öffneten erstmals die Türen des kleinen, genossenschaftlichen Lädchens. Doch wie lange wird es den Dorfladen noch geben? Schon im Juni hatten die Verantwortlichen auf die finanziellen Nöte aufmerksam gemacht. Seither hat sich die Situation nicht gebessert.
Alleine vom Jahresanfang bis August kamen Verluste von 13.000 Euro hinzu, 2000 Euro alleine im vergangenen Monat. Das Eigenkapital, einst eingeworben durch die Genossenschaftsbeiträge der Mitglieder und quasi das finanzielle Rückgrat der Genossenschaft, ist von etwas mehr als 84.000 Euro auf 59.000 Euro geschrumpft. Wenn der Wert unter die Grenze von 42.000 Euro (also die Hälfte des Eigenkapitals) sinkt, muss entweder neues Kapital gewonnen oder die Genossenschaft aufgelöst werden, so will es das Genossenschaftsgesetz.
Kurzfristig "sind wir liquide, wir können alle unsere Rechnungen begleichen, das ist nicht das Problem", sagt Rüße. Langfristig sei die Entwicklung allerdings düster, sollte sich nichts an den Umständen ändern. Auf der Mitgliederversammlung des Dorfladens vor einigen Wochen wurde nun eine Strategie beschlossen, wie dieses Schreckensszenario verhindert werden soll. "Wir wollen offensiv um neue Mitglieder für die Genossenschaft werben", erläutert Rüße. Das bringe gleich zwei Vorteile mit sich. Zum einen "verschaffen wir uns damit einen Puffer", betont er. Denn je größer das Eigenkapital der Genossenschaft ist, desto weiter rücke man erstmal wieder von der Verlustgrenze ab, ab der die Auflösung der Genossenschaft droht, selbst wenn der Dorfladen weiter Verluste macht.
Zum anderen hoffe man, dass Genossenschaftsmitglieder eher dazu motiviert werden, im Dorfladen einzukaufen. Die Kundenzahl sei seit etwa sechs Jahren – damals hatten sich die Verantwortlichen schon einmal öffentlich zu Wort gemeldet und auf die zu seiner Zeit kritische, finanzielle Lage aufmerksam gemacht – konstant. Es werde auch nicht weniger eingekauft, so Quandt. Doch durch gestiegene Kosten gehe die Rechnung, die jahrelang den Erhalt des Dorfladens sicherte, nicht mehr auf. Ergo müssen die Leerer, die im Dorfladen einkaufen, entweder mehr kaufen oder es müssten mehr Leerer motiviert werden, den Weg in die Dorfmitte zu finden statt nach Burgsteinfurt zum Supermarkt.
Das Potenzial – sowohl für neue Mitglieder als auch für neue Kunden – sei in Leer auf jeden Fall da, geben sich beide optimistisch. Nicht nur ist Leer in den vergangenen Jahren gewachsen, "wir haben wahrscheinlich mittlerweile die 3000er-Marke geknackt", sagt Quandt mit Blick auf neue Einwohner und damit auch potenziell neue Kunden. Viele junge Leerer Familien – die bei der Gründung der Genossenschaft noch 15, 16, 17 waren und gar nicht wussten, ob sie im Dorf bleiben – hätten sich mittlerweile hier niedergelassen und seien genau die Zielgruppe, die man erreichen wolle, betont Rüße.
Die Herausforderung ist dennoch gewaltig: "Wir müssen unseren Umsatz um ein Drittel steigern", erläutert Quandt. Um das zu verstehen, lohnt sich ein genauerer Blick in die Zahlen: Früher reichte dem Dorfladen ein Umsatz von 50.000 Euro monatlich, um die Kosten zu decken. Heute sind es wegen gestiegener Kosten bei Personal oder im Einkauf 80.000 Euro.
Zumindest in der Theorie sollte der Dorfladen recht unproblematisch auf diesen Umsatz kommen, sagt Rüße. Wenn alle Leererinnen und Leerer ihren Grundbedarf an Lebensmitteln im Dorfladen einkaufen, müsste eine vierköpfige Familie den Prognosen nach etwa 192 Euro im Monat im Dorfladen lassen, um dessen Überleben zu sichern und ein bisschen Geld für Investitionen und den Wiederaufbau des Eigenkapitals zur Seite zu legen.
Diese Rechnung ist laut Rüße schon konservativ, denn sie wurde mit einer Einwohnerzahl Leers von 2000 Einwohnern erstellt. Je mehr Leute dort einkaufen, desto geringer ist der benötigte Betrag pro Familie. Durchschnittlich, verweist Rüße auf Einkaufsstudien, gebe eine vierköpfige Familie knapp 600 Euro monatlich für Lebensmittel und Co. aus. "Wir bräuchten also nur ein Drittel davon, um zu überleben."
Ans Aufgeben angesichts der aktuellen Verluste denken die Verantwortlichen also auf keinen Fall. "Das ist so ein geniales Projekt", erinnert Rüße daran, dass der Dorfladen vor zehn Jahren innerhalb weniger Monate aufgebaut wurde – komplett ohne öffentliche Förderungen, "das haben wir ganz alleine geschafft". Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei groß, viele Vereine und Gruppen erledigten ihre Einkäufe für Fahrten oder Veranstaltungen im "UDo" (Unser Dorfladen). "Das Dorf hat es verdient, dass es den Dorfladen noch lange gibt."
