Vierte Reinigungsstufe nimmt allmählich Formen an
Auf der Kläranlage in Horstmar-Leer wurde jetzt die Siloanlage für die Pulveraktivkohle geliefert und aufgestellt. Die Gesamthöhe beträgt 14,50 Meter mit einem Durchmesser von 3,6 Metern. Es handelt sich dabei um die Vorrichtung einer vierten Reinigungsstufe. Zielesetzung des Vorhabens ist neben der Mikroschadstoffelimination zusätzlich die ACP-Reduktion (Allgemeinde Chemische Parameter) und die Mikroplastikelimination. Hierdurch wird der Leerbach, dessen chemischer und auch ökologischer Zustand als schlecht bzw. nicht gut bewertet wird, weniger stark belastet. Bestandteil der vierten Reinigungsstufe ist die Dosieranlage für Pulveraktionskohle zur automatischen Dosierung über einen Vorratssilo mittels Dosiersystem.
Damit die Pulveraktivkohle die im Abwasser enthaltenen Mikroschadstoffe absorbieren kann, muss eine gute Durchmischung gewährleistet und die Suspension stetig in Schwebe gehalten werden. Dies geschieht in den Kontaktbecken, in denen eine Pulveraktivkohle-Suspension eingegeben und mittels Rührwerke eingemischt wird. Im letzten Verfahrensschritt der vierten Reinigungsstufe strömt das Abwasser mit der Pulveraktivkohle durch Tuchfilter, wobei die Feststoffe zurückgehalten werden. Für eine optimale Ausnutzung der Adsorptionskapazität der Pulveraktivkohle wird der vom Tuchfilter abgesaugte Pulveraktiv-Schlamm teilweise zurück in die Belebungsbecken der Kläranlage geschickt, in denen es zu einer weiteren Beladung von Mikroschadstoffen an die Aktivkohle kommt.
Das Projekt wird als Fördermaßnahme aus dem Förderprogramm Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW realisiert. Die Fördersumme beträgt rund 2,5 Mio. Euro. Die voraussichtlichen Gesamtprojektkosten liegen bei 4,6 Mio. Euro. Geplante Fertigstellung der vierten Reinigungsstufe ist Herbst 2025.