Dennis Kniebel neuer Rübenkönig der Dörfer
Mit dem Rübenkönigschießen endete das Schützenfest von Leer-Dorf. Noch einmal versammelten sich die Schützen an der Vogelstange in den Herswiesen um diesen inoffiziellen Titel zu erlangen. Das Rübenkönigschießen hat bei den Dörfern eine lange Tradition. Die Schützen trafen sich früher, um den Nachdurst zu stillen und die Feierlichkeiten bei einigen Glas Bier ausklingen zu lassen. Dabei kam man überein, sich auf dem Hofe Bernhard Schulze Westerhoff zu treffen. 1957 setzten einige Schützenbrüder das Vorhaben in die Tat um. Sie befestigten eine Rübe auf einer Stange und warfen sie mit Knüppeln ab. Erster Rübenkönig war der Vereinswirt Engelbert Vissing. Bis 1963 spielte sich das Treiben bei Westerhoff ab, danach für einige Jahre bei Theo Gerdes, dann an Vissings Weide an der Schorlemer Straße und ab 1970 an der Vogelstange. Seither wird nicht mehr auf eine Rübe, sondern auf einen hölzernen Vogel geschossen.
Auch in diesem Jahre holte Schießmeister Chris Große Kleimann sein Gewehr aus dem Schrank und beaufsichtigte den Kampf um die Königswürde. Er brauchte nicht lange zu warten, denn bereits mit dem 99. Schuss holte Dennis Kniebel den Rest des Vogels von der Stange. Er wurde von Hauptmann Lucas Frahling zum Rübenkönig erkoren und durfte sich mit einer Kette aus kupfernen Königsschildern schmücken. Das Rübenkönigschießen ist eine rein männliche Angelegenheit. Doch so ganz wollte man auf ein Königspaar nicht verzichten. Kurzerhand wurde Til Kestermann zur Rübenkönigsmutter der sogenannten "Runkelmutt" erkoren. Der Königstanz durfte nicht fehlen. Beim gemütlichen Beisammensein erinnerte man sich an den Frühschoppen am Montagmorgen. Mehr als 100 Schützen waren gekommen.