Wobei Rüße zugibt, vor zehn Jahren nicht mit solchen Problemen gerechnet zu haben. „Wir haben nie eine Sekunde daran verschwendet, darüber nachzudenken, dass es nicht klappen könnte. Die Mitglieder haben uns schließlich versprochen, dass sie den Grundeinkauf bei uns erledigen.“ Das sei heute leider nicht mehr bei allen der Fall, wobei Rüße deshalb nicht den mahnenden Zeigefinger heben möchte. „Wir wollen das Wir-Gefühl betonen“ – denn gemeinsam könne man es schaffen, dass der Laden bleibt.
Denn auch jetzt wollen sie nicht daran denken, was eine Auflösung der Genossenschaft und die Schließung des Dorfladens für Folgen haben könnte. "Stirbt ein Dorfladen, setzt sich eine ganze Kette in Gang", sagt Quandt. Man nehme schon für sich in Anspruch, junge Familien mit Kindern nach Leer gelockt zu haben (die dafür sorgen, dass die Grundschule bleibt, die dann noch mehr Familien dazu motivieren, herzuziehen, die dann Ärzte anlocken, die dann dafür sorgen, dass die Älteren bleiben), so Rüße. "Man investiert keine halbe Million Euro in ein neues Haus, um danach in einer reinen Schlafstadt zu wohnen."
Die Geburtstagsfeier Ende September möchten sich die Verantwortlichen des Dorfladens trotz der schlechten Aussichten nicht vermiesen lassen – schließlich soll unter anderem bei dem großen Fest die Werbetrommel für neue Mitglieder gerührt und damit die Wende eingeleitet werden. Los geht's nachmittags um 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen. Ab 17 Uhr wird der Grill angeworfen, dann geht die Geburtstagsparty so richtig los. Offizielles Ende soll um 22 Uhr sein. Mit Blick auf vorausgegangene Feiern und Grillabende rund um den Dorfladen, teils bis in die Morgenstunden, glaubt aber auch der Aufsichtsrat Rüße nicht wirklich daran, dass diese Uhrzeit eingehalten wird. Wohl aber an die Zukunft des Dorfladens in Leer.
Kolping sammelt 1000 kg Altkleider
Die Kolpingfamilie Leer hatte zur Altkleidersammlung eingeladen. Diese wurde ein voller Erfolg, gesammelt wurden insgesamt 1.000 kg Altkleider. "Wir können uns auf die Mitglieder verlassen", strahlte nach getaner Arbeit Vorstandsmitglied Claudia Brune. Insgesamt 15 Helfer hatten sich in den frühen Morgenstunden am Kirchplatz getroffen. Es waren alle Generation vertreten, stellte man beim Blick in die Runde fest. Mit kolpingeigenen Warnwesten ausgestattet machten sich die Aktiven auf den Weg. Bei zahlreichen Häusern fanden sie die Tage zuvor verteilten Tüten wieder, diesmal prall gefüllt mit den Altkleidern. Trecker und Anhänger wurden von Frank Berning gefahren. Für die Außenbezirke wurden PKW bereitgestellt. Bei der RCG in Burgsteinfurt konnten die Altkleider gewogen werden. Zum Abschluss kamen alle Beteiligten auf dem Platz vor dem Pfarrheim zusammen. Sie ließen sich die Schnitzelbrötchen gut schmecken. Der Erlös der Sammlung ist für örtliche soziale Projekte bestimmt.
Kindergarten-Neubau in Leer soll 2025 stehen
Pfarrer Johannes Büll strahlt beim Pressegespräch über beide Ohren, als er sagt: "Was lange nur in der Planung war, wird jetzt endlich Wirklichkeit." Jahrelang wurde über den Neubau des katholischen Kindergartens St. Cosmas und Damian diskutiert, es wurden verschiedene Pläne aufgestellt, angepasst, wieder verworfen. Nun nimmt das Bauprojekt so konkrete Züge an, wie nie zuvor: "Wir haben die Zustimmung aller Entscheidungsträger", verkündet Büll, er sei überglücklich, dass der Neubau nun endlich umgesetzt werden könne. "Das ist das ein guter Tag, nicht nur für die Kirchengemeinde, sondern für ganz Leer", die Ortsmitte werde deutlich aufgewertet.
Wie zuletzt im Juni berichtet, soll die Kita, die aktuell in einem rund 60 Jahre alten, an vielen Stellen baufälligen und für heutige, pädagogische Arbeit nicht mehr adäquaten Gebäude ihr Zuhause gefunden hat, in einen Neubau gemeinsam mit dem neuen, katholischen Pfarrheim und der Bücherei umziehen. Der Neubau entsteht dort, wo aktuell noch das Pfarrheim und das Pastorat stehen. Die alten Gebäude werden dafür abgerissen. In der Kita – heute eine Drei-Gruppen-Kita, wobei Teile schon seit vielen Jahren in Containern untergebracht sind – werden künftig in vier Gruppen Kinder betreut. Dort, wo die bisherige Kita steht, sollen in Zukunft Häuser errichtet werden, allerdings erst nach dem Umzug der Kita.
"Noch in diesem Jahr wollen wir den Bauantrag stellen", betont Tobias Mühlhause, Leiter der Zentralrendantur (also der Kirchenverwaltung) im Dekanat Steinfurt. Laufe alles nach Plan, könne im Frühjahr 2024 mit dem Abriss des Pfarrheims und im Sommer 2024 mit dem Neubau des gemeinsamen Gebäudes begonnen werden. "Toll wäre es, wenn wir eine Punktlandung zum neuen Kitajahr am 1. August 2025 hinbekommen könnten." Ob das klappt, sei bisher unklar, betont er.
Das Besondere an diesem Bauprojekt im Vergleich zu anderen Kita-Bauten: Das Bistum Münster baut die Kita, das Pfarrheim und die Bücherei selbst. Viele Kitas werden heute von Investoren gebaut, um danach angemietet zu werden. "Da es unser Eigentum ist, konnten wir die Räume etwas größer planen", betont Mühlhause einen der Vorzüge. Zudem gebe es eine Mensa – ebenfalls besonders für eine Kita.
Erfreut zeigt sich auch Bürgermeister Robert Wenking über die Neubau-Pläne. Die Stadt beziehungsweise der Stadtrat hatten den Weg dafür durch eine Änderung der Bebauungspläne in Leers Ortsmitte aktiv vorangetrieben, auch künftig wolle man sich an der Umsetzung des Neubaus beteiligen. "Früher hatten wir mit Blick auf den Kita-Bedarf immer rückläufige Zahlen. Doch seit fünf Jahren ist der Trend umgekehrt", betont Wenking. Es gebe auch in Leer ein deutliches Bevölkerungswachstum, zudem kämen die Kinder schon in früheren Jahren in die Kita und blieben dort täglich im Schnitt länger. "Der Trend hat sich also komplett umgekehrt, aber das muss man auch erstmal umsetzen", sagt der Bürgermeister. Das werde nun gemacht.
Noch dauert es zwar noch knapp zwei Jahre – im Optimalfall –, doch schon jetzt freut sich Kita-Leiterin Maria Eckrodt-Bülters aufs neue Gebäude. "Ich hatte zwischenzeitlich schon den Glauben daran verloren, dass das noch vor meiner Rente was wird." Schon lange feilt das Kita-Team an der Konzeptionierung der neuen Kita, "alleine schon, damit wir wissen, was für Räume wir brauchen, wie viel wir von was brauchen", so Eckrodt-Bülters. Nun könne es bald in die konkrete Umsetzung gehen.
Auch Kathrin Wolbert-Haverkamp vom Kita-Ausschuss der katholischen Kirchengemeinde ist "super glücklich und erleichtert" über die Neubau-Nachricht. "Es war eine sehr ungewisse Zeit für viele Eltern", blickt sie auf die vielen Verzögerungen des Neubaus zurück, doch nun könne es sogar sein, dass jene Kinder, die jüngst in die Kita gekommen noch, sogar noch den Neubau erleben.
Zum Finanzrahmen sagt Mühlhause grob, dass pro Kita-Gruppe heutzutage rund 850.000 Euro eingeplant werden. Alleine für die Kita sei man also bei etwa 3,4 Millionen Euro, zuzüglich der Kosten für die Räume für das Pfarrheim und die Bücherei. Eine genaue Kostenkalkulation stehe noch aus.
Nächster Kinderwagentreff am 25. September
Das Familienzentrum Triangel lädt zum nächsten Kinderwagentreff am Montag (25.09.) um 15.00 Uhr in die Kita St. Cosmas und Damian in Horstmar-Leer ein. Geleitet wird der Kurs von der Hebamme Sarah Kasprowiak. In einer vorbereiteten Umgebung können Eltern mit ihren Kleinkindern/Babys eine schöne Zeit verbringen und der Hebamme Fragen stellen. Anmeldungen werden erbeten unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Kolping sammelt Altkleider
Die Leerer Kolpingfamilie macht auf die alljährlich stattfindende Altkleidersammlung aufmerksam. Sie findet am 16. September statt. Ab 9 Uhr werden die Altkleider wie gewohnt im ganzen Dorf abgeholt. Zusätzlich gibt es Sammelstellen in den Bauerschaften an der Bushaltestelle bei Getränke Arning in Ostendorf, an der Kapelle in Haltern und an der Bushaltestelle Telgmann in der Alst. Die Tüten für die Altkleider sind erhältlich beim Dorfladen, bei der Volksbank und bei der Tankstelle Raus. Es werden auch feste Säcke (blaue Säcke) mitgenommen, wenn keine Altkleidertüten mehr zur Hand sind. Der Erlös dieser Sammlung ist für örtliche soziale Projekte bestimmt.
Das "schönste Dorf der Welt" weiß zu feiern
"Leer ist das schönste Dorf der Welt" sangen lauthals und enthusiastisch die Akteure aber auch die zahlreichen Zuhörer nach Abschluss eines dreistündigen Konzertes am Samstag unter freiem Himmel auf dem Kirchplatz. Es war wie ein gemeinsames Schulterklopfen, dass man in dem kleinen Ortsteil wiederum etwas außergewöhnliches geschaffen hatte. Mit dem Kirchenchor, dem Chor Only Sometimes und der Blickband sorgten drei Musikgruppen aus Leer mit verschiedenen Musikrichtungen für prächtige Stimmung. Der Kommentar von Pfarrdechant Johannes Büll dazu: "Ganz toll gemacht, in Leer steckt Musik drin, ich bin begeistert."
Begeistert war auch der von auswärts zugezogene Pastor Oliver Paschke, der wie alle anderen das tolle Ambiente vor den Kirchenmauern mit der aufgebauten Bühne, den dekorierten Tischen und den reichlichen Angeboten an fester und flüssiger Nahrung genoss. Mit dem Lied der Höhner "Wenn nicht jetzt wann dann", stimmte der Kirchenchor unter der Leitung von Rafael D. Marihart und der Mithilfe seiner Partnerin Cornelia Beken am Piano in den Nachmittag ein. Aus dem Musical entnommen war der Song "Die Schöne und das Biest". Mit "Altes Fieber" kam ein Lied der Toten Hosen zu Gehör. Der Kirchenchor bewies mit seinem Repertoire, dass er nicht nur kirchliche Lieder singen kann, sondern sich auch im weltlichen Liedgut auskennt, so unter anderem beim "Skandal im Sperrbezirk".
Jubel, Trubel, Heiterkeit und Hektik war angesagt beim Chor Only Sometimes unter der Leitung von Karin Thiele beim Abflug nach Mallorca. Auch die mahnenden Worte von Ralf Laumann, der überhaupt keinen Bock auf Malle hatte sondern lieber an die Nordsee wollte, konnten die Chormitglieder nicht abhalten, um die lauen Sommernächte zu genießen, Cocktails zu trinken, bis morgens durchzumachen und den Alltag zu vergessen. Der Chor spannte einen weiten musikalischen Bogen von der Nordsee über die Meere bis hin zu den Balearen. Als das Lied erklang "Unterm Horizont geht’s weiter" erschien unter großem Jubel der Gäste Udo Lindenberg (Hatwig Thiele) auf der Bühne, der sein Hamburg der Schinkenstraße auf Mallorca vorzog.
Frank Wenking verkündete voller Stolz, dass die Leerer Blickband aus einer Bierlaune heraus vor zehn Jahren entstanden sei, heute zähle man 30 Bandmitglieder. Die Band spielte Lieder aus dem Album von ABBA aber auch aus dem Genre der Filmmusik. Bei "Piraten der Meere" spürte man regelrecht den Wellengang der Ozeane, die schwankenden Schiffe und die donnernden Kanonen. Ein dickes Lob kam von Hubert Kaufmann, dem Ehrenvorsitzenden der Horstmarer Stadtkapelle: "Ich bin angenehm überrascht von der Leistungsstärke der Band." Man feierte am Samstagabend bis spät in die Nacht.
Am Sonntagmorgen traf man sich zum Fest des Glaubens auf dem Kirchplatz. Pfarrdechant Johannes Büll verwies auf das große Kreuz im Altarraum, es sei ein wertvolles Zeichen für das Leben und mache Mut, sich gegenseitig zu helfen. Dann ging die Party wieder richtig los. Die Vereine hatten sich bei den Vorbereitungen richtig ins Zeug gelegt. Der Schützenverein Alst verkaufte 20.000 Lose. Die Hauptgewinne gingen an Addi Schmitz (Pumdown bike), Christoph Arning (E-Roller) und Frank Berning (Musikbox). Die Schützenvereine Dorf, Haltern und Ostendorf sorgten für feste und flüssige Nahrung. Pfarreirat und Kirchenvorstand unterhielten die Kinder mit Hüpfburg und Kinderkarussell.
Mit im Einsatz waren auch die Kita von Ss. Cosmas und Damian und die Bücherei mit einem Flohmarkt. Für Kaffee und Kuchen sorgte die KFD, Pilze gab es auf dem vom Einrichtungsleiter des Altenheimes Bernd Wessel betreuten Stand. Zur Tradition gehört auch die Erbsensuppe der Feuerwehr. Entenangeln war angesagt beim Kirchenchor. Im Hofbräuhaus der Kolpingfamilie herrschte tolle Stimmung. Hähnchenschnitzel, Reibeplätzchen und Bowle hatten der LOV und die Landfrauen im Angebot. Nostalgisch wurde es mit der Drehorgel, bereitgestellt von der Leerer CDU. Der Horstmarer Spielmannszug und die Stadtkapelle unterhielten die Gäste. Wer wollte, konnte das schöne Dörfchen mit dem St. Gertrudisexpress näher kennenlernen. Ein besonderer Dank galt der Pfarrsekretärin Ruth Hüsing, die die Fäden bei den Vorbereitungen des großen Festes fest in den Händen hielt.
Königsschießen war der Höhepunkt
Genau 862 Meter lang ist die Straße "Zum Esch" im Ortsteil Leer. Es ist die längste bebaute Straße in der Gemeinde. Ihr Gesicht hat sich in den letzten Jahren gewaltig geändert. Im Jahre 1953 entstanden im Oberesch die ersten Wohnhäuser. Die Kirchengemeinde hatte damals die Baugrundstücke zur Verfügung gestellt. Die ältere Generation kann sich noch daran erinnern, dass man damals vom Esch aus eine Sicht bis zur Pfarrkirche von Ss. Cosmas und Damian hatte.
Die Bebauung nahm langsam Schwung und führte vor ca. 20 Jahren zum Ausweis neuer Baugebiete. Auch die Straße bekam ein neues Gesicht, sie wurde gepflastert. Damals kannte in der Straße noch jeder jeden. Das hat sich jetzt geändert. Für die jüngere Generation war dies ein Anlass zur Einladung zum Straßenfest.
"Wir wollen uns ein wenig integrieren", nannte Robin Stehr den Grund für die Initiative. Es wurden Einladungen gedruckt und per Bollerwagen im Esch verteilt. Nun war man gespannt auf die Anmeldungen. "Wir waren völlig überrascht, dass 130 Erwachsene und 15 Kinder ihr Mitmachen bekundeten", erinnert sich Nele Niehues. Das rief die Organisatoren und Organisatorinnen auf den Plan.
Bei der Stadt Horstmar wurde die Sperrung der Straße beantragt, denn es wurde auf der Straße vor dem Anwesen Wegmann gefeiert. Heinz Wegmann stellte Teile seines Anwesens zur Verfügung, wofür ihm von Seiten des Organisationsteams Dank ausgesprochen wurde. Die Bitte um Kuchenspenden blieb nicht unerhört. Und so nutzte man die Gelegenheiten sich im Gespräch gegenseitig kennenzulernen. Bei verschiedenen Spielchen und gekühlten Getränken mit Bratwurst und Pommes verging die Zeit sehr schnell.
Höhepunkt war das Königsschießen. Als beste Schütze erhielten Wolfgang Kappel (Zum Esch 23) und Stephanie Schönauer (Zum Esch 1) die extra für die Zweck angefertigten Plaketten. Da durfte auch ein Königstänzchen nicht fehlen. Mitorganisator Fabian Lühring fasste das Ergebnis der zweitägigen Veranstaltung zusammen: "Es hat allen viel Spaß gemacht, die Bewohner der Straße Zum Esch sind näher zusammengerückt."
Alte Windräder werden ersetzt
Auf Grund einer Einladung der Leerer CDU weilte jetzt der CDU-Bundestagsabgeordnete Jens Spahn im Horstmarer Ortsteil Leer, der Gemeinde, die er nach eigenen Aussagen am häufigsten besucht. Hauptthemen der Zusammenkunft in der Diele des Landwirtes Theo Kajüter waren die erneuerbaren Energien, insbesondere die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen.
Heiner Konert aus Metelen, Mitbetreiber der Windräder auf dem Schöppinger Berg, konnte aus erster Hand berichten. Danach sollen 15 Windräder auf dem Berg abgebaut und durch elf neue mit wesentlich besserer Leistung ersetzt werden. Strom sei die am höchsten veredelte Energieform, führte Konert aus. Er plädierte dafür, behutsam mit den Anliegern von Windrädern umzugehen und die Menschen über Bürgerparks mit ins Boot zu nehmen.
Jens Spahn nahm aus der Diskussion mit, dass für die Umsetzung der hehren Ziele beim Bau von Windrädern das notwendige Personal fehle. Landwirt Theo Kajüter prangerte die permanente Versiegelung der Landschaft mit Nachteilen für die Ernährungswirtschaft an.
Einem Hilferuf in Richtung Berlin gleicht die Aussage von Bürgermeister Robert Wenking im Hinblick auf die Asylantenpolitik. "Wir sind in der Stadt Horstmar nicht nur finanziell am Ende sondern durch die Belastung auch personell und räumlich. Einfach mal die bestehenden Gesetze anwenden", war seine Äußerung an Jens Spahn.
Eine klare Stellungnahme bezog der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Bundestag: "Wir brauchen eine Unterbrechung von der ungesteuerten Asyl-Migration." Es sei nicht möglich, die Zahlen über Abschiebungen zu reduzieren, ein klares Signal an den EU-Außengrenzen sei erforderlich. Spahn sprach sich aber für eine gezielte Fachkräfteeinwanderung aus. Das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen müsse bei der Entscheidung, wer kommen könne, mitwirken.
Clique feiert Schützenfest
"Gemeinsam genießen" heißt eine Clique, der 31 junge Männer aus Leer angehören und zwar seit dem Jahre 2015. Ein schwarzes Hemd, eine weiße Hose und eine rote Krawatte mit dem aufgestickten Namenszeichen der Gemeinschaft gehört zu ihren Markenzeichen. Sie treffen sich regelmäßig zum geselligen Beisammensein, dazu gehört auch die jährliche Durchführung eines Schützenfestes. Jetzt war es wieder soweit. Man suchte ein Nachfolgerkönigspaar für Felix Ahmann und Carolin Witt. Gefeiert wurde auf dem geschmückten Anwesen Raus. Hier ließ Hauptmann Patrick Brinkhaus die jungen Männer antreten. Das Vogelschießen mit einem Luftgewehr fand auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf dem Hofe Tenkmann statt. Am besten zielte Jannik Arning. Der an der Stange hängende Vogel hielt 148 Schüssen stand, bis er zu Boden fiel. Der strahlende König erwählte sich seine Freundin Theresa Vieth zur Königin. Gemeinsam mit den Damen feierte man bis in die frühen Morgenstunden.
Großes Pfarr- und Musikfest am kommenden Wochenende
Die ganze Gemeinde ist eingeladen zum Pfarr- und Musikfest am 2. und 3. September rund um die Ss. Cosmas und Damian Kirche In Leer. Das Event steht unter dem Motto: Dankbar sein und fröhlich sein.
Dem Pfarrfest geht am Samstag von 15 bis ca. 18 Uhr ein musikalisches Event der drei örtlichen Musikgruppen, dem Kirchenchor St. Cosmas und Damian, Only Sometimes und der Leerschken Blickband voraus. Der Besuch dieses sicherlich sehr abwechslungsreichen Konzertes ist kostenlos. Während des Konzertes werden Kaffee und Kuchen sowie Kaltgetränke zum Kauf angeboten. Direkt im Anschluss geht es mit einen Dämmerschoppen zum Pfarrfest weiter.
Am Sonntagvormittag (3. September) eröffnet um 10.30 Uhr eine Open-Air Familienmesse den zweiten Tag des Pfarrfests. Danach erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm rund um Losbude, Kinder-Karussell, Bücherflohmarkt und vieles mehr.
Für das leibliche Wohl sorgen an beiden Tagen zahlreiche Verpflegungsstände wie Würstchen mit Pommes, Hähnchen, Reibeplätzchen, gebratene Pilze, Erbsensuppe am Sonntag bis hin zu einer Vielzahl von Kuchen. Auch für den Durst ist gesorgt: ob in der Weinstube, im Hofbräuhaus, am Bowle-Stand, am Pavillon oder im Pub, mit oder ohne Alkohol.
Alle sind herzlich eingeladen das Konzert, den Open-Air Familiengottesdienst und das bunte Treiben rund um die Kirche zu besuchen. Viele Aktivitäten warten auf die Besucher: Kinderkarussell, Hüpfburg, Schminken, Enten angeln usw. Wer es etwas gemütlicher mag, kann mit der Bimmelbahn eine Tour durch das hübsche Örtchen Leer unternehmen oder den Klängen von Spielmannszug und Stadtkapelle lauschen. Bei manchem erwacht auch sicherlich bei verlockenden Preisen die Glücksspielleidenschaft an der Losbude.
Damit auch dieses Pfarrfest ein rundum gelungenes Fest wird, haben sich viele Helferinnen und Helfer der ortsansässigen Vereine und Verbände bereiterklärt, mitzuhelfen und Stände aufzubauen, angefangen von den kirchlichen Vereinen und Institutionen bis hin zu den örtlichen Schützenvereinen. Es sind wieder alle Vereine an Bord. Die Organisatoren hoffen, dass das Pfarrfest eine rundum gelungene Sache wird. Nicht nur für den Geldbeutel sondern ganz besonders auch für das dörfliche Miteinander! Die Pfarrei möchte sich in diesem Jahr für die langjährige und vielfältige Unterstützung der Vereine bei den Pfarrfesten bedanken und deshalb den Erlös des Pfarrfestes den teilnehmenden Vereinen zukommen lassen.
Leerer Grundschüler haben die Nase voll
Stinkende Toiletten an der Grundschule in Leer, die bauliche Situation im Baugebiet Grollenburg (3. Bauabschnitt) und der geplante Neubau des Kindergartens in der Dorfmitte waren die zentralen Themen der jüngsten Bürgersprechstunde von Bürgermeister Robert Wenking.
Sichtlich entspannt empfing Wenking die Bürgerinnen und Bürger am Dorfladen. Elternvertreter bemängelten die starken Geruchsbelästigungen in den Grundschultoiletten. Kinder weigerten sich zum Teil schon, diese zu nutzen.
Der Bürgermeister erklärte, dass man in der Sache nicht untätig gewesen sei. Eine notwendige Maßnahme sei zusammen mit drei Sanierungsvorhaben zu sehen: Sanierung des ortsprägenden Altgebäudes, die Toilettenanlage und der neuere Teil der Schule. Man habe einen Architekten mit der Planung beauftragt. Voraussichtlicher Beginn der Sanierung: 2024. Er versicherte den Eltern, kurzfristig durch Maßnahmen in Zusammenarbeit mit einem Installateur die Geruchsbelästigung zu beseitigen.
"Schaut auf die andere Straßenseite, dort wird sich etwas tun", verwies der Bürgermeister auf den Neubau des Kindergartens am Platz des jetzigen Pfarrheims. Als Gründe für die jahrelangen Verzögerungen nannte er die Neuplanung von einer Drei- auf eine Viergruppen-Anlage. Zudem habe man entgegen der ursprünglichen Planung von einem Investorenmodell abgesehen, die Kirchengemeinde sei Eigentümerin des Grundstückes und selbst Bauherrin.
Der Antrag liege jetzt beim Landschaftsverband Westfalen Lippe. Man erwarte dort eine Berechnung, wonach die Renovierungskosten des bestehenden Gebäudes wenigstens 80 Prozent der Neubaukosten ausmachen. Nur mit diesem Nachweis könne mit einer Förderung gerechnet werden. In Sachen Baubeginn sah der Rathauschef nach Rücksprache mit den zuständigen Stellen "Licht am Ende des Tunnels". Die Stadt habe ihre Hausaufgaben durch Änderung des Bebauungsplanes gemacht.
Es gibt im Ortskern einige unbebaute, aber baureife Grundstücke. Ob man die Eigentümer nicht zwingen könne, diese zu bebauen, wollten einige Bürger wissen. Dazu gab es vom Bürgermeister ein klares "Nein", und das gelte auch für leerstehende Gebäude mit verwildernden Grundstücken. Die Bausubstanz einiger Häuser an der Dorfstraße ist in die Jahre gekommen und trägt nicht unbedingt zur Verschönerung des Ortsbildes bei, bemerkte ein Bürger. Robert Wenking versprach Mithilfe, wenn vonseiten der Eigentümer Änderungswünsche vorgetragen werden.
Bezüglich des Endausbaues von Graf-Max- und Bergstraße im Baugebiet Grollenburg wird es in naher Zukunft eine Anwohnerversammlung geben, bei der das Ingenieurbüro Kettler und Blankenagel die Planungen vorstellen. Die nächste Bürgersprechstunde ist am 19. September.
Westfalia sagt Danke
"Wir möchten Danke sagen" hieß es in einer Einladung, die der Vorstand des Sportvereines Westfalia Leer versandte. Adressaten waren alle, die sich in jüngster Zeit bei der Verwirklichung von Projekten am Sportplatz ehrenamtlich betätigt hatten. Es sei nun an der Zeit, sich bei allen beteiligten Personen zu bedanken und gemeinsam in gemütlicher Atmosphäre auf die vollendeten Projekte zu schauen.
Die überaus gute Beteiligung an der Zusammenkunft zeigte, dass sich zahlreiche Bürger im Dorf engagieren. Viele Hände seien im Einsatz gewesen, als im Jahre 2020 eine komplette Sanierung des Vereinsgebäudes erfolgte, berichtete SV Vorsitzender Michael Denkler. Bis auf die Grundmauern sei alles rausgekommen. Gleichzeitig wurde das Gebäude von außen zur Bach- und Straßenseite wegen einer Fundamentsstabilisierung freigelegt. In diesem Zusammenhang wurden die Toiletten der Gästefans erneuert und dem restlichen Gebäude angepasst.
"Innerhalb von acht Monaten haben wir gemeinsam unglaubliches vollbracht", blickte Michael Denkler zurück. Weiter führte er die Errichtung eines Ballfangzaunes und eines Kleinspielfeldes am Vereinsgelände an. Nebenbei sei dann noch das Aerifizieren vom Haupt- und Trainingsplatz sowie die Umrüstung auf eine LED-Flutlichtanlage erfolgt. Sein ausdrücklicher Dank galt der Stadt Horstmar für die problemlose Zusammenarbeit und die konstruktiven Gespräche.
"Probleme werden erkannt und unkompliziert gelöst" bemerkte Bürgermeister Robert Wenking. Das Engagement des Vereines sei ein riesiger Gewinn für den kleineren Ortsteil, mit Mut, Zuversicht und Engagement löse man Probleme. Es sei ein Tun weg von der Individualgesellschaft zum Vorleben einer Solidargemeinschaft. Kinder, Jugendliche und Erwachsene profitierten gleichermaßen.
Stefan Kipp, Vorsitzender des Kreissportbundes, erinnerte daran, dass im Rahmen eines Pilotprojektes Sportfördermittel bereitgestellt wurden. "Jeder Euro, der eingesetzt wurde, kommt um ein Vielfaches zurück. Das soziale Leben, das hier geschaffen wurde, ist von großer Bedeutung und Kitt für das Gemeinschaftsleben", betonte er um gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass man ein solches Engagement wie bei der Westfalia im Kreis Steinfurt sehr selten sehe.
Pfarrdechant Johannes Büll und Prädikant Alexander Becker fügten bei der Segnung der Anlage und der Gebäude hinzu: "In besonderer Weise lernen hier seit Generationen schon die Kinder, wie man miteinander umgeht, was Gemeinschaft bedeutet und ausmacht und wie lohnend es ist, dazu zu gehören.," um dann noch hinzufügen: "wenn uns das doch auch als Kirche auch in gleichem, begeisterndem Maße gelingen würde." Bei herrlichsten Sommerwetter, gekühlten Getränken und schmackhaften Speisen genoss man die Zusammenkunft, zu der auch die Frauen der Beteiligten und Mitglieder des Rates der Stadt Horstmar gekommen waren.
Tiefes Loch Grund für Straßensperrung
Ein dreißig Zentimeter tiefes Loch in der Straße an der Wegegabelung Geschwister-Buller-Straße und Gartenstraße war der Grund für eine Straßensperrung. Anlieger Hatwig Thiele hatte die Gefahrenquelle erkannt und die Stadt informiert. Er bescheinigte ihr ein schnelles agieren. Sie sperrte die Straße. Arbeiter der beauftgragten Firma Steinbrecher aus Rheine stellten als Grund für die Absackung mangelhafte Hausanschlüsse fest. Auch sie lobten die gute Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Stadt.
"Macht Werbung für den Dorfladen"
Rappelvoll war der Saal der Gaststätte Selker anlässlich der Bürgerversammlung des Leerer Dorfladens. Es mussten sogar noch Stühle aus Nebenräumen beschafft werden. Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Rüße wertete das hohe Interesse als gutes Zeichen für den Erhalt und Fortschritt der genossenschaftlichen Einrichtung der Bürger von Leer. Im vorhinein war bekanntgeworden, dass es Probleme finanzieller Art gebe, die schlimmstenfalls zur Auflösung der Genossenschaft führen könnten. Das wäre der Supergau für den Ort waren sich alle einig. Helmut Gerdener stellte es ganz drastisch dar: "Ein Dorf ohne kommunativen Mittelpunkt und Einkaufsmöglichkeiten ist ein Dorf, dem man das Herz herausgerissen hat. Es wird leblos im wahrsten Sinne des Wortes."
Wie ein Aufbäumen ging es durch die große Runde, als Karin Thiele aufforderte: "Wir schaffen den Erhalt. Wir haben in Leer schon so viel auf die Beine gestellt." Gleicher Meinung war auch Bürgermeister Robert Wenking: "Der solidarische Gedanke wird in Leer ganz groß geschrieben, die Leute sind engagiert." Es lohne sich zu kämpfen und mit Zuversicht an die Lösung der Probleme heranzugehen. Klaus Rüße wünschte sich die Euphorie der Gründerzeit vor genau zehn Jahren zurück, als sich spontan 250 Personen zur Genossenschaft zusammenschlossen und man ohne fremde Hilfe den Dorfladen aufbaute.
