Der kommunalen Neugliederung zuvorgekommen
Die kommunale Neugliederung zum 1. Januar 1975 bildet einen Schwerpunkt im neuen Jahrbuch des Kreises Steinfurt. Kein Wunder, war das doch der "Geburtstag" des Kreises Steinfurt. Dr. Anton Janßen erklärt in seinem Beitrag "Ortsteile schon vor der großen Reform vereinigt", wie Horstmar und Leer schon gut sechs Jahre zuvor zueinanderfanden und was der katholische und evangelische Glaube damit zu tun haben könnten.
Die Neugliederung hatte einen jahrelangen Vorlauf und im damals noch eigenständigen Leer gab es die Befürchtung, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, wie Dr. Anton Janßen schreibt: "Da in Leer nicht klar war, was die kommunale Neuordnung bringen würde, und die Befürchtung bestand, eventuell mit Burgsteinfurt vereinigt zu werden, beschloss der Rat der Gemeinde Leer in der Sitzung am 19. Februar 1969, vier Tage später eine Bürgerbefragung durchzuführen."
Entschieden werden sollte, ob sich Leer freiwillig mit Horstmar zusammenschließen soll oder ob alles beim Alten bleiben sollte, und man abwarte, bis es eine gesetzliche Regelung durch den Landtag gebe. Die Abstimmung ergab eine Mehrheit für die Fusion: 502 Bürgerinnen und Bürger votierten für den Zusammenschluss mit Horstmar, 381 wollten die Selbstständigkeit Leers erhalten.
Nach einem Exkurs ins frühe 19. Jahrhundert geht der Autor darauf ein, was möglicherweise den Ausschlag für ein Zusammengehen mit der Burgmannstadt gegeben hatte. "Ob es die katholischen Nonnen im Haus Loreto waren, die die Abstimmung entschieden, kann man nur spekulieren", schreibt Janßen. Ebenfalls nur eine Mutmaßung sei, dass die Konfession "eine wichtige, vielleicht sogar wesentliche Rolle spielte".
Aber: Er berichtet von einem Besuch des damaligen UWG-Ratsherren Anton Greive bei den Ordensschwestern. Dabei habe er auf "Religionsunterschiede" hingewiesen, "nämlich auf das überwiegend evangelische Burgsteinfurt und zum anderen auf das katholische Horstmar", endet Janßens Beitrag.
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