Erntedank
LOV / Landfrauen / Landjugend

Mit Pfarrdechant Johannes Büll und Prädikant Alexander Becker feierten beinahe achtzig Gläubige einen ökumenischen Gottesdienst, der vom Kirchenmusiker Rafael D. Marihart am E-Piano begleitet wurde.
Eingeladen zum Gottesdienst und dem anschließenden Erntekranzdreschen hatten die Landfrauen aus Horstmar und Leer, der landwirtschaftliche Ortsverein und die Landjugend. Aus diesem Anlass war die Festscheune des Ostendorfer Schützenvereines an Jannings Quelle festlich dekoriert, ein Altar war aufgebaut und mit den Früchten des Feldes geschmückt worden.
Der Gottesdienst stand unter die Leitgedanken: Wenn der Wind weht müssen wir die Segel so setzen, dass wir mit dem Wind fahren. „Es haben die Menschen die Segel anders gesetzt haben, die in ihrem Leben Hindernisse überwunden haben, Besonderes leisten und Stärke zeigen“, betonte Prädikant Alexander Becker. Die Menschen zeigten: Und wenn es noch so knüppeldick kommt – es geht irgendwie weiter. Manche dieser Entscheidungen treffe man nicht rational, durch kühle Überlegung. Das würde in vielen Situationen, die Mut erfordern, viel zu lange dauern. Die Antwort sei schon in einem drin. Sie gehöre zu der Persönlichkeit eines jeden Menschen. Das allerwichtigste sei Dankbarkeit. So wie Gelassenheit sei auch Dankbarkeit eine Haltung und genau das Gegenteil von der Einstellung, in jeder Suppe ein Haar finden zu wollen. Dankbarkeit statt ewiger Unzufriedenheit. Dankbarkeit nutze sich mit der Zeit auch ab. Man gewöhne sich ja schnell an ein gutes Leben. Und plötzlich meine man, man hätte einen Anspruch auf alle Annehmlichkeiten und darauf, dass alles glatt läuft im Leben. „Es gibt Gegenmittel“, machte Becker deutlich.
Nach einer kräftigen Suppe und selbst gebackenem Brot mit verschiedenen Dips ging es zum gemütlichen Teil des Erntedankfestes über. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war das Dreschen des Erntekranzes, der während des Gottesdienstes über dem Altar hing. Im großen Rund mit Schunkeln und Singen wurden die Gäste Zeugen des alten Brauches, mit Holzschlegeln das Korn aus den Ähren zu schlagen. Junge und alte, Männer und Frauen griffen zum Schlegel und machten beim Dreschen eine gute Figur.
Ein kühler Tropfen ließ nicht lange auf sich warten. Bis spät in die Nacht hinein wurde in gemütlicher Runde wirklich Erntedank generationenübergreifend gefeiert. Die Kollekte kommt bedürftigen Familien in Horstmar und Leer zugute.