Zur Chronologie der Jahreshauptversammlung: Steuerberater Florian Niehoff von der Kanzlei Niehoff, Schumacher und Partner stellte in nüchternen Zahlen die finanzielle Situation dar. Danach schloss das Jahr 2022 mit einem Verlust von 4.307 EUR ab. Damit sei der Gewinn des Jahres 2021 von 4.266 EUR aufgezehrt. Maßgeblich für den Verlust sei ein Anstieg der Personalkosten um rd. 12.400 Euro gewesen, aber auch eine Steigerung der Einstandspreise. Man habe zwar im Jahre 2022 den monatlichen Umsatz auf über 56.600 EUR steigern können, das habe aber nicht mehr Warenumsatz zur Folge gehabt sondern sei der Inflation geschuldet. Besorgniserregend sei die Entwicklung im laufenden Jahr. Man rechne schon jetzt mit einem Verlust von rd. 10.000 EUR.
Vorstandsmitglied Hendrik Quandt vermittelte dem Publikum die Schwierigkeiten bei der Festsetzung der Verkaufspreise und dem Spagat zwischen auskömmlichen Preisen und dem Angebot der Discounter. Helmut Gerdener lobte den Einsatz vieler Ehrenamtlicher aber auch das Engagement des Verkaufsteams, das werktags von 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr für die Kunden da sei. Da gehöre eine Anhebung des Mindestlohnes um zwei Euro zum fairen Umgang miteinander.
Noch deutlicher wurde Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Rüße. Der Mitgliederanteil der Genossenschaftsmitglieder liege zur Zeit bei 72.000 EUR, davon seien im ersten Halbjahr 2023 bereits 10.000 EUR "verbraten". Wenn es so weiter gehe, werde man bald die magische Grenze von 42.000 EUR erreichen die lt. Genossenschaftsgesetz zur Einwerbung neuen Kapitals führe oder zur Auflösung der Genossenschaft. Er wurde ganz konkret: "Eine vierköpfige Familie müsste für 192 EUR im Monat im Dorfladen einkaufen dann wäre des Überleben gesichert." Er warnte davor, dass die steigenden Verluste auch zu einer Resignation bei den Ehrenamtlichen führe könne. Auf ihr Engagement sei man nach wie vor angewiesen. Daher sein Appell an die Bevölkerung: "Macht Werbung für den Dorfladen wo immer sich die Gelegenheit bietet." Ein Schreckensszenario sei die Schließung der Dorfladens mit Folgen für die Entwicklung des Dorfes in Bezug auf die ärztliche Versorgung, die Entwicklung der Schülerzahlen wegen Fehlens junger Familien und das dörfliche Gemeinschaftsleben.
Die Entlastung des Aufsichtsrates und des Vorstandes erfolgte jeweils einstimmig und war ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung für die Leistung der ehrenamtlich tätigen Gremien. Recht umfangreich waren die Vorschläge für die Verbesserung der Situation im Dorfladen. Sie reichten vom Wiederaufleben der monatlichen Grillabende, dem Einwerben neuer Mitglieder bis hin zu Informationsschreiben und der gezielten Ansprache der "Säumigen" durch Befürworter der Einrichtung.
Mountain-Bike-Strecke offiziell freigegeben
Der Ortsteil Leer ist um eine Attraktion für Jugendliche reicher geworden. Im Beisein der Aktiven, der Nachbarn, der Ratsmitglieder und nicht zuletzt der Jugendlichen gab Bürgermeister Robert Wenking die Mountain-Bike-Strecke auf einer Fläche von 1.300 qm im Baugebiet Lau III frei. "Dank des Mutes und der Geduld der Organisatoren, der Mitwirkenden und vor allem des nicht nachlassenden Eifers der Jugendlichen ist die Verwirklichung des Projektes gelungen", freute sich der Bürgermeister zusammen mit allen Beteiligten.
Manches dicke Brett habe gebohrt werden müssen, um nach dem Schöppinger Berg die "zweithöchste Erhebung im Dorf" zu schaffen, informierte der Bürgermeister. Dank des ehrenamtlichen Engagements vieler in Leer habe diese Maßnahme kostengünstig geschaffen werden können. Zur Entstehungsgeschichte informierte der Bürgermeister, dass vor vielen Monaten von einigen Jugendlichen im zuständigen Ausschuss der Wunsch nach Errichtung einer Mountain-Bike-Strecke vorgetragen wurde. Spontan hätten Andreas Schulte, Michael Raue und Josef Rodine diesen großen Wunsch aufgenommen. Die drei Männer aus Leer seien auch in der Folge Motoren der Maßnahme gewesen um möglichst unbürokratisch und preiswert die Strecke zu erstellen.
"Wir in Leer haben wieder einmal bewiesen, dass gesellschaftliches, bürgerschaftliches Engagement im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen kann", so der Bürgermeister. Andreas Schulte fügte hinzu: "Da waren mehr als 1.600 cbm Erdmaterial die bewegt werden mussten." Besonders erwähnt für ehrenamtlichen Einsatz wurde Stefan Kappelhoff, der seinen umfangreichen Maschinenpark kostenlos zur Verfügung stellt. Carina Große Kleimann brachte die Planung ein. Norbert Denkler hat zusammen mit Lukas Denkler die Strecke als ausgezeichneter Baggerfahrer modelliert. Mit dabei waren auch Peter Kremer, der das Material gefahren hat und Leon Telgmann. Von Anfang an mit im Boot war Hennes May, der den Kontakt zu den Jugendlichen gehalten hat.
"Auf dem Weg zum Ziel gab es immer wieder Steine, die abgeräumt werden mussten" erinnerte Andreas Schulte. Insbesondere Auflagen des Gutachters bis zur endgültigen Freigabe hätten zu Zeitverzögerungen geführt. Jetzt könne man mit dem Erreichten als Leuchtturmprojekt für Leer zufrieden sein